Nichtbehobener Mangel während Garantie, nach Ablauf nur noch Kulanzantrag/Selbstbeteiligung?

  • Hallo Freunde des Rechts und Leidensgenossen ;)


    Der linke Gabelholm meiner Enduro 690 (2019) war seit Gebrauchtkauf undicht. Der Erst/Vorbesitzer hatte das auch erkannt und seinem Händler gemeldet, die das im bei der ersten 10tausender Inspektion auf Garantie erledigen wollten. Nicht geschehen, da der Verkauf an mich vorher erfolgte. Das habe ich dann bei der nächsten Inspektion machen lassen. Reinigen, Simmeringe neu (Gabelservice?). Soweit so gut.


    Leider ohne Erfolg, bei der nächsten Tour siffte es erneut (Bremsscheibenseite, nicht so lustig) aus dem Zugstufenholm. Da die erste KTM Werkstatt absolut unzuverlässig war (anderes Kotzwürgthema) suchte ich eine andere Werkstatt auf in der Nähe. Es wurde überprüft, sauber gemacht und es hiess "alles in Ordnung"..., Überdruckventile für die Gabel oben, und ein Sealbuddy wurden mir an Herz gelegt. Zudem unterstellt, dass ich (man erkennt das am Schmutz!) extrem Gelände fahren würde...(mit vollem Gepäck auf Schotterpisten. Wenn es mal technisch wird, dann im Trailmodus im Schritttempo). Und auch viel Landstrasse dabei. Klassiche TET Touren eben. Absolut im Rahmen was man weitläufig Endurowandern nennt.

    Natürlich wiedersprach ich höflich. Weiter beobachten hiess es, evtl wär es nur ein Steinchen, mit der Reinigung erledigt. Das war letzten Herbst, und ich wusste dass ich die 690er nicht über den Winter fahren würde, und im März diesen Jahres die Garantie abläuft. Daher im Vorfeld erklärt, dass ich erst im Mai 2021 zu Saisonbeginn die 690 anmelde und auf Tour gehe. Dazu muss man wissen, dass die Enduro hauptsächlich nur im Urlaub zum Endurowandern (Anfahrt im Transporter) genutzt wird, kein Alttagsfahrzeug. Monatelang zwischen den Touren und Winter ist die Enduro aufgebockt in der Garage. Daher kann ich ja erst dann erkennen, ob die Gabel noch sifft, oder nicht. Leider war dann Pfingsten auf Sardinien an Tag 2 die Gabel wieder inkontinent...Gleich bei der KTM-Werkstatt gemeldet, Termin gemacht, alles kein Problem, da ja so ausgemacht. Auf Garantie wurde die Gabel wieder gemessen, geprüft, zerlegt, Gleitbuchse und Simmerring erneuert. Stand Juni 2021. (Zudem hat der Mechaniker das Gleitrohhr "geschliffen", bzw mattiert in horizontaler Richtung?)


    Dann im September (akutell) auf dem ACT Italy (echt kein extremes Gelände, da fahren 1250GS mit Koffer rum) viel staubige Pisten, manchmal etwas rüttelig. Tag2: wieder undicht. Nicht extrem wie vorher, aber deutlich zu sehen. Foto gemacht, Email an Händler mit der bitte das final zu lösen, kann nicht sein, dass nach jeder Tour die Gabel sifft.


    Wie gesagt, da ich zwischen den Reparaturen montatelang nicht fahre und die Kilometer bei den langen Touren entstehen (ich lass' den Hobel ja deswegen nicht stehen und unterbreche die Tour), kann das ein Bild eines Vielfahrers (Laufleistung) der alle halben Jahre einen Service will ergeben. Entspicht aber nicht den Tasachen.


    Nun wird mir angeboten, die Enduro wieder abzugeben, zur erneuten Überprüfung und Kulanzantrag auf Kostenübernahme, kann sein dass KTM ein Teil bezahlt...haha.

    Mein Einwand, dass es sich von Beginn an um ein und den selben Mangel handelt der nie richtig behoben wurde wird nicht akzeptiert, mit der Argumentation, dass wenn nach der Reparatur und Probefahrt alles okay ist, die Reparatur als abgeschlossen gilt. Dass die Enduro dann bei mir aufgebockt in der Garage schläft nicht sifft ist klar. Und wenn ich um den Block fahre ebenso nicht.


    Vermutung: Mir erscheint es so, dass ein womöglicher Herstellerfehler (Maße Durchmelsser Rohre?) erstmal mit weniger Aufwand kurzzeitig behoben wird, dann nach der Garantiezeit, wenn es notwendig erscheint die Gabel auszuwechseln der Kunde mitzahlen soll. Aus meiner Sicht möchte ich nicht einen Cent ausgeben. Wenn KTM mich beteiligen will würde ich die Gabel am liebsten zum Gutachter bringen, oder zu irgendjemanden neutralen der feststellen kann, warum und ob ein Herstellerdefekt vorliegt. Momentan sind wir so verblieben, dass die Werkstatt einen Kulanzantrag stellt (muss) und dann evtl die Gabel zur Begutachtung zu KTM schickt, und dann sehen wir weiter.


    Wer hat sowas änliches (anderes Bauteil) hinter sich und weiß Rat? An wen kann ich mich wenden? Zum einen um ein verbindliche Aussage zu bekommen, ob ein Herstellerfehler vorliegt? Oder darüber ob das als ein und der selbe Fehler zu betrachten ist, oder jedes mal ein neuer Fall? Gutachter und Anwälte sind das letzte teure Mittel....


    Danke, AleX

    Grüße, AleX

  • Du investierst deine knallhart ablaufende Lebenszeit.
    Isses dir das wert?


    Du hast schlicht Pech gehabt. Das soll auch bei anderen Herstellern vorkommen.


    Mein Tipp:

    Such dir was anderes und sieh zu, dass du dein Leben im Sattel und ned auf der Couch im Wartezimmer eines Anwalts verbringst.


    Ja, ich weiß.
    Der Ärger und das Gefühl nicht zu seinem Recht zu kommen…

    Verfliegt, sobald du wieder im Sattel sitzt! Garantiert!


    Es kommt im Leben immer wieder dazu, dass mer vergeudeter Lebenszeit, ständig weitere Lebenszeit opfert. Für was? Kommt irgendwas zurück? Nee. Der Verlierer ist der, der gegen Windmühlen kämpft und kämpft und kämpft…

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
    -Not all you do, is only your own Ding. 261982-sunny-gif

  • Es ist bekannt das das eine nicht unerhebliche Anzahl an WP Gabeln zu Undichtigkeit neigen. Davon gibt es hier im Forum reichlich Threads.

    Oft ist es mit dem Wechsel der Simmerringe erledigt.


    Manchmal aber auch nicht, dann kommt die Undichtigkeit, wie bei Dir, immer wieder nach kurzer Zeit.


    Was in den allermeisten Fällen hilft: Wechsel der Simmerringe und Schmutzabstreifer auf Exemplare von SKF.


    Hier gibt es verschiedene Qualitäten die du deinem Einsatz entsprechend auswählen und einbauen lassen kannst. SKF by emxs.de


    Ich selber fahre eine flammneue 2021 1290er SDR: Rechter Gabelholm hat leichten Ölverlust (Ölringe) nach 2000 km.

    Aus den oben genannten Gründen verzichte ich auf die Garantieleistung und mache das lieber selber richtig.


    Das spart mir Ärger und ich kann mich auf die Komponenten verlassen. (Ich hatte das ganz ähnlich an meiner 990 SD 08. Nach Wechsel auf SKF nie mehr Probleme bis 45.000 km)


    PS.


    Ansonsten darf natürlich jeder entscheiden was er möchte: Das Problem oder eine Lösung die funktioniert. :prost:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Danke Euch für die klaren Worte. Recht habt ihr. Steckt man drin, sieht man nur die eine ärgerliche Seite. Nur weiss man vorher nicht ob das tatsächlich Windmühlen sind ;) Alles klar. Ich tendiere zu genau Euren beiden Vorschlägen...Nicht mehr ärgern, selber machen bzw gscheit bei Uwe im Herbst ordentlich machen lassen. Ich finde diese Unterstellungen und Handhabe einfach daneben. Ich könnte so nicht sein, und will auch nicht. Jetzt warte ich mal ab, was Mattighofen sagt. Vorher mal die Gabel gereinigt und da war so weisse Schmiere drin, auch noch nie gesehen....Gabelöl ist das sicher nicht...

    Nebenbei, kt-shifter d.h. Du warst konsequent und bist zu den Blauen? Wegen KTM-Ärger?


    g1.pngg2.png

    Grüße, AleX

  • Hi,

    Was genau ist da passiert?


    Zudem hat der Mechaniker das Gleitrohhr "geschliffen", bzw mattiert in horizontaler Richtung?


    Hast da mal ein Bild?