Ich wollte hier noch kurz meinen Erfahrungsbericht mit euch teilen. Zunächst einmal das Tachoproblem ist gelöst, es lag tatsächlich am Stator. Dort war an einigen Stellen die Wicklung schwarz verbrannt. Weder die Batterie noch der Spannungsregler waren kaputt und da der Stator am teuersten ist, würde ich empfehlen, auch erst einmal nur den Stator zu tauschen und die restlichen beiden Teile so zu lassen, falls die Messungen ergeben haben, dass der Stator auf jeden Fall beschädigt ist. Zur Not kann man anschließend immer noch weitere Teile ersetzen.
Alles hier folgende natürlich ohne Garantie, sondern nur zur "Ideensammlung"!!
Vom persönlichem Aufwand her empfand ich es fast schlimmer als das Ventilspiel einstellen. Man kann zwar keine Steuerzeiten verstellen oder ähnliches, aber es ist eine extreme Sauerrei und die Papierdichtung geht nur extrem schwierig ab. Man benötigt kein Spezialwerkzeug, aber die Verwendung von Drehmomentschlüsseln usw. sollte wohl klar sein. Außerdem natürlich genügend Fotos beim Abbauen machen, damit man später nachschauen kann, wie dies und das früher montiert gewesen ist.
Während der Arbeiten stand die Duke vorne und hinten auf einem Montageständer und es sind ca. 350 ml Öl rausgelaufen. Allerdings habe ich den Deckel erst gar nicht runter bekommen. Per Hand keine Chance. Um den Deckel sind kleine überstehende Kanten, an welchen ich abwechselnd einen dünnen Holzstab angesetzt habe und mit sanften Schlägen mit der Rückseite eines Schraubendrehers auf den Holzstab nach einander Stück für Stück gleichmäßig den Deckel lösen konnte. (Vorsichtig: Gehäuse kann schnell beschädigt werden)
Ab einem gewissen Punkt fängt das Öl an mehreren Stellen entlang des Deckels an zu fließen, daher Tücher bereit halten. Sobald der Deckel ganz ab ist, läuft es nur noch an einer Stelle heraus, dafür ziemlich lange konstant (350 mL insgesamt bei mir)
Die Dichtungsreste runter zu bekommen dauert extrem lang. An manchen Stellen kann man sie ganz entspannt mit den Fingern abziehen, aber meistens geht das leider nicht. Die klebt wie Sau. Wir haben das Problem mit einem Ceranfeld-Schaber aus der Küche gelöst. Ganz wichtig, den Schaber so ansetzen, dass man keine Macken reinmacht. Übt das besser erst am Deckel, im Zweifel schrottet ihr nur den Deckel und nicht das Motorgehäuse (wäre günstiger ). Schaut, dass nichts in den Motor fällt. An einigen Stellen bekommt man die Dichtung aber leider nur mit Verwendung von sehr feinem Schleifpapier ab (1000er oder 800er, ich habe 600er genommen aber feiner würde ich es nicht machen). (Ganz zur Not muss man die Dichtung einweichen falls sie sonst nicht abgeht). Wenn überall die alte Dichtung runter ist, dann schaut, dass ihr überall noch einmal sowohl am Motor als auch am Deckel gründlich mit Schleifpapier rüber geht. Das dauert zwar extrem lang und ist nervig, aber lieber gründlich machen bevor man wegen Undichtigkeit hinterher den ganzen Scheiß noch einmal machen darf.... Es darf also an gar keiner Stelle ein alter Rest der Dichtung sein.
Alten Stator ausbauen, neuen einbauen und die Kabelführung ebenfalls abschleifen. Dann alles schön entfetten (Bremsenreiniger, welcher kein Silikon angreift verwenden). Wenn alles trocken ist, auf der Seite mit den Zentrierstiften (ich habe beide in den Deckel gepackt), ganz dünn Hochtemperatursilikondichtung wie z. B. Petec Matic 97720 in SCHWARZ!! auf dem Deckel anbringen und verreiben. Schaut, dass kein Silikon nach innen übersteht und dichtet die Kabelführung sehr ausführlich ab. Ein paar Minuten ablüften lassen. Dann die Dichtung auflegen (durch das aufgetragene Silikon kann sie nicht mehr verrutschen) und bringt den Deckel an. Eine weitere Person kann dann den Deckel über Kreuz festschrauben. Achtet darauf, dass durch den Permanentmagnet der Stator auf den letzten paar cm angezogen wird (kann man aber noch gut halten).
Anschließend natürlich auf die richtige Kabelverlegung achten und ganz wichtig, neues Motoröl nachfüllen bevor der Motor wieder gestartet wird!! Außerdem sollte man das Kettenritzel ein wenig vom alten Kettenfett säubern, wenn die Abdeckung schon einmal unten ist.
Wer entspannt an die Sache ran geht und vielleicht eher der Hobby Schrauber wie ich bin, dann sollte man auf jeden Fall eine Menge Zeit einplanen und zeitweise am besten eine geduldige zweite Person dabei haben. Also wer das nötige Werkzeug hat und halbwegs begabt ist, bekommt das hin aber es ist wirklich eine scheiß Arbeit Dafür freut man sich umso mehr wenn sie anschließend wieder fährt und man was neues dazu gelernt hat