Ansprechverhalten Fahrwerk GT

  • Hallo Leute,


    ich bin grundsätzlich mit meiner GT sehr zufrieden. Ein Thema fällt mir allerdings immer wieder auf und stört mich sehr.


    Übrigens hatte ich das gleiche bei meiner Super Adventure, und nun würde mich interessieren ob ihr es ähnlich wahrnehmt und falls ja wie ihr damit umgeht.


    Es geht darum, dass sich das Fahrwerk egal auf welchem Dämpfungsmodus ich es gestellt habe bei flotter Fahrweise und holprigem Untergrund zum Teil sehr stark versteift und das Motorrad dann in Schräglage holpert und zum Teil gefährlich versetzt. Insbesondere die Gabel spricht zum Teil gar nicht mehr an gefühlt. Die einzige Lösung ist dann, deutlich Tempo raus zu nehmen.
    Mich verunsichert das, da ich nicht genau einschätzen kann, wie das Fahrwerk bei Bodenunebenheiten dann reagiert.


    Ich bin zuvor eine Tuono V4 und eine Speed Triple gefahren, die kein semiaktives Fahrwerk hatten und natürlich grundsätzlich auf der straffen Seite abgestimmt waren. Trotzdem waren für mich diese beiden gerade auf schlechten Untergrund deutlich besser einschätzbar.


    Nehmt ihr das ähnlich wahr?
    Falls ja was tut ihr dagegen?
    Kann jemand meine Eindrücke überhaupt nicht teilen?


    Freue mich auf eure Meinung, Adrian

  • Hallo Adrian,


    das nehm ich so bei mir nicht wahr...
    Fahrwerk ist super. Gerade im Vergleich zum alten Motorrad wird da viel ausgebügelt.


    Wenn man sehr schnell über sehr schlechte Straßen fährt, fängst natürlich an zu hoppeln.
    Da kann aber dann das Fahrwerk nichts mehr machen.


    Hast Du mal auf die Geschwindigkeit geachtet.
    Vielleicht bist Du deutlich schneller unterwegs, als mit Deinen vorherigen Motorrädern.


    Gruß, Marcus

  • Konnte da bisher auch nichts in der beschriebenen Weise feststellen.
    Bei der Tuono v4 sind mir da imdirekten Vergleich eher fast die Plomben aus dem Gebiss gefallen.


    Evtl. Deutlich zu hoher Luftdruck?

  • Danke für eure Einschätzungen.


    Ich habe zwei Strecken, die für mich hier das Maß sind. Das sind bei mir um die Ecke Kaltenbronn beziehungsweise die rote Lache. Hier gibt es sehr wechselnde Asphaltsqualität und man kann recht gut sehen wie ein Fahrwerk arbeitet. Ich denke nicht, dass ich mit der GT schneller unterwegs bin als ich es mit Speedy war.


    Hatte wie gesagt bei der Super Adventure mit 200 mm Gederweg vorne ähnliche Erfahrungen..


    Luftdruck vorne: 2,4, Luftdruck hinten: 2,7. Kalt.


    Viele Grüße Adrian

  • Finde auch das die GT leicht überdämpft ist.
    Ich finde das die Originale Reifen Angel Gt zu harte karkasse hat.
    Mein nächster Reifen wird Conti road attack 3 oder M7RR sein. Die haben weichere karkasse.
    Am besten komme ich mit Luftdruck 2.6 und 2.4 klar.

  • 2,5 /2,9 und dann ein Zehntel mehr bei Betriebstemperatur.
    Holpern mit Angel GT und M7RR. Mittwoch gibts die RoadAttack3, werden ja als die reinsten Wunder-Schlappen gepriesen...


    Hoppeln auf schxxx Strecken -klar! Halt hin und wieder im Sport-Modus, Abhilfe bringt Road oder wenns ganz krass kommt Komfort-Modus.


    Im wie viel Personen-Betrieb bist du unterwegs? Zuladung 1 Person? Kettendurchhang gecheckt? Motor-Ansprechverhalten mal von Sport auf Street getestet?


    Wenns ein Elektronik-Fieps ist: stell mal alle Setups auf was anderes und anschließend zurück. Half bei meiner -da fuhr sie so bocksteif, als wärs ne Starr-Rahmen Lady. Mit dem dezenten Hinweis "Suspension Error". War allerdings nicht im Geläuf sondern auf 1a BAB-Asphalt -bei > 240 aber auch ne unangenehme Sache.


    Grüße
    Thomas

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  • Adrian84,


    meine Erfahrung mit der GT geht tendenziell in eine ähnlich Richtung, allerdings ist es bei mir deutlich weniger ausgeprägt. Alle KTMs, die ich bisher gefahren habe (und das waren allein im letzten Jahr über 10), haben und hatten ein prima Fahrwerk. Allerdings war bei allen das Ansprechverhalten der Gabel mehr oder weniger subotpimal. Das äußert sich meist in der von Dir beschriebenen Weise, dass nämlich die Gabel auf schnelle, harte Impulse schlecht bis gar nicht reagiert und dadurch Unruhe ins Fahrwerk kommt, natürlich insbesondere in Kurven.


    Diesem Problem kann man auf verschiedene Arten begegnen. Manchmal reicht es schon, einen anderen Reifen aufzuziehen. Bei meiner GT war der Unterschied zwischen Angel GT und Dunlop DRS3 eher klein, aber mit dem Conti RA3 läuft meine GT spürbar sanfter und angenehmer über kurze Unebenheiten. Mit dem Luftdruck könnte man auch in gewissen Grenzen spielen, aber da reagieren viele Reifen/Motorrad-Kombinationen auch schnell mal mit mangelnder Handlichkeit und Zielgenauigkeit, nachlassender Neutralität oder gar mit thermischen Problemen. Da muss jeder für sich herausfinden, ob der Komfortgewinn etwas geringeren Luftdrucks nicht doch mehr Nach- als Vorteile bringt.


    Am nachhaltigsten begegnet man dem Problem mit einer professionellen Gabel-Überarbeitung bei einem der renommierten Spezialisten. Das kostet zwar ein paar hundert Euro, man bekommt aber in den meisten Fällen ein stark verbessertes Fahrverhalten und vor allem einen massiv erhöhten Fahrkomfort für sein Geld. Nach so einem Service spricht die Gabel erfahrungsgemäß viel früher und leichter an, dadurch liegt die Karre (nicht nur) in Kurven deutlich ruhiger. Meine GT läuft diesbezüglich zwar ganz gut, aber eine vor kurzem gefahren SDR eines Bekannten hat mich zu dem Entschluss gebracht, auch meine Gabel über den Winter mal "machen" zu lassen. Die war nämlich, obwohl sie sicher insgesamt straffer als die GT in "Street" abgestimmt ist, auf krausem Untergrund deutlich angenehmer und Handgelenk-schonender zu bewegen.

  • Hallo Adrian,


    ich komme auch von der Speedy (515NV) und kann deine Angaben nicht bestätigen. Auf der Speedy hatte ich zwei Saisons lang auch den Angel GT montiert und das Fahrwerk eher straff.


    Auf meiner Referenzstrecke (wechselnder Asphalt, viele Buckel und Flicken) habe ich ein deutlich stabilere Linie (kaum Versatz) und wesentlich höhrere Geschwindigkeiten als mit der Speed.
    Es kam auch kein Gefühl auf, dass das Fahrewerk sich im unpassenden Moment versteifen würde. Es fühlte sich im Ganzen aber wesentlich entkoppelter an, als auf der Speedy.


    Habe bisher nur den Street-Modus ausprobiert... :denk:


    Greetz
    Stefan

  • Das Fahrwerk reagiert sehr empfindlich auf Reifen, von den 3 verschiedenen von mir auf der GT gefahrenen ist der PAGT in allen Belangen der schlechteste. Der CRA3 funktioniert deutlich besser auf der GT, auch das Fahrwerk ist nicht mehr so hölzern. Nach meinem subjektiven Empfinden und Vorlieben funktioniert das Fahrwerk mit dem Metzeler Z8 M am besten.

    Suzuki GSX R 1100 Bj89
    KTM 1290 Superduke GT Bj16

  • Hallo Leute,


    danke für Eure zahlreichen Meinungen.


    Ich werde definitiv beim nächsten Wechsel mal einen Reifen mit weicherer Karkasse draufmachen und etwas mit den Luftdruck spielen, wobei ich zumindest vorne nicht deutlich unter 2.4 gehen mag.


    Das ärgerliche ist, dass das Fahrwerk an sich gut anspricht. Erst wenn das semiaktive „verhärten“ passiert wird’s rumpelig bis gefährlich und unberechenbar (daher bin ich bzgl. einer Gabelüberarbeitung noch zurückhaltend, da ich nicht weiß ob es überhaupt an der Hardware liegt).


    Beispiel: Fahre ich frisch los agiert das Fahrwerk auf den ersten Metern sensibel und geschmeidig. Nach ein paar 100 Metern sportlicherem fahren und härterem Bremsen / Beschleunigen versteift sich alles über Gebühr und wird bocksteif (der Starrahmenvergleich ist gut, kt-shifterJ). Fehlermeldung gibts aber keine und habe das auf der Super Adventure wie gesagt ähnlich erfahren.


    Am liebsten wäre es mir, die semiaktive Steuerung mal zu deaktivieren. Aber das geht vermutlich nicht….


    PS: Kette passt, 1 Person, alle Modi abwechselnd durchprobiert – Thema bleibt das gleiche…


    In diesem Test wird das was ich meine auch ganz gut beschrieben:


    http://www.toeff-magazin.ch/te…t/bmw-gegen-ktm-1439.html


    Zitat:


    Wenn der Asphalt beginnt, derbe Wellen, Kanten und Narben aufzuwerfen, lässt die Fahrwerkseinstellung sportliche Härte nicht mehr zu. Zunächst federt die KTM im Komfort- oder Streetmodus lange Wellen auch noch sauber aus, doch insbesondere die Gabel poltert aber dabei ungnädig über kurze Stösse hinweg, während das Heck schon mal ins Pumpen kommt. Expresstempo und Schlaglöcher, das macht mit der KTM definitiv wenig Freude. Daniel: «Das Fahrwerkskapitel geht hier eindeutig an die BMW. Die KTM bockt und springt am Col d' Allos dermassen herum, dass es keine Freude ist.

  • Ich kann Adrians Erfahrungen voll bestätigen.


    Völlig überraschend haut es einem auf schlechter Strecke fast den Lenker aus der Hand.


    Gruß
    Jörg

    Kann ich so auch bestätigen.
    Mir hat es die linke Hand vom Lenker und den linken Fuß von der Fussraste weggerissen.
    In einer Linkskurve auf schlechtem Belag mit anschließndem Schlagloch.

    Gruß Gerd

  • Interessant, geteiltes Bild.


    Mir hat es auch schon mehrfach den Lenker aus der Hand gehauen und die GT hat ziemlich deutlich versetzt....


    Nun die Frage: Haben diejenigen von Euch, die meine Empfindungen nachvollziehen können, schon etwas unternommen, was das Thema gelindert hat? Und wenn ja: was?:)


    Grüße
    Adrian

  • Unternommen habe ich noch nichts.
    Der krasse Vorfall war mit dem PAGT.
    Danach bin ich den Metzeler Roadtech01 gefahren, der war vielleicht etwas besser aber gut geht anderst.
    Jetzt fahre ich den CRA3 ohne grossen Unterschied zum Roadtech01.
    Festgestellt habe ich das die Sport Einstellung bei dauerhaft schlechter Strasse, zum sehr schnellen fahren noch am ehesten taugt.
    Luftdruck Absenkung habe ich noch nicht probiert da bei 2,7-2,8 bar hinten und 2,3-2,4bar vorne bei mir die Sensoren Alarm schlagen.

    Gruß Gerd

  • Hallo Leute


    Habe es gestern im Schwarzwald auf einer flotten Runde nochmal getestet. Fahrwerk wir von Gerd empfohlen durchgängig auf Sport eingestellt, auch auf Streckenabschnitten mit zerfurchtem Asphalt, wo ich ansonsten eher Street oder sogar Komfort gefahren bin, damit weniger Schläge durchkommen.


    Und siehe da: Kein wie oben beschriebenes versteifen wahrnehmbar. Natürlich insgesamt hoppelig, bedingt durch die in Sport grundsätzlich härtere Abstimmung, aber zumindest keine unberechenbare Verhärtung mehr vorne.


    Das führt mich zu der Interpretation, dass es gar nicht unbedingt mit der semiaktiven Steuerung zusammenhängt (die ja auch in Sport aktiv ist), sondern vielmehr mit dem Antidive…


    Ähnliche Erfahrungen?


    Adrian

  • Hallo !!


    Wie schon bekannt GT hat Semiaktive Fahrwerk. Street und Komfort Modus haben Eigenschaft beim bremsen Druckstufe zum erhöhen (zumachen) sodass Vordergabel nicht zu weit und zu schnell abtaucht. Sport-Modi funktioniert was Bremse betrifft ganz konventionell. Viele von uns fahren unbewusst mit Finger auf Bremshebel (oder bremsen bewusst in Kurve hinein) dadurch wird diese Funktion aktiviert und bei schlechte Strasse kommt zu Bekannte Auswirkung. Ich bremse immer vor Kurveneingang und dann Hand komplet weg vom Bremshebel und mit leichte Zug durch die Kurve. Natürlich haben verschiedene Reifen grössere oder kleinere Auswirkung. Kleine Umstellung bei Fahrweise mit sehr positive Ergebnis (bei mir)
    MFG :Daumen hoch:

  • Zitat

    Es geht darum, dass sich das Fahrwerk egal auf welchem Dämpfungsmodus
    ich es gestellt habe bei flotter Fahrweise und holprigem Untergrund zum
    Teil sehr stark versteift und das Motorrad dann in Schräglage holpert
    und zum Teil gefährlich versetzt.

    sondern vielmehr mit dem Antidive…

    Ich bremse immer vor Kurveneingang und dann Hand komplet weg vom Bremshebel und mit leichte Zug durch die Kurve.

    Da der Thread-Ersteller von Schräglagen spricht -was i.d.R. Kurven sind, ist das natürlich sehr gut möglich, dass es mit Abbremsen zu tun.
    Das läge dann tatsächlich (weniger) am bike als am Fahrstil.


    Eine echte Verbesserung wäre das selektive abschalten von Antidive -denn Bremsen in der Kurve (zumal mit Kurven-ABS) ist nun mal nicht per se schlechter Fahrstil, sondern mitunter schlicht nicht zu vermeiden.


    Grüße
    Thomas

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  • Das mit dem separaten Abschalten der Antidive-Funktion habe ich mir schon nach der allerersten Probefahrt kurz nach der ersten Vorstellung der GT gewünscht und hier auch geäußert. Hat aber nix genutzt, die Mattighofener scheinen derartig einfach und billig zu erfüllende Kundenwünsche selbst bei einem ihrer teuersten Moppeds einfach nicht zu interessieren.


    Dabei wäre das Ganze locker mit einem einfachen Software-Update zu machen, es müsste nur eine einzige Option mehr ins Menü: Antidive Auto/Aus/Ein. Das müsste ja nicht mal kostenlos sein, ich würde dafür auch einen Hunni auf den Tresen legen.

  • Ja, ich hatte exakt deine Erfahrung gemacht und den Anti-Antidive-Wunsch kurz darauf geäußert.
    Nen Hunni sollte das Update aber nicht überschreiten.


    Grüße
    Thomas

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  • Antidive ausschalten wäre super, da der Streetmodus eigentlich recht angenehm ist, da ich aber generell recht spät bzw in die Kurve rein bremse, kommt halt ein deutliches Aufstellmoment zu Stande, welches im Sportmodus logischerweise nicht vorhanden ist, deshalb fahre ich notgedrungen nur noch in Sport.
    Hatte im Streetmodus auch mal die negative Erfahrung, habe in erheblicher Schräglage plötzlich bremsen müssen da die Kurve schlagartig zu gemacht hat und mehr drücken nicht ging, also einmal rein in die Bremse und fast null Verzögerung, erst als ich das Moped aufgerichtet habe, kam eine vernünftige Bremsleistung und man hat sie wieder runter legen können. Dieses Problem ist mir im Sportmodus noch nicht aufgefallen.

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    KTM 1290 Superduke GT Bj16