Welcher Reifen? - Enduro

  • TKC70:


    Ich habe gerade eine knapp 8700km lange Reise in Marokko, Spanien, Portugal und Frankreich auf Continental TKC70 zurückgelegt. In Marokko und Spanien ging es viel Geradeaus, mit z.T. langen Schotterpassagen (z.B. tagelang im Mittlerem Atlas). In der Sierra Nevada, in Portugal und den Pyreneen Serpentinenheizen und wunderschön kurvige Nebenstrassen.


    Der Ideale Reifen für Marokko, und auch beherztes Kurvenheizen an der Kante ist jederzeit möglich wenn er neuer ist (z.B. auf diverse Pässen auf der Hinfahrt durch die Pyreneen).


    Allerdings baut der TKC70 vorne ab der Hälfte der Laufleistung rapide an Fahrstabilität ab, bei der Rückfahrt auf guten kurvigen Strassen durch Sierra Estrella / Portugal, Baskenland und Pyreneen wurde er fast unfahrbar (Heftiges Lenkerschlagen / Flattern bei 60-70km/h!). Hinten wegen des durchgehendem Mittelsteges im Profil noch ok, grip absolut top


    Bei einem TKC80 ist das natürlich noch viel schlimmer (sowas Stolliges halte ich auf Strasse für unfahrbar).


    Regen konnte ich nicht testen, da es in 6 Wochen keinen gab - aber Fluß / Wadi-durchfahrten und selbst leichten Schlamm, Sand und erst recht Schotter hat er hervorragend bewältigt.


    Ob das auf eine 690 Enduro übertragbar ist kann ich nicht sagen, ich war auf meiner treuen haltbaren, aber schweren Suzuki GSX 1200 mit sehr viel Gepäck unterwegs.


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    Den TKC70 werde ich trotzdem auch auf der kleinen Duke 690 testen - vorzugsweise im Herbst mit hohem Schotter- und Feldweganteil auf meiner üblichen Strecke durch Bosnien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Albanien nach Griechenland.

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

  • Gibt es eigentlich schon erste Erfahrungen mit der Haltbarkeit des Anakee Wild auf der 690 Enduro?

    Hab ihn jetzt gut 1500 - 2000km drauf und hinten schaut er schon so aus als ob er knapp vor Halbzeit steht (relativ wenig Gelände, meist Straße im eher gemütlichen Modus) . Das wäre nicht wirklich besser als der TKC80 der bei mir hinten gut 4000km gehalten hat.

  • Laut aktuellem Test in der Motorrad hält ein TKC80 unter den getesteten am längsten, ist im Gelände aber nur auf Platz 3, hinter AX41 auf 2 und dem Wild auf 1. Mindestens bei einem Stollenreifen steht für mich möglichst lange Haltbarkeit eher ganz am Ende der Wunschliste :zwinker:

    Ich fand die Haltbarkeit des Wilds auf meiner schweren und leistungsstarken Multi Enduro eigentlich recht gut. Er wird nach dem Karoo 3 dann auch auf meine 790@R kommen. Vielleicht teste ich aber auch mal den GT723.

  • Ich habe zwar bis jetzt noch nicht viele Kilometer runter mit dem Wild - gemischter Betrieb Feld-/Waldwege (Offroad) und Strasse (mit gezügelter Gashand), aber man sieht schon, daß ihm das hinten zusetzt. Vorne sieht er noch fast aus wie neu. Bin demnächst in Sardinien unterwegs (KTM im Transporter) und werde da bestimmt einige Kilometer zusammenbekommen, dann kann ich sicher mehr sagen - aber ich wage mal die Prognose, daß hinten wohl nicht viel mehr als 3000-4000 km gehen werden (je nach Fahrstil).


    Ansonsten gefällt er mir sehr gut. Auf Feldwegen / Schotterpisten läuft er meines Erachtens Spurrillen stärker nach als der K60, aber bzgl. Grip ist er ihm weit überlegen. Auf trockener Strasse trau ich mich nicht ganz so weit in die Schräglage wie beim K60, da am Vorderreifen bereits die äußersten Stollen deutlich angefahren sind - da konnte der K60 m.E. mehr. Wobei das aber nicht heißten soll, daß ich ein unsicheres Gefühl auf dem Wild habe. Auf nasser Strasse war ich noch nicht unterwegs.


    Rainer

    PS.: in der neuen Motorrad wurde der Wild im Reifentest verglichen (Testsieger Offroad, letzter Onroad) - war aber auf der GS Größe und ich denke nicht, daß man das mit der Nutzung auf der KTM unbedingt vergleichen kann

  • den gt723 aber nicht in 150iger variante, der ist leider noch nicht das gelbe vom ei; zu schwamming und leider relativ schnell runter;

    dafür aber mit sicherheit die beste performance im gelände, auf der strasse top nur extrem schnell runtergefahren; ca. 3 tsd km;

    im gegensatz dazu ist er der 140iger die reinste eierlegende wollmilchsau :grins::grins::grins: also alle die sich trauen den 140iger; die die schiss haben alles andere:zwinker::zwinker:

    fahre den 140iger auf meiner 950adv. und da sind 6 tsd locker drinnen; der vr macht gut und gerne 8 tsd nur ab 5 wird das teil soooooo laut:kacke::kacke:;

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Off topic:

    Hab ihr für mich einen Tipp für einen Eierlegende-Wollmilchsau-Reifen für meine Beta?

    Die Haltbarkeit ist sekundär und tiefen Schlamm lass ich auch aus,

    aber er sollte ordentlich geländetauglich UND einigermaßen straßentauglich sein!

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

  • was für eine Beta? Für die Sportenduros ist z.B. der Metzeler Six Days (mittlere Härte, bzw die härtest verfügbare, also nicht soft und supersoft) eine gute Wahl.

  • Ab einer (mittleren) Schräglage finde ich ihn extrem kippelig. Beherzt am Gas bleiben scheint zu helfen, kann mich bislang aber nicht damit anfreunden. Wie gehst Du damit um?

  • Ja, kippelig ist er schon - das stimmt. Dachte zunächst das liegt daran, daß ich von dem eckig abgefahrenen K60 komme - und da wirkt ja jeder neue Reifen erstmal ziemlich agil wenn man von alt auf neu wechselt. Wenn du das aber auch so empfindest ist es wohl nicht nur der Grund bzgl. Wechsel von alt auf neu...

    Nun ja: wie gesagt ich bin noch nicht in ganz tiefe Schräglagen runter weil das Profil vorne seitlich halt "schnell endet" und ich immer noch gerne ein klein bißchen "Reserve" habe für unvorhergesehenes. Ansonsten halt (bei trockener Strasse) darauf vertrauen daß er hält und sensibel in der Schräglage fahren, damit die Kurven "rund" wird.

    Erinnert mich so ein wenig an den M7RR den ich auf meinem anderen Motorrad schon gefahren habe - auch "kippelig" (andere sagen agil) in Schräglage und man muß halt sauber die Kurve ziehen. Man gewöhnt sich daran, wobei ich sagen muß, daß ich am Ende doch wieder auf den Conti Road Attack 3 gewechselt habe, da zwar weniger agil, dafür aber wirklich bolzstabil in Schräglage (bis dato der beste je gefahren Strassenreifen über alle Kategorien gewertet).

    Bei Enduroreifen habe ich leider noch nicht viel Erfahrung - bis dato nur K60 und Wild - insofern fehlen mir leider weitere Vergleiche von "Stopplern". Mit dem K60 war ich definitiv schneller (und stabiler in Schräglage) auf der Strasse unterwegs, aber wie gesagt - im Gelände sehr schnell am Ende.

    Mich würde mal interessieren wie sich der Mitas E09 im Vergleich so auf der Strasse fährt - das wäre nämlich meine nächste Wahl falls der Wild nur eine sehr geringe Laufleistung zeigt. Evtl. dann mal Kombi E09 hinten und Wild vorne …

    Gruß

    Rainer

  • den gt723 aber nicht in 150iger variante, der ist leider noch nicht das gelbe vom ei; zu schwamming und leider relativ schnell runter;

    dafür aber mit sicherheit die beste performance im gelände, auf der strasse top nur extrem schnell runtergefahren; ca. 3 tsd km;

    im gegensatz dazu ist er der 140iger die reinste eierlegende wollmilchsau :grins::grins::grins: also alle die sich trauen den 140iger; die die schiss haben alles andere:zwinker::zwinker:

    fahre den 140iger auf meiner 950adv. und da sind 6 tsd locker drinnen; der vr macht gut und gerne 8 tsd nur ab 5 wird das teil soooooo laut:kacke::kacke:;

    Wie, die 140er und 150er Breite haben eine unterschiedliche Konstruktion?

  • Nach 2000 schon Halbzeit? Du meine Fresse und das auch noch bei dem Preis. Der Wild sinkt grad erheblich in meiner Gunst. :/

    Bei mir hat der K60 Scout nach 4.500 km hinten noch knapp 2mm, der kommt jetzt nächste Woche runter und der Wild drauf.


    Das ist doch eine vergleichbare Laufleistung. Am Schluss hat er extrem schnell abgebaut. In der Woche Schottern in Österreich konnte man fast beim Abschmelzen des Profils zuschauen...


    Wenn man aber öfter abwechselnd auf unbefestigten Wegen und dann wieder Strasse fährt, wirkt der Dreck auf der Lauffläche wie "Schmirgelpaste" und holt echt viel Profil runter.

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)

  • Der Wild ist ein Radial Reifen. Steht auch auf der Seitenwand . Die Kombination radial diagonal ist verboten. Ich habe den Wild vorne mit einem Mitas 07 hinten gefahren. Wollte den hinteren Wild erst kaufen, wenn der Mitas verschlissen ist. Vorher war vorne ein Heidenau. Den hatte ich gewechselt weil er nach 8000km sehr laut würde. Habe ich schnell bereut. Unhandlich und wackeln ab 120km/h. Habe mit Luftdruck Experiment. Nachgewuchtet, alles hat nicht gebracht. Nach 1000km durch einen GT723 ersetzt. Pendeln fast weg. Und sie lässt sich wieder schön lenken. Der Wild ist auf Wiesen und Schotter schon um vieles besser als der Heidenau. Der aber auf der Straße wenn er 500km eingefahren ist, wohl am besten. Das Pendeln kommt wohl hauptsächlich vom Hinterreifen, wird aber von einem guten Vorderreifen gedämpft. Wenn ich weiter hinten sitze, hört er sofort auf. Auch in anderen Foren wird vom hölzern Einlenken vom Wild geschrieben. Oder funktioniert er nur wenn er vorne und hinten montiert wird.

  • Das ist doch eine vergleichbare Laufleistung. Am Schluss hat er extrem schnell abgebaut. In der Woche Schottern in Österreich konnte man fast beim Abschmelzen des Profils zuschauen...


    Wenn man aber öfter abwechselnd auf unbefestigten Wegen und dann wieder Strasse fährt, wirkt der Dreck auf der Lauffläche wie "Schmirgelpaste" und holt echt viel Profil runter.

    Da geb ich dir schon recht, dass ein Wild und ein K60 Scout gut vergleichbar sind. Über die letzten Jahre hat ja auch Heidenau den Preis des K60 S ordentlich nach oben korrigiert.*hehe*


    Rein zum Schottern ist ein Wild oder ein Scout für mich persönlich zu teuer was die Preis/Leistung anbelangt. Weiter hinten habe ich schonmal auf die Mischung von Mitas E07 verstärkte Dakarversion hinten (ca. 75 Euro) und vorne den Mitas E10 auch verstärkte Dakarversion (ca. 50 Euro) verwiesen. Diese Kombination hält sowohl auf der Straße, als auch auf Schotter gut her und ich habe diese Kombination noch nie unter 7000 km Laufleistung wechseln müssen. Schlamm ist damit auch noch machbar aber nur wenn der Hinterreifen noch frisch ist. Für heftigen Schlammeinsatz würde ich hinten den E10 von Mitas empfehlen. Verschleißen hinten zwar auch ähnlich schnell wie Wild oder K60 Scout aber sind eben dafür auch relativ günstig.


    Was leider aber generell zu wenig Beachtung findet ist, dass die Leute bei nem 50/50 Reifen zumeist im Gelände einen zu hohen Luftdruck fahren und dann oft nicht mit dem Haftungsergebnis zufrieden sind. Ohne jetzt Snakebites am Schlauch oder heftige Durchschläge bis auf die Felge erleiden zu müssen kann man getrost bis auf 1,5 bar hinunter (bis 1,0 ist bei der 690 auch noch realistisch ABER hierbei dann schon vorsichtiger fahren und bei unverstärkten Reifen auch die Montage von Reifenhaltern in Betracht ziehen um ein Durchrutschen zu verhindern). In Punkto Eigendämpfung und Grip bringt das durch den geringeren Druck und die größere Aufstandsfläche erhebliche Verbesserungen und zeigt einem gut zu was ein günstiger E07 mit Mittelsteg und für einen 50/50er wenig Negativprofil eigentlich fähig ist wenn man ihn lässt. Auf der Straße fahre ich den E10 vorne, als auch den E07 hinten mit 2,2 bar. Bei Nässe ist so zwar etwas vorsicht geboten, dafür bauen die Reifen auf der Straße so aber auch nur langsam ab.


    Und nein, ich bin kein Mitasfanboy. Ich bin nur angetan vom sehr guten Preis/Leistungsverhältnis was diese Firma im Bereich von 140/80/18ern und 90/90/21er Reifen liefert.

  • Was rast ihr auf Stollen auch so? :grins:

    Für mich ist maximaler Grip im Gelände wichtig, alles andere ist zweitrangig.

  • Was leider aber generell zu wenig Beachtung findet ist, dass die Leute bei nem 50/50 Reifen zumeist im Gelände einen zu hohen Luftdruck fahren und dann oft nicht mit dem Haftungsergebnis zufrieden sind. Ohne jetzt Snakebites am Schlauch oder heftige Durchschläge bis auf die Felge erleiden zu müssen kann man getrost bis auf 1,5 bar hinunter (bis 1,0 ist bei der 690 auch noch realistisch ABER hierbei dann schon vorsichtiger fahren und bei unverstärkten Reifen auch die Montage von Reifenhaltern in Betracht ziehen um ein Durchrutschen zu verhindern).

    Stimme ich Dir voll zu!


    Nicht umsonst haben Wettbewerbs-Geländewagen Reifendruckregelanlagen, mit denen man aus dem Cockpit während der Fahrt den Reifendruck ans gelände und das Tempo anpassen kann.


    KTM empfiehlt ja für die 690-er in der Betriebsanleitung für Strasse 1,8 und für Gelände 1,5.


    Da die noch Sicherheit einkalkuiert haben, sind die 1,5 sicher problemlos.


    Im Endurotraining hat mir der Instruktor 1,0 empfohlen.


    Weil sich beim Schottern im Urlaub immer wieder Strassen-Verbindungsstücke zwischen den Schotterstrecken befinden, hab ich immer eine kleine Fussluftpumpe mit Manometer https://www.amazon.de/Fu%C3%9Fpumpe-Luftpumpe-Kompatibel-Schrader-Tragbare/dp/B07DS4L9KF/ref=sr_1_57_sspa?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Mini+MTB+Bike+Tragbare+Pumpe&qid=1559811976&s=gateway&sr=8-57-spons&psc=1 dabei. Damit kann ich den Druck schnell mal anpassen. Auf asphaltierten engen, kurvigen Gebirgsstrecken fühle ich mich selbst mit nur 1,5 nicht mehr wohl...

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)