Werter Dualadventure,
es gibt natürlich auch Käufer von 690ern die mit der "Ab-Werk-Motorabstimmung" zufrieden sind
und das liegt ganz einfach daran, dass die zumindest gemisch-(und zündungs-)mäßig auch WIRKLICH passt,
solange man nichts an der Airbox oder (mit weit weniger Einfluss) am Auspuff ändert.
Wenn man DANN das Gemisch nicht an die veränderte Luftmenge anpasst,
DANN ist der Motor fehlabgestimmt.
Im Serienzustand NICHT.
Zweifellos ist der Lochdeckel ein Eingriff in die Verbrennungcharakteristik,
aber OB dieser Eingriff zu Schäden am Motor führt oder nicht,
hängt eben davon ab, WIE man das macht.
Den Motor mit dem falschen Mapping zu betreiben, ist auf jeden Fall NICHT gesund:
Das Internet ist groß und vielfältig und wer sein Wissen nicht nur aus Videos einer Quelle bezieht,
findet dort genug Hinweise und Erklärungen für diese Aussage.
... und dann gibt´s auch noch diese offline und stromlos verfügbaren Info-Speicher,
die lowtech hergestellt überall hin mitgenommen werden können, sog. Bücher.
Bis ein Gemisch nicht mehr zünden kann, muss das schon EXTREM mager oder fett sein:
Wie jeder im Wikipedia nachlesen kann, liegen die Zündgrenzen bei ca. Lambda 1,6 bzw. 0,6
und das wäre schon ECHT gefährlich (und nicht nur potenziell).
Die schlichte Tatsache "das Gemisch zündet eh" (und genauso "der Motor geht eh gut")
ist also ABSOLUT UNGEEIGNET, um festzustellen, ob das Gemisch PASSEND ist.
(Findet sich wirklich niemand, der EUR 26,99 für ein Messgerät ausgibt und das an seine Lambda-Sonde hängt?
Oder passt das Gemisch nur dann, wenn man nicht hinschaut?
Genauso wie die Laufkultur nur dann passt, wenn man keine richtig abgestimmte 690er zum Vergleich testet?)
Die von dir angeführten Überlastungsschäden können viele Ursachen haben
zu straff gespannte Kette, gefühlloses Runterschalten (hab eh a Anti-Hopping!), fahren mit zuwenig Öl, ...
und sicher muss man GERADE nach einer Leistung- oder Drehmomentsteigerung
für die Einhaltung der richtigen Motorparameter sorgen.
Der 690er-Motor ist jedoch eine erstaunlich robuste Basis, was er seinem Usprung in der Renntechnik verdankt,
sonst würde der "fahren mit falschem Mapping" auch nicht so lang aushalten.
Fahren mit richtigem Mapping (+ ordentliches Service) hält der mit hoher Wahrscheinlichkeit SEHR lang aus.
Der Murks-Tuner, der seinen KTM-Motor schrottet (und sich dann einen Japaner kauft) wird hier NICHT posten
"Ich Dolm hab einfach Löcher in meinen Airboxdeckel gemacht und GEGLAUBT, das hält!":
Er hätte zum Schaden nur den Spott, aber sicher keine finanzielle Unterstützung.
Kunden, die nach Einbau eines Tuning-Kits (erworben um einen 3-stelligen Preis) einen Motorschaden haben
würden nicht nur dem Hersteller die Türe einrennen (mit Rechtsanwaltsunterstützung!)
sondern das auch ganz sicher hier im Forum verbreiten.
(Wie jeder hier im Forum im Thread "Wer hat die meisten km auf seinem 690er?" nachlesen kann
findet man dort mehrere Forenteilnehmer, die bereits über 100.000 km unsere Kits fahren;
oft auf dem 2. Motorrad, täglich, Ausfahrt, Urlaub und Rennstrecke.
Offenbar schadet das also NICHT.)
Ich will hier nicht den Fokus der Leute auf Zusatzsteuergeräte lenken:
Wie du mehrfach hier im Forum und auch in diesem Thread nachlesen kannst,
raten wir in Verbindung mit Lochdeckel, EVO1-Airboxdeckel oder Ähnlichem dazu,
zumindest das EVO1-Mapping aufspielen zu lassen - das passt dafür ungefähr.
(Nein, das können wir nicht, das macht der KTM-Händler.)
Wir verstehen uns eben nicht als "Kastl-Verkäufer" - das ist nur nötiges Mittel zum Zweck,
um dem getunten Motor wieder die richtigen Betriebsbedingungen zu verschaffen.
Wir verstehen uns als Entwickler mehr oder weniger komplexer Tuning-Kits
und einen solchen hat in den Vergaserzeiten auch niemand "Düsen-Verkäufer" genannt,
selbst wenn in seinen Tuning-Kits UNTER ANDEREM auch ein, zwei Düsen enthalten waren.
P.S.: Selbstverständlich geh ich wählen!