P0137 O2 Sensor Fehler nach Zylinderkopftausch

  • Durfte ja leider den Zylinderkopf plus Nockenwellen tauschen. So nun wäre ich eigentlich fertig, aber jetzt Leuchtet die Motorkontrollleuchte.


    Beim ersten Start war die nicht an, war aber auch nur sehr kurz.

    Am Tag darauf wollte ich eigentlich die erste Probefahrt machen, da war die Batterie plötzlich platt - geladen und Später auch gefahren.

    Da ist mir gleich die Motorkontrolleuchte aufgefallen.

    Bin Trotzdem einige Kilometer gefahren. Funktioniert soweit eigentlich gut. Läuft ruhig, Schaltautomat tut auch. Qualmt nicht, der Verbrauch ist auch gut. Unten rum geht die gut, Oben rum habe ich mich noch nicht getraut Volllast zu geben


    Habe den Tank erstmal wieder abgebaut, alle Stecker ab und wieder dran, Schläuche usw. auch überprüft - alles i.O. Gestartet, fehler noch da.


    Hatte noch einen Bluetooth OBD2 Dongle daheim, schnell dran gebastelt...P0131 und P0137, "O2 Sensor circuit low voltage Bank1 Sensor 1 (und2)"


    Fehler gelöscht. der P0137 kommt aber immer noch, nach einer Minute oder weniger.


    Dachte mir dass eventuell was mit der Batterie wäre, schnell neue besorgt. Den einen Tag war die leer und dann beim Laden sofort wieder voll. - Ja hat nichts gebracht.


    Über die Tourqr App kann ma sich ja ein paar Daten anzeigen lassen. Wobei ich nicht weiß, was die wirklich aussagen.


    O2 Spannung Bank 1 und 2 fallen nach kurzer Laufzeit des Motors, Gleichzeitig Steigen die Graphen bei "Kraftstoffregelsystem Bank 1 und 2".- Siehe Screenshot.


    Dann passiert 10-20 Sekunden nichts.


    Dann plätzlich bricht der Wert bei "Kraftstoffregelsystem Bank 2" - hier Geht die Koteolleuchte an und im Fehlerspeicher steht P0137.


    Zig mal die Stecker überpüft, auch mit Kontaktspay probiert, Abgasanlage scheint soweit auch dicht zu sein.


    Habe ich mist gebaut? Und die Ventile sind undicht? Ventile eingeschliffen - so dass die Kontaktfläche gleich aussah wie am alten Kopf und gleichmässig. Ventilspiel eingestellt.


    Oder muss dass Steuergerät sich einlernen bzw. müssen die Lernwerte resetet werden?


    Sonst weiß ich nicht mehr weiter. Muss dann doch zum Händler aufn Hof oder ihr habt noch n paar Ideen.Screenshot_20230619_161103_Torque (Lite).jpg

    Screenshot_20230619_161144_Torque (Lite).jpg

  • Eigenartiges Verhalten der Sonde.


    Nur zum Verständnis: du hast nur den Kopf getauscht. Steuergerät, Lambdasonden und Kabelbaum sind die selben wie vor dem Wechsel. Richtig? Hattest du die Sonden aus dem Krümmer geschraubt?


    Normalerweise regelt die Sonde zwischen 0,15V und 0,85V. Das am Anfang, wenn das Spannungssignal der Sonde abfällt, das Kraftstoffregelsystem reagiert, ist verständlich, da das niedrige Spannungssignal einem zu hohen Sauerstoffanteil im Abgas entspricht und das Motorsteuergerät daraufhin anfettet. Es hat offensichtlich nur keine Auswirkung, denn der Spannungswert der Sonde bleibt niedrig.


    Wenn der Krümmer nicht richtig montiert ist, könnte Nebenluft in die Abgasanlage gelangen und die Sonde misst zu viel Sauerstoff.


    Ich weiß nicht, ob ein Massefehler dieses Verhalten (erst höhere Spannungswerte, dann abfallende und schließlich Werte um 0V) verursachen könnte. Aber immerhin würde ein elektrisches Problem deine leere Batterie erklären.


    Mal hören, was der Community dazu noch einfällt.

  • Steuergerät, Sonden und der Krümmer sind die alten. Hatte die Sonden nicht ausgeschraubt.


    Ja, vermute jetzt auch eine Undichtigkeit am Krümmerflansch, habe die alten Dichtungen verwendet. Habe jetzt neue bestellt.

    Wenn die dann da sind mache ich de Krümmer ab und checke alles und probiere es dann mit den neuen Dichtungen.


    Das würde vielleicht auch erklären, wieso ich das Gefühl hatte, dass das Motorrad jetzt irgendwie sanfter läuft, ohne zu zuckeln. Vermutlich läuft die jetzt eher zu fett. Durch die Falschlufluft bzw. " Notprogramm" läuft die fetter und ruhiger. Aber ich bin seit März die nicht mehr gefahren, könnte mich auch täuschen.


    Wenn das nichts bringt, muss ich mir einen Kompressionstester besorgen. Wenn da alles i.O. sein sollte, dann muss die zum Händler....


    Außer ihr habt noch ? Ideen.


    Edit:


    Zur Batterie:

    die hatte plötzlich (am morgen) nur noch 12V und schaffte es nicht mehr. Hat nur geklackert.

    Hab die dann an ein Modellbauladegerät gehängt (das kann sowas). Nach 0,5Ah war die schon wieder voll... Dann habe ich die Entladen und wieder geladen. Ging schon mehr rein. Bin damit auch die Proberunde gefahren.

    Die Spannung blieb aber relativ unruhig 14,3-14.6 oder gar kurz 14,7 beim Fahren oder auch im Stand. Darauf hin habe ich neue Besogt, damit scheint die Spannung stabil zu sein. Aber das war wohl nur ein kleines neben Ereignis.

    Bin heute alle Stecker mehrmals durchgegangen und die Massepunkte sind auch fest, habe die aber nie angefasst.

  • Meine 890 R hatte ja ab Werk ein Kopf/ Ventilsitz Problem ohne das sich das durch deutlich mangelnde Leistung gezeigt hätte. Da ist das Problem mit leuchtender Motorkontrolle und Notlaufprogramm nach einer längeren Tour aufgetreten. Mein Mechaniker meinte damals das die Fehlermeldung (Ich weiß leider den Code nicht mehr?) durch einen verdreckten Drosselklappensensor oder so verursacht wurde. Bei meiner schlossen die Ventile nicht richtig dicht und Abgase schlugen irgendwie zurück. Nach Überarbeitung des Kopfes und Erneuerung/Reinigung der Sonden lief sie wieder. Bin leider im Urlaub und kann nicht in den Unterlagen nachsehen. Da stand der Fehler und die Sonde drin, meine ich.

    Gruß Bommi

  • ich kann mich erinnern, allerdings glaube ich, dass der MAP-Sensor in der Airbox davon betroffen war. Leider habe ich deinen Beitrag (müsste in der ersten Hälfte 2022 gewesen sein?) nicht mehr gefunden. Wäre schön, wenn du ihn hier zum Nachlesen noch einmal verlinken könntest...


  • Da müßte es stehen.

    Gruß Bommi

  • dass du den Fehler in der Mechanik (Zylinderkopf) vermutest, ist nachvollziehbar, da du hier Änderungen vorgenommen hast.


    Aber bevor du den Kopf wieder runternimmst, würde ich zwei Dinge überdenken:

    1. Was kann zylinderkopfseitig überhaupt falsch gelaufen sein, dass ein derartiges Fehlerbild entsteht (außer die oben erwähnte Falschluft am Krümmer)

    2. Liegt es nicht vielleicht doch an der Elektrik?


    Ich weiß jetzt nicht, wieviel Stecker du vom Kabelbaum abnehmen musstest, um gut an den Motor ranzukommen aber vertauschte Stecker oder Anschlüsse führen teilweise zu absurden Fehlern, wie dieses Video hier zeigt.


    Das Video hat jetzt nichts mit deinem konkreten Fehler zu tun, aber es wäre ja denkbar, dass die gezeigten Fehler nach einem Motortausch auftreten. Dann wäre ein erneuter Ausbau des Motors nicht hilfreich.

  • Stecker kann man eigentlich nicht vertauschen, selbst die zwei Lambdasonden haben unterschiedliche Stecker, passen nicht über Kreuz in die andere Buchse...

    Dennoch habe ich alle Stecker mehrmals überpüft.


    Was könnte schief laufen? Naja, jeden Tag mache ich es nicht... also vieles. Ventile nicht genug eingeschliffen z.B.


    Aber das die Krümmerdichtungen sich n wenig verzögern, habe ich mir einen Kompressionstester von Louis besorgt


    Rothewald KOMPRESSIONSTESTER 3-IN-1 ROTHEWALD, 10/12/14 MM


    Mit geöffneter Drosselklappe 19 bar auf jedem Zylinder :denk: .

    Scheint mir bissl zu viel aber das Ding scheint gerne zu viel anzuzeigen (laut den Produktbewertungen bei Louis).


    Ich gehe damit aus, dass die Ventile dann doch dicht sind.

  • Neue Dichtungen eingebaut, nichts gebracht. Jetzt habe ich immer beide Lambdasensoren als Fehler im Speicher.

    Noch mal alles abgebaut und die Distanzstücke am Krümmerflansch entfernt um vielleicht besseren Anpressdruck zu erzeugen, leider auch ohne Erfolg.

    Drosselklappen/Einspritzmodul ausgebaut, soweit ich konnte, überpürft. Alles fest, vertauschen kann man da nichts.


    Zum Händler gebraucht, wir haben uns das Moped zusammen angeschaut, ausgelesen - die selben Fehler im Speicher, wie bei mir. Der Mechaniker meinte, dass bei sowas meistens die Stecker/Kabel das Problem sind. Habe ich aber schon kontrolliert aber nicht jede Ader einzeln durchgemessen.


    Fehler gelöscht, der Mechaniker ist ne Runde damit gefahren, kommt zurück und sagt "bei mir kommt der Fehler nicht." ?!

    Motorkontrollleuchte war aus und nichts im Speicher... Kann nichts sein dachte ich mir.


    Bei mir wars auch so, ich habe die Fehler gelöscht und dann laufen lassen und dabei immer am Gas gezupft, der Fehler trat so nicht auf.

    Also ne halbe Minute im Standgas laufen lassen und zack die Leuchte ging wieder an.


    Hab das Ding dort gelassen. Mal sehen, ich bin mit meinem Latein am Ende und mit den Nerven auch.

  • Ich hätte zwei Gründe parat, weshalb der Fehler nicht immer auftritt.


    1. Die Lambda-Sonde wird nur sporadisch überprüft

    2. Es müssen bestimmte Bedingungen (Motor- bzw. Lambdasondentemperatur, konstanter betriebspunkt, etc.) vorliegen, damit überhaupt eine Eigendiagnose möglich ist.


    Wenn du im Stand am Gas rumzupfst, dann liegen die Bedingungen für eine Überprüfung der Lambdasonde nicht vor.


    Zu 1. Nur Kraftstoff und Zündung werden kontinuierlich überwacht, da Fehler den KAT irreversibel schädigen können. Alle anderen abgasrelevanten Systeme werden m.E. nur sporadisch überwacht.

  • ich halte ja einen elektrischen Fehler auch am Wahrscheinlichsten, da ich mir nicht wirklich erlären kann, wie der entsprechende mechanische Fehler dazu aussehen sollte.


    Klar, der Kraftstoffdruck oder die -menge könnte zu gering sein, dann wäre das Gemisch auch zu mager aber du meintest ja, dass der Motor sich gut anfühlte.


    Wie sieht es mit den Steuerzeiten aus? Könnten falsche SZ so ein Fehlerbild generieren? Nehmen wir mal an, die Ventil-Überschneidung stimmt nicht mehr - z.B. Auslassventil schließt zu spät und/oder Einlass öffnet zu früh - und es gibt unerwünschte Spülverluste, dann könnte frisches (und Sauerstoff haltiges) Gemisch in den Auslasskanal gelangen und die Sonde detektiert zu viel Sauerstoff im Abgas. Auf die Kompression dürfte sich das m.E. wenig auswirken.

  • Falsche Steuerzeiten schließe ich eher aus, habe alles mit dem Spezialwerkzeug von KTM gegen geprüft - auf OT drehen und beide Nockenwellen mit so einer art Lehre prüfen.


    Die Kraftstoffpumpe hane ich auch angesprochen, der Mechaniker meinte, dass die sehr empfindlich reagiert und gleich aus geht.

  • wie schaut es aus? hat die Werkstatt schon einiges aus- bzw. eingrenzen können?


    Ich habe heute zufällig etwas zur Nach-KAT-Sonde gelesen und der abgebildete Spannungsverlauf ähnelt deiner Messung. Unser :Kürbis: hat zwar keine Nach-KAT-Sonde aber der Effekt dürfte identisch sein.


    Leider werden außer der Sonde selbst und der Abgasanlage keine weitere Ursachen angeben...


    pasted-from-clipboard.png


    ... dafür gibt es hier noch einige Fehlerquellen, die zu einem zu hohen Sauerstoff im Abgas führen. U.a. wird die Ansaugung und die Kurbelgehäuse- und Tankentlüftung genannt.


    Der erste Teil dieses Video hier geht auch auf Falschluft auf der Saugseite ein und zeigt eine Methode, wie die Sonde überprüft werden könnte. Leider kannst Du das jetzt nicht mehr selbst prüfen, da die Maschine ja in der Werkstatt ist....

  • Habe leider noch nichts von der Werkstatt gehört. Haben mich aber auch gleich vorgewarnt, dass die nicht gleich dazu kommen, haben wie immer viel zu tun.

  • So hab die KTM heute abgeholt.


    Waren wohl beide Lambdasonden defekt...

    Messtechnisch konnte man das nicht ausmachen, da hat die werkstatt die Sonden aus einem anderen Fahrzeug zum Testen bei mir eingebaut, damit gab es keine Fehler.

    Mit neuen Sonden war auch alles i.O.


    Bin heute damit gleich zum TÜV (im Februar abgeaufen), alles bestanden. Morgen fahre ich damit mal etwas weiter.


    Den Fall hatte weder die Werkstatt, noch KTM direkt, dass beide Sonden defekt waren.

    Mir ist dann eingefallen, dass als ich den Krümmer am Zylinderkopf befestigt habe. Dieser sich irgendwo "verkanntet" hat, beim Anziehen der letzten Mutter, hats "däng" gemacht. Und der Krümmer vom Zylinder 1 war wieder etwas locker.

    Nach einem kurzen Schreck, dachte ich mir eigentlich nicht viel dabei, nachgezogen und gut ist. Eventuel wurden durch die dabei einstandene Erschütterung die Sonden beschädigt.

    Kann sein, dass es der Grund war, da ja die Sonden davor Ok waren. Und ich hatte den Krümmer nicht mal vom Motorrad entfernt. Nach dem Zylinderkopftausch ist die KTM sofort angesprungen, somit können die Sonden auch nicht zu viel Sprit abbekommen haben.


    Hoffen wir mal dass es jetzt erstmal Schluss ist mit Herumschrauben. Sonst stell ich die bei Ebay als Bastelprojekt rein :grins:

  • Danke für die Rückmelung! Tja, ist schon merkwürdig aber viellecht lag es ja wirklich an der Erschütterung. Dann erst einmal viel Spaß mit dem neuen Kopf.