Beiträge von christoph60

    Ha, endlich kann ich auch als Nicht-KTM-Fahrer hier mal was posten :-)


    Also ich hätte sowas nicht für möglich gehalten, aber ich hatte tatsächlich in meinen jungen Jahren mal ein Versagen der hinteren Scheibenbremse wegen Hitze/Dampfblasen. Das war aber auch wirklich ein sehr extremer Fall: Motorrad CBX550 mit _gekapselten_ Scheibenbremsen. Kurz zuvor gebraucht gekauft, Wartungszustand unklar. Alpentour mit großem Gepäck. Längere Abfahrt in's Tal, dann kurz wegen Pinkelpause angehalten. Bei der Weiterfahrt hatte die hintere Bremse dann keine Wirkung mehr. Bin ganz schön erschrocken... Tja, die Bremse war sehr heiß geworden (konnte man an der metallenen Kapsel feststellen), und die Bremsflüssigkeit anscheinend wirklich schon uralt. Zum Glück war die vordere Doppelscheibe noch voll funktionsfähig. Und nach ein bisschen Abkühlung ging's hinten auch wieder.

    Ich weiß, ich war ein Depp dass ich überhaupt so los gefahren bin. Und es wird auch nicht wieder vorkommen, Mama!


    Aber wie man sieht - es geht!


    Christoph

    Holla,


    da habe ich ja einen ganz schön langen Fred losgetreten...
    Also erst mal wieder danke für Eure Beiträge. Die haben mich in meiner Entscheidung bestärkt, mir eine SMT der späten Baujahre mit serienmäßigem ABS zu suchen. Von wirklichen Problemen oder Nachteilen war ja eigentlich nix zu lesen, man kann also nur gewinnen. Aber dafür muss ich umlernen, sprich mich überwinden voll in die Bremse reinzulangen wenn's brenzlig wird. Und das aber dann nur auf der KTM und NICHT auf der Suzuki oder der Yamaha. Hoffentlich kriege ich das in meinem Alter noch hin :-)


    Schönen Tag,
    Christoph

    So, also nochmal vielen Dank für die vielen Antworten.


    Die vorherrschende Meinung geht anscheinend zum ABS. Immerhin schreibt doch der ein oder andere dass es froh war es gehabt zu haben, bzw. es in bestimmten Situationen geholfen hätte. Und von 'Nerverei' schreibt zum Glück niemand.


    Ich bin halt Hobbyfahrer in vorgerücktem Alter und lege absolut keinen Wert auf 'erster am Ziel!' oder den kürzesten Bremsweg. Und es ist mir auch nicht wichtig ob es abschaltbar ist. Wenn es vorhanden wäre würde ich es natürlich auch angeschaltet lassen. Mit querstehendem Hinterrad in die Kurve kann und will ich nicht. Für mich wäre ein ABS gut für die erwähnten unvorhergesehenen Situationen, auch wenn es bisher noch keine davon gegeben hat.


    Also ich denke, ich suche mir eine SMT von 2011 oder 2012. Die letzten Baujahre eines Modells sind meistens sowieso eher zu empfehlen als die frühen. ABS wäre dann halt dabei, und es macht normalerweise keine Probleme. Und wenn ich es nie wirklich brauche, dann umso besser.


    Viele Grüße,
    Christoph


    P.S. Der örtliche KTM-Händler hat mir am Samstag übrigens gesagt, dass man bei den 1290ern tatsächlich irgendwelches Spezialwerkzeug braucht um bei dessen ABS-System die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Bei den 'alten' Systemen wäre das aber nicht so.

    Hallo nochmal, und vielen Dank für Eure Antworten.


    Aber so richtig weiter bin ich jetzt noch nicht. Kennt denn niemand jemanden der mal gesagt hat 'Ein Glück dass ich ABS hatte, sonst wäre das viel schlimmer verlaufen!'. Also ich kenne keinen und hab' auch noch von keinem gehört. Die meisten die ich kenne und die ABS haben probieren das ein- zweimal aus indem sie irgendwo ohne sonstigen Verkehr mal zum Spaß die Bremse zuhauen, aber im richtigen Leben spricht das ABS bei denen nie an. Ich selber hatte wie gesagt noch keinen richtigen Unfall (die paar harmlosen Abflüge beim Enduro-Fahren früher kann man nicht zählen), und wenn es mal knapp war, lag das nicht an blockierenden Rädern beim Bremsen, sondern immer am eigenen Fehlverhalten oder dem von anderen. Wenn ich ABS hätte müsste ich mich mit Sicherheit dazu zwingen und es vorher trainieren, dass ich auf Teufel-komm-raus am Hebel ziehe und nicht wie in den ganzen Jahrzehnten vorher selber versuche das Blockieren zu verhindern.


    Und ich setze noch einen drauf: Vor einem Jahr gab es einen tödlichen Motorradunfall eines Ex-Kollegen hier aus der Firma. Der ist auf einer Strecke im Wald in einer leichten Rechtskurve mit seiner 1200 GS geradeaus gefahren, durch das Gras des Seitenstreifens und ein paar kleine Büsche und dann nach mehr als 50 m an einen Baum. Ich hab' mir die Stelle angeschaut. Zwischen Straße und Baum keine Unfallspuren, nur eine fast kerzengerade Linie auf der das Gras plattgefahren war. Sah wirklich seltsam aus. Also ich hätte erwartet dass man sich dort ablegt, eine Spur der Verwüstung hinterlässt, sich u.U. auch schwer verletzt, aber auf jeden Fall ein gutes Stück vor dem Baum liegen bleibt. Mir kam der Verdacht, dass stattdessen das ABS die ganze Fuhre bei quasi Null Bremswirkung aufrecht und am Rollen gehalten hat, was in diesem Fall die schlechtere Variante war. Ist aber natürlich Spekulation, ich weiß nicht ob es ein Gutachten gab und was das dabei herausgekommen ist.


    Also ich sehe es so: ja, ein ABS kann Gutes bewirken, aber ich denke nur unter ganz bestimmten Bedingungen, welche sehr selten vorkommen. Die größte Risiko-Verminderung erreicht man nach wie vor durch seine eigene Fahrweise. Wenn's regnet, fahre ich halt langsamer.


    Wenn das ABS einfach da ist und weiter nicht auffällt, würde ich es natürlich nehmen. Wenn ich aber jetzt diesen im Prinzip vorhandenen potentiellen Sicherheitsgewinn mit einer über längere Zeit andauernden Nerverei erkaufen müsste, würde ich das nicht machen wollen. Laufend in die Werkstatt weil die ABS Lampe an ist wäre nicht so mein Ding. Bremsflüssigkeit nicht mehr selber wechseln können auch nicht. Und hab' ich nicht irgendwo gelesen dass Yamaha vorschreibt, dass nur spezielle in ABS geschulte Mitarbeiter die Räder aus- und einbauen dürfen? Sprich ich darf neue Reifen nicht vom Reifenhändler montieren lassen, geschweige denn wie heute die Räder selber ausbauen und dorthin bringen? Also da hört's dann bei mir auf.


    Aber es stimmt schon, die Entscheidung 'ABS ja oder nein' ist was sehr individuelles, da gibt's keine endgültigen Wahrheiten. Aber wenn jemand noch Erfahrungen beisteuern möchte, dann gerne!


    Viele Grüße,
    Christoph

    Gutem Tag,


    ich trage mich mit dem Gedanken mir demnächst eine 990 SMT zuzulegen, und eine Frage die ich mir dabei stelle, ist: 'will ich eine mit ABS?'


    Meine bisherigen Motorräder hatten alle kein ABS, und ich hatte auch (zum Glück) in 40 Jahren und >200.000 km noch nie eine Situation, in der mir ein ABS was gebracht hätte. Und mittlerweile fahre ich eher weniger riskant als früher (ähm, also _noch_ weniger riskant). So ein ABS-System ist nun mal eine mögliche Fehlerquelle, und eine TÜV-relevante und teure dazu. Mein Kumpel fährt auf seinem Mopped (den dreibuchstabigen Namen des bayerischen Herstellers möchte ich nicht verraten) seit Monaten ohne TÜV herum, weil die ABS Lampe leuchtet und die notwendigen Ersatzteile neu über 1000 Euro kosten - ohne Einbau. Und ein Bremsflüssigkeitswechsel wird durch so ein ABS auch nicht einfacher.


    Auf der anderen Seite: wenn es zuverlässig und ohne große Nachteile funktioniert (quasi im Hintergrund), warum nicht? Vielleicht sind auch die KTM-Brembo-Bremsen so griffig, dass es deswegen zu empfehlen ist?


    Der oft zitierte Wiederverkaufswert ist übrigens kein Thema für mich, denn erstens denke ich dass ich bereits beim Kauf einer gebrauchten Maschine entsprechend günstiger wegkomme, und zweitens habe ich vor das Motorrad zu fahren bis zur Rente.


    Also, was meint Ihr? Wer war schon froh dass er ABS hatte und aus welchem Grund? Wer hat sich schon geärgert dass er ABS hatte, und aus welchem Grund?


    Danke und Grüße,
    Christoph