Beiträge von esemer

    Völlig normal!


    Das Motoröl wird ja nicht so aufwendig geregelt wie die Wassertemperatur mit Thermostat und Ventilator, sondern einfach nur über den Wasser/Öl-Wärmetauscher rückgekühlt. Im Übrigen sind in vielen rein luftgekühlten Motoren in der Stadt oder unter Last 130 bis 140 Grad absolut normal.


    Derartige Temperaturen haben sogar schon die alten, ebenfalls luftgekühlten Käfermotoren (30-40PS aus 1.2Liter Hubraum) regelmäßig erreicht und hatten trotz der damaligen, aus heutiger Sicht eher schlechten Ölqualitäten den Ruf der Unzerstörbarkeit. Allerdings nur den Ruf, denn in der Praxis konnte man sich bei Vollgasorgien durchaus schon mal einen Kolbenfresser einhandeln. Dabei zeigte das Ölthermometer im Hochsommer aber auch schon mal lockere 160-170 Grad an. Kein Wunder, dass diese einfachen Öle früh alterten und dann ihren schmierigen Job nicht mehr gut genug machen konnten ...

    Auch der Kupplungszug unserer 125er musste anfangs oft erneuert werden. Das Glätten der Reibflächen hat nicht viel gebracht, wohl aber regelmäßiges Schmieren des Nippels und des Zuges im Bereich des Handhebels mit MoS2-Fett. Hier gilt der alte Spruch: Schmieren und salben hilft allenthalben.

    Wir haben unsere 125er Duke knapp 30.000 km gefahren. Dabei ist die eigentlich immer bis zum Anschlag auswrungen worden und dazu gehören bei diesem Apparat nun mal hohe Drehzahlen. Das macht nach unserer Erfahren diesem Motor absolut nichts aus, der ist ja schließlich genau dafür konstruiert worden.


    Ein Bekannte meiner Ältesten hat ihre 125er Duke übrigens mittlerweile über 50.000km täglich teils über die Autobahn nach Köln zur Arbeit gefahren - Dauervollgas am Anschlag. Auch dieser Motor lässt sich die Dauerbelastung bisher absolut nicht anmerken. Letzte Woche sind wir noch eine Runde mit ihr gefahren - sehr lustig.


    Die prügelt das Teil, das den Warnwesten-Spaßbremsen auf ihren BMWs der Kitt aus der Brille fällt, wenn sie von so einer 125er Nähmaschine abgehängt werden. O-Ton: "Kindschen, dat kann doch nich sein, datt ich immer alles jeben muss, um auch nur halbweechs an diesem Kinderrädschen dranzubleiben." Doch, kann sein, vor allem wenn man dermaßen pomadig durch die Kurven eiert wie dieser Kölner ...

    Das Ding ist zwar wirklich etwas murksig zu bedienen, ansonsten aber tatsächlich hilfreich. Gerade bei niedrigen Tempobegrenzungen oder in Ortschaften benutze ich es regelmäßig und kann dabei auch noch freihändig fahren und mal meine Haltung ändern. Hielt ich diesen Tempomaten auf dem Motorrad anfangs für vollkommen überflüssig, ist er heute immerhin schon im Status "nice to have". Ähnliches gilt für den Quickshifter, den habe ich mittlerweile auch richtig lieb, wenngleich er nicht annähernd so sämig funktioniert wie auf der neuen 790er. Aber das ist ja ein anderes Thema ...

    Mein Fuel-to-Fun-Konverter
    hat auf den ersten 13.000km im Mittel 7.3 Liter verbraucht. Davon sind etwa 1/3 im entspannten Sightseeing-Modus, meist mit Frau und 125er-Kindern im Schlepptau zurück gelegt worden, der Rest allerdings schon recht zügig und gerne auch mal schön heftig. Auf einer sehr schnellen 150km-Landstraßen-Runde bei niedrigen Temperaturen waren es mal im Mittel 9.1, gestern im Warmem aber immerhin auch noch 7.8 Liter/100km, unter 6 bin ich noch nie gkommen. Auf der Autobahn war ich übrigens erst einmal für knapp 70km, aber da gab es Tempobegrenzungen, an die ich mich - wie auch sonst immer, im Rahmen der Mehrwertsteuer zu halten pflege.

    Da habe ich auch schon drüber nachgedacht und werde das Tethering über mein Smartphone in den kommenden Tagen mal auf der Straße ausprobieren. Dann könnte man sogar einfach auf eine schöne Straße abbiegen und das Online-Rerouting liefe on-the-fly über den mobile Hostspot des Handys. Mal schauen, wie praxistauglich das ist ...

    9,99€ für eine super Navilösung(online und/oder offline) finde ich nicht zuviel.
    Gerade ist ein Update erschienen, das, unter Anderem, auch die Garmin Lesezeichen importieren kann.


    Stimmt, Wolfgang, 9.99 Euro sind im Vergleich schon sehr günstig. Leider macht in meinem Fall diese an sich sehr leistungsfähige App auf andere Art Kosten, denn sie kann nicht auf einem Offline-Gerät routen. Dafür ist zwingend eine Onlineverbindung erforderlich, da das Routing auf einem zentralen Server ausgeführt wird. Auf dem Handy ist die natürlich vorhanden, auf meinem dafür vorgesehenen, wasserdichten Tablet allerdings nicht, zumindest nicht unterwegs, denn ich möchte dort keine weitere SIM-Karte reinstecken müssen, eben wegen der damit verundenen, regelmäßigen Kosten.


    Jetzt bastle ich erst einmal an den zahlreichen Parameter on OSMAnd herum. Das sah auf einer ersten Testrunde eben auf dem Tablet schon sehr vielversprechend aus. Allerdings ist selbst so ein 8-Zoll Tablett doch schon recht groß. Aber man kann eben nicht alles haben - viel Übersicht geht auf kleinen Geräten eben nicht.

    Wundert mich nicht, die wollen lieber völlig überteuerte Hardware verkaufen, statt ihre Software stabil zu machen und auf den Stand der Zeit zu bringen.


    Ich habe mir gestern mal zum Ausprobieren die Navigon Cruiser-App auf meine neues, (wasserdichtes Sony-) Tablet geladen. Nach knapp 40min Ladezeit (1.2 Gigabyte) ist die App das erste mal gestartet. Ergebnis: Absturz. Bei jedem folgenden Versuch ist sie immer wieder an der gleichen Stelle abgestürzt. Ich habe zuerst geglaubt, dass läge am Tablet und daraufhin das Gleiche mit einem Samsung-Tab versucht - mit dem gleichen Ergebnis. So einen Scheixx habe ich schon lange nicht mehr gesehen.


    OK, jetzt sind Garmin und Navigon erst mal aus dem Rennen. OsmAnd sieht ganz vielversprechend aus und lässt sich in vielen Details frei an meine Vorstellungen anpassen. Das wird jetzt erst mal ausgiebig getestet. Danach bekäme Kurviger eine Chance, das sieht aber auf den ersten Blick ziemlich teuer aus.

    Ich habe noch nie einen Warnhinweis in irgendeinem Handbuch gelesen, dass es, aus welchem Grund auch immer, mal kurzzeitig ein bisschen ungemütlich werden kann. Letzteres muss wohl auch jeder für sich selber herausfinden, der eine ist halt eher Mimose, ein anderer ist dagegen ein bisschen unsensibel - subjektive Warnehmung lässt sich nunmal nicht verallgemeinern.


    Warnhinweise gibt es übrigens zu Recht bei potentiellen Gefahren, die Anleitung ist (auch angesichts amerikanischer Produkthaftungs-Rechtssprechung) voll davon - nur zählt halt eingeschränkter Fahrkomfort nicht zu den Gefahren. Noch mal: Wenn Du den Eindruck hast, bei Dir sei es wirklich gefährlich, dann gehört Deine GT ganz einfach mal zur Überprüfung in die Werkstatt. Das würde ich an Deiner Stelle übrigens auf jeden Fall machen, nur so kannst Du wirklich sicher sein, dass an Deiner Karre alles in Ordnung ist. Es haben sich ja schon andere gemeldet, die ein bocksteifes Fahrwerk hatten, weil irgendein Defekt vorlag.

    Ja, kt-shifter,


    wir haben es verstanden, Du magst dieses Antidive nicht, und ich auch immer noch nicht. Aber muss das wirklich sein, dass Du, zumindest gefühlt, alle 3 Tage wieder dieses Fass aufmachst, jedesmal ein bisschen dramatischer? Ich hatte nach den ganzen neuen Frostaufbrüchen hier in der Gegend durchaus reichlich Gelegenheit, mir das nochmal genauer anzuschauen.


    Mein Eindruck:
    1. Wer denn unbedingt auf Schlaglochstrecken hart in die Kurven reinankern möchte, sollte das besser in Sport-Stellung tun. Das geht natürlich auch in Street, aber dann ist es halt recht unkonfortabel und vielleicht kostet das Gerappel empfindliche Gemüter auch unnötig Nerven. Wirklich gefährlich ist es aber ganz sicher nicht, die Karre bleibt dabei auch in Schräglage voll kontrollierbar.


    2. Wer mit Dämpfung in Sport fährt, schont seine Handgelenke und vielleicht auch seine Nerven beim harten Reinankern in Schlaglöcher, muss dann allerdings geringfügige Abstriche beim Gesamtkomfort machen. Der Restkomfort in Sport ist zumindest für meine Anforderungen mehr als ausreichend, also gibt es kaum einen Grund, in anderen Stellungen zu fahren.

    Bei laufendem Motor ist die Batteriespannung höher, und dann fließt auch durch einen ohmschen Widerstand mehr Strom. Die Bordelektronik misst nun lediglich den STROM, wenn der die Grenzwerte über- bzw. unterschreitet, meckert sie herum - ist schließlich ihr Job.


    Ohne hier eine Vorlesung halten zu wollen: Die WATT-Angabe auf den Widerständen sollte 10W nicht unterschreiten (damit sie nicht zu heiß werden), ist aber für den Stromfluss selbst völlig irrelevant. Letzterer wird nur durch die Bordspannung und die OHM-Zahl des Widerstand definiert. Deshalb muss in dem vorliegenden Fall der Widerstandswert (also die Ohm-Angabe) angepasst werden, dazu ist es unabdingbar, zunächst einmal festzustellen, was denn da genau verbaut ist. Und dann rechnen wir hier mal nach, vermutlich sind sie aber insgesamt zu klein, wenn die Bordelektronik nur bei laufendem Motor
    herumnörgelt.

    Es gibt meines Wissens seitens KTM keine Vorgaben über Leihmotorräder während der Inspektion. Also liegt es im Ermessen des Händlers, ob man eine Ersatzkarre bekommt und was der Spaß dann kostet. Wer also z.B. als Stammkunde ohne große Abschläge eine nagelneue GT gekauft hat, kann sicher eher auf eine kostenloses Leihmopped hoffen als ein Neukunde, der seine 620er nur zur Inspektion vorbeibringen und dabei das Motoröl gleich mitbringen möchte.


    Im Übrigen finde ich es völlig in Ordnung, wenn ein Händler für seien Leihmoppeds ein überschaubaren Betrag in Rechnung stellt. Bei meinem Händler sind das dann, je nach Zeit und Motorradklasse, zwischen 19 und 70 Euro. So werden die Kosten dafür nicht auf alle Kunden sozialisiert, sondern fairerweise nur denen in Rechnung gestellt, die diesen Service auch in Anspruch nehmen wollen.

    Danke, Florian,


    für diese konkreten Tipps. Ich habe mich ja weiter oben auch schon als Oldschool-Kartenbenutzer geoutet, der genau die gleichen Anforderungen hat: Rumfahren und dabei eine mitlaufende Karte mit schön viel Übersicht über die Gegend und die interessanten Straßen im Blick behalten. Mit Deinen Tipps weiß ich nun, dass die Idee mit dem Tablett schon gar nicht so schlecht war, ich habe es nur eben nicht so konsequent umgesetzt und vielleicht zu früh verworfen. Ich werde mir mal anschauen, was da zur Zeit an robusteren Geräten auf dem Markt ist und vorallem die Idee mit dem Magnet-Dings zum Laden ist einfach genial. Da braucht's dann nicht mal mehr das QI-Zeugs, um größere Touren zu fahren.

    So, jetzt habe ich die 790er gefahren und wollte ja berichten. Wer nicht gerne liest, kann ja Kays Video gucken oder nur meine Kurzfassung lesen:
    Das beste Mopped, dass ich in mittlerweile 47 Jahren jemals gefahren bin - wenn ich die Koffer nicht bräuchte, würde ich tauschen!


    Zu den Äußerlichkeiten habe ich mich ja schon geäußert, fangen wir also mit der Funktion im Stand an:


    Die deutlich Vorderrad-orientierte Sitzhaltung ist für mich schon sehr gut, mit einem etwas stärker gekröpften Lenker (den ich auch auf der Superduke wegen meiner Handgelenke montiert habe) wäre es für mich perfekt. Kniewinkel, die gefühlte Nähe zum Lenkkopf, die niedrige Sitzhöhe. Kupplung und Bremse liegen perfekt zur Hand, die (Seilzug-) Kupplung funktioniert besser als die Hydraulikkupplungen meiner SMR, der Adventure und meiner Superduke zusammen. Sie trennt einwandfrei, der Leerlauf geht superleicht rein, die Handkraft ist sehr niedrig, zudem soll sie ja eine Antihopping-Funktion haben.


    Auch die restlichen Hebel fühlen sich wertig und präzise an, die Druckknöpfe haben einen klaren Druckpunkt, alles prima. Das Display war zumindest bei dem bisschen Sonne heute morgen perfekt ablesbar. Es ist scharf, bietet reichlich Information und sieht in Farbe auch noch todschick aus - will ich auch haben! Der Hintern meldet eine straffe, aber nicht unkonfortable Sitzbank, fühlt sich zumindest in der ersten Stunde etwa so wie die PP-Sitzbank meiner GT an, auf der ich es einen ganzen Tag lang schmerzfrei aushalte. Ohnehin kommt einem die 790 im Stand wie eine minimal geschrumpfte Superduke vor.


    Auch wenn man das Teil anlässt, merkt man noch keinen großen Unterschied. Der Sound ist satt, das Ding bollert auch im Stand sehr erwachsen, Gasstöße werden gerne angenommen und es klingt dann schon ganz schön nach schwerem Gerät mit V-Motor. Beim ersten Losfahren kann man es dann kaum glauben: Das Teil bollert und zieht los wie eine Superduke, alles fühlt sich zunächst einmal extrem vertraut an.


    Wenn man genauer hinhört und hinfühlt, merkt man, spätestens hinterm Ortsschild, natürlich doch viele Unterschiede. Fangen wir beim Motor an. Das ist, ganz ohne jeden Zweifel, ein absolutes Sahnestück. Er klingt fantastisch, auch und gerade beim Gaswegnehmen. Da liefert er reichlich von diesem unregelmäßigen Gespratzel, das auch die Superduke raushaut. Nur halt völlig unprollig und über einen viel weiteren Drehzahlbereich - klarer Punkt für die 790er. Auch beim Beschleunigen klingt dieser Motor klasse, frech, rotzig, ein bisschen aggressiv, auch etwas heller im Ton als die 1290er, aber auch nicht Fall übermäßig laut. Hier wird, zumindest soundmäßig, niemand einen Akra vermissen.


    Kommen wir zur Leistung:
    Viel mehr als ausreichend, wenn man auf engen Landstraßen unterwegs ist. Klar, ab 120km/h liefert er nicht mehr diesen brutalen Schub der 1290er, aber noch mal deutlich mehr als die 690er oder unsere XSR700. Dabei läuft er mechanisch seidenweich, da rappelt oder schüttelt nichts, selbst feine Vibrationen dringen nur wenige zum Fahrer durch. Ab 2000 U/Min bekommt man guten Schub, bei 4000 wir es richtig lebendig, bei etwas über 6000 wird die dritte Stufe gezündet und das Ding feuert so richtig klasse los. Viel mehr habe ich nicht gedreht, mein Exemplar hatte erst 100km gelaufen.


    Im Sport-Modus hat sie allerdings die Eigenart, dass der ganze Schub schon auf dem ersten Viertel des Gashahnwegs kommt, wo danach eine Superduke noch mal mächtig zulegt, macht die 790er Feierabend. Im Streetmodus geht sie insgesamt etwas verhaltener, aber immer noch frisch und fröhlich ans Werk und braucht für vollen Schub auch mehr deutlich mehr Gasweg. Insgesamt eine super Abstimmung - lustig, mit reichlich Schub, drehfreudig und dazu mit allerfeinsten Manieren. Sie liefert zwar nicht diese brutale Explosivität wie die 1290er, ist dafür aber berechenbarer und hat, den richtigen Gang mal vorrausgesetzt, immer genug Schub, um auch mal knapp zu überholen.


    Der Gangwechsel ist eine Schau für sich. Der Quickshifter liefert beim Hochschalten perfekte Arbeit und lädt ohne spürbare Zugkraftunterbrechung in ein paar Millisekunden verlässlich die nächste Stufe nach. Beim Runterschalten ruckt es heftig, das bringt beim Anbremsen in Schräglage unnötig viel Unruhe ins System. Das kann ich manuell mit Kupplung und ein bisschen Zwischengas zum Angleichen der Drehzahl deutlich besser. Meine GT macht das auch ganz ordentlich, braucht aber beim Hochschalten länger und ruckt auch etwas stärker. Runterschalten kann sie gar nicht - ist vielleicht auch besser so, s.o..


    Der 790er Motor ist für die Landstraße meines Erachtens besser als der 1290er. Dieser Motor macht beim Hochdrehen keine Angst, sondern ganz einfach Spaß. Auch die Getriebeabstufung passte für mich perfekt, da erfreut man sich seines Handwerks, gibt im richtigen Gang ordentlich Schub und läßt den Motor drehen und ziehen, wo man bei der 1290 immer mit Respekt und sensibel hantieren muss und eigentlich nicht mal schalten bräuchte. Der 1290er duldet oder erzieht sogar ein bisschen zu schlechtem Stil, die 790 dagegen fördert und belohnt einen sauberen Stil.


    Noch kurz zum Fahrwerk:
    Auch das ist absolut gelungen: Sehr handlich, aber auch sehr stabil und vertrauenerweckend. Von der Abstimmung ist es insgesamt eher auf der straffen Seite. Vorne ist es für meine Gewichtsklasse (70kg Abtropfgewicht) perfekt, hinten etwas zu hart und auf schlechten Strecken zu stößig. Aber die Karre war ja brandneu, vielleicht wird es ja noch etwas sämiger - außerdem braucht man ja auch Dämpfungs- und Federweg-Reserven für den Sozius.


    Die 790er lenkt zwar nicht ganz so leicht (oder sollte ich hektisch schreiben?) ein wie eine SMC-R oder auch eine Duke-R, aber immer noch deutlich leichtfüßiger und direkter als meine 1290, die sich dagegen wie ein schwerer Dampfer anfühlt. Im engen, bergischen Land und sicher auch auf Alpenpässen eine echte Offenbarung! Die nächste Offenbarung: Ihre ausgeprägte Neutralität. Das Ding liegt nach dem Einlenken einfach in jeder Lage bolzstabil und völlig frei von Haltekräften in der Kurve. Selbst heftige, provozierte Bremsmanöver in satter Schräglage bringen sie absolut nicht aus der Ruhe - kein Aufstellmoment - gar nichts! Auch die GT ist mit dem CRA3 diesbezüglich schon richtig gut, aber gegen die Neutralität der 790er in jeder Lage muss sie sich klar geschlagen geben.


    Kommen wir zu den Bremsen:
    Das ist eine der ganz wenigen Stellen, wo die GT gegenüber der 790er punkten kann, denn da liefert die GT vorn mehr Initialbiss, mehr Dosierbarkeit und benötigt dafür auch noch weniger Handkraft. Aber, wer weiß, vielleicht war die 790er ja auch nur zu neu, so was bessert sich oft im Laufe des Einfahrens. Und wenn nicht, würde ich mal 70 Euro in die roten Brembo-SA-Beläge investieren. Die haben schon bei anderen Moppeds kleine Wunder bewirkt.


    So, ich habe fertig. Wir werden, spätestens im nächsten Jahr, so ein geiles Teil in der Garage stehen haben. Entweder für mich als Ersatz für die GT, für meine Frau (z. Zt. MT07) oder für meinen Sohn, der im nächsten Jahr sicher von 48PS auf offenes Gerät umsteigen wird. Vielleicht noch ein Wort zum Vergleich mit unseren Yamahas: Das sind (mit Öhlins und Wilbers gepimpt) wirklich tolle Motorräder, in absolut jeder Beziehung. Und in genauso jeder Beziehung ist ihnen die 790er überlegen. Mehr Druck, mehr Sound, mehr Bremse, mehr Fahrwerk, mehr Neutralität und, vor allem, noch mehr Spaß.

    Kay,


    das mit den selbst erstellten Darstellungen klingt schon mal ziemlich interessant, aber man muss sich wohl damit intensiv auseinandersetzen. Sowas kostet einfach viel Zeit (und Nerven), die ich zudem auch noch ausgerechnet am PC (meinem Arbeitsplatz) verbringen müsste. Da sitze ich doch in meiner knapp bemessenen Freizeit hundertmal lieber auf dem Mopped. Das ist sicher auch der Grund, warum ich noch nie auch nur eine einzige Route am PC erstellt und erfolgreich ins Garmin übertragen habe. Mir fehlt wohl einfach die Zeit und die Geduld, mich an diesem ganzen halbgaren Quark abzuarbeiten.


    Zum Fahren brauche ich eigentlich nur eine vernünftige, mitlaufende (North-up-) Kartendarstellung, auf der ich während der Fahrt ohne jede Fummelei einen Überblick über die Straßen in der Umgebung bekommen kann, um mir (und ggf. meinen Verfolgern) "on the fly" eine schöne Strecke auszusuchen. Und das geht halt mit der sehr detaillierten Darstellung eines großen Smartphones wesentlich besser als mit dem frickeligen Garmin, das zudem auch noch den größten Teil des Bildschirms mit für mich völlig überflüssigen Information zu müllt und dabei ständig mit zahllosen kleinen (und großen) Unzulänglichkeiten nervt. Das TomTom, was ich zwei Wochen getestet habe, war übrigens diesbezüglich noch schlechter.


    In fremder Umgebung suche ich mir die schönen Strecken während der Fahrt nun meist mit meinem Handy, sogar ein 8-Zoll-Tablet habe ich schon getestet. Das bietet zwar noch viel mehr Übersicht, ist aber leider zu sperrig für den Lenker. Das teure Garmin nutze ich dagegen nur noch als Erinnerungsstütze auf bekannten und für gut befundenen Strecken.

    Von den Handylösungen habe ich bisher auch zumindest auf längere Dauer - nix gutes gehört und gelesen. Die Handys sind meist schlicht und einfach nicht auf die Vibrationen ausgelegt. Ähnlich wie Auto-Navis. Die Wackelt es auch über kurz oder lang kaputt.


    Dann ist es ja Zeit, dass Du auch mal das genaue Gegenteil hörst oder liest:
    Meine Frau, sechs meiner Moppedkumpels und nicht zuletzt auch meine Kinder fahren allesamt ausschließlich mit diesen Dingern in der Lenkerhalterung herum. Und das oft schon seit Jahren, und meist nicht mal mit sonderlich robusten Geräten, sondern mit Stangenware, die sie auch sonst zum Telefonieren benutzen. Die Stromversorgung kann man natürlich mit einem Stecker machen, weniger störanfällig ist aber ein induktiver Qi-Lader, der am besten fest an das Bordnetz angeschlossen wird. Für einige Smartphones gibt es die Empfängerseite als dünne Matte zum Einlegen in die Gehäuseschale. Funzt einwandfrei, ganze Heerscharen von Mountainbikern nehmen übrigens auch fast ausschließlich ihr Handy.


    Man sollte nur nicht so blöd sein wie ich, und das Teil in die Klarsichttasche des Tankrucksacks legen, ohne dessen Reißverschluss zu schließen. Denn dann rutscht es spätestens beim harten Beschleunigen bergauf heraus und knallt in voller Fahrt auf den Asphalt. Das Gerät habe ich aber immer noch, nur halt mit neuer Glasscheibe. 100 Euro Lehrgeld ...

    Die Rennleitung googelt nicht, das muss sie auch gar nicht. In jedem Polizeibezirk mit höherem Motorradaufkommen gibt es mittlerweile mindestens einen geschulten Beamten, der zwar auch nicht alle Details im Kopf hat, dafür aber online auf eine speziell zu diesem Zweck geschaffene, interne Datenbank zurückgreifen kann. Der findet dann sehr schnell sehr viel über so ein Mopped und seine diversen Fremdteile heraus.


    Ich war jedenfalls im letzten Jahr einmal ganz schön beeindruckt, wie schnell und sicher dieser freundliche Herr in blauer Uniform bei einer Kontrolle (übrigens in Kürten/Dörnchen an der B506) die Honda eines Kollegen seziert hatte. Allerdings haben sie vor Ort wohl wenig Handhabe, denn geeichtes Messwerkzeug hatten die nicht dabei. Der Kollege musste seine Karre aber später beim Tüv vorführen, da waren - glaube ich - wieder ziemlich viele Serienteile angeschraubt. Merkwürdig, am letzten Samstag waren die (Serienteile) schon wieder verschwunden.

    Ich halte mittlerweile nicht mehr so viel von diesen schweineteuren Spezialdingern, obwohl ich nach wie vor meist eins davon spazieren fahre. Bei den TomToms (Stand 2017) kann man mittlerweile nicht mal mehr die North-Up-Darstellung einstellen, wer das, aus welchen Gründen auch immer, haben möchte, muss also ein anderes Fabrikat wählen. Die Garmins können das zwar, aber sie schwächeln bei der Darstellung kleiner Straßen oder beim Fahren in Richtung Süden. Außerdem haben alle diese Geräte die vollkommen bescheuerte Eigenschaft, bei ohnehin schon sehr schmalem Bildschirm auch noch einen großen Teill der Fläche oben und unten mit irgendwelchen, für mich völlig überflüssigen Informationen ("Humboldstraße") zuzubasteln.


    Schöner, flexibler und vor allem deutlich billiger kommt man davon, wenn man sich für die Navigation einfach ein passendes, am besten gleich wasserdichtes Smartphone kauft. Da kann man alle möglichen Softwarepakete von kostenlos bis höchst aufwendig einfach mal ausprobieren (auch hochkant) und am Ende das nehmen, was einem am besten gefällt. Ob man dieses Gerät nur als Zweitgerät für's Mopped oder gleich als Erstgerät anschafft und dabei vielleicht gleich ein alterschwaches Altgerät ersetzt, ist am Ende egal. Günstiger und viel besser anpassbar ist diese Lösung in jedem Fall, zudem bieten Sie auch noch alle sonstigen Funktionen eines Smartphones und brauchen auch nur einen Bluetooth-Kanal zum Headset.