Beiträge von Highscore

    Hi there!


    "Neues aus der Tuning-Küche" - das soll auch hier der Titel für meinen Tuning-Blog über die SD-R des aktuellen Baujahres sein.
    Dieses Bike hat ja - im Unterschied zur SD-R von 2007, die motorisch mit der "normalen" SD ident ist - die Köpfe, sowie die größeren Drosselklappen der RC8. Und natürlich einen - im Sinne des Wortes - dicken Acra-Titankrümmer bereits in der Serie.


    Das folgende Diagramm zeigt eine Allgears-Run auf dem Dynojet von 2. bis in den 6. Gang, sowie einen Run als Referenz nur im 6. gemessen. Man sieht - wiederum - die Performance im 2. und 3. Gang liegt auf einem Level der übrigen. Also kein nachteiliger Effekt von der Lärm-Drosselung zu sehen, wenigstens auf dem Prüfstand.


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    Die folgenden zwei Kurven zeigen Leistung und Drehmoment, alles am Hinterrad gemessen. Die Verlustleistung bis zur Kupplung liegt so ca. bei 7 PS.


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    An diesen Kurven fallen drei Dinge sofort ins Auge:


    1. Die Spitzenleistung fällt unmittelbar vor dem Begrenzer an, der dem Treiben bei 10.200 UpM ein Ende setzt. Der Top-Wert ist zwar okay, aber ein bißchen Überdreh-Reserve nach dem Peak sollte doch sein. Hält der Motor mechanisch wirklich nicht mehr aus? Diese Abriegeldrehzahl liegt immerhin 700 Umdrehungen höher als bei der alten Superduke. Ducati hingegen traut sich da einiges mehr in der Serie - nur als Vergleich.


    Mag schon sein, daß KTM am Beginn einer neuen Motorgeneration erst einmal auf der vorsichtigen Seite operiert. Das ist schon in Ordnung. Dann aber fragt man sich, was diese hohe Abstimmung an der SD-R´08 zu suchen hat, welche den Punkt der Spitzenleistung in den Begrenzer verschiebt. Denn der Preis für diese Abstimmung ist:


    2. Ein schwaches Drehmoment. Ein 1000er-V2 hat schon Anfangs dieses´Jahrhunderts 100 NM am Hinterrad rausgedrückt, das hat Honda mit der SP, Suzuki mit der ollen TL1000, aber auch Ducati mit der ältlichen 998 locker geschafft.
    Da wirken halt die 90NM der SD-R´08 im Vergleich schon ein wenig schwachbrüstig.


    3. Die Kurven, deutlich sichtbar am Drehmoment, sind recht "verzittert". Das ist offenkundig eine Folge der mageren Abstimmung der SD-R´08. Die läuft nämlich, betrachtet man ihr Abgas, knochentrocken wie ein Martini.
    Diese Mager-Situation mag auf dem Exemplar, das ich getestet habe, wohl noch durch den offenen Acra-Slip On verschärft worden sein, der montiert war. Aber "so" restriktiv ist doch der Seriendämpfer gar nicht. Zumindest auf der normalen SD habe ich ihn in keiner Weise als "Leistungsbremse" kennen gelernt.
    Dasselbe Urteil = reichlich trocken gilt auch für den Teillastbereich. Entsprechend teigig wirkt auch die Gasannahme und der Response auf dem Prüfstand für mich.



    Die folgenden Kurven sollen nicht noch mehr Tränen in die Augen der SD-R´08 - Besitzer treiben, sondern nur zeigen, was "drinnen" ist, wenn man die Airbox ein wenig zusatz-belüftet und das Gemisch konsequent auf Max-Leistung regelt.
    Die Leistung- und Drehmoment-Kurven, die so früh in der Drehzahl abriegeln, gehören zu einer "gewöhnlichen" SuperDuke mit originalem Schalldämpfer. Sie zeigen die Serien-Leistung original im Vergleich zur Performance, die mein "Kastl" und ein wenig Zusatzluft herauskitzeln. Dazwischen "eingestreut" ist die Leistung der SD-R (Danke an Elasto, der mit seiner SD den Weg zu mir auf den Prüfstand gefunden hat).


    Man sieht, die SD-R´08 ist iunten herum m Drehmoment, in der Motor-Zugkraft, im praxis-relevanten Bereich so zwischen 4000 und 6000, der alten SD heillos unterlegen. Erst bei ca. 8000 kann sie aufschließen, dreht dann halt nach dem Begrenzer der "Alten" noch weiter, um knapp über 10000 ihre Prospektleistung an die Rolle zu schicken.
    Im Vergleich zur Zusatzluft und Kastl-optimiert Performance der alten SD wirkt neue SD-R geradezu schwächlich. Sie dreht zwar, aber ohne jedes Mark in der Mitte und ohne einen nutzbaren Vorteil in der Spitzenleistung: am Kurvenausgang und beim Beschleunigen durch die Gänge dürfte Elasto´s SD die neue ziemlich "alt" aussehen lassen.


    Ich bin aber sehr zuversichtlich, der richtige "Tune" an der neuen SD-R wird die Relationen wieder ziemlich herstellen. Erwarte dieses Eisen übernächste Woche und werde an dieser Stelle über den Erfolg berichten.


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    Hi there!


    Es sieht in der Tat so aus, also würde das Acra-mapping auf der 690 im oberen Drehzahlbereich ein/zwei PS herauskitzeln. Das Rezept hierfür ist offenkundig ein bißchen mehr an Vorzündung ein ein relativ fetteres Gemisch im Vergleich zum Serien-Mapping. Das kommt nämlich mit einem niedirgeren Lambda aus, um seine Leistung zu produzieren.


    Ist das jetzt eine Empfehlung, um auch mit dem Serien-Dämpfer auf das Acra-Mapping zu wechseln? So weit möcht ich hier (noch) nicht gehen. Das würde ich mir gern noch einmal im Vergleich auf dem Prüfstand anschauen wollen vorher.


    Auf jeden Fall würde ich mir keine Sorgen machen von wegen Acra-mapping - Serienauspuff - Kat und Überhitzungs-Gefahren. Bleibt cool - so cool, wie auch der Kat wird, wenn er nur fettes Gemisch sieht.


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    Hi there!


    The story goes on: Offensichtlich gibt es diesen Fram-Filter nicht hier in Europa, zumindestm nicht bei den Quellen, aus denen ich vor Ort schöpfe.


    Die Carbon-Lösung aus Frankreich wirkt stimmig, sieht nobel aus, wird aber sicher Länge x Breite kosten.


    Darum mein privater Plan-B:


    Ich habe mich von dem Franzosen-Carbon-Deckel inspieren lassen und denke gerade akut und heftig über eine eintsprechende Modifikation des Serien-Deckel nach. Der Deckel ist gar nicht mal so teuer als Ersatzteil.
    Habe das Teil hier liegen und schaue mal, welchen Filter ich implantieren kann.


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    Hi there,


    frisch vom Prüfstand:


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    Die Kurven zeigen Beginn und Finale einer Prüfstands-Session auf einer 690SMC mit Acrapovic Slip On. Bei diesen Runs war der DB-Killer installiert, was wohl dem Normal-Zustand für den Alltag einsprechen sollte. Ohne ist es schon verflucht laut.


    Wegen des Siebes im Einsatz - seit wann wird der Schall statt gedämpft gesiebt? - habe ich die Abstimmung ohne Killer gemacht, damit die Abgassonde in den Auspuff hineinschlüpfen kann.
    Die nächsten zwei Läufe zeigen die Performance des Acra ohne DB-Killer, einmal mit KTM - Serien-Map und im Vergleich dazu mit Acra-Map. Bei beiden Runs war der Airbox-Deckel bereits herunten.


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    Was man deutlich sieht, ist, daß die Acra-Map unten und oben sichtbar Leistung bringt. Das unten ist klar: die Acra-Map spritzt in diesemDrehzahlbereich einiges mehr ein als die Serie. Das macht auch Sinn, denn in diesem Drehzahlbereich produziert der Slip On mehr Zugkraft als die Serien-Tröte.
    Wirklich erstaunlich ist aber, wie positiv die Acra-Map die Drehfreudigkeit oben raus beeinflußt. Das ist nicht das Verdienst der offenen Röhre. Die geht oben raus sogar tendenziell schlechter als der Serien-Auspuff (so wie ach der Acra ohne Einsatz).
    Da hat KTM dezent, wie es aussieht, am Zündkennfeld gedreht. Indiz für diese Vermutung ist auch, daß das Acra-Map nach einem anderem und dezent fetterem Gemisch verlangt für die beste Performance.


    Ich bin recht zuversichtlich, diesen Performance-Gewinn durch das Acra-Map sollte man auch mit dem Serien-Dämpfer lukrieren können. Werde
    ich bei Gelegnheit mal checken.


    Ob Acra-oder Serien-Map, dort, wo ohne Deckel die Drehmoment-Produktion explodiert, verlangt der Motor nach massiv mehr Sprit.
    Selbstverständlich habe ich mein "Kastl" eingesetzt, um diesen zusätzlichen Bedarf zu decken.


    Das Kastl ist übrigens als "Forums-Release" fertig:





    Sieht dich gar nicht einmal so übel und nach Bastel aus, wenn es fertig ist, oder?


    Erhältlich ab kommender Woche in diesem Theater.


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    Hi there!


    Dieses "Stoßen" hat nicht nur die RC8. Diese Unart hat ziemlich jedes Vehikel mit Benzineinspritzng, ob Auto oder Motorrad. Um den Spritverbrauch niedrig zu halten, dreht man üblicherweise im Schiebebetrieb, die Einspritzung ab (oder so gut wie ab). Während der "Motorbremse" sinkt damit der Verbrauch ziemlich auf Zero.
    Irgendwann, bevor die Drehzahl auf Leerlaufniveau fällt, werden die Injektoren wieder eingeschaltet, damit der Motor nicht Gefahr läuft, unversehens auszugehen. Dies produziert dann einen kleinen Ruck im Antriebsstrang.
    Es scheint aber, daß sowohl die RC8, aber auch die Superduke, in diesem Ubergangsbereich heftiger als andere Motorräder anzeigen, daß mit dem Sprit das Leben in sie zurückkehrt.
    Ob KTM beim "Fuel-cut" unterschiedliche Strategien für den vordern und den hinteren Zylinder fährt, werde ich mir bei meiner nächsten Prüfstands-Session mir mal genauer ansehen.


    Ich denke aber, dieser "Ruckler" im Schiebbetrieb könnte auf der RC8 noch als verzeihliche Unart durchgehen, was echt störend sein dürfte im Fahrbetrieb, ist die undefinierte und schlecht dosierbare Gasannahme in der Teillast: Das erste, was mir am Prüfstand aufgefiel, war das extrem magere Gemisch, mit dem der 1190-Motor bei kleinen ud zarten Drosselklappen-Öffnungen läuft.
    Ich rede hier nicht vom "closed loop", in dem für Euro-3 die Lambdasonde das Zepter in der Gemischbildung führt. Dieser Bereich ist bei der RC8 recht schmal und beschränkt sich auf den Drehzahlbereich unter 4500 UpM und ca. so etwas wie 1/8 Gas. Ich rede von den darauf folgenden Lastbereichen und Gasgriffstellungen, wo man bewußt mehr als die 10 kw (oder so), welche für den Euro-3 Prüfzyklus abgas-bereinigt sind, vom Motor per Gasgriff abfragt.


    Was ich ferner für ziemlich verbesserungsbedürftig und auch - fähig halte, ist die Art und Weise der Beschleunigungsanreicherung an der RC8. Wenn brachial Vollgas gegeben wird, ist diese Anreicherung für mein Empfinden zu üppig und fett. Bei kleinen Gasgriffbewegungen hingegen ist sie überaus zurückhaltend eingestellt, wodurch dem Motor das eine oder andere Stäubchen Sprit vorenthalten wird, das er eigentlich gern hätte. Das zeigt sich darin, daß der Motor Zwischengas zum Runterschalten nicht wirklich instant in Drehzahl umsetzt.


    Das sind meine Eindrücke von der RC8 auf dem Prüfstand. Wenn man diese Befunde auf die Straße extrapoliert, ergeben sich die Unzulänglichkeiten, die Tribendum zu beklagen weiß.


    Kann man diese Imperfektionen abstellen? Da bin ich sehr zuversichtlich.


    Die Zusatz-PS und Nm, die auf der RC8 freigesetzt werden, sind dabei Teil des Heilmittels und der Kur. Mein wirkliches Anliegen ist immer - nicht nur auf der RC8 - der Response, das ist die Art und Weise, wie der Motor Kommandos vom Gasgriff umsetzt. Der Pirelli-Slogan stimmt absolut: "Power is nothing without control". Ein Gasannahme ist nur dann wirklich "willig", wenn sie jeden Millimeter Offnungswinkel umsetzt, klar und transparent, bei Bedarf zart und weich, dann wieder, wenn man es wünscht und braucht, eisenhart und unnachgiebig.


    Die Zusatz-Leistung hat bis jetzt jeder gern mitgenommen. Macht sich auch besser auf dem Prüfstands-Protokoll.


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    Standgeräusch-Messung unter Last? Für "Last" müßte man im Stand schon einen Kreis mit dem Reifen auf den Aspahlt malen. Dieser Stunt bleibt einem aber bei der Nachprüfung am Straßenrand bislang Gottseidank erspart. :lautlach:


    Standgeräusch wird im Leerlauf gemessen bei erhöhter Drehzahl, also besagten 4000 UpM für die 690. Diiese Drehzahl ist im Fahrzeugschein oder oder der Zulassung aufgeführt: Mikrophon in einem Winkel von 45° und einem Abstand von 50cm zur Auspuffmündung.
    Die amtliche Toleranz für diesen Wert sind 3 db(A) zuzüglich 1 db(A) für die Messung als solche. Das ergibt in Summe 4 db(A) die der Auspuff lauter sein darf, als im Schein steht, ohne daß es Ärger gibt. Meistens legt man noch ein Dezibel drauf und läßt eine Toleranz von 5 db(A) gelten.


    Diese Dezibel (db) sind ein logarithmisches Maß für den Schalldruck. Das (A) hinten dran zeigt an, daß dieser Meßwert für die Gewohnheiten und Empfindlichkeit des menschlichen Ohres gewichtet ist.
    Logarithmisch heißt, daß sich bei einer Erhöhung um 3 db der Schalldruck verdoppelt. Die üblicherweise eingeräumte Toleraanz von 5 db(A) entspricht somit fast dem vierfachen Schalldruck, der eigentlich als Seriengeräusch homogiert wurde! :zwinker:


    So gesehen sind die Ordnungshüter eh absolut tolerant und großzügig, was das Auspuffgeräusch angeht. Jenseits dieser 5-db-Schwelle ist ein Auspuffe echt, d.h ojektiv schlicht und einfach (zu) laut. Da gibt es keine Ausreden mehr.



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    Hi Madhuf,


    noch mal in aller Deutlichkeit: den Schädel von Spawn´s LC4 habe nicht ich gemacht, sondern einer, der es besser macht als ich.


    Darum ist alles, was ich ich so erzähle, ein wenig "second hand knowledge". Wenn ich daher von "multi-angle-valve-jobs" fabulieren, so sei mir das nachgesehen. Ich versuche nur in einfachen und wie ich hoffe bekannten Worten zu beschreiben, was die Besonderheit an diesem Kopf ist.


    De facto läuft es auf das hinaus, was die in Deinem gepostesten Bild zeigst: der Ventilsitz gleicht eigentlich einem Radius, aus dessen Kreisbogen tangential eine Fläche "herausgeschnitten" wird, auf der das V entil aufsitzt und abdichtet.
    Diese Geometrie wird so an die Form des Ventil angepaßt, dessen Tulpe entsprechend - mit der geboten Vorsicht wegen der Haltbarkeit - nach- oder umgeschliffen wird, daß nachher einfach her durch diesen Spalt durchpaßt.


    Ob Mehr und wieviel Mehr durch den Spalt zwischen Ventil und Sitz hindurch flutschen kann, damit sich dieser Effekt und Unterschied messen und bestimmen läßt, dafür ist die Flowbench als Meßwerkzeug erfunden worden.


    Diese Optimierung des Ventils und seines Sitzes zeigt ihren Effekt vor alllem, wenn das am Anfang seiner Öffnung steht und nur einen Teil des maximalen Aushubs freigibt. Der Flow bei maximalen Lift ist zwar auch nicht uninteressant als Indikator, z.B. ob eine Nocke mit mehr Hub noch einen Zugewinn bringt. Für die Sitz-Optimierung fixiert man aber das Ventil auf einem kleineren Hub.


    Besser Flow bei schon kleinem Ventilhub - das bringt denselben Durchsatz, den eine scharfe Nocke mit brutaleren Rampen und rascherer Ventilerhebung bewirkt, hiier aber mit der soften Serien-Nockenwelle.
    Diese echte und gute Leistung aus und mit der Serien-Nockenwelle ist zugleich der Garant dafür, daß sowohl der Durchzug als auch die Teillast-Performance auf einem hohen und mehr als alltagstauglichem Niveau liegen.


    Ich bin sicher, Spawn wird bestätigen können, genausio fährt sich seine 2er-Duke auch.


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    Das mit der Abgastemperatur ist so eine Sache. Eine möglichst hohe Temperatur hier zeigt nur, daß die Wärmekraft-Maschne, die so ein Viertakt-Otto nun einmal ist, sich im Rahmen der Physik maximal darum bemüht, ihrem Namen gerecht zu werden, wenn sie ihre Kraft produziert.(Stichwort "Carnot" und der Kreisprozeß, der seinen Namen trägt - für diejenigen, die sich weiter-googln wollen).


    Mit handelsüblichem Kraftstoff und normaler Luft, ohne Nitro und Lachgas und sonstige Hilfsmittel, "schafft" die Verbrennung im Zylinder nur eine gewisse maximale Spitzentemperatur, der im Auslaß unmittelbar nach dem Ventil so ca. 950°C entsprechen als Top-Wert für das Abgas. Diese Temperatur schreckt eigentlich - außer einen Turbo - nichts und niemanden mehr in unseren Tagen und ist eigentlich ein Indiz für gute Motorarbeit.


    Das Problem mit der Abgastemperatur als Indikator für das Benzin/Luftgemisch liegt darin: Man erkennt wohl, daß die Wunsch- oder Soll-Temperatur verfehlt wird. Dies allein gibt aber noch keine Auskunft darüber, ob der Grund dafür ein Gemisch ist, das zu fett oder zu mager ist. Beides kann die Verbrennung in ähnlicher Weise und mit demselben Effekt stören und behindern.


    Ein echter Abgassensor, der auf Lambda oder eine andere Abgaskomponente wie CO reagiert, hat da mehr Aussagekraft; denn er zeigt die Seite an, auf welcher "Seite" das Gemisch "daneben" liegt und damit die Richtung, wohin eine Korrektur erfolgen sollte.


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    Hi Burschik,


    Tuning ist in dem Sinn immer "masochistisch", als man stets erst nachher, wenn der Motor wieder zusammen ist, weiß, ob alles, was man vorher hingesteckt hat, auch so funktioniert, wie man es erwartet.


    Eine Flowbench ist auch nur ein Werkzeug, um Leistung zu finden, aber für sich allein leider auch kein Garant dafür, daß man sie auch tatsächlich findet.
    Dier Schädel von Spawn hat nun statt 200 cfm (Kubikfüsse/Min) orginal und KTM-Serie jetzt über 220 cfm. Das sind aber nur Zahlen, die besagen, man kann auch auf gut 10% mehr Zylinderfüllung und Leistung hoffen darf, wenn der Motor wieder zusammen ist.


    Was mir an Spawn´s Kopf und der Leistung seiner LC4 so gefällt, ist die ausgeprägte Drehfreudigkeit. Der Motor dreht tatsächlich aus Versehen - weil es so leicht geht - in den Begrenzer bei 8700, wo die Zündung massiv zzurückgenommen wird. Und das mit der 249/1 - Serien-Nockenwelle!


    In der Theorie ist der "multi-angle-valve-job" ein alter Hut. Dieser Motor ist die Praxis dieser Theorie: Das Optimieren der Sitze auf Strömung macht, daß der wirksamen Zeitquerschnitte am Ventil, das "Loch", das sie freigeben, größer wird. das "tunt " die milde Steuerzeit der 249er-Nocke, daß sie auf den Motor wirkt, als wäre die Welle 10% schärfer.


    Wie ich beriets oben schon gesagt habe, war der Kopf von Spawn für mich so etwas wie ein Test dafür, was Flowbench und multi-angle-Optimierung wirklich bringt.
    Ich muß gestehen, ich bin beeindruckt. Das war mit Sicherheit nicht der letzte Schädel, den ich "durchblasen" lasse.


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    Na so einen wiirklichen Funktions-Test auf dem Prüfstand, den erwarten wir uns doch von einem ordentlichen Qualitäts-Management. Ist mittlerweile auch nichts Exotisches mehr und verbreiteter Usus in der Auto-Branche.


    Wenn ein Motor nicht das "Soll" erreicht und rausdrückt, hat es irgendwas. Die guten ins Töpfchen, sorich in die Auslieferung, und die schlechten müssen zurück an den Start, auf die Werkbank.


    Was dort aber sicher nicht gemacht wird, ist, jeden Motor mit einem individuellen Kennfeld auszustatten und zu programmieren.
    Wenn dem so wäre, wäre jedes Miotorsteuergerät ein Unikat. So ist es aber offenkundig nicht. Wenn das kaputt gehen sollte - was nur selten der Fall ist - , gibt es meines Wissen nach nur ein Gerätl als Ersatz, das unter der jeweiligen E-Teil-# geliefert wird.
    Wenn die Abstimmungen im Werk wirklich handverlesen wären, müßte entsprechend jedes Ersatz-Steuergerät auch speziell codiert sein, damit sichergestellt ist, daß die entsprechende individuelle Programmierung "drinnen" ist..


    Now something competely different: Wenn jeder Motor, und zwar sowohl nach seinem Zusammenbau wie nach seiner Hochzeit mit dem Fahrgestell vor der Auslieferung auf dem Prüfstand auf seine Leistung getestet wurde, was hat es dann noch mit diesem Einfahr-Ritus auf sich, bei dem auf den ersten 1000km solche Zurückhaltung gefordert wird?
    Ich gehe mal davon aus, Leistung mißt man sinnvoller Weise nur bei Vollgas und einiger Drehzahl.


    Für mich heißt das nur, daß man moderne und präzise gefertigte Motoren wirklich nicht mehr einfahren braucht.


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    I

    Hallo Brainbug,


    so ganz paßt Deine Frage nicht in ein KTM-Forum, denn, so weit mit bekannt ist, gibt es noch keine Turbo-Kantn. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.


    Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Abgastemperatur als Indikator für das "richtige" Gemisch zu nehmen. Die meiste Zeit schleicht man halt in der Praxis unseres Verkehrs mit dem Vehikel durch Gegend. Bei Leerlauf, in der Stadt und beim Cruisen gibt die Abgastemperatur allein aber wenig Aussagekräftiges her.


    Bei Vollgas sieht das schon anders aus. Da ist die Abgastemperatur gerade für einen Motor mit Turbo ein wichtige Größe, die man kontrollieren sollte. Allerdings nicht so sehr, um die Motorleistung zu verbessern, sondern um zu verhindern, daß der Lader "abbrennt". Oberhalb von 850°C gibt der Turbo mechanisch w.o.


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    Hi there,


    Ich möchte diesen Thread, so wie den, den ich bei den 690ern gestartet habe, "Tuning-Küche" nennen, weil ich ihn als offene Plattform sehe, auf der effiziente Tuning-Rezepte erarbeitet werden sollen, welche wirklich und spürbar die Performance der RC8 steigern sollen.
    Zuvor möchte ich dem KTM-Joe an diesem Ort dafür danken, daß er sein gutes Stück zu mir auf den Prüfstand gebracht hat. Ohne seinem Enthusiasmus gäbe es nichts, was zu berichten wäre.


    In dieser RC8-Tuning-Küche soll es keinen Chef-Koch geben, sondern jeder Tuner, jeder, der die "Performance" sucht, ist eingeladen, seinen Betrag zu leisten - "max. Performance" ist ein großes Wort.
    Ich für mein Teil mache hier nur den Anfang mit dem, was ich auf Joe´s RC8 "gesehen" habe. Es ist hier nur mein subjektiver Erfahrungsbericht und ein kurzer Abriß einer Analyse, wo man bei der R8 den Hebel ansetzen sollte, um das eine oder andere zusätzliche PS und Nm bei Vollgas, aber auch um die Response und den Durchzug bei Teillast zu verbessern.


    In meiner persönlichen Tuning-Küche bin ich schon soweit der "maitre", als daß ich nicht darauf warten muß, daß mir ein Anderer ein Rezept liefert, normalerweise kriege ich das mit meinen "Zutaten" und Gerätschaften schon ganz gut hin. Mit den Analyse-Werkzeugen, die mir zur Verfügung stehen, muß ich kein Bike stundenlang auf dem Prüfstand quälen. Die längste Zeit des Entwicklungsprozesses braucht das Nachdenken, dann werden ein/zwei Mods gesetzt, als Abschluß die finale Abstimmung - fertig.
    Das sei hier nur eingestreut, keiner braucht Angst zu haben, wenn sein - und das ist immer das "liebste" - Bike" das "erste" ist auf meinem Prüfstand.


    Was die RC8 angeht, so will ich zugeben, daß hier der Fall nicht so einfach liegt. Bei diesem Motorrad ist nämlich - scheint so was wie ein Markenzeichen vom KTM-Hausdesigner Kiska zu sein - das alte (Bauhaus-)Design-Prinzip "die Form folgt aus der Funktion" auf den Kopf gestellt, was den Luftilterkasten und der Auspuff angeht als essentielle Komponenten der Motor-Peripherie. Vom Standpunkt der Motortechnik her ist deren Design alles andere als wünschenswert.
    Meine erste und unmittelbare Kontaktaufnahme mit der RC8 auf dem Prüfstand - schön, Joe, daß Du Dir die Zeit genommen hast, dabei zu sein -, hat mich bis in den Schlaf verfolgt. Denn die RC8 ist ein absolut faszinierendes Eisen:


    Meine Wiener "Wirkungs"-Stätte, in der ich meinen Prüfstand aufgestellt habe, ist eine Werkstatt mit einem Charme und optischen Auftritt, der den bekannten lichtdurchfluteten Chrompalästen diametral entgegen gesetzt ist. Statt mit dem Verkauf von Neu-Motorrädern beschäftigt man sich da mit Klassikern wie alten Engländern und hält sonstige klassiche Bikes wie eine Kawasaki Z900/1000 frisch und lebendig, z.B. dadurch, daß sie eine zeitgemäßen Upsidedown-Gabel implantieren, um auch technisch auf dem Standard zu sein.hnlich steht man in dieser Runde neuen Motorrädern, die noch keine Aufnahme in die Motorradgeschichte gefunden haben, stehen diese Jungs eher skeptisch gegenüber. Die RC8 aber faszinierte jeden. Das Bike sieht nicht aus wie der erste Vertreter einer neuen Gattung von Motorrad, wahrscheinlich ist es dies auch.


    Zurück von der ästhetischen zur technischen Seite der RC8: Nirgendwo gibt es so ein schlankes Heck, der Preis dafür ist der Underfloor-Schalldämpfer. Mit dieser zentralen Position unter dem Motor handelt man sich aber das Problem ein, wie man wirksame und hinreichend lange Krümmerlängen realisieren will, um dem Motor zu einem vernünftigen Drehmoment zu verhelfen.
    KTM löst dieses Problem mit dem Serien-Auspuff wirklich clever - diese Anordnung ist so ziemlich die beste, die man für diese Dämpfer-Anirdnung finden kann: Jeder der zwei RC8-Zylinder mündet über ein kurzes Krümmerrohr direkt im Expansionsvolumen des Dämpfers, wobei diese zwei Krümmer,ihrerseits über langes, mutig langes, Interferenzrohr unteienander verbunden werden, das parallel zum eigentlichen Dämpfer verläuft..
    Dieses Interferenzrohr, das die beiden Zylinder zusammenschließt, arbeitet dabei als Vedrlängerung der wirksame Auspufflänge für jeden Zylinder, wobei sich der Gasfluß in ihm taktweise umdreht, je nach dem ob der vordere oder hintere Zylinder "dran" ist. Wie so manches andere auch an der RC8 ist auch diese Rohr quasi multi-funktional.
    Klingt mutig, ist auch mutig, geht sich aber aus in der Zündfolge eines V2.
    Dieser Auspuff ist in seiner Wirkungs- und Funktionsweise so neu, wie das übrige RC8-Design-Konzept auch. Von daher verstehe ich schon recht gut, daß die Aftermarket-Auspuffhersteller etwas am Schnaufen sind: Mit konventionellen Lösungen und einem schlichten Slip On wird es nicht getan sein.
    Und schaut man sich den Acrapovic-Entwurf an, weiß man, warum es diesen Auspuff nicht mit Straßenzulassung gibt: der funktioniert mit seine extrem unterschiedlichen Krümmerlängen nur - wenn überhaupt - komplett offen.


    Ich denke, für das Ertse ist man gut beraten, den Auspuff erst einmal serienmäßig zu lassen.


    Was das andere Ende des Motor angeht, so sieht die Situation anders aus. Im Ansaugbereich, der Airbox und drum herum, warten einige Pferdchen darauf, die auf die Koppel hinausgeführt zu werden.


    Die erste Leistungskurve hier zeigt einen All-Gears-Run, bei dem auf der Prüfstands-rolle von zweiten weg bis in den höchsten Gang am "Roten" durchgeschaltet wird. man sieht, alle Kurven liegen auf einem Level, keine Spur einer Drosselung im 2. und 3. Gang.


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    Die nächsten beiden Kurven zeigen Leistung und Drehmoment der RC8, serienmäßig im Vergleich zu einer Messung, bei welcher der Deckel der Airbox als einzige Modifikation herunter geschraubt. Sieht so aus, als steht der Motor auf mehr Luft.
    .


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    In der Spitzenleistung tut sich da (noch) nicht recht viel. Die simple Maßnahme produziert aber ohne weitere Zutat einen deutlichen Zuwachs im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Endlich sieht man die 1200ccm der RC8 auch im Spitzen-Drehmoment.



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    Dieses Pic zeigt eine Daten-Aufzeichnung der RC8 unter Vollgas. Es ist eine Aufnahme während des "starken" Runs ohne Airbox-Deckel auf dem Prüfstand. Für diese Datenerfassung "hängt" die RC8 gleichsam am "EKG" meines Kastls, das die Größen an einen Laptop übermittelt, in dem sie dann gespeichert und ausgewertet werden. Dies ist ein Scrennshot davon:


    Die blaue Kurve zeigt die Gasgriffstellung, die rote den Anstieg der Drehzahl. Die "x"-Achse unter ist die Zeit, die der Motor benötigt, um die unter der Last der Walze bis zum "Roten" zu beschleunigen. Das "Aufreißen" des Gasgriffs als Start der Messung, sowie das "Zudrehen" als deren Ende ist gut zu erkennen.


    Die beiden geschwungene Linien im Bild oben zeigen die Einspritzzeiten an den Düsen jeweils des vorderen (gelb) und des hinteren Zylinder (grau). Was sofort auffällt, ist der unterschiedliche Verlauf dieser beiden Kurven: die Einspritzzeit am hinteren Zylinder ist durch die Bank ca. 5% kürzer als jene für den vorderen Zylinder.
    Der RC8-Motor dürfte aber, was seine "Power-Units", also seine zwei Zylinder mit deren Ansaug- und Auspufflängen angeht, schwer symmetrisch aufgebaut zu sein. Daher fragt es sich, was die Ursache für diese Differenz im Kraftstoffbedarf ist.
    Es sieht so aus, als entspräche diese reduzierte Kraftstoff-Zumessung für den hinteren Zylinder seiner Benachteiligung, die ihm widerfährt, weil er am weitesten vom Lufteintritt am viorderen Ende der Airbox entfernt ist.


    Airbox runter - das ist zwar "Garage-Tune" reinsten Wassers, aber gleichwohl, weil er die Leistungproduktion sichtlich befördert, ein recht wirkungsvoller.


    Die untere weiße Kurve im Pic zeigt den Lambdawert für Vollgas. Am Beginn der Messung, wenn die Beschleunigeranreicherung wirkt, liegt dieser Wert bei ca. 0,82 liegt. Das entspricht einem eher fetten Gemisch. Eine GSX/R z.B. bringt ihre Leistung mit einem deutlich mageren Gemisch und würde mit der RC8-"Fetten" bereits deutlich in der Leistung nachlassen. Die die neuen eingespritzten KTM-Motoren brauchen im Gegensatz halt ein wenig mehr Sprudelfür die Innenkühlung, damit die Leistung paßt. Das ist einfach so, und ist, für sich genommen, nichts Schlimmes.
    Der Anstieg der weißen Lambdakurve "hinten" raus, insbesondere im Bereich des größten Drehmoment-Zuwachses in der Mitte, zeigt an, daß das Gemisch hier ohne Airbox-Deckel für beste Leistung zu mager ist. Eine adäquate Anpassung des Einspritzkennfeldes sollte daher schon das eine oder andere Zusatz-PS aktivieren können.


    Resümee und Aufgabe für ein Tuning-Rezept:


    Ohne Luftfilter mit nackten Trichtern in der Luft? Schadet das dem Motor nicht? Aber sicher. keine Frage. Wielange hält das ein Motor aus?
    Erstaunlich lange. Einige Klassiker wie z.B. eine 750SS Ducati hatten sogar serienmäßig ausschließlich offene Trichter.


    Wer also einen kurze Ritt - erst die Dosis macht, daß aus einem Ding ein Gift wird - mit seiner RC8 ohne Airbox-Deckel wagt, um dieses üppige Drehmoment bereits unterhalb von 5000 zu spüren; das geht schon, einmal ist kein Mal, das hält der Murdl sicher aus.. Vom Standpunkt der Haltbarkeit her sollte man auf eine Luftfilter nicht verzichten.


    Die Aufgabe für die RC8- "Tuning-Küche" ist somit so beschrieben: Luftdurchsatz wie mit nackten Trichtern, aber mit gesiebter Luft, dazu ein Air/Fuel-Gemischan, das an diese verbesserte Motorfüllung optimal angepaßt ist.
    Ich bin zuversichtlich, man kann dieses Ziel durch eine dezente Modifikation der Serien-Komponenten der Airbox realisieren. Die entsprechenden Original-Ersatzteile s´habe ich bei KTm bestellt.
    Sobald sie da sind, werde ich an dieser Stelle über das Ergebnis berichten.




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    Hi there!


    Tuning und Garantie ist immer so eine Sache. Klar erlaubt kein Hersteller so etwas offiziell. Das maximale, was er einräumt, ist so etwas wie eine stillscheweigende Duldung.
    In der Praxis ist für die Garantie und deren Abwicklung der Händler vor Ort zuständig. Wenn man zu dem Dealer saeiners Vertraunes einen guten Draht hat, geht vieles - nicht nur, was die Garantie angeht.


    Was meine Kastln angeht, so modifizieren die "nur" das Benzin/Luftgemisch. Die vitalen und tendenziell gefährlichen Parameter wie Zündzeitpunkt und Abriegeldrehzahl greife ich bewußt nicht an. Da der Luftfilter weiter zum Arrangement dazugehört, holen meine Mods "nur" das an Poential aus dem Motor heraus, das der Hersteller eigentlich in seine Konstruktion gelegt hat. Ich würde das daher auch nicht wirklich Tuning nennen willen, sondern eher Entdrosselung.


    Die Motoren, die uns hier interessieren, sind durch die Bank Viertakter. Die reagieren glücklicherweise deutlich weniger sensibel bei Gemischabmagerung als Zweitakter. Wenn ein Viertakter zu mager rennt, und zwar noch ehe die Abghastemperatur in den roten Bereich abdriftet, sinkt die Motorleistuunf, und zwar deutlich auf dem Prüfstand sichtbar.


    Solange nicht beim Viertakter die Literleistung im astralen Bereich liegt, gilt die Faustformel: Wenn die Leistung paßt, kann auch das Gemisch nicht (zu) mager sein.
    Ein zu fettes Gemisch schadet dem Motor eh nicht, sondern nur der Leistung und dem Gelldbeutel.
    So war das schon früher mir dem Vergaser, heute im 21. Jhrd mit der elekronischen FI ist das nicht anders.



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    Hi Duffhys,


    wird Zeit, daß Du Deinen Worten endlich Taten folgen läßt und den Weg zu mir auf den Prüfstand findest.


    Dort sollten wir ein Rezept erarbeiten können, daß auch Dein Vorderrad der Fessel der Gravitation bestmöglich entledigt wird. Denke, das kriegen wir hin, undzwar mit wirksamer Luftfilterung für ein langes Motorleben.


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    Danke für Euer Interesse und die Geduld, meine -zugegeben - unüblich langen Posts zu lesen.


    Meine Kabelbäume macht eine Firma, die auch in der Erstausrüstung tätig ist. Nächste Woche solllte alles für die 690 beieinander sein.


    Was akut dann fehlt zum allumfassenden Tuning-Glück ist die 690 SM. Aber vielleicht findet sich auf diesem Weg jemand aus Wien und Umgebung, der auch wissen will, das auf dieser Kantn so geht und drinnen ist.
    Ich hätte sogar eine REMUS Komplettanlage mit Hexagonaldämpfern herumliegen zjm Testen.


    A´ propos REMUS: Habe gehört, die haben auch eine Komplettanlage für die SMC. Und zwar mit einem mächtigen konischen Krümmer, der bis hinten hin richtig Durchmesser aufreißt. Also ganz anders als der offizielle Acrapovic, der nur eine Titan-Replica des Serien-Krümmers ist. Könnte mir vorstellen, das steierische Rohr könnte ganz nett funktionieren. Wir werden sehen.


    KTMax


    Habe auch mitbekommen, daß der Modelljahrgang 2008 der 690 eine Nockenwelle mit anderer Ersatzteinummer hat. Diese Welle ist aber nicht nur in der Duke drinnen, sondern auch in der SMC und Enduro.


    Die Frage ist, was an dieser Welle anders ist im Vergleich zur Nockenwelle aus der SM von 2007. Gut möglich, daß die Design-Änderung, die zur neuen E-Teil-# geführt hat, weniger etwas mit Leistung als mit Eigenschaften wie Flächenpressung,Verschleiß etc zu tun hat. Dann wäre es aber überflüssig, auf diese Nockenwelle umzurüsten.


    Ich habe zwar noch keine SM auf dem Prüfstand gehabt, wohl aber deren Motor in einem SOS-Motorrad, bei dem er in ein Yamaha TZ-250 Fahrgestell eingebaut wurde. Von daher glaube ich, daß ich die Drehmomentlage auch von diesem Motor ein bißchen kenne. Mein Eindruck war nicht unbedingt der, daß die neue Nockenwelle in der SMC eine massiv andere Leistungscharakteristik macht als die alte Welle aus 2007.


    Klar wurde bei diesem Motor auch den Kopf gemacht. Leider nicht von mir, bzw. meinem Flow-bench-Mann, sondern auf die klassische Weise ohne spezielles Sitz-Tuning.
    Ich kenne die Kanäle vorher und nachher, weil ich vor dem Zusammenbau ein gelinst habe. Viel geht da nicht im Kopf. Die 690 hat original recht große Ventile mit 40mm im Einlaß und 34 im Auslaß. Das ist so wie z.B bei der alten Honda SP.
    Die Kanäle selber sind bereits im Serienzustand riesengroße Löcher, ebenfalls als wären sie von einem Superbiike, das bis jenseit von 12000 Leistung produzieren soll.
    Diesen Ansaug-Highway kann man ein wenig verputzen und Gußungenauigkeiten egalisiieren, das war es aber auch schon.


    So gesehen würde ich mir den Aufwand sparen und den Kopf, so wie er ist, an seinem Ort lassen.


    Zwei Dinge sind es, die eine 690 das Laufen beibringen sollten für deutlich +65 Hinterrad-PS:
    1. Eine neue Nockenwelle, welche die Auslegungsdrehzahl, das Spitzendrehmoment ein paar hundert Umdrehungen nach oben schiebt
    2. Eine Drosselklappe mit mehr Durchmesser. KTM hat den Ansaugtrakt so dimensioniert, daß er eigentlich auf eine 50+ -Klappe wartet.


    Auf dem SOS-Projekt steckt ein Mikuni HSR Vergaser mit 48mm Durchlaß. Benzinpumpe etc. ging sich in dem engen Zweitakt-Racer nicht aus.


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    "Unten", "Mitte/Oben" , "Nur Oben"..... - was sind denn das für Angaben?
    Die Info ist genauso informativ wie der Zusatz "soft", medium" oder "hard" bei einem Reifen für seine Gummimischung.


    Während der Grip durchaus etwas Geheimnisvolles an sich hat, weil der Reifen gewissermaßen in einer Hexenküche, einer Art alchemistischen Labor durch "Vulkan"-isation gebacken wird, ist eine Nockenwelle hingegen eine ziemlich gradlinige Komponente der Steuerungstechnik:
    Um ihre Eigenschaften zu beschreiben, braucht man "nur" zu wissen, wann und wie sie die Ventile öffnet bzw. schließt, d.h. ihre Steuerzeiten.


    Unten - Mitte - Oben - . das ist die Leistungscharakterstik, welche die Nockenwelle dem Motor verleiht. Das ist aber bereits das Produkt der Steuerzeiten der Nocken. Die Steuerzeiten rücken aber - für mich unverständlich, das ist doch kein geheimes Know-How, da braucht es nur eine Gradscheibe und eine Meßuhr, um diese daten in Erfahrung zu bringen - die Vertreiber der Nockenwellen nur ungern raus.


    Kleine Anekdote: Bekannter Tuning-Nocken-Hesteller. Anfrage von mir: Suche eine Welle mit etwa diesen Steuerzeiten für ein Projekt. Antwort: Klar, haben wir.


    Ich habe mir diese Nocke kommen lassen. gekriegt habe ich ein Teil, dessen Steuerzeiten so etwas von anders waren, wie das, wonach ich gesucht habe.
    Darum Rückfrage von mir beim Hersteller, Antwort: "Die Nocke kannst Du schon nehmen, die paßt schon".


    ?????? ..... Ende der Kommunikation und meiner Geschäftsbeziehung zu dieser Firma. Und vielleicht eine Erkärung, warum man so ungern über Steuerzeiten spricht.



    Diese Nocke liegt bei mir immer noch herum, in der originalen Versandverpackung.


    @ Foggy:
    Pamir-Nocke? Pamir, das war doch mal ein recht erfolgreiches SOS-Motorrad auf der Basis des Suzuki DR-BIG-Motors, oder? Die Jungs machen auch Nockenwellen


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    Hi Spawn,


    freut mich, daß Du Dich freust.



    Den Kopf habe allerdings nicht ich gemacht, sondern ein Meister der Flow-Bench.


    Was leider die Kurve, die Du gepostet hast, verheimlicht, ist, wie gut der Kopf oben raus geht. Normalerweise drehen Motoren mit 654 ccm oben nicht hart raus und lassen nach vor dem Roten. Sie bringen zwar mehr Drehmoment unten, aber auf Kosten der Drehfreudigkeit oben, sodaß die Spitzenleistung letzendlich ziemlich dieselbe bleibt.


    Ich bin mir ziemlich sicher, Spawn, dieser geflowte Kopf auf Deinem alten Serien-Motor mit schlichten 625ccm - der Referenz auf der Kurve, die Du hier postest - und wir sollten am Graph 65+ ials Maximum sehen, irgendwo kurz vor 8 und Rot..
    Dein Stroker- Motor schafft jetzt "immerhin" die Snthese aus dem dem Drehmoment der großen ccm und der Drehfreudgkeit des Serien-Hubraums. Das zeigt auf, was der Kopf kann. Ist doch toll, daß er von 6000 aufwärts bis zum Abriegeln fast dieselbe Leistung hat.


    Die größte Engstelle im Einlaß ist der Ventilspalt im Kopf. Jede Optimierung an/in diesem Spalt hat daher eine massive Wirkung auf den Durchsatz. Diese Optimierung ist eine Anpassung des Ventilsitzes, der Art seiner Winkel, an den Kegel von Ventil, das in ihm steckt. Die Flow-Bench ist das Instrument, um diese Geometrien zu erarbeiten.


    Kopf-Arbeit, das ist Sache für Spezialisten mit der richtigen Ausrüstung.


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    Schon richtig, daß ich zum Abstimmen vorzugsweise den Gang mit der längsten Hochlaufzeit benutze, bei dem die Messung am längsten dauert.. Und das ist der höchste.


    Aber irgendwann mache ich immer wieder mal einen "All-gear" und nagel das Ding duch die Gänge durch auf dem Prüfstand.


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    chris123


    Diese Art der Lärmmanipulation, d.h. wenn bei der beschleunigten Vorbeifahrt nicht wirklich Gas gegeben wird, gibt es bei Motorrädern seit Mitte der 90er des letzten Jhrds. Ohne das EPC auf dem Mikuni-Vergaser hätte eine "alte" LC4 niemals eine EG-Zulassung bekommen. Dieses System überredet den Schieber, bei der Lärmmessung "unten" zu bleiben trotz Vollgas an der Drosselklappe. Diese Manipuation iwar gut für eine Reduktion des Geräuschpegels um 3 db(A) bei der alten Kantn. Selbst bei diesem alten System brauchte es wenigstens 3 Sekunden exakt 50, bis es "scharf" wurde.
    Der alte LC4-Motor war übrigens nicht wegen seines Auspuff- und Ansauggeräusches zu laut, sondern wegen seiner mechanischen Geräusche. Insbesondere der linke Kupplungsdeckel verstärkte wie Klangkörper recht effektiv die Lagergeräusche.


    Geh mal davon aus, daß mittlerweile alle Motorräder - auf die eine oder andere Art - ein Leistungs-Mangement für das Akustik-Tuning haben. Warum soll das Betrug sein? Diese Systeme bilden doch 1:1 die EG-Zulassungsbestimmungen ab. Da wird nirgendwo - die Regeln sind prinzipiell technologie-neutral - festgelegt, wie die Bestimmungen erfüllt werden.


    Dein Verdacht, daß diese Leistungs-Manipulation sich beim Herausbeschleunigen im 2. oder 3. Gang aus der Kurve bemerkbar macht, zielt meiner Ansicht nach ins Leere: Die Power-Reduktion findet nur statt, wenn zwei Dinge nacheinander zusammenkommen: exakt 50 km/h und dann schlagartig Vollgas. So steht es in der EG-Verordnung..
    Sofern man also weniger Gas gibt oder nicht im digitalen Modus voll einschenkt(empfielt sich meiner Ansicht nicht wirklich in Kurven) bleibt die Leistungsbremse ausgeschaltet, nix passiert.


    Oder anders herum: Diese Leistungs-Bremsen sind durch die Bank so eingestellt, daß sie gewöhnlich so gut wie nie auslösen. Bei einer echten Geräuschmessung, z.B. für die Homologation eines Auspuffs, braucht es deshalb einen willigen Prüfers, der bereit ist, so die Prüfung zu fahren, daß tatsächlich die Kriterien erfüllt sind und die ECU endlich begehrte Leistungs-Reduktion auch ausführt.


    Darum kann ich wirklich nicht verstehen, weshalb sich hier so viele durch dieses System in ihrem Vorwärtsdrang so massiv eingeschränkt fühlen. Für mein Teil würde ich ohne Nachdenken so ein System aktiv lassen.
    Bei einer allfälligen Nachprüfung kann man diese geschenkten Dezibel vielleicht einmal sehr gut brauchen.


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    Hi there!


    Verstehe ja den Reflex, daß alles, was mit Homologation und Umwelt zu tun haben könnte, schädlich und abträglich für die Leistung sein könnte.


    Das gilt aber nicht für alle Komponenten. Das SLS stöpsel ich immer zu, wenn ich ein Bike auf dem Prüfstand abstimme. Dieses System "verdünnt" das Abgas mit Frischluft. Das schönt die Abgaswerte, verfälscht aber die Emissionen während der Prüfstands-Arbeit.
    Wenn das Abstimmungs-Werk vollbracht ist, aktiviere ich das SLS wieder. Warum? Weil es für die Leistung völlig wurscht ist, ob ein bißchen Frischluft in den Auspuff hineinkommt oder nicht. Woher weiß ich das? Dafür hat man doch einen Prüfstand.


    Dasselbe gilt für die Drosselungen im 2. und 3. Gang. Wenn da KTM wirklich Bergwerke an Leistung für die EG-Homologation im 2. und 3. Gang liegen lassen muß, dann sollte man das doch auf den Leistungskurven sehen können.
    Abgesehen vom großen Schlupf im 2. Gang (die SD hat meines Erachtens nach ein massives Traktionsproblem, darum frißt sie auch soviel Reifen) liegt aber die gemessene Leistung in allen Gängen, auch in den oberen, auf einem Niveau.
    Was will man also mit dieser Gang-Entdrosselung erreichen?


    Die RC8 hat dieselbe Einspritzung, wie die kleinere 990. Denke, die Abstimmungs-Philosophie von KTM wird daher auch schwer verwandt sein mit der der älteren Brüder. Ich würde mir diesen Aufwand daher sparen und eher in wirklich sinnvolles Tuning investieren.


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