Hallo Calvin0679,
die Entscheidung ist ja schon gefallen. Zur Verunsicherung möchte ich hier trotzdem noch kurz meine Kommentare
in den Ring werfen: Anfang des jahres stand ich vor derselben Entscheidung und habe mich für die SMT entschieden.
Die Argumente haben wir alle schon gehört. Für mich hätte allenfalls das ABS als Argument gezählt. Meine Eindrücke:
1. Ich mache Mopedreisen um die 4 Tage (Nettofahren), Anreise meistens mit Anhänger, bisher oft in die Dolomiten.
Da reist man eh mit Kofferraum. Ansonsten reicht eine Gepäckrolle, die locker auf die SMT passt und viel cooler
aussieht als die Detleftäschchen von KTM .
2. Es gibt wahrscheinlich kein reisefähiges Möppelchen, mit dem man auf der Bremse in den Bergen im Sumo-Stil
sich die Supersportler vom Hals halten kann wie mit der SMT. In 2008 war ich noch mit einer BMW R1100S in den Dolos. Da musste man
immer in den Spiegel schauen, ob da nicht doch noch einer in die Kurve gekachelt kommt. Dieses Jahr mit der neuen SMT
ist uns nachher aufgefallen, dass uns außerhalb geschlossener Ortschaften eigentlich auf den Kurvenstrecken kein einziger
überholt hat. Unglaublich was da geht (macht mal einen Funmoto-Kurs in Grevenbroich). Sicher sind da die "kleinen" KTMs
noch besser, aber mit denen 7h netto auf der Strecke geht wahrscheinlich nicht so gut (wenn Ihr aber einen Eisenhintern
habt, ...).
3. Einer GS fährt man auf der Landstraße oder in den Bergen nicht davon. Man kann dem Fahrer davonfahren, nicht aber
der GS. Ich fahre seit Jahren auch auf den Bergtouren mit einem passionierten GS-Fahrer (jetzt Adventure). Solange
die Kurven nicht wirklich eng werden, fährt der mir um die Ohren. Das Ding ist bestimmt klasse, war diesmal aber zweite
Wahl. Das erinnert mich an den Herrenausstatter, der im Beratungsgespräch über einen Anzug stolperte, ihn kurz
anschaute, dann aber mit dem Kommentar "sowas können Sie immer noch mal tragen" wieder weghängte.
4. Es war mal die GS Adventure im Gespräch. Das Ding ist pures Immage ("man könnte ja, wenn man wollte"). Wer eh nur
Straße fährt, der braucht das große Ding nicht. Geländegängigkeit. Auf unserer letzten Tour haben wir (meine SMT, eine
990SM, 1200GS Adventure) eine grobgechotterte, kurvige Strecke im Pasubio-Gebiet unter die die Räder genommen.
Das war eine ganz schöne Rutscherei, besonders in den Kurven. Da war die Adventure (auch mit gröberer Bereifung)
deutlich im nachteil.
5. Eine GS bügelt so manche Unachtsamkeit einfach aus. Die SMT braucht deine voll Konzentration. Wer also
gerne bummelt, der wird gelegentlich mit einem Adrenalinschub belohnt.
6. Das Eintauchen der Gabel? Wenn man sich dran gewöhnt hat, macht das doch richtig Spaß. Ich nicke
gerne mal absichtlich an der Ampel.
Ich schweife ab ...
Grüße
Alfred