Was ich noch loswerden will zum Thema Wasser und Elektrik.
In einem modernen Auto gibt es tausende von Leitungen, hunderte von Steckverbindungen. Teilweise sind diese direkt an den Steuergeräten oder Aktoren/ Sensoren, teilweise zwischen unterschiedlichen Kabelsträngen. Viele davon im übelsten Nassbereich, wie z.B. im Schleuderbereich der Räder. Wir sind darauf angewiesen, dass diese Steckverbindungen zu 100% wasserdicht sind. Sonst beginnt im Inneren der Stecker nach kurzer Zeit zwischen Kontakten mit Potentialunterschied und geringem Abstand eine Korrosion, die nach wenigen Stunden zur hochohmigkeit und danach Unterbrechung führt. Fehlerlampe, Ausfall…
Auch bei den Motorrädern ist es schon lange Standard, dass alles wasserdicht ausgeführt ist. Früher waren bei den Mopeds noch alle Steckverbindungen komplett offen, Wasser läuft rein und auch wieder raus. Bei so komplexen Bordnetzen wie heute geht das nicht mehr. Alle Stecker sind heute mit einer (meist) Radialdichtung zwischen den Steckergehäusehälften, sowie den sogenannten Einzeladerabdichtungen, die jeden Kontakt in seiner Gehäusekammer dichtet, ausgerüstet. Das ist einfach Standard und das hat zu funktionieren. Dann ist Wasser in kleinen oder großen Mengen gar kein Problem sondern der vorgesehene Fall.
KTM hat hier das Rad nicht neu erfunden und nutzt keine unübliche Technik, sondern den üblichen Standard an Steckverbindungen und Technologien wie im KFZ heute üblich.
Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit weiß ich aus Erfahrung, dass es oft Verarbeitungsfehler oder Beschädigungen sind, die hier zu Undichtigkeiten führen. Meist im Kabelstrang! Da gibt es viele Möglichkeiten wie z.B.
-Fehlende oder beschädigte Einzeladerabdichtungen
-Fehlende oder beschädigte Gehäusedichtungen
-nicht richtig ausgeführte Verbinderstellen zwischen
mehreren Leitungen. Wir meist per Schrumpfschlauch mit Innenschmelzkleber
abgedichtet.
-beschädigte Leitungsisolierungen! Wasser läuft in die Litzen, durch die Kapillarwirkung bis zur nächsten Steckverbindung und sorgt dort für Korrosionsschäden.
Mit einer gründlichen Sichtkontrolle im Fehlerfall kann man vieles erkennen. Wenn in den Steckern Grünspan oder korrodierte Kontakte zu erkennen sind, dauert es nicht mehr lange bis zum Ausfall. Die undichte Stelle (siehe oben) muss gesucht werden.
Bei den „dicken“, einzelnen Leitungen wie z.B. Batterieleitungen oder Motormasse ist es nicht unbedingt üblich, dass die gedichtet werden. Hier kann und darf Wasser an die Kontakte geraten. Solange kein elektrischer Potentialunterschied in geringem Abstand vorhanden ist passiert da nichts.
Vielleicht kann mein Wort zum Sonntag bei einigen von euch
für das Verständnis oder zur Sensibilisierung beitragen.
Ob der Fehler von gnutlethal überhaupt etwas mit Wasser zu tun hat werden wir hier hoffentlich noch erfahren.
Sollte an der SDR jetzt eine potentielle Schwachstelle für Undichtigkeiten entdeckt werden, so ist es doch genau richtig diese hier im Forum zu kommunizieren.