Habe mir heuer nach 65.000km 990 Superduke die Duke 5 690R geholt. Habe diese dann Anfang Mai gegen eine 790er getauscht.
Hatte die 690er letztes Jahr schon mal für 2 Tage probegefahren und war begeistert.
Bin die 690er dann 2.800 km lang in den Voralpen Österreichs gefahren.
Da ist von langen schnellen Kurven und ganz engen Pässen alles dabei.
Vom Handling war ist sowieso begeistert, auch vom Sound und vom Gewicht. Fahrwerk war auch bestens.
Die Bremse hat mich leider nicht überzeugen können. War mir gefühlt immer zuviel Handkraft nötig, um die gewünschte Bremswirkung zu erzielen. Hatte auch andere Beläge (Breaking 930CM55) probiert, waren aber nicht viel besser.
Die Sitzposition war mir leider für schnellere Geschwindigkeiten zu aufrecht und dadurch sehr anstrengend zu fahren. Im engen Winkelwerk dafür die beste Position, die ich bislang gefahren bin.
Und Leistung hat mir auch gefehlt. Wieder: auf engen Kurvenstrecken super, die elektronischen Helferlein geben viel Selbstvertrauen, wünschte ich mir nicht mehr Leistung. Auf der offenen Landstraße fehlte mir jedoch dieses Souverenitätsgefühl, gerade beim Überholen. War auch ein bißchen verwöhnt von der SD mit 120PS und 100Nm.
Mein "Problem" mit der 690er war einfach, dass ich ihre Vorzüge viel zu selten auf unseren Straßen ausspielen kann. Dafür muss ich halt in vielen Fällen auch mit ihren Nachteilen leben.
Zum Schluss ist die Entscheidung dann doch auf die 790er gefallen, die einfach besser zu mir/unseren Strecken/meinem Fahrstil passt.
Dennoch ist die 690R im Vergleich zur 790er klar das "bessere" Motorrad. Das Niveau der Komponenten und Verarbeitung liegt teilweise deutlich über dem der 790er. Alles ist viel wertiger und radikaler. Auch das Preis/Leistungsverhältnis finde ich besser.
Ein extremes Spaßgerät, doch warum dann doch die 790er?
Die 790er hat mich an Anfang gar nicht so begeistert. War mir zu "Mainstream" und nicht radikal genug für KTM. "Ein Motorrad für Jedermann/frau", wie schon gesagt wurde.
Deshalb hab ich mir auch ohne viel zu zögern die 690er geholt.
Die 790er ließ mir irgendwie auch keine Ruhe und so informierte ich mich weiter, bis ich das Ding dann mal probegefahren hab.
Hab sie direkt im Anschluss gekauft. Bin jetzt k´ca. 2000km damit gefahren.
Folgende Sachen sind anders als auf bei 690er:
- Sitzposition. Weiter nach vorne gestreckt, man liegt bei höheren Geschwindigkeiten viel besser auf dem Luftpolster. Ich habe einen Vergleich der Sitzpositionen zwischen SD, 690er und 790er gemacht. (im Anhang) Da sieht man schön die Unterschiede. Grün: SD, Blau: 790, Rot: 690. Leider kommt mein rechter Fuß immer an den Auspuff und wird dadurch nach mehr außen gedrückt, als es mir lieb ist. Dadurch ergibt sich für mich (Schuhgröße 45) eine etwas seltsame Fußhaltung in Schräglage, wenn ich mit den Fußballen auf den Rasten stehen muss, um nicht meine Zehenschleifer allzusehr zu beanspruchen. Ein Zubehör-ESD, der hoffentlich schlanker baut (z.B. Remus?) wirds wohl richten müssen.
- Motor. Geniales, kleines Ding! Dreht super hoch bis in die höchsten Drehzahlbereiche. Netter Drehmomentanstieg in der Mitte. Lässt sich sehr smooth fahren. Sound total geil, nettes Brabbeln beim runterschalten.
- Quickshifter mit Blibber. Einfach nur fantastisch! Rauf, runter....trallala. Geil!
- Bremsen. Schöner Druckpunkt und gute Verzögerung. Leider ein nahezu unerträglicher Leerweg am Anfang. Einer der größten Kritikpunkte neben dem Problem mit dem Fuß-Auspuff Problem.
- Fahrwerk funktioniert erstaunlich gut. Zwar nicht so schön wie bei der 690er, aber noch OK. Zum Glück haben wir hier größtenteils ganz brauchbare Straßen. Achja: 185cm groß und ca. 82kg mit Montur.
Das wären so die wichtigsten Erfahrungen, die ich machen konnte.
Wenn ihr noch spezielle Fragen habt, dann werde ich natürlich sie gerne beantworten!