Falls Du immer noch ernsthaft vorhast, die 1290er längere Zeit stillzulegen und danach aber wieder zu reaktivieren, habe ich eine Liste mit Empfehlungen von einem Forenmitglied in einem Suzukiforum, der selbst eine Werkstatt betreibt und der mein volles Vertrauen genießt. Ich hatte vor 4,5 Jahren ähnliche Überlegungen für meine Suzuki GSX1100G und im Endeffekt habe ich sie angemeldet gelassen und fahre jedes Jahr einen Tank leer. Und bitte beachten, daß es sich bei der GSX1100G um ein Kardanmodell von 1991 handelt. Elektronische Schmankerl, wie zum Beispiel Einspritzanlage oder ABS, die besonderer Beachtung bedürfen, hat die Suzuki nicht. Und natürlich beziehen sich alle Angaben zu zu verwendenden Materialien auf die Suzuki. Bei der KTM können andere Materialien nötig sein (zB Öl).
Hier also die Liste der abzuarbeitenden Punkte (Forum GSX1100G.net - Foren-Übersicht , User Lederclaus, von 2018):
:Zitatanfang: (mit ein paar Anmerkungen meinerseits in Times New Roman kursiv)
>Ölwechsel mit Filter (billigstes 20W50 Mineralöl),Öl warm wieder ablassen und frisches Öl einfüllen (dann ist auch der Dreck aus der Ölwanne raus)
>Die Vergaser sollten eigentlich raus, gut gereinigt werden (innen und außen) und trocken wieder eingebaut. Man kann die Vergaser innen und außen leicht mit Zweitaktöl oder Ballistol einsprühen, dann trocknet nix aus und gammelt nicht fest (ABER NIE die Membranen! Die müssen sauber und trocken bleiben.)
>Die Ansauggummis und Luftfilteranschlüsse dabei mit Silikonöl einsprühen (Centralin, die roten Sprühflaschen, die man manchmal bei Aldi bekommt, gibt es auch im Netz)
>Tank und Schläuche komplett trocken machen, Pumpe ausschütteln, Tankdeckel "angelehnt" lassen. Eventuell mit Zweitaktöl aussprühen (verhindert Flugrost)
>Öl im Endantrieb kann drin bleiben, wenn es weniger als 3 bis 4 tkm gelaufen hat. (Sinngemäß übertragbar auf die Kette)
>Einen "Kardancheck" machen (Endantrieb ab, Keilverzahnungen schmieren, Kuppler prüfen und schmieren) (Sinngemäß übertragbar auf Kettenrad und ~kuppler sowie Hinterachslagerung)
>Alles DOT 4 (oder was in der KTM halt drin ist) wechseln. Also Bremse vorn und hinten und Kupplungsbetätigung.
>Zündkerzen raus drehen, in jeden Zylinder ca 20 ml Zweitaktöl geben und den Motor ohne Kerzen ein paar mal durchdrehen (3.Gang schieben). Kerzen wieder rein.
Und nie wieder starten, bis man wirklich fahren will (sonst rosten vom Kondenswasser event. die Kolbenringe am Zylinder fest)
>Reifenluftdruck um 0,5 bar erhöhen, besser etwas unterstellen, daß beide Räder vom Boden sind.
>Batterie ausbauen.
>Erreichbare Steckverbinder mit Vaselinespray einsprühen und wieder zusammen stecken. (gilt natürlich auch für alles im Scheinwerfer und unter dem Tank)
>Fassungen erreichbarer Glühlampen reinigen (Glasfaser- Radierstift) und mit Teflon-Fett einschmieren, Lampen wieder einsetzen (zB Atlantic Schaltnabenfett, das cremegelbe Zeug)
Die Karre sollte dann wirklich trocken stehen mit wenig Temperaturschwankungen (also nie im Carport oder einer feuchten Garage). Eine Indoor Motorradplane drüber und das sollte genügen.
Beim Wiederbeleben : Alles DOT 4 wieder wechseln, neue Batterie und nach 10 Jahren Standzeit bestimmt auch neue Reifen. Tank runter, von beiden Zündspulen das Pluskabel abziehen, Kerzen raus und den Motor mal so 10 bis 15 Sek. drehen lassen (Öltransport). Kerzen rein, Stecker wieder drauf, Tank einbauen, frischen Sprit rein, starten und alles wird gut.
Eventuell sind dann vielleicht die Züge etwas schwergängig und im schlimmsten Fall die Gummis in den Bremszangen oder -Pumpen verklebt. Aber normal klappt das.
Natürlich ist das ein richtiger Auftritt. Aber ohne kannst Du das Moped nach 10 Jahren komplett runderneuern, zum zweifachen Preis des Zeitwertes (wenn das reicht)
Man kann auch viel weniger machen, aber zumindest sollen die Vergaser komplett leer sein und der Tank auch. (oder was anstelle der Vergaser halt verbaut ist)
:Zitatende:
Ich kann die Liste nachvollziehen. Zugleich sind KfZ, egal welcher Art, Fahrzeuge und keine Standzeuge. Ich habe mich dann, wie gesagt, entschieden, die Suzuki ab und an weiter zu bewegen. Das würde ich dir für die KTM auch empfehlen.