Ich bin auch jemand der mit diesem Problem zu kämpfen hat(te).
In
der Tourenfahrer ist in der Ausgabe 03/2016 ein Artikel dazu
erschienen. Hier geht es größtenteils um die 1290er aber auch um die
1190er. Für 2017 wird es bei der 1290 Änderungen geben.
So wird es
für die Gabel eine überarbeitete Software und neue Ventile innerhalb der
Gabel geben. (Thema Ansprechverhalten der Gabel) KTM hat eine neue,
flexibel gelagerte Kofferaufnahme entwickelt. KTM wolle mit diesen
Maßnahmen auf die Kunden- und Pressekritik eingehen. Abgesehen von
äußeren Einwirkungen sollten bei angemessener Wartung und Einhaltung
aller Toleranzen zu einer weitestgehenden Eliminierung der Probleme
kommen. Tests mit der 1290er haben da wohl Klarheit geschaffen. Zitat
aus dem Tourenfahrer: " Mit 10 Kg pro Koffer ließ sich die 1290 in
sämtlichen Modi Vollgas fahren". Durch Testfahrten konnte festgestellt
werden, dass das die 1290er deutlich an Stabilität gewonnen hat.
Getestet wurde und sehr guten Bedingungen auf glattem Asphalt usw. Ende
Januar in Spanien.
Auch für die 1190er wird es Änderungen geben,
wie zu lesen ist. Generell scheint die starre Haltung der Original KTM
Koffer einen Beitrag zu den Problemen zu leisten. Was bzgl. Der Gabel
und dem Ansprechverhalten passieren soll, kann ich nicht so genau aus
dem Artikel entnehmen. Die Gabeln der 1190er und 1290er unterscheiden
sich ja. Bei der Geschwindigkeitsempfehlung von 150 im Kofferbetrieb
ändert sich lt. Artikel nichts. An der R ist wohl wegen der gänzlich
anderen Verwendungsart nicht viel zu ändern.
Letzter Satz des Artikels. "Die Preis für die optionalen Optimierungsmaßnahmen standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest".
Ich
habe meine 1190T meinem Händler darauf angesprochen. Ich habe darauf
hin meine 1190er am 31.10.2015 zum Händler gebracht. Da die Saison eh
für mich abgeschlossen war, hatte man dort Zeit für entsprechende
Maßnahmen. Mir wurde gesagt, das es da eine ganz neue, exakte
Beschreibung gibt, nach der vorzugehen sei. Diese Maßnahmen wurde
entsprechend auf Garantie durchgeführt. Zuvor hatte ich nach 12.000 Km
einen neuen Vorderreifen aufziehen lassen. (Das wird vor Durchführung
der Maßnahmen empfohlen!) Der Hinterreifen hatte ca. 3.000 Km gelaufen.
Ich konnte das alles noch nicht testen. Ich darf erst ab Anfang März
wieder fahren. Ich werde es testen und berichten.
Mir ist
allerdings in der Zeit von der Übernahme bis Ende Oktober etwas
aufgefallen. Zu zunehmender Laufleistung des Vorderreifens veränderte
sich auch das Fahrverhalten meiner KTM. Solo und ohne Gepäck fing die
1190er so bei 225 Km/h an zu pendeln. Vor dem Wechsel des Vorderreifens
gingen gerade noch 180 - 190 Km/h. Das Pendelverhalten ist also auch auf
die Reifen zurückzuführen. Der alte Vorderreifen hatte schon
Schindelbildung oder Auswaschungen. Das verändert das Fahrverhalten
eines Motorrades gewaltig.
Ich habe in den letzten 15 Jahren 2
Yamahas (4 Zylinder) gefahren. Erst eine XJ900S Diversion mit den
Originalkoffern. Es waren Bridgestone Reifen drauf. Ab 150 -160 fing die
Maschine an zu pendeln. Nachdem der Z6 für diese Maschine freigegeben
wurde war dann aber Ruhe. Dann kam 2003 die Yamaha FJR1300 (RPL4). Auch
hier waren Bridgestone Reifen drauf. Auch hier die Pendelneigung. Für
den Kofferbetrieb gab es die Empfehlung von Yamaha nicht schneller 130
Km/h zu fahren. Auch hier habe ich ich dann den Metzeler Z6 nach
Freigabe aufgezogen. Absolute Ruhe bis 255 Km/h auf dem Navi mit
Koffern. Da ich die Maschine als leichten Unfaller gekauft hatte, hatte
sie einen leichten Seitenschlag in der hinteren Felge, wie ich später
bemerkte. Trotzdem keine Pendelneigung. Noch besser wurde es nach Einbau
eines Wilbers Fahrwerks. Ich habe die Maschine 105.000 km gefahren.
Absolut ok! Der letzte Reifensatz war übrigens ein Z8 von Metzeler. Der
war trotz Inovationen in meinen Augen nicht so gut. Der Z6 war für mich
und meine FJR die optimale Bereifung.
Die Reifen für die KTM
1290 und auch 1190T haben ein großes Spektrum an Ansatzgebieten. Von der
Strasse bis zum leichten Gelände. Dazu müssen sie auch noch bei
Hochgeschwindigkeit perfekt arbeiten. Diesen Anspruch müssen auch die
Reifenhersteller erfüllen. Das scheint nicht so ganz einfach zu sein.
Mir stellt sich da auch die Frage, warum es noch immer keine Freigabe
für Michelin oder Metzeler Reifen für die 1290 und auch für die 1190T
gibt. Muss wohl nicht ganz so einfach sein.
Konstruktiv
betrachtet sind viele Komponenten für Probleme ausschlaggebend. Sicher
liegt hier auch bei KTM ein Teil der Verantwortung. Ein Speicherrad
bedarf einer gewissen Wartung. Eine Alufelge ist da einfacher, aber mit
Abstand ist sie nicht so belastbar wie ein Speichenrad. Ich denke, dass
die enorme Breitbandigkeit der KTM Adventures in Bezug auf den
Einsatzbereich die Hersteller an Grenzen bringt. Ich kenne übrigens auch
genügend weiß/blaue Bikes der Sorte GS, die im Kofferbetrieb ebenfalls
pendeln. Auch eine ganz alte 850 GS Boxer ist dabei. Der Kollege fährt
sich wirklich extrem gut und hat wirklich Erfahrung mit seiner Maschine.
Geht es auf kurvigen Landstraßen zügig daher, rührt die Maschine
derart, das ich Zweifel daran habe, ob ich mich unter diesen Bedingungen
überhaupt noch auf dem Motorrad halten könnte. Ich kam damals mit der
XJ900S nicht hinterher. Aber er nimmt es gelassen.
Es
freut mich, dass KTM die Ktitiken nun aufgenommen hat und Änderungen
auf den Weg bringt. Der Conti Reifen meiner 1190T ist für mich ein guter
Reifen. Aber ich bin auch sehr gespannt, wann Michelin und Metzeler mit
ihren Reifen für die KTM 1190T/1290 kommen. Meine Erfahrungen in der
Vergangenheit haben mir gezeigt, das auch Reifen bei der Pendelneigung
von Motorrädern nicht ganz unbeteiligt sind. Übrigens haben meine XTZ
660 Tenere und auch die XTZ 750 Supertenere diese Pendelneigungen ohne
Koffer gehabt.
Das sind meine persönlichen Erfahrungen mit dem
Thema Pendelneigung. Aus meiner perönlichen Sicht ist KTM einer unter
vielen Herstellern, die das Problem haben. Wie meine 1190T nach der
Überarbeitung fährt, berichte ich dann im März. Wenn für die Gabel ein
Update zur Verfügung steht, werde ich es auf jeden Fall in Anspruch
nehmen.
Ich würde den Artikel aus der Tourenfahrer 03/2016 gern
hier als PDF anhängen. Ich frage besser bei Verlag um Genehmigung um
keine Urheberrechtsverletzung zu begehen. Erfrage morgen eine
Genehmigung.
Viele Grüße
Bernd