Ölaustritt an Ritzelwelle | Getriebeausgangslager defekt?

  • Servus,


    meine 2010er 690 Duke R tropft seit kurzer Zeit aus der Ritzelwelle. Zu Beginn dachte ich, es sei überdosiertes Kettenfett, das auf den Schalldämpfer tropft, aber bald war klar, dass es Motoröl ist.
    Also auf zum Händler und O-Ring, Simmerring und Sicherungsblech besorgt.
    Am Wochenende wollte ich die Teile tauschen. Als ich die Ritzelabdeckung abnahm staunte ich nicht schlecht: Die Ritzelmutter war locker und wurde nur durch das Sicherungsblech am Abfallen gehindert. Da wundert es auch nicht, dass der O-Ring nicht abdichten konnte.


    Vermutlich hätte es genügt, wenn ich den neuen O-Ring montiert hätte und die Mutter mit 60 Nm festgezogen hätte. Weil ich den Simmerring aber schon besorgt hatte machte ich den Fehler und dachte mir: "egal, tauscht du den gleich mich, dann hast du wieder lange Ruhe".
    Nungut, nach einem 30-minütigen Kampf hatte ich den festsitzenden Simmerring draußen (ohne den Sitz zu beschädigen :Daumen hoch:).
    Wenn ich jetzt aber an der Welle drehe, sehe ich, dass sich einige Rollen im Getriebausganslager nicht mitdrehen, sondern feststehen - ist das ohne Belastung normal? Ansonsten lässt sich das Lager leichgängig und ohne komische Geräusche drehen; radiales Spiel konnte ich keines erfühlen; lediglich ein kleines axiales Spiel ist vorhanden (das ist aber, denke ich, normal!?).


    Ich frage mich nun, ob das Getriebeausgangslager defekt ist, oder ob es normal ist, dass sich die Rollen ohne nennenswerte Belastung nicht mitdrehen; der Innenring also bloß darüber gleitet. Also einfach neuen Simmerring und O-Ring einbauen und keine Gedanken mehr darüber machen, oder doch auch das Lager tauschen?
    Irgendetwas muss sich da gesetzt haben, denn das Ritzel ist inzwischen ca 10kkm montiert und wurde damals von mir mit Drehmomentschlüssel angezogen. Die Mutter selber konnte sich dank des Sicherungsblechs nicht lösen und die Markierungen auf Mutter und Ritzel stimmten auch überein - trotzdem war es nun locker.
    Durch die Suche habe ich erfahren, dass ich nicht der Erste mit lockerem Ritzel bin, eine Erklärung der Ursache habe ich aber nicht gefunden. Jemand eine Idee?


    Schonmal vielen Dank für eure Antworten und liebe Grüße
    Flashy

  • Durch die Suche habe ich erfahren, dass ich nicht der Erste mit lockerem Ritzel bin, eine Erklärung der Ursache habe ich aber nicht gefunden. Jemand eine Idee?



    Hab' ich, weil wir das Thema vor kurzem im Schwesterforum ausführlich besprochen haben. Ich habe das Problem selbst an meinen beiden 640ern. Zum ausführlichen Mitlesen: https://vb.ktm-lc4.net/showthread.php?80907-Abtriebswelle-am-Ritzel-immer-wieder-undicht-Ritzelmutter-löst-sich-minimal


    Ursache ist mehr oder weniger Spiel zwischen Welle und Ritzel; das Ritzel reibt daher bei Lastwechseln an der Sicherungsscheibe. Im Lauf der Zeit wird so die Mutter trotz Verklebung lockerer; der O-Ring im Inneren arbeitet dann am Lager, franst aus und wird irgendwann undicht.


    Ich teste gerade die mögliche Abhilfe: Verkleben des Ritzels auf der Welle mit mittelfester Schraubensicherung bzw. beim anderen Mopped mit stark angefressener Welle Verkleben mit Loctite 638 Wellenkleber hochfest.


    Dauert natürlich, bis man ein Ergebnis bekommt. Bei mir ist bisher alles dicht nach 3600km / 1700km.




    Zu deinen Rollen...........habe ich noch nie drauf geachtet, kann mir aber nicht vorstellen, dass dein Lager defekt ist. Das hält schon einiges aus.

    :nein: ...60 Jahre und kein bisschen weise... :nein:

  • Vielen Dank, Fusselhirnchen!


    Ich habe das Lager nochmals genau inspiziert und könnte keine Beschädigung entdecken, das bleibt daher drin.
    Das Ritzel ist mit neuem O-ring und Simmerring wieder montiert. Auf ein Verkleben habe ich (vorläufig) verzichtet, aber werde die Mutter regelmäßig kontrollieren.


    LG Flashy