Wenn man jetzt sich die Definition von "dielektrisch" oder auch "Dielektrikum" anschaut, fällt auf, dass es nichts weiter bedeutet als "Isolator".
Der Mythos, das Polfett die Leitfähigkeit erhöht hält sich auch heute noch munter. Korrekt wäre aber ein trockenes Zusammenschrauben und anschließend äußerliches fetten der Polklemmen, um die Kontaktstelle vor Feuchtigkeit und Schwefelsäuredämpfen zu schützen und damit Kontaktkorrosion vorzubeugen.
Was das Dielektric-Grease angeht, soll es den gleichen Effekt erzielen. Da aber die meisten Stecker eingehaust sind, ist ein trockenes Zusammenstecken und nachträgliches Fetten nicht praktikabel. Es wird also darauf vertraut, dass beim zusammen Stecken der Verbindung an den Kontaktstellen auch ein Metall-Metall Kontakt entsteht. Funktioniert auch in 99,99% der Fälle, da die Kontaktsitze doch recht stramm sind.
Die eigentlich Wirkung ist also die Abschirmung der Kontaktstelle vor Luft und Feuchtigkeit. Langfristig garantiert das Fett also die korrekte Funktion der Verbindung.
Es ist aber ein Irrglaube, dass es die momentane Leitfähigkeit verbessert.
Wenn man diese Überlegung anstellt, ist es also völlig unerheblich ob das Fett als "Dielektrisch" gekennzeichnet ist. Alle Fette auf Mineralölbasis ohne Zusätze von Festschmierstoffen oder Metallen sind Dielektrisch.
Möchte mach die Leitfähigkeit erhöhen, muss ein Fett mit Partikeln eines leitenden Materials verwendet werden (Graphit, Kupfer). Dafür gibts aber spezielle Fette und die Anwendungsbiete sind auch klar abgesteckt.
Einen mehrpoligen Stecker damit zu schmieren gehört aber nicht dazu und führt eher zum Kurzschluss als zur Verbesserung der Leitfähigkeit.
Edit: Man sollte aber ein Fett verwenden, was selbst keine korrosiven Bestandteile enthält. Das wäre sonst kontraproduktive. Also fährt man mit einem einfachen Silikonfett schon ganz gut ;)