Ja die Motorradfahrer sind ein komisches Völkchen. Da wird eine BMW 1200 GS endlich von einer 1290@ klar nach Punkte geschlagen (747 Punkte zu 763 Punkte als Testresultate im Top Test einer bekannten Fachzeitschrift) und trotzdem werden allein im ersten Halbjahr 2018 5168 zu 852 Maschinen neu zugelassen.
Oder von so einer trägen Africa Twin werden 1603 Maschinen zu gelassen. Von der agilen 1090@ nur 435.
Es muss wohl auch noch andere Kaufkriterien geben.
Unschlagbar ist eine GS in vielen Punkten:
1. Telelever Vorderradaufhängung:
Durch die Anordnung des Längslenkers taucht die Front beim Bremsen nur wenig ein.
Und das wiederum kommt auch einer geringen Losbrechkraft und damit
dem Ansprechverhalten der Gabel zugute. Tatsächlich weist die längslenkergeführter Telegabel der GS
beim Bremsen ein äusserst geringes Eintauchverhalten auf und hat ein äußerst sensibles Ansprechverhalten
2. Boxermotor
Gleichmäßigerer Lauf durch besseren Ausgleich der Trägheitskräfte (Massenkräfte) und damit verbunden eine vergleichsweise höhere Laufruhe,
weniger mechanische Beanspruchungen wie zum Beispiel Spannungen, Schwingungen und Vibrationen, zudem
weniger rotierende Massen durch kürzere Kurbelwelle und das Entfallen einer bei Reihen- und V-Motoren mitunter notwendigen Ausgleichswelle.
Flache Bauweise, die zu einem tieferen und damit günstigeren Schwerpunkt führt.
3. Modell- und Preisepolitik
BMW wechselt nicht ständig ihre Modellpolitik sondern baut auf Bewährtem auf, verfeinert, so dass der Kunden immer genau weiss, was er bekommt und zu welchem Preis.
Zudem ist BMW ein riesiger erfolgreicher Autokonzern mit fast unerschöpflichen Ressourcen und riesigem Renommee. Wenig förderlich und vertrauenswürdig
sind auch die ständigen Verkaufs-Aktionen, vorallem wenn man das Bike kurz zuvor noch zu regulären Preisen gekauft hat. Am ende kauft jeder nur noch eine Aktons-Bike, besser KTM macht die Bikes von anfang an günstiger.
Es ist zu hoffen, dass KTM eine ähnliche Modellpolitik bei der 1290er verfolgt, wie BMW bei der GS.