Interessantes Thema.
Ich hatte bis auf Goretex schon alle erdenklichen Varianten durch und suche hier eigentlich ständig nach Optimierungspotential.
Momentan fahr ich einen Büse Textilanzug der mittleren Preiskategorie und bin bislang damit ganz zufrieden.
Am Liebsten wäre mir eine Endurojacke MIT Lederbesatz an den wichtigen Stellen.
Meine Rede.
Meine Meinung/Erfahrungen zu den Varianten:
Leder: Zum Tourenfahren geht's ja noch, aber sobald es auf Schotter oder ins Gelände geht, wär mir eine Lederkombi von der Bewegungsfreiheit her zu sehr einschränkend. Außerdem bietet eine Lederkombi bei kühlen Temperaturen keinen Windschutz und es geht an den Reißverschlüssen sofort nass durch. Bin mal Abends Ende Oktober auf einer CBR mit Lederkombi auf Verwandtenbesuch in die Tiroler Berge gefahren - hatte ich leider übersehen - nie wieder
Stoff ohne Membran/Goretex: Für mich momentan die beste Variante. Ich persönlich benötige viel Durchlüftung, da mir eher zu warm als zu kalt ist. In der Vorsaison trage ich drunter mehrere Schichten, die man bei Bedarf aus und wieder anziehen kann. Bei Nässe quäle ich mich halt in meine Regenhaut, es hilft ja eh nicht... Großer Nachteil ist, wie bereits öfter angemerkt, das Verrutschen der Protektoren im Ernstfall.
Stoff mit Membran/Goretex: Da kommt es wieder drauf an. Die laminierten Goretex Kombis sind sicher fein wenn es mal arg regnet, aber will ich dann unbedingt nass wie ein Schwamm herumdümpeln? Außerdem sind die Dinger ja bereits trocken mega schwer, ich hatte mal so eine Rukka Kombi an - das ist für mich persönlich nix. Die Reinigung vom laminierten Goretex ist scheinbar, so teilte mir ein Fachmann im Fachgeschäft mit, auch so eine Sache. Je öfter man die Membran mit reinigt/wäscht, desto schneller wird sie wasserdurchlässig. Der lebenslangen Herstellergarantie ist da laut Info von dem Herren auch nicht immer zu trauen ...
Beim nicht laminierten Gore Tex (entnehmbare Membran) sieht die Sache ein bischen besser aus. Nachteile vom Gewicht, etc. gibts da natürlich auch. Mir persönlich sind die Gore Sachen bereits im herannahenden Sommer viel zu warm.
Protektorenweste und darüber Stoffjacke: Vom Schutz her einen deut besser als die integrierten Protektoren, aber mal ehrlich, die meisten Protektorenjacken bestehen ja auch nur aus Mesh Gewebe, welches verrutscht und abreissen kann. Bei Highspeed Crashes sicher auch suboptimal. Vom Komfort her finde ich solche Westen auch nicht optimal. Wenn man 2% Körperfett hat, gerade steht wie ein Besen und keine Muckis hat (Homo Enduros), dann funktioniert das sicher gut. Der Sitzjob geplate Normalmensch, welcher etwas kräftiger ist, passt da auch nicht immer ins Standardkonzept.
Fazit/Wunsch: Textilkombi mit großen YKK Reißverschlüssen, genügend großen Taschen, toller Belüftung (hier kommt Revit meinen Wünschen am nächsten) und Seeflex Protektoren (tolle Schlagwerte) ohne Membran oder Goretex - jedoch mit Lederapplikationen an den richtigen Stellen. Wenn man sich sowas auf Maß anfertigen lässt, dann können die Protektoren auch ruhig fix eingenäht werden (zwecks Verrutschen). Die Verbindung zwischen Jacke und Hose muss extrem haltbar und fest sein, denn im Falle eines Sturzes ist das auch so ein neuralgischer Schwachpunkt!
Als im Prinzip hätte ich gern eine Revit Defender Pro Kombi, ohne Goretex, mit Neckbrace Aufnahme, fixen Protektoren und Lederapplikationen an den gefährdeten Stellen Das ganze bitte noch für von mir aus ~ 800 - 1000 €. Sollen sie haben, wenn alles perfekt passt. Wenn man sich ansieht was die anderen Premium Marken (Rukka, Klim, etc.) so nehmen, dann passt das schon (für mich)...