Hallo,
hier einige Informationen und meine Erfahrungen zu meinen 792 ccm Frauenschuh-Motor für Interessierte und Unwissende.
Bereits 2011 hatte ich ein Gespräch mit JF bezüglich eines Motortunings geführt, dann das ganze aber wegen der Gewissens- und Sinnfrage wieder verworfen.
Im Sommer 2012 habe ich JF im zweiten Anlauf erneut meine Vorstellungen zum Umbau des Motors genannt. Wir haben in einem persönlichen Gespräch alle Details zur „Hardware“ ausführlich besprochen. Nach diesem Termin vor Ort waren alle Fragen beantwortet und alle Bedenken vom Tisch.
Ende September 2012 wurde die Maschine vom Chef himself bei mir abgeholt. Nach nur 3 Wochen war die Duke bereits wieder zur Abholung bereit. Leider hat der Transport zurück - mit der von mir beauftragen Sedition - zu lange gedauert. Im Winter 2012 wurde meine Duke mittels Spedition endlich angeliefert. Das Wetter (Eis und Schnee) hatten damals nur eine kleine kurze Probefahrt erlaubt. Aber auch diese Kurze Fahrt ließ schon erahnen, was in dem Motor steckt. Leider hat der letzte Winter in jeder Hinsicht viel zu lange gedauert. Im Frühjahr war es dann endlich soweit, In kurzer Zeit bin ich 2500 Km gefahren. Die ersten 1000 KM war einfahren angesagt. Hier dran habe ich mich dann auch gehalten, obwohl es mir sehr schwer gefallen ist.
Erster Ölwechsel war nach gut 2000 KM. Das Öl sah nach 2000 KM besser aus als der Kaffee in unserer Firma. Die 7 verbauten Starkmagnete in Worten „sieben“ fünf im Motor, zwei im Ölkühler, haben feinste Partikel festgehalten. Die feinen Partikel fließen bei jedem Standard KTM-Motor ständig durch Ölkreislauf und erhöhen so den Verschleiß im Motor. Dies ist nur eine der vielen Verbesserungen von JF gegenüber dem Serienmotor.
Vor vier Wochen bin ich auf der Rückreise aus den Dolomiten wieder zu JF zwecks Kontrolle der Ventile und Anpassung des Mappings vorbeigefahren. Die Duke wurde auf dem Prüfstand erneut im Teillast / Schiebetrieb abgestimmt, da ein leichtes Ruckeln und eine sehr direkte Gas-Annahme vorhanden waren. Nach der erneuten Abstimmung hat sich eine Verbesserung eingestellt. Der Motor ist jedoch immer noch sehr spontan und nervöser als der Serienmotor. Durch den Einsatz eines anderen Gasgriffs mit flacherem Hub wird dieses Thema wohl auch erledigt sein - wird noch eingebaut.
Bereits in den Dolomiten (nach ca. 4000 KM) war eine Mehrleistung des Motors spürbar. Die Duke hebt nun auch im 4. Gang bei 95/100 km/h ohne Kupplung das Vorderrad. Aufgrund der Übersetzung - vorne 1 Zahn weniger- läuft die Duke allerdings nur ca. 185 Km/h. Dies reicht mir völlig aus. Im Sprint an der Ampel konnte ich schon einige Big-Bikes hinter mir lassen, sofern ich in der Lage war das Vorderrad am Boden zu halten- dies ist aber nicht einfach.
Ich werde immer wieder gefragt, was im Einzelnen gemacht wurde. Hierzu nur so viel, es wurde eine Menge am Motor verändert aber Details möchte ich nicht nennen, da dies ein technischer Vorsprung von JF ist. Auf der Homepage des BMW Einzylinder Tuners Pami in Trier kann man ansatzweise einen Vergleich ziehen.
Nach nun 5000 km/h keine Auffälligkeiten am Motor, Ölverbrauch ist so gut wie nicht vorhanden. Der Spritverbrauch ist bei gleicher Fahrweise geringer als vorher (4,5 bis 5,5l auf 100Km/h).
Die Sinnfrage eines solchen Umbaus muss jeder für sich selber beantworten. Der Spassfaktor ist aber einfach unbeschreiblich und das ist was für mich zählt.
Gruß Satellit
PS: Fragen werden gerne beatwortet, sofern sie halbwegs intelligent sind.