Alles anzeigenDas wird es zweifellos:
Der Christian nennt das "Harley-Fahren"!
Alternativ zur kürzeren Übersetzung kann man aber auch ... runterschalten!
Zumindest bei der 690er bewirkt das "beliebte" 15er-Ritzel,
dass damit die 6. die Gesamtübersetzung der 5. bietet.
Damit fehlt die Gesamtübersetzung des 6. Ganges,
d.h. man ist beim ruhigen Dahingleiten (Verbindungsetappe) sinnlos hochtourig unterwegs.
Auch in den unteren Gängen schaut die Sache vergleichbar aus:
Da wo man mit der Serienübersetzung noch den 2. Gang drin hat,
muss man mit der kürzeren Übersetzung schon in den 3. hochschalten,
was die Beschleunigung nicht unbedingt verbessert.
Weiters muss man unnötig oft schalten
und der erste Gang wird damit auch sinnlos (TC oder Wheely).
Die positiven Effekte der kürzeren Übersetzung von Straßenmotorrädern sind wohl
a) dem Verlagern von Abstimmungsmängeln um ein paar wenige km/h und
b) dem rein psychologischen "Ölwechsel-Effekt" ("Boah, jetzt geht´s vü bessa!")
zuzuschreiben.
Bei wirklich schmalbandigen Rennmaschinen mit eng gestuftem Renngetriebe
macht es natürlich Sinn, die Übersetzung dem Kurs anzupassen:
Wenn man bis 100 km/h die Kupplung schleifen lassen muss,
weil das der extrem unelastische Motor im 1. Gang sonst nicht zieht,
wird man so übersetzen, dass der letzte Gang am schnellsten Stück gerade ausdreht.
Das sind aber gänzlich andere Verhältnisse als beim elastischen Straßenmotor!
Babsi, da sind wir uns uneins.
Die 1290er Super Duke sind allesamt zu lang übersetzt. Zumindest passt die Übersetzung nicht zur Euro3/4 Abstimmung der Motoren.
Oder wie erklärst Du Dir die relativ langen Zeiten der Dukes bei den Durchzugsmessungen?
Warum ist eine BMW S1000R da bei nominell 13 PS und 26 Nm weniger um fast eine halbe Sekunde schneller als die Duke????
Eben, weil sie richtig übersetzt ist. Und die BMW braucht auch nicht mehr Sprit als die Duke, obwohl sie kürzer übersetzt ist.
Nächste Frage: wann bitte setzt Du denn im normalen Verkehr Deine Schaltpunkte, hm?
Was Du da sagt, das gilt doch erst für den Bereich kurz vor dem Begrenzer und da ist man, schon von mir gesagt, jenseits von Gut und böse im Sinne der StVO.
Wer fährt den bitte auf normaler ebener Strecke längere Zeit im 2. Gang spazieren?
Also ich schalte, wenn ich normal fahre, die Gänge so schnell wie möglich bis in den Höchsten durch und lasse danach meinen großvolumigen Motor ziehen.
Das geht mit einer originalen Super Duke aber nicht. Denn deren 6. Gang macht überhaupt erst mal ab 110 km/h richtig Sinn.
Er ist bis 285 km/h übersetzt, was bei einem Naked Bike doch wohl echter Mumpitz ist.
Denn diese 285 erreicht die Super Duke gar nicht, weil ihr vorher die Aerodynamik den Hahn abdreht.
Optimal ist ein Mopped aber dann übersetzt, wenn es bei V-Max auch kurz vor seiner maximalen Drehzahl steht. Dann ist der 6. Gang tatsächlich ein echter Fahrgang und kein Overdrive, wie bei der Super Duke.
Und dann hat man auch optimale Werte beim Durchzug im großen Gang.
Eine 690er kannst Du doch gar nicht damit vergleichen. Die hat einen Einzylinder, ein anderes Drehzahlfenster und eine ganz andere Übersetzung als die Super Duke.
Und dass sich die Beschleunigung bei kürzerer Übersetzung nicht verbessert stimmt leider auch nicht.
Bei gleicher Geschwindigkeit im gleichen Gang, liegt bei der kürzeren Übersetztung eine höhere Drehzahl an. Und gemäß der Leistungskurve damit auch eine höhere Leistung. Mehr kraft am Hinterrad bedeutet aber auch bessere Beschleunigung, wenn man ansonsten gleiche Bedingungen voraussetzt. Beschleunigt also ein Fahrer mit der Originalübersetzung und ich mit der kurzen Übersetzung beide bei 100 km/h los, dann lasse ich den Anderen gnadenlos stehen.
Besonders krass sollte das in der Serienabstimmung sein, wenn ich schon bei 5.800 Umdrehungen stehe, der Andere aber erst bei 5.300 Umdrehungen.
"Die positiven Effekte der kürzeren Übersetzung von Straßenmotorrädern sind wohla) dem Verlagern von Abstimmungsmängeln um ein paar wenige km/h und
b) dem rein psychologischen "Ölwechsel-Effekt" ("Boah, jetzt geht´s vü bessa!")
zuzuschreiben."
So allgemein, wie Du das hier formulierst, ist es technisch schlicht und einfach falsch, Babsi.
Denn es kommt auf die Grundübersetzung der jeweiligen Bikes an. Wenn diese sowieso so gewählt ist, dass der 6. ein normaler Fahrgang ist, hast Du Recht. Dann wird dieses Bike kürzer übersetzt eher zu hochtourig unterwegs sein und wohl dadurch auch mehr Benzin verbrauchen.
Ist der 6. Gang aber lang bzw. zu lang übersetzt, dann hilft die Verkürzung der Übersetzung durchaus.
Das sieht man auch daran sehr gut, dass meine Super Dukes durch die kürzere Übersetzung einen glatten Liter weniger brauchen.
Ich kann sie einfach in einem für die Abstimmung besseren Drehzahlfenster fahren und muss dabei weniger Gas geben, um die gleiche Beschleunigung zu erzielen. Das bedeutet dann auch tatsächlich weniger Verbrauch, weil ich mit einem besseren Wirkungsgrad fahre, als ein Fahrer mit der der langen Übersetzung.
Dabei ist natürlich immer vorausgesetzt, dass beide im jeweils gleichen Gang unterwegs sind.
Und, was Du ebenfalls vollkommen unterschätzt ist, dass ich mit der kürzeren Übersetzung sogar schaltfauler fahren kann, als Du mit der langen Übersetzung. Wo ich nämlich den 6. oder 5. Gang drinlassen kann, da musst Du schon ein, zwei Gänge runterschalten, um beim Beschleunigen mein Tempo halten zu können.
Egal, ob wir langsam oder zügig fahren, diesen Nachteil hast Du immer.
Also, bitte noch mal nachdenken, bevor Du solche Allgemeinplätze behauptest, okay?