KTM1290 SAS 2018 - Kupplung defekt

  • Servus miteinander,


    folgendes Problem hat meine 2018er SAS:


    Als der Fehler auftrat, ließ sich Anfangs der Kupplungshebel nur mit sehr hoher Handkraft ziehen und die Kupplung trennte noch. Teils war's dann wieder verschwunden und man konnte mit gewohnt niedriger Handkraft den Kupplungshebel ziehen, Kupplung trennte wie gewohnt.

    Irgendwann war die Handkraft wieder hoch, man konnte den Handhebel nur noch den halben Weg ziehen und die Kupplung trennte nur noch gerade so.


    Endzustand ist jetzt, dass sich der Handhebel gar nicht mehr ziehen lässt und die Kupplung nimmer trennt.


    Habe mal den KNZ abgebaut -> die Druckstange der Kupplung lässt sich leicht rein- und rausschieben. Soll das so? Habe den Verdacht, dass diese lose ist, der KNZ auf Endanschlag gefahren ist und dadurch auch der Handhebel an der Kupplungsarmatur (KGZ) sich nimmer ziehen lässt.


    Die Hydraulik ist okay. Wenn ich den KNZ rein drücke und dort halte, kann ich ihn über den Handhebel der Kupplungsarmatur (KGZ) wieder rausdrücken.


    Frage: was kann an der Druckstange alles defekt gehen? Kann sich die Anbindung an das Kupplungspaket lösen? Bevor ich jetzt wild alles zerlege, freue ich mich über Tipps und Hinweise. :Daumen hoch:

  • Moin, das hatte ich dieses Jahr in Albanien auch. Es fühlte sich an wie der Druckpunkt einer Bremse, und wurde langsam immer mehr. Ich habe dann am Abend den nehmer (einer von Oberon) abgebaut alles sauber gemacht, Kolben ging leichtgängig. Alles wieder montiert.. danach alles wieder normal, konnte mir auch keinen Reim darauf machen was das ausgelöst haben sollte, als hätte sich vor dem Kolben des KNZ ein Druck aufgebaut!? Eigentlich nicht möglich.

  • KNZ hatte ich unten, der läuft auch einwandfrei.

    Beim Aufsetzen wurde er auch nimmer durch die Druckstange vorgespannt, weil die Druckstange ja lose ist und sich in das Motorgehäuse reinschieben lässt.


    Muss den Bettel mal zerlegen. Was bin ich motiviert :Daumen runter: :sehe sterne:

  • Des Rätels Lösung: Zentralmutter des Kupplungskorb war lose und hatte sich einige Umdrehungen raus gedreht. Damit war natürlich auch der Weg vom KNZ nicht mehr ausreichend, um die Kupplung zu trennen.


    Die drei Kupplungsfedern sind auch schon mit 43,9mm deutlich unter der Verschleißgrenze von 45,8mm.


    Bin mal gespannt, was rauskommt, wenn ich das Kupplungspaket nachmesse…


    Herrlich, wenn man das Gefühl bekommt, ein Qualitätsprodukt erworben zu haben :peace: :achtung ironie:


    Gut, hat immerhin 25Tkm gehalten. :lol:


    Chinesenkiste… :tröst:

  • Kiste läuft wieder.


    Erkenntnis: eine mech. gesicherte Mutter wäre an der Stelle sinnvoll. Kostet in der Herstellung halt zwei Mark fünfzig mehr…


    IMG_3666.jpg


    Man sollte auf jeden Fall den Spreizantrieb abstecken und alles zerlegen.

    Dadurch, dass der innere Kupplungskorb auf der Getriebeeingangswelle axial wandern konnte, wurde dort etwas Material auf der Verzahnung des inneren Kupplungskorbs abgetragen bzw. aufgeschoben (ca. 5-10 Hundertstel).

    Hab den Grat mit einer Nadelfeile runtergenommen.

    Jeder Mechaniker hätte das wohl ohne weitere Behandlung wieder eingebaut :zwinker:


    IMG_3827.jpgIMG_3833.jpeg


    Dann noch festgestellt, dass das Axiallager unter axialer Belastung bissel unsauber läuft, also auch noch das erneuert. Ist ein 6003 C3 offen.


    IMG_3832.jpg


    Und zum Ende noch festgestellt, dass die ‚Unterlagscheibe‘ unter der Tellerfeder (welche das Kupplungspaket vorspannt), sich schon in den inneren Kupplungskorb eingearbeitet hat.

    Die hat ab Werk ordentlich Spiel (Durchmesser zu groß) und Federstahl gewinnt immer gegen Alu, speziell wenn Vibrationen und Bewegungen mit im Spiel sind. Das ist keine Konstruktion für die Ewigkeit…

    IMG_3830.jpg


    Die Zentralmutter mit viel Loctite 243 eingeklebt und ein paar Tage trocknen lassen.


    Dann noch die drei Kupplungsfedern gegen neue von Saudepp getauscht. :Daumen hoch:


    Das Werkstatthandbuch hat seine Pflicht erfüllt und nur beim Öl Einfüllen habe ich nicht nachgelesen. Kann ja jeder. Dacht ich. Hab mich dann gewundert, dass es irgendwann übergelaufen ist:crazy:


    Dann noch die Öldüse der Kupplung ausgebaut, gereinigt und gerichtet (danke an den letzten Mech, der die verdrückt hat) und nu fährt die KTM wieder gut. :wheelie:


    Mal sehen, was als Nächstes kommt :crazy: