So, hier ein Nachtrag 1290 SAS, Scheinwerfereinstellmechanik leichtgemacht!
Mit dem Verständnis wie die Mechanik funzt, sollte jeder seinen Weg finden.
Meiner Meinung nach ist der Weg im WHB der Richtige und Materialschonendste. Ausser natürlich von unten die gesamte Mechanik abzuschrauben. Kann mir aber vorstellen dass der Zusammenbau nachher auch etwas fummelig ist.
Habe gerade die Ersatzteile bekommen und darf sie selbst einbauen. Da ich eh noch einmal an die Kabelage heran muß, kein Aufwand weiter!
Als erstes Bild die gesamte Mechanik nach Art einer Explosionszeichnung:
Mechanik1.jpg
Das Teil links ist mit dem Motorrad mit 2 Schrauben fest verschraubt und dient als Halterung der Verstellmechanik. Ganz rechts das Handrad der Verstellmechanik.
In der Mitte durchgehend die gesamte Stellmechanik.
Hier die Stellmechanik einzeln:
Mechanik2.jpg
Hier ist der Antrieb und die Verstellstange gut zu sehen. Bei mir war die gesamte Mechanik verklemmt, weswegen die Verstellung nie richtig funktionierte.
Auf der rechten Seite seht ihr ein Stirnzahnrad, das mit dem Verstellrad oder Torx über eine Art Blechschraube mit Minizahnrad (4 Zähne) angetrieben wird. Die "Blechschraube" hatte die Zähne des Plasikzahnrads bei mir abgeraspelt, so dass gar nichts mehr ging. Deswegen der Austausch! Normal reicht der Austausch des Stellantriebs, d.h. die Mechanik alleine. Ca. 13 Euro. Ich habe alle 3 Teile bekommen, da ich noch nicht weiß, weswegen die Mechanik gefressen hat. (Update: Vor dem Einbau habe ich später die Gewindestange und die innere Mechanik mit Teflonspray eingesprüht.)
Funktionsweise der Mechanik:
Mechanik3.jpg
Angetrieben wird eine Hülse mit einem Innengewinde. Diese bewegt die Gewindestange nach innen und aussen. Nicht wundern, hier dürft ihr etwas Schrauben, da es eine sehr feine Verstellung ist. Die Gewindestange darf natürlich nicht mitdrehen. Dazu hat sie 2 Nuten, die beim Einbau des Scheinwerfers nachher passend in die Verstellhülse eingesteckt werden müssen. Das ist der Ausrichtvorgang, der im WHB vorgeschrieben ist.
Wenn ihr beim Auseinanderbauen die Kugel mit einem Ruck aus der Scheinwerferhalterung herausreißt, ist das sicherlich nicht gewollt und fummelig wieder einzufädeln. Solange nichts dabei kaputt geht auch noch ok. Das passiert, wenn man die Verstellung nicht weit genug nach links, d.h. nicht weit genug herausgedreht hat. Man reißt gegen die Gewindegänge und entweder gewinnen die oder die Kugel! Bei einigen von uns haben die Gewindegänge gewonnen und es scheint nichts dabei zerstört worden zu sein.
Aber die Kugelaufnahme gibt es als einzelnes Ersatzteil.....
Richtig ist hier die Mechanik soweit auseinanderzudrehen, bis kein Gewindegang mehr greift. Dann sollte die Gewindestange zumindest mit sanfter Gewalt bei evtl. nur einem Restgewindegang herausrutschen und der Scheinwerfer kann entnommen werden.
Zum Wiedereinbau schlägt das Werkstatthandbuch vor, das Handrad senkrecht zu stellen und dadurch die Nasen der Mechanik in die Horizontale zu bringen. Dann die Gewindestange mit den Nuten auch horizontal drehen und passend einführen. Mit dem Handrad die Hülse drehen, bis diese die Gewindestange greift und dann soweit drehen, bis er Scheinwerfer richtig eingestellt ist.
Der Einbau kann etwas tricky sein, da das Handrad zum Ausrichten der Nase senkrecht gestellt werden soll. Damit entrastet ihr aber gleichzeitig die Verstellmechanik in der Halterung. Das ist, wie man auf dem zweiten Foto sehen kann, eine Art Bajonetverschluss. Wollt ihr den jetzt wieder um 90 Grad zu euch in die Aufnahme drehen, geht das unter Umständen nicht, weil Nase auf Nase drückt. Falls das der Fall ist, hier mit größerer Kraft die gesamte Verstellmechanik in (!) die Aufnahme links drücken und dann mit dem Handrad um 90 Grad drehen, bis das Bajonett zieht. Es ist recht schwergängig, als nicht wundern. Das muss auch so sein, damit später der Scheinwerfer nicht zittert. Das ihr alles richtig gemacht habt merkt ihr daran, dass kein Spiel mehr in der unteren Mechanik ist. Der Gegendruck wird durch eine Art Gummischeibe aufgebracht, die beim Verschließen des Bajonets komprimiert wird.
Es geht aber auch den Verstellhebel so zu lassen wie er ist und eben die nur die Nuten der Gewindestangen passend auszurichten. So, wie ich es im Fred vorher beschrieben habe, kann man beim Zusammenbau mit einer Taschnlampe schauen, ob es passt.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wenn man weiß, wie die Teile funktionieren, ist der Scheinwerferaus- und einbau ganz einfach!
Nachtrag 23.06.21:
Da ich die gesamte Mechanik getauscht habe und deswegen auch die Verstellmechanik am Mopped mit ab mußte, habe ich diesmal alles erst am Scheinwerfer montiert, diesen oben lose fixiert und danach die Verstellmechanik am Mopped verschraubt. Ist auch eine gute Möglichkeit, aber ein Gefummel wegen des Platzes wenn man die Seitenverkleidung nicht demontiert hat. Auch sind die Torx-Schrauben sehr weich. Passt bitte auf das der Schlüssel exakt sitzt, sonst wird der Schraubenkopf schnell rund.
Nachtrag 19.07.2021:
Nach der Montage saß der Scheinwerfer nicht mehr mittig und war etwas schräg zur Seite gestellt.
Abhilfe ist ganz einfach: Handyfach ab, Scheinwerferschrauben oben leicht lösen, Ausrichten und wieder festschrauben.
Ich hatte mir durch zuerst einseitiges, festes Anziehen einer der Schrauben das Plastikgehäuse verspannt. Sind nur 5 Minuten!
Mit der ersetzten Verstellmechanik geht die Verstellung jetzt butterweich. Da springt nichts mehr über oder wird abgeraspelt!