So ganz nebenbei wurde ja bereits in der letzten MOTORRAD (2009/22) als Antwort auf einen Leserbrief erwähnt, dass sich die Dauertestmaschine erneut mit Motorschaden verabschiedet hat.
Dazu gab es ja hier schon einige Meldungen. Nachdem der betroffene Thread aber inzwischen in den Tratsch verschoben wurde, hier mal als neues Thema im passenden RC8-Verzeichnis!
Die erwartete Ausgabe mit dem Dauertestbericht der RC8 (Heft 2009/23) ist endlich angekommen.
Ich zitiere mal den Bericht und die Stellungnahme:
Jetzt noch einmal zu einer unerfreulichen Begebenheit. Nach der BMW K 1300 GT ... erwischte es nun auch die KTM RC8 mit einem ernsthaften Motorschaden, und zwar schon zum zweiten Mal.
Wieder (wie schon beim ersten Anlauf, der deshalb nach 2000 Kilometern abgebrochen wurde) war es ein unteres Pleuellager, das sich nach rund 26000 Kilometern aufrieb, so dass sich die Lagerschale mit drehte und kapitalen Flurschaden hinterließ. Wie konnte das passieren, nachdem die Mattighofener nach dem ersten Schaden versichert hatten, das Problem sei erkannt und abgestellt? "Unglaubliches Pech", sagt KTM. Und ein Zulieferproblem, denn in der ersten Charge (2100 Einheiten) sei es zu Spezifikationsabweichungen gekommen, so dass zwischen Pleuel und Lagerdeckel trotz zweier Passstifte vereinzelt ein Versatz aufgetreten sei. Damals habe man den überwiegenden Teil abfangen können, bevor man diesen Fehler endgültig abgestellt habe. "Die Fehlerquote lag unserer Einschätzung nach bei ein bis zwei Prozent. Angesichts dessen war es unwahrscheinlich, dass die zweite Dauertest-RC8 das gleiche Problem hat, auch wenn sie laut Fahrzeugpapieren zusammen mit der ersten vom Band gelaufen sei", so KTM. Bisher seien 21 Motorräder betroffen.
Was aber soll der Kunde davon halten? "Sie können sich sicher sein, dass jeder, der von einem solchen Schaden betroffen ist und die Serviceintervalle eingehalten hat, von uns auch über die Garantiezeit hinaus kulant behandelt wird", versicherte RC8-Entwickler Wolfgang Felber. Noch nie in der Geschichte von KTM sei eine so umfangreiche Dauererprobung wie bei der RC8 gefahren worden. Und niemals sei ein solcher Schaden aufgetreten.
MOTORRAD wird das über die nächsten 25000 Kilometer beobachten. ......
Somit geklärt ... und hoffentlich für alle nachfolgenden Baureihen ausgeschlossen.
War meines Erachtens trotzdem von KTM extrem riskant, eine Dauertestmaschine auszuwählen bzw. zuzulassen, bei welcher die gleiche Spezifikationsabweichung auch jederzeit vorliegen "könnte".
Die Chancen eines Treffers liegen mit 1 - 2% (!) da ja verdammt hoch! Für Qualitätsmanager der Industrie eigentlich "high-risk" und echt unverständlich.
Bei KTM's Qualitätsmanagement und deren Risikoabschätzung sehe ich noch da noch einige Verbesserungspotentiale die hoffentlich ausgeschöpft werden.
Aber Schaden macht bekanntlich klug ...
Positiv sehe ich das mit der Kulanz ... aber wer macht bei 27.000 km (und eventuell nach 5-6 Jahren) noch unbedingt Serviceheft-Inspektionen beim KTM-Dealer!?
Eigentlich wieder ein "knock out" für engagierte Schrauber.
Grüße
Stefan