Welcher Reifen? - Enduro

  • Der Reifendruck sollte aber eben auch nicht zu hoch gewählt werden. Der Reifen braucht Aufstandsfläche bei den eher kleinen Stollenprofilen.

    Um wie viel Prozent vergrößert sich denn die Auflagefläche wenn man von 2.1 auf 1.8 bar runter geht? 0.00x oder eher 0.0x?

  • Sieht fast so aus, denn die Werte kennt außer dem Hersteller vermutlich keiner. Ich find's nur irgendwie komisch, dass jemand denkt, er könne mit 0.x bar runter die Auflagefläche des Reifens signifikant erhöhen.

  • Glaube, hat hier auch keiner behauptet, jedenfalls nicht im Bezug zu der von dir angesprochenen Reduzierung von 2,1 auf 1,8bar. Er sollte eben generell nicht zu hoch gewählt werden. Gibt ja nicht wenige, die fahren ihren Stollen mit dem herkömmlichen Straßendruck, der kann bei ner Multi oder GS gern bei 2,9bar liegen. Da muss man sich dann eben nicht wundern, wenn es ratz fatz die Stollen auflöst, es sich komisch fährt und im Gelände weniger Gripp gibt.

  • Zwischenbericht Michelin Anakee Wild


    Ich war jetzt 10 Tage mit der 690er Enduro in Sardinien unterwegs (Motorrad-Transport erfolgte im Bus) und wollte nach nun insgesamt gefahrenen 1500 km einen Zwischenbericht abliefern bzgl. Performance und vor allem Verschleiß (was ja viele interessiert).

    Die meisten reinen Fahr-Kilometer wurden auf Teerstrassen absolviert (sehr kurviges Geläuf mit hohem Schräglagenanteil) mit jedoch moderater Beschleunigung und Bremsungen um hier nicht übermäßig Verschleiß oder Sägezahnbildung zu erzeugen - zügige Fahrweise aber nicht "Attacke".

    Einen Großteil der reinen Fahr-Zeit hab ich jedoch auf nicht geteerten Strassen verbracht. Also Fahrten auf Offroadwegen, "spielen" bei sandigen Untergründen" usw. Gerade auf Sardinien haben die Offroadwege einen hohen Anteil an scharfkantigen Steinen oder auch felsigem Untergrund (denke das ist evtl. wichtig zu erwähnen wegen Verschleiß - siehe unten) - naturgemäß hat man hier immer mal wieder durchdrehndes Hinterrad - gerade bei steilen Bergpassagen


    Performance:

    Von der Performance her kann ich nicht klagen - paßt soweit gut bei allen Untergründen. Auf der Strasse etwas kippelig in Schräglage und man traut sich nicht so ganz auf "der letzten Rille zu fahren" - aber wegschmieren o.ä. habe ich nicht festgestellt und man stellt sich auf dieses Fahrverhalten des Reifens ein. Der vorher montierte K60 hat aber auf der Teerstrasse definitiv irgendwie mehr Vertrauen vermittelt - ist aber eher eine subjektive Einschätzung.

    Fahrten im Gelände (wie oben bereits geschrieben: sehr souverän im Matsch (Neuzustand) und auch sonst bei allen Untergründen. Gerade bei feuchtem Untergrund im Gelände de K60 weit überlegen.


    Verschleiß:

    Hier bin ich sehr zwiegespalten. Habe leider die Profilhöhe im Neuzustand nicht gemessen, aber vermute mal vorne so ca. 7 mm, hinten ca. 12 mm. Nach 1500 km sieht es aktuell wie folgt aus (siehe auch Bilder):

    Vorne mittiger Bereich mit höchstem Verschleiß: ca. 5-6 mm Restprofil , keine Sägezahbildung --> sehr positiv und sicher noch für viele Kilometer gut

    Hinten mittiger Bereich mit höchstem Verschleiß: ca. 4 mm Restprofil (nur noch !!!) --> hier bin ich mächtig enttäuscht von dem Reifen, zumal ja eben auch der größte Kilometeranteil auf Teerstrassen mit wirklich sehr hohem Schräglagenanteil erfolgte - der mittlere Reifenbereich als wirklich wenig genutzt wurde. Ich vermute, daß die steinigen / felsigen Untergründe in Sardinien dem Reifen hier mächtig zugesetzt haben (man erkennt da auch leichte Einschnitte an den Stollen). Ich denke nach weiteren ca. 500 km auf o.g. gemischten Untergründen wäre der Hinterreifen nach ca. 2000 km definitiv am Ende und somit sehr enttäuschend was die Standfestigkeit hinten angeht - vor allem wenn man sich den stolzen Preis dieses Produktes anschaut.


    Werde den Hinterreifen natürlich hier zu Hause noch weiterfahren, aber für matschige Untergründe taugt er m.E. nicht wirklich mehr mit dieser geringen Restprofiltiefe.


    Bin jetzt am überlegen was hinten draufkommt. Aufgrund der positiven Erfahrungen bei feuchtem Offroaduntergrund möchte ich eigentlich keinen Heidenau K60 Scout, Mitas E07 oder Avon Trek Rider nehmen --> zu wenig Negativprofil, wird sich schnell zusetzen

    Bleiben wahrscheinlich dann nur noch der Mitas E09 oder E10 übrig oder halt nochmal der Anakee Wild wenn ich ihn im Internet günstig bekommen sollte (über meinen Händler hier ist er mir bei der Laufleistung deutlich zu teuer).


    Fragen dazu in die Runde:

    - Mischbereifung Michelin vorne / Mitas o.ä. erlaubt (wenn Reifen jeweils den im Schein eingetragenen Lastindex und Geschwindigkeitsindex erfüllen) ?

    - Vergleichserfahrungen Anakee Wild zu Mitas E09 / E10 bzgl. Performance and Verschleiß - gerade bei verschiedenen Untergründen (Teer naß / trocken, Schlamm, …)

    - Anderer alternativer Hinterreifen als Kombination mit dem Anakee Wild vorne ?


    Hoffe die o.g. Info hilft anderen weiter bei der Etnscheidungsfindung


    Gruß

    Rainer

  • Nachtrag: das Bild vom Hinterreifen ist nicht der allerletzte Stand nach 1500 km - dort sind die Profilblöcke dann noch weiter verschlissen im mittleren Bereich ...

  • Auf dem Michelin steht auf der Seitenwand Radial. Eine Kombination mit einem Diagonal ist nicht gestattet. Das Fahrverhalten war bei mir schrecklich. Wild vorne, Mitas 07 hinten.

  • Nachtrag: das Bild vom Hinterreifen ist nicht der allerletzte Stand nach 1500 km - dort sind die Profilblöcke dann noch weiter verschlissen im mittleren Bereich ...

    sieht eher nach zu viel luft aus; leider ein allgemeiner irrtum die dinger mit dem gleichen luftdruck zu fahren wie strassenreifen!!!!

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Hallo v2lover,

    ich hatte hinten 1,8 bar drin (so als Kompromiß zwischen Gelände und Strasse), da ich auf den Runden immer Strassen und Geländeanteile dabei hatte und nicht ständig am Luftdruck rumspielen wollte (keine Tankstelle in der Nähe und keine Lust von Hand rumzupumpen. Aber dass das diesen übermäigen Verschleiß erklären soll ?


    Hallo Herberth,

    sind die Mitas keine Radialreifen ? Finde auf deren Homepage leider keinen Hinweis darauf ob die D09 oder E10 Diagonal oder Radialreifen sind …


    Gruß

    Rainer

  • Hab gerade nochmal nachgeschaut - bei den Michelin finde ich nichts mit "Radial" auf der Seitenwand... und Wenn ich die Kennzeichnungen richtig verstehe sind sowohl Mitas als auch der Anakee Wild Diagonalreifen … oder liege ich da falsch ?

    Rainer

  • 1,8 hinten ist ok; dann doch erhöhter verschleiss eventuell zu weiche gummimischung

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • ok, danke, aber der MC23 ist dann doch noch "offroadiger" als der Anakee Wild denke ich - und das brauche ich wahrscheinlich nicht, da immer ein größerer Strasenanteil bei mir mit dabei ist.


    Kann mir jemand weiterhelfen wegen dem Thema Radial- oder Diagonalreifen ?


    Meine große Strassenmaschine hat Reifen mit der Bezeichnung xxx ZR18 - R =Radial

    Bei den Reifen für die KTM fine ich aber keinen der dieses "R" in der Bezeichnung hat (weder Mitas noch Michelin) - folglich müßten das dann doch alle Diagonal Reifen sein (nach meiner Recherche) und dürften somit gemischt gefahren werden


    Danke

    Rainer

  • Auf der Michelin Seite im Internet wird er als Radial beworben. Und bei meinem war mit großen Buchstaben Radial auf der Seitenwand. Auch gebaut in Thailand!!!!!

  • Hallo v2lover,

    ich hatte hinten 1,8 bar drin (so als Kompromiß zwischen Gelände und Strasse), da ich auf den Runden immer Strassen und Geländeanteile dabei hatte und nicht ständig am Luftdruck rumspielen wollte (keine Tankstelle in der Nähe und keine Lust von Hand rumzupumpen.

    KTM empfiehlt in der Betriebsanleitung der 690-er einen Luftdruck für die Strasse von 1,8 und für das Gelände von 1,5.


    Dann bist Du nicht mit einem Kompromiss- sondern mit dem reinen Strassendruck gefahren!


    Auf felsigem Untergrund sollte der Druck auf jeden Fall runter, damit sich der Reifen dem Untergrund "anschmiegen" kann und nicht gegen ihn arbeiten muss-


    So hast Du den hart aufgepumpten Reifen malträtiert.

    Wenn Du keine Lust hast zum selber pumpen, musst Du Dir halt so einen kleinen Kompressor zum ans Bordnetz anschliessen kaufen- oder Du musst halt mit den Folgen leben.

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)

  • Sardinien ist bekannt für sehr hohen Verschleiß bei Reifen.

    Um so griffiger ist es da aber eben auch, und die Kurven erst....lecker :Daumen hoch: