Hinterrad gerade einbauen - Motorrad läuft nach Reifenwechsel nicht mehr freihändig geradeaus

  • Ole,


    habe mir neue Reifen (bridgestone s 20) draufmachen lassen. Jetzt läuft die Kiste bei niedrigen Geschwindigkeiten freihändig nicht mehr sauber gradaus, vorher war die mit Michelin PP 2 CT ohne Probleme mit dem Popometer geradeaus zu lotsen.


    Mögliche Fehlerquellen könnten aus meiner Sicht sein:


    - Lenkkopflager evtl. nachgestellt (fester) - die ganze Kiste lenkt gefühlt genauer, fühlt sich aber schwerfälliger im Richtungswechsel an


    - Hinterrad nicht ganz gerade eingebaut - die Kiste fällt eher nach links als nach rechts; die Markierung hinten an den Einstellblöcken und der Schwinge zeigt, dass die Achse evtl. rechts etwas weiter nach hinten gerückt ist als links, eine Abstandsmessung zwischen der Blockkante und Schwingenende hat das bestätigt. Wie genau / verlässlich sind die Markierungen an den Blöcken / an der Schwinge?


    Deshalb meine Frage: Wie kriegt man das Hinterrad gerade eingebaut? Reicht es hierfür, die Markierungen auf beiden Seiten gleich einzustellen oder ist das zu ungenau? Muss der Reifen auf beiden Seiten an der Außenkante den gleichen Abstand zur Schwinge haben oder ist das bauartbedingt asymmetrisch / kein gleicher Abstand?


    Immerhin haben sie mir diesmal die Kette nicht wieder zu hart gespannt - ist auch eine andere Werkstatt, macht eigentlich einen guten Eindruck.


    Beste Grüße

    Grütze


    oergs :crazy:

  • Da die Rahmen aller Serienmaschinen ohnehin meist recht hohe Fertigungstoleranzen haben und man davon im Normalfall gar nichts merkt, zeigt doch, dass die Sache gar nicht so heiß gegessen wird, wie sie im Allgemeinen gekocht wird. Deshalb ist im Regelfall auch die Methode mit den Kerben auf der Schwinge genau genug. Natürlich könnten jetzt mehrere Toleranzen so blöd zusammenkommen, dass sich das dann doch mal fahrerisch bemerkbar macht. Aber normalerweise wird doch ein Mopped beim Reifenwechseln nicht so arg verbogen.


    Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der neue Reifen durch seinen Aufbau, sein noch unverbrauchtes Profil oder sogar nur durch höheren Luftdruck und den damit verbundenen spitzeren Querschnitt die Fuhre wendiger, handlicher und damit auch gerade soviel zappeliger macht, dass nun ein freihändiges Geradesausfahren nicht mehr funktioniert. Das ist sogar eher die Regel als die Ausnahme bei neuen Reifen. Übrigens: Fast alle meine Motorräder (sicher über 30 in all den Jahren) fuhren beim Loslassen des Lenkers nach links. Das kann ja eigentlich nur daran liegen, dass ich da irgendwie schief draufsitze. Oder an der gewölbten Fahrbahn. Oder ...


    Ich würde mir, wenn sonst keine Auffälligkeiten zutage treten, keine Sorgen machen, sondern die Sache erst einmal weiter beobachten.
    .

  • Lenkkopflager evtl. nachgestellt (fester) - die ganze Kiste lenkt gefühlt genauer, fühlt sich aber schwerfälliger im Richtungswechsel an


    Hi,
    wieso evtl. nachgestellt? Das könnte ich mir vorstellen, dass das der Grund ist!
    Im Übrigen schaue / messe ich nicht bei den Spannern aus bekannten Gründen, sondern schaue mir die Flucht des Rades von hinten ca. 5m entfernt an. Hinter den Töff runterknien und sich den Pneu als Scheibe vorstellen. Dann links / rechts vergleichen. Da sieht man die Flucht sehr gut. Probierts mal aus, tönt schwieriger als es ist.
    Gruss
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Ich werde mal christians tipp versuchen (Flucht prüfen), wobei ich ihn so verstehe, dass man nur die gedachte Linie Hinterrad / Längsachse Motorrad vergleicht. Ein Bezug aufs Vorderrad ist wegen der unterschiedlichen Breite ja net so gut möglich - hm, vielleicht mal einen 180er vorne montieren? :lol:


    Das LKL sollten die Jungs prüfen, hamse wohl auch. Ich frag nochmal in der Werkstatt nach, ob sie es nachgezogen haben.


    Es wundert mich einfach, dass es vor dem Reifenwechsel gar kein Problem war, freihändig zu fahren, und die Kiste jetzt immer nach links fällt ohne Griff zum Lenker - it´s a strange, strange world! (Naaa, aus welchem Film stammt das Zitat?) :wheelie:

    Grütze


    oergs :crazy:

  • Blue Velvet :grins:
    Es könnte auch sein, dass die lieben Leute in der Werkstatt beim Anschrauben der Gabelbrücke und des Vorderrades die Gabel verspannt haben. Man muss nämlich OHNE zu bremsen bei nur angestellten Schrauben ein paarmal einfedern(mit Kollege oder an einer Wand mit dem Vorderrad, dann von unten nach oben mit Drehmoment anziehen, sonst läuft man Gefahr, dass man Spannungen reinbringt; die können dann so stark sein, dass das Rad immer in eine Richtung will.
    Gruss
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • lasermessgerät ist das beste was es gibt. richtig angewendet haut das 100 pro hin. leider nicht bei meinen enduros weil da die kettenführung im weg ist :sehe sterne: