Beiträge von lawyer

    Dass der Hauptständer aufsetzt nicht, aber die Kurvengeschwindigkeiten auf öffentlichen Straßen, wenn dann schließlich der Hauptständer aufsetzt schon. Allerdings muß ich das relativieren. In der Jugend sah man das anders. Da gab es zu schnell grundsätzlich nicht und wenn es dann doch zu schnell war, war Dreck auf der Straße, die Reifen schlecht, eine Katze über den Weg gelaufen oder sonstige Ausflüchte verfügbar. Im Alter wird man dann ruhiger.


    Nach meinem Wissen ist vorne original 120/70/19 mit schweren Rädern, schwerem Felgendichtband, mehr Speichen. Das ändert sich zu 120/70/17 mit leichten Rädern, keinem Felgendichtband, weniger Speichen. Relativ gesehen ist das 19er Rad schmaler, absolut aber nicht. Beide sind 120 breit. Die originalen Räder haben also keinen Handlingvorteil durch geringere Reifenbreite.


    Hinten ändert sich in der Dimension nichts Wesentliches. Ich habe bewußt weiter oben geschrieben, dass das Einbaumaß der Originalbereifung 178,6 beträgt. Das ist nur 1,4mm weniger, als der 180er M7RR. Dieses Übermaß merkt man nicht beim Fahren, insbesondere benötigt man nicht spürbar mehr Schräglage, um mit derselben Geschwindigkeit einen gegebenen Radius fahren zu können. Was bleibt, ist wieder der Gewichtsvorteil und die Abwesenheit von Dichtigkeitsproblemen auf der Habenseite.


    @mimas: Fahrphysik ist mein Steckenpferd. Mit schmaleren Reifen kann man denselben Radius bei gegebener Geschwindigkeit mit weniger Schräglage durchfahren oder bei gegebener Schräglage mit mehr Geschwindigkeit. Weniger Schräglage und mehr Geschwindigkeit gibt es nur in einem schmalen überlappenden Grenzbereich.


    So, nun ist denke ich von meiner Seite so ziemlich alles Erwähnenswerte zu diesem Thema gesagt. Ich bin hier dann raus, es sei denn, es gibt neue Erkenntnisse. Schöne und gesunde Wintersaison allen, die ganzjährig unterwegs sind. Ich baue jetzt wieder bis zum Frühling auf 19" um.


    (Borrani-Drahtspeichenräder sind auch nicht übel.... - besonders die mit der "hohen Schulter"...)

    Das stimmt. Für klassische Motorräder ist das bestimmt eine gute Wahl. Der Nachteil an den mir bekannten Borrani Rädern ist der Umstand, dass die Felgen Speichenbohrungen aufweisen wie die Originalräder, was wiederum besondere Abdichtungen erfordert. Die Kineos haben diesen Nachteil nicht. Ich vermute darüber hinaus, dass es für die Borrani Räder kein Gutachten gibt, das die Möglichkeit eröffnet, sie ohne Einzelabnahme für die 1190 @ eingetragen zu bekommen.


    @ der Alte: Die Bodenfreiheit leidet nicht in einem Bereich, der für die Straße relevant wäre. Mit anderen Worten setzt erst dann der Hauptständer auf, wenn man im Modus Selbstmord unterwegs und wie ich gewichtsauffällig ist. Der 180er Reifen hinten ist fast genauso breit, wie der original 170er, der montiert tatsächlich 178,6 breit ist. Die Traktion ist dank der nun möglichen Verwendung geeigneter Pneus um Welten besser, gleiches gilt für den Grip am VR. Das ergibt beim Bremsen und beim Bescheunigen aus den Ecken ein Motorrad, das Du gegenüber der 19" Variante mit CSA2 nicht wieder erkennst. Ich fahre den M7RR. Auf der Renne, ohne Hauptständer, setzt gar nix auf. Man fliegt, wenn man zu schnell ist, einfach übers VR ab. Hab´s ausprobiert. :zwinker:. Das gilt jedenfalls bei Verwendung des M7RR mit kalt 2,2 vorne und hinten. Slicks habe ich nicht probiert. Eher lege ich mir noch eine Rennschlampe zu.


    Der Geradeauslauf ist einwandfrei, kein Unterschied zu 19". Das Motorrad ist ein Multitalent. Die Varianten R, T und 1050 haben alle denselben Lenkkopfwinkel von 64 °. Das Moped kann offenbar mit dieser Geometrie grundsätzlich schon sehr viel, warum also nicht noch den SM Umbau auf 17". Mir gefällt´s jedenfalls.

    Frank, genau das war der Plan. Ich bin aber nun derart angefixt, dass ich jedenfalls im Sommer die schöne 17" Variante fahre mit Galfer Wave Bremsscheiben. Jetzt für den Winter rüste ich zurück auf Original. Die Kineos sind mir zu schade, um mit ihnen im Salz zu fahren.

    pimpe: Ich habe null Probleme beim Rausbeschleunigen und wir haben hier in der Diaspora überwiegend miserabelste Straßen. Beim Durchfahren von Kurven in tiefer Schräglage und welligem Untergrund ist sie geringfügig unruhiger, als in 19", für mich aber völlig unbedeutend. Ansonsten kann ich nicht bestätigen, dass sie nervöser ist. Ich empfinde sie als wesentlich handlicher im Sinne von agiler, leichtfüßiger, schwer in Worten zu beschreiben. Sie fühlt sich ähnlich an, wie eine 990er.


    olli4321: Weil die 1190er von Haus aus etwas träger ist und ich Geländequalitäten nicht benötige, habe ich auf leichte 17" Räder umgerüstet. Jetzt ist die Handlichkeit genau nach meinem Geschmack. Ich stimme Dir zu, dass eine 690 SMC noch handlicher ist, aber sie ist nicht schneller als die 1190er in 17", weil ihr die brutale Kraft fehlt. Die 1190er in 17" ist im puren Wechselkurvengeschlängel, z.B. vom Hunsrück runter zur Mosel zwar etwas schwerfälliger, als die 690er, aber sie ist nicht langsamer. Es erfordert halt etwas mehr fahrerischen Aufwand. Dafür kann ich mit der 1190er sonntags in die Vogesen fahren, dort den ganzen Tag Kurven bolzen und abends wieder heim. Das ist mit der 690er definitiv nicht drin.


    Die klare Erkenntnis lautet daher: man sollte beides haben und noch eine Rennschlampe für den Kringel.

    Nein, Tachoangleichung habe ich nicht realisiert. Eine Verbesserung brachte der ABS Kranz von Matthäus mit -2 Durchbrüchen. Ich habe aber den originalen Kranz wieder montiert, weil ich nach Softwareupdate nicht mehr das Problem hatte, dass ABS und MTC nicht mehr funktionierten. Darauf kam es mir primär an. Ich orientiere mich in Puncto Geschwindigkeit nicht am Tacho, sondern an der Präsenz von öffentlich-rechtlichen Fotoeinrichtungen aller Art. Zur Not schaue ich aufs Navi. Zur Sicherheit trage ich eine Sturmhaube mit Nasenteil ;-). Der Rest ist mir ziemlich schnuppe.

    mimas101, erzähl mal, wie haste das gemacht mit der 690 SMC "154 kg rotierende Masse.....". Hast Dich rückwärts beim Bremsen oder vorwärts beim Beschleunigen überschlagen?


    Ich glaube nicht, dass man von einigen hundert oder tausend km Fahrpraxis mit einem spezifischen Moped beurteilen kann, was geht. Ich jedenfalls brauche immer so um die 10tkm, bis ich mit einem Moped richtig warm bin. Mit meiner 1190 bin ich richtig aufgewärmt und wage zu behaupten, dass bei zwei gleichwertigen Fahrern die 690 SMC gegen eine 1190 T mit 17" Kineos keine Chance hat. Da fehlt dann einfach die schiere Gewalt und die elektronischen Helferlein, wenn es mal wirklich bis aufs Messer geht. Ich behaupte das nicht ins Blaue hinein, sondern aus der Erfahrung mit einem excellenten 690 SMCR Piloten. Das Teil geht um die Ecken, wie Schmidt´s Katze. Die 1190 in 17" aber auch. Nur aus den Ecken raus, besonders in bergauf Passagen fehlt der 690er einfach die Gewalt.


    Was die langen Federwege angeht, stimmt das schon. Deshalb schrieb ich ja schon, dass auf der Renne ein reinrassiger Sportler einfach im Vorteil ist, weil er definitiv mehr Druck aufs VR bringt. Das ist auch in der 17" Variante wahr. Allerdings läßt sich einiges durch Anpassung der Linie und des Fahrstils kompensieren. Das habe ich nach meinem Sturz in Osche dank Jürgen Fuchs gelernt und auch zum Teil umsetzen können. Was allerdings auch wahr ist, ist der Umstand, dass die 1190er ein Mörderdrehmoment hat, mit dem dann manch Supersportler hart zu kämpfen hat. Gleiches gilt für die 690er.


    In jedem Fall ist der Umbau eine weitere grandiose Verschärfung dieses Leatherman unter den Mopeds, mit dem man auch mit viel Gepäck an einem Tag 800 km in die Dolos fahren kann. Eine Sumo bringt das nicht und auch keine längeren Transferetappen bei Schlechtwetter über die Dosenbahn.


    kalle: war schön mit Dir hier im Forum Kontakt zu haben. Ich melde mich einfach mal, wenn ich in Deiner Gegend bin. Ich fahre überall mit, GS, Multi, Triumph, Guzzi, was es auch sei, nur nicht mit Rohstoffverschwendungen aus Milwaukee. See you. :winke:

    Ich habe an meiner orangefarbenen T die schwarzen Motorschutzbügel montiert und ausgiebig getestet. Sie taugen auf beiden Seiten (re und li) im Gelände und auf Asphalt, auch auf der Rennstrecke. Sie haben sich bis dato auch strikt geweigert, sich zu verbiegen. Es haben sich Gleitflächen gebildet, die nun nicht mehr rund, sondern flach ausgestaltet sind. Ich erwäge, Zehenschleifer auf diese Flächen zu kleben, z.B. von den Daytona Evo Sport. Dann sprüht die Käthe beim Ziehen von Bodenproben keine Funken mehr. :crazy:


    Im Ernst, ich bin von diesem PP sehr überzeugt und kann es uneingeschränkt empfehlen.

    Freut mich, dass der Tip hilfreich war.


    loewenmann: 190mm Federweg bügeln grobe Unebenheiten besser weg, als 120mm. Ein 17" VR macht aus physikalischen Gründen, insbesonders mit superleichten Kineos, ein Motorrad namens KTM 1190 Adventure verglichen mit der originalen 19" Version um Welten agiler, handlicher , spassiger. Es gibt Fahrsituationen, die Du zu Recht angedeutet hast, in denen ein 19" VR sich besser anfühlt. Dennoch bleibt es immer und überall unhandlicher, schwerer, weniger agil und lange nicht so spassig. In der Summe gibt es keine ernsthaften Zweifel daran, dass für flotte Leute, die sich fast nur auf der Straße bewegen, die 17" Variante die geilere ist....auch und gerade auf schlechtem Geläuf. Handlichkeit und geringe rotierende und ungefederte Massen sind immer und überall von Vorteil. Große Laufräder sind im Gelände ein Muß, nicht aber auf der Straße, auch nicht auf schlechten.

    Ich hab eine 1190 T von Anfang 2013 neu im Juni 2013 gekauft. Sie hatte erwartungsgemäß viele Garantiesachen, die alle anstandslos zu meiner größten Zufriedenheit erledigt wurden, so dass ich den Ärger über die Häufung der Mängel mit Kaffee vom guten Händler runter spülen konnte. Ich habe umgebaut auf 17" Kineos mit Metzeler M7RR, LKL und Schwingenlagerung von Emil Schwarz, progressiven Lenkungsdämpfer RSC von Hyperpro die Originalscheibe eingekürzt und etliche Powerparts verbaut. Sie ist jetzt so, wie ich sie haben wollte und macht beim Fahren wie am ersten Tag einen Mörderspaß. Am Montag geht sie in die 30.000 er Inspektion und wird wieder auf die Originalräder für den Winter umgebaut. Seit 45 Jahren das geilste von allen Mopeds, die ich hatte. Mein Händler hat mir schon alles mögliche angeboten, einschließlich 1290 SDR und 1290 SA. Sie bringen mir nicht diese enorme Vielfalt und in allen Verwendungsarten den Spaß, wie meine 1190 T.


    :Kürbis: :wheelie:

    Für die Renne sind die 17" Räder besser, als 19" oder gar 21" auf der R. Richtig gut ist weder die T noch (und schon gar nicht) dieR. Wegen der elend langen Federwege bekommt man nicht genug Druck aufs Vorderrad, wenn die Bremszone zu Ende ist. Damit besteht in langen Kurven immer die Gefahr, dass man das Vorderrad verliert, speziell beim Rausbeschleunigen am Kurvenende. Ich hab das mit 17" in Osche probiert und bin zu der Erkenntnis gelangt, für die Renne doch besser einen Supersportler zu benutzen (tolle Erkenntnis, ich weiß :zwinker: ). Selbst bei gelegentlichen Rennstreckenbesuchen besteht die Gefahr immer, weil die Käthe eben ein sehr geiles Fahrwerk und viel Bums hat. Das verführt zu hohen Schräglagen und viel Risiko am Kurvenausgang. Hanging Off ist begrenzt durch den breiten Lenker, also auch wenig Möglichkeit, nötigenfalls Schräglage zu reduzieren.

    Emil Schwarz stellt das Lagerspiel so ein, dass bei demontiertem Lenkungsdämpfer und angehobener Mopedfront, dazu verwendet er einen Flaschenzug, ein ganz bestimmter Wert an Zugkraft benötigt wird, um den Lenker aus der Ruheposition am Anschlag heraus zu bewegen. Dazu hat er bei mir eine Federwage benutzt, die mittels einer Drahtschlinge am Lenkerende eingehängt wird.


    Diese Methode macht in meinen Augen Sinn, denn die Einstellung des Lagerspiels ist ja nicht Selbstzweck, sondern hat Funktionen zu erfüllen. Zu diesen Funktionen gehört auch, geringe Widerstände gegen Lenkbewegung zu ermöglichen bei gleichzeitig spielfreiem Sitz der Lager. Beurteile ich den Einbau nach den Kriterien Spielfreiheit und Leichtgängigkeit der Lenkung, komme ich zu dem Schluß, dass Emil Schwarz genau weiß, was er tut. Wieviel Drehmoment beim Anziehen des LKLs anlag, ist mir schnuppe, solange kein Spiel auftritt und die Leichtgängigkeit gewährleistet ist.

    Hätte der schlaue Händler in dem doofen Forum gelesen, wüßte er seit dem Beitrag von dhdani vom 24.3.2014 , 19:15h dass bei dem neuen die Zuganker außen liegen, während sie beim alten innen verbaut sind. Aus anderen Quellen ist das sicher auch bekannt, zumindest für engagierte Händler. Hätte, hätte Fahradkette, hätte meine Tante Eier, wäre sie mein Onkel. Wenn ich an meinen Kunden bleiben will, dann lese ich, was meine Kunden zu einem Produkt, was ich ihnen für teuer Geld verkaufe, meinen. Dann lese ich insbesondere die seit langem bekannten Lösungen zu höchst ärgerlichen Problemen. Gott sei Dank, ist mein Händler da super, obwohl er auch nicht immer vor Freude strahlt, wenn man das Forumn zitiert. Andererseits weiß er auch, dass das Forum viele Dinge lange weiß , bevor er von KTM offiziell Kenntnis erlangt.


    Ein Händler, der einen innen liegenden Zuganker nicht von einem außen liegenden unterscheiden kann, ohne Bilder zu sehen, sollte über eine berufliche Umorientierung nachdenken.