Alles anzeigenDas spielt zwar auch ein bisschen eine Rolle,
aber wäre es so, dann wären die aktuellen KTM-Motoren extrem schwach,
denn die haben eine Überschneidung wie ein Opel Kadett: fast keine.
Was die Ventile betrifft (und das ist nur EIN kleiner Baustein für´s Schmalz!)
ist für die Füllung die ZEITFLÄCHE (Ventilspalt x Zeit) maßgeblich
und für die (Spitzen-)Leistung der Einlassschluss.
Was die "Hydrostößel" betrifft, so gibt es die bei modernen Motoren zwar immer noch als "Stößel",
der direkt (und samt Öl und Verstellmechanismus!) von der Nockenwelle bewegt wird,
aber meist als ölhydraulisch verstellbares Schlepphebellager.
Kipphebelmotoren mit hydraulischem Ventilspielausgleich fällt mir auf die Geschwinde keiner ein.
(Außer die mit Stößelstangen natürlich, aber davon reden wir nicht.)
Das passt also im Gegensatz zum tassengestößelten Vierzylinder
nicht wirklich zum klassischen Zylinderkopf-Konzept von KTM;
beim Duke V-Kopf ließe sich das (nur) für die Einlassventile realisieren,
aber wozu?
Für alle 10.000 km mal reingucken und einstellen?
Das ist doch weder Aufwand noch Hexerei!
... und nochmal: Es kommt NICHT auf die DREHZAHL an,
sondern auf die VentilBESCHLEUNIGUNG
und deshalb kommen mit Rennnockenwellen getunte Motoren oft mit nur EINER Ventilfeder aus,
wo beim braven Serienmotor mit seinen "zahmen" Steuerzeiten ZWEI konzentrisch Dienst tun.
Warum?
Die Rennockenwelle hat eine große Überschneidung und einen späten Einlassschluss,
d.h. das Ventil steht oft eineinhalb mal länger offen als die Seriennocke!
Dass damit der Motor unten nicht mehr geht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Um in dieser LÄNGEREN Zeit das Ventil harmonisch zu öffnen und wieder zu schließen,
braucht´s wesentlich geringere Beschleunigungen und damit geringere Federkräfte.
(Verringerte Reibung fällt einem in den Schoß.)
Hallo,
die Drehzahl spielt beim Hydrostößel wohl eine nicht unerhebliche Rolle.
Wird das Ventil über die Nockenwelle und deren Betätigungselemente geöffnet, dabei liegt ein bestimmter Druck auf dem Hydrostößel. Dadurch wird eine geringe Menge Öl aus der Ausgleichskammer des Hydrostößels heraus gedrückt. Jetzt hätte der Ventiltrieb ein gewisses Spiel. Durch den Motoröldruck wird, bei geschlossenen Ventil, der Ausgleichsraum wieder mit Öl gefüllt und das Ventilspiel auf 0-Spiel gebracht. Dafür ist eine gewisse Zeit erforderlich. Mit zunehmender Drehzahl wird die Zeit zum Füllen des Ausgleichsraums immer kürzer, bis ab einer bestimmten Drehzahl der Ausgleichsraum nicht mehr vollständig gefüllt werden kann. Bei der nächsten Ventilbetätigung wird wieder Öl aus der Ausgleichskammer gedrückt, es wird wieder nicht vollständig nachgefüllt. Es vergrößert sich jetzt das Ventilspiel, die Öffnungszeit verringert sich und somit kann auch nicht mehr die volle Leistung abgerufen werden. Ich denke bis ca. 8.000 9.000 U/min funktionieren die Hydros, darüber wird es aber kritisch. Moderne Hochleistungsmotoren drehen deutlich über 10.000 U/min. Daher können "langsamdrehende" großvolumige Motoren mit Hydros ausgestattet werden.