Meine ReifenerFAHRung: Pirelli Diablo Rosso II [PDR2]
off-road-biker
Schnellübersicht meiner persönlichen Bewertung des Pirelli Diablo Rosso II [PDR2] (max 10 - min 1)
Rennstrecke
Das Pirelli-Renn-Gen merkt man dem Pirelli Diablo Rosso II [PDR2] stark an, obwohl dieser Reifen „nur“ ein Sportreifen ist, hat man auf Rennstreckentrainings anfangs das Gefühl, dass man dessen Bruder Pirelli Diablo Rosso Corsa [PDRC] aus dem Hypersportsegment auf den Rädern hat.
Es ist Mai 2013 und ich habe die Möglichkeit dank nem zweiten Felgensatz beide parallel auf der Rennstrecke Oschersleben zu testen.
[Näheres zum PDRC findet ihr im entsprechenden Thread (Klick mich!)]
Erst als der Asphalt richtig warm, die Reifen schon mehrere ununterbrochene Runden erlitten haben, bemerke ich in der Hotelkurve und insbesondere der Triple-Linkskurve, wo ich meine Chance mit der 690 Duke R gegen die PS-starken Vierzylinder nutze und außen in voller Schräglage überhole
Mit Infrotmesser und Reifenwärmer bewaffnet, wird drauf geachtet, dass die Straßenreifen vor jedem Turn die Ideal-Temperatur von 60° hat (nicht mehr!).
In der Box halten sie mich schon langsam für bekloppt „wie oft wechselt der denn noch die Reifen?“. 4x am lzt. Renntag – geht doch noch
Es wurde wieder mit dem bewährten Luftdruck des PDRC gefahren – vorne 2,1 / hinten 1,9 (kalt).
Passt 1:1 auf den PDR2!
Trocken-Performance
Jetzt wird’s für mich interessant. Bin ich doch vom Conti Attack SM [CASM] und Conti Sport Attack 2 [CSA2] insbesondere in der Kombi beider (vorne CSA2/hinten CASM) sehr verwöhnt worden (03.2011-05.2013) [s.u. Linksammlung].
Auf nach Bella Italia
Es ist Anfang September 2013 und die milde Luft küsst die toskanische Hügellandschaft – 20-25°.
Der Reifen verlangt nach Power. Hartes Anbremsen und kräftiges Rausbeschleunigen ist sein Ding!
Je härter er rangenommen wird umso besser wird der Reifen. Handling, Spurtreue und Kurvenstabilität sind genial.
Geht man es aber gemächlicher an à la Tourenfahrer lässt das etwas nach.
Wenn der Asphalt noch kühl ist, mag er noch nicht so recht. Er mag die Wärme um sein Potential ausspielen zu können. Okay, wo sind die nächsten Kurvenorgien?!
Nässe/Kälte-Performance
Wenn der Reifen warm ist, interessiert ihn die Nässe kaum, da liegt’s dann eher am Fahrer.
Wie würde ich ihn bewerten?
Er liegt nässetechnisch vor CASM und fast auf Augenhöhe mit dem CSA2 (beide Conti’s sind auch eher Trockenperformancer). Wobei er einen besseren Grenzbereich als die beiden Conti's haben.
Von der Haftung auf kühlem Asphalt sowie Nässe befindet er sich jedoch hinter Bridgestone S20 und der Michelin Pilot Power-Gruppe (PiPo/ PiPo 2CT/ PiPo 3). Aber wer fährt schon gerne bei Regen und Kälte???
Luftdruck
Luftdruck kalt 2,2 bar vorn / 2,4 bar hinten [Landstraße]
Fahrergewicht (volle Montur) 90kg, Fahrwerkseinstellungen an Reifen angepasst
Motorrad: "BLACK⚡️THUNDER" [KTM 690 Duke R]
Verschleißverhalten
Das Verschleißverhalten war 1:1 - also je Vorderreifen ein Hinterreifen und ist damit dem CASM vergleichbar.
Mit den 80 km Rennstrecke sind es insgesamt 2.020 km vorne/hinten auf extrem kurvigen Straßengewusel geworden.
Allein 1.800 km wurden in der Toskana gefahren, wo der Asphalt teils sehr abrasiv ist; vergleichbar mit Sardinien.
Wenn ich das auf reine Straßennutzung in Deutschland umrechne, würde ich auf 3.000km kommen.
Mein persönliches Fazit
Ein genialer Wems-Reifen für alle sportlichen Fahrer, die bevorzugt bei warmen Wetter unterwegs sind und/oder auch gelegentlich auf der Rennstrecke ihrer Leidenschaft frönen ohne extra Slicks aufziehen zu wollen.
Da er insbesondere bei wärmeren Asphalttemperaturen und sportlicher Kurvenfahrt seinen überragenden Grip aufbaut, ist eher etwas für den Schönwetter-Angaser und weniger für den Fahrer, der auch Kälte und Regen nicht scheut.