Hi there!
in dieser Geschihte geht es um zwei Dinge: um einen Auspuff und einen Luftfilter
RU-1740-klein.jpgKrümmer-klein.jpg
Den Auspuff habe ich Euch bereits vorgestellt. Das ist die Komplettanlage von Remus. Das Bild zeigt ihre Besonderheit: den massiven Konus in einer bestimmten kurzen Distanz vom Auslaß entfernt.
Das zweite Bild zeigt den RU-1750 von K&N, auch kein Unbekannter mittlerweile. Aber auf einer SMC? Ja auch hier passt er wie ein Handschuh, wenn man ihn nach "oben" dreht. Ich weiß, ich habe hier so 100 Posts vorher erzählt, es passt kein K&N auf eine SMC. Aber bin ich (der Tuning-) Jesus? Nein, ich bin ein menschliches Wesen und von Zeit zu Zeit mit Blindheit und Bornierheit geschlagen. Asche auf mein Haupt (aber bin ich der einzige hier, der mit Filtern experimentiert?)
Ich halte es also mit Adenauer nach dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". Der Filter passt und zwar super. Das Bild zeigt zudem, was man zusätzlich tun sollte, wenn man auf diesen Filter setzt: eine Trennwand - hier mal provisorisch aus Pappendeckel . , welche die warme Luft vom Kühler "unten" und vom K&N fern hält.
Die folgenden Kurven zeigen den Effekt dieses Ansaugtunings:
Airbox-Mods-NM.JPGAirbox-Mods-PS.JPG
Die Kurven zeigen unser bisheriges Standard-Tune, das Runter-Reißen des Airbox-Deckels und die Wirkung des RU-1750 anstelle des Kastens direkt auf dem Drosselklappenkörper im Vergleich zur Serie.
Man sieht recht deutlich, wie sehr die offene Box das Drehmoment nach unten, sprich auf tiefe Drehzahlen verschiebt. Dies sogar auf Kosten der Spitzenleistung im Vergleich zur Serie. Kurven wurden mit Serien-Gemisch gefahren. Dieses Manko läßt sich durch dezentes Ausmagern behübschen.
Einen ganz anderen Charakter hat die Kurve mit dem RU-1750. Sie liegt überall über der Serie und lässt es mit der Power oben so richtig krachen. Ich erinnere mich daran, bei der ersten "Annäherung" an die SMC mal einen Run ohne Airbox und nix auf dem Drosselklappenkörper gemacht zu haben. Das war nicht so zielführend: oben raus hui, aber sonst pfui: kein Mark, kein Drehmoment in der Mitte.
Der RU-1750 hat einen kurzen Gummi-Ansatz vor dem Filter. Dieser Ansatz zahlt zur Ansauglänge dazu. Es sind zwar nur so was um die 40 Millimeter. Das klingt nach nicht viel. Aber für das Tuning des "Intake-Ram" - google-fähiger Terminus technicus der US-Szene - ist das eine Welt.
Bei der Gelegenheit - danke, Wietschmasta - habe wir noch einige andere Sachen probiert. So z.B. den Effekt eines beschnittenen Deckels:
cut-lid-PS.JPGcut lid klein.jpg
Kostet Leistung. Damit könnte man vielleicht noch leben. Was aber echt nervte, war dieser knatterige, hochfrequente Unterton, den die SMC mit dem beschnittenen Deckel auf einmal raus gelassen hat. Das war doch ein krasser und überraschender Gegensatz zum zwar vernehmlich lauten, aber doch sonor tiefen Sound, den die Airbox ganz ohne Deckel von sich gibt.
Und dann kam der Remus an die Reihe. Von ihm erwarteten wir uns, daß er mit seiner Auslegung im Drehzahlkeller, wo die RU-1750-Ansaugabstimmung was kostet, dem Motor ein wenig hilft und gleichzeitig oben im Topend noch mal ein Schäuferl nachlegt. Und so war es auch dann:
Remus-Effekt-NM.JPGRemus-Effekt-PS.JPG
Das sieht doch gut aus. Aber ein Problem hatten wir mit dem Remus, das wir an dieser Stelle nicht verschweigen dürfen, Nein, nicht mit dem db-Killer. Der ist bei den aktuellen Versionen heftig redesigned und verstärkt. Der sollte jetzt ein Motorrad-Leben lang halten.
Aber mit dem Kat im Sammlerrohr. Mit dieser Patrone "inside" wollte sich so gar keine Leistung einstellen. Damit nicht genug, der Kat glühte bei Vollgas hellorange wie ein Schmiedefeuer. Das ist nicht gut und grillte dann in der Folge meine Abgassonde im Dämpfer so, daß sie zerbröselte.
Eigentlich kann das nicht sein. Denn bei Vollgas läuft der Motor schon ab Werk fett, nicht nur, damit die Leistung stimmt, sondern auch damit der Kat abschaltet, weil dann kein Restsauerstoff im Abgas mehr enthalten ist.
Beim Remus ist der Kat unmittelbar vor dem Schalldämpfer angeordnet. Mit diesem Design steht er nicht allein da. Aber offensichtlich bringt ein Einzylinder, der keinen gleichförmigen Abgasstrom wie ein Vierzylinder produziert, da er leider nur jede zweite Umdrehungen zündet, die Abgassäule im Motortakt im Dämpfer so zum Pulsieren, daß Umgebungsluft bis zum Kat hin hineingesogen wird. Dieser frischer Sauerstoff startet dann mit den unverbrannten Anteilen im Abgas ein lustiges und vor allen Dingen feuriges Inferno.
Ich denke mal, in diesem Phänomen haben wir den Grund, weshalb so mancher Auspuff einen "Schiebe-Kat" drinnen hat, den man rausnehmen kann. Man sollte dies auch tun und das Ding nur wieder reinstecken, wenn man es unbedingt braucht, für den TÜV oder das Pickerl. Denn die Hitze, die so ein Kat bei "Volldampf" von sich gibt, hält keine Dämpferwolle auf Dauer aus.
Der originale Dämpfer ist keine solche Luftpumpe. Der hat auch Kammern in seinem Inneren, die den Kat abschirmen. So gut wie alle Nachrüstdämpfer arbeiten hingegen nach dem Absorber-Prinzip und haben innen ein Siebrohr drinnen, welches, wäre der db-Eater nicht da, einen ungestörten Durchblick erlaubt. Durch so ein Rohr strömt nicht nur das Abgas leicht hinaus, genauso leicht strömt Luft retour bei so einer Pulsation. Darum, denke ich, ist der Remus nicht das einzige System, das mit dieser Problematik zu kämpfen hat.
Bislang ist aber der Kat im Remus fix eingeschweißt. Das werde ich ändern. Bei mir gibt es ab jetzt nur mehr das "Schiebe-Design" mit der Patrone zum Rausnehmen. Alles andere hat keinen Sinn. Ist zwar nicht ganz koscher, was ABE und Umwelt angeht. Aber .....
In Sachen Lärm hingegen gibt es Erfreuliches zu berichten: Der db-Killer macht seinem Namen alle Ehre und kostet gleichwohl keine Leistung.
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