Bei meiner Dicken musste ich nach unserer Urlaubsrückkehr zwangläufig einen kleinen stationären Eingriff an den Atemwegen vornehmen.
Sie hatte plötzlich während unseres Tessinaufenthaltes so ein heiseres Rasseln beim Ausatmen in der Stimme, welches erst bei hohen Drehzahlen nachließ.
Die Leute in den geschlossenen Ortschaften schauten schon ganz besorgt zu ihr rüber wenn wir vorbeifuhren. Sie hatten schon heftig Mitleid mit meiner „Rappelbüchse“.
Auch Emma machte sich so seine Gedanken über ihren Gesundheitszustand wenn er hinter uns herfuhr. Manchmal lächelte er einfach nur und verglich sie mit den RängDängDängs wie sie insbesondere früher zweitaktend über unsere Straßen fuhren. Ich wurde dann immer sehr nachdenklich.
Es gab aber auch Momente wo sie im Standgas ganz normal vor sich hin bollerte und ich dann hoffte, sie verfügt über Selbstheilungskräfte (genial diese österreichischen Schöpfer). Doch ein wenig später war es wieder da, dieses herzzerreißende Rasseln.
Ein kurzer, zärtlicher Tritt gegen den Krümmer bestärkte mich in der Diagnose, dass da etwas metallisches lose in ihren Atemwegen schlummert.
Wie schrecklich! Ist es möglicherweise dieses ominöse Blech was schon mehrfach erwähnt, vor sich hin rasselnd, da in ihrem verschlungenem Atemorgan steckt?
Daraufhin beschloss ich, sie bevorzugt nur noch in höheren Drehzahlen artgerecht zu bewegen. Verbunden war damit die Hoffnung, dass ihr heißer Atem einfach den Fremdkörper verglüht. Es gelang ihr nicht!
Auch nicht das Aushusten des Fremdkörpers mittels heftiger Atemkontraktionen durch die wechselhaft eingeleiteten Vollgasstellungen des Gasgriffs.
Ambulant konnte ihr einfach nichts helfen.
So griff ich daheim zum einschlägigen OP-Besteck aus dem Werkzeugwagen und legte behutsam ihre Atemorgane frei.
Zu meinem Erstaunen ließ sich im verschlungenen Rohrwerk kein Fremdkörper feststellen. Ich hatte plötzlich Zweifel, war etwa alles nur Einbildung? Habe ich es etwa mit einer Simulantin zu tun? Nein, dass wollte ich nicht glauben! Also weitersuchen.
Im Y-förmigen Verteilerrohr, unmittelbar vor dem rechten Ausatmungsorgan entdeckte ich dann das lichtscheue Blech. Es hatte sich dort verkeilt. Mit einem gezielten Griff konnte ich meine Dicke von dem gelösten Blechstück befreien.
Nun kann sie wieder, wie in ihren ersten 13.000 Km, in gewohnter Tonlage ausatmen.
Aber woher stammt eigentlich dieses 7,5 x 4 cm große und bizarr geformte Blech?
Auspuffblech (1).JPG Auspuffblech (2).JPG Auspuffblech (3).JPG
Es kann m.E. nur aus dem kleinen Sammler sein, der die beiden Krümmerrohre zu dem weiterführenden Rohr zusammenfasst. Dort lässt sich auf der Unterseite eine ca. 1,5 cm lange Schweißnaht erkennen, mittels derer das Blech dort wohl „vorübergehend“ zur gezielten Abgasführung (-Beruhigung) befestigt war.
Na ja egal – meine Dicke ist das Blech jetzt jedenfalls los.