Hallo zusammen,
die 1050 ist mein -gerade nachgezählt - 16. eigenes Motorrad in 40 Jahren, gefahren / getestet habe ich wohl noch so um die 20 andere Moppeds.
Meine persönliche Wertung zu meiner 1050 mit jetzt 15 TKm nach 3 Jahren im Solobetrieb: im Serienzustand die größte Krücke, die ich je hatte.
Rein an Teilen waren bisher deutlich über 2000 € nötig, um ein für mich akzeptables Fahrverhalten zu erreichen.
Vorbemerkung:
Wer mit seiner 1050 oder sonstigen KTM zufrieden ist, möge das weiterhin sein, jeder kann sein Mopped finden wie er mag, ich will keinem die Freude an seinem Bike vermiesen.
Trotzdem wirds in diesem Forum wieder paar Leute geben, die beleidigt oder dgl. auf meinen Beitrag oder Kritik an KTM reagieren werden - scheint besonders hier eine Eigenart zu sein ?
Gut finde ich:
umfangreiches Bordwerkzeug, Lenker und Fußrasten einstellbar, integrierte Kofferhalter serienmäßig, Spritzschutz für Federbein vorhanden.
Gepäckträger vorhanden.
Wenigstens der DZM ist noch analog / mit Zeiger - besser ablesbar für mein Dafürhalten.
Vorne und hinten Anschlüße für weitere Stromverbraucher bereits vorhanden, vorne leider nur schwer zugänglich im Scheinwerfergehäuse.
Hohes Tankvolumen.
Batterie gut zugänglich.
Wartungstermine bzw. Serviceanzeige kann ohne Werkstattaufenhalt eingestellt bzw. rückgesetzt werden.
Schlecht finde ich:
Sitzbank nicht höhenverstellbar.
Kette schleift sich mit ihrer linken Seite an der Kettenführung ab, da liegen wohl paar Maße ausserhalb der Toleranzen.
Bremsscheiben nach 10 TKm extremes Rubbeln, auf TRW Lucas umgerüstet. Dabei festgestellt, daß die Bremscheibenauflageflächen an der Felge links nicht planparallel gefräst oder gedreht sind, auch eine neue Bremsscheibe hatte da einen Schlag schon an der Verschleißgrenze mit 0,3 mm. Mit Paßscheiben ausdistanziert.
Da die linke Bremsscheibe jetzt nicht mehr taumelt und dabei ständig an den Bremsbelägen schleift, dreht sich das Vorderrad jetzt viel leichter, der Spritverbrauch sank um 0,2 Liter.
Da hat KTM anscheinend immer wieder Ausreißer in der Qualität, dieses Problem hatten andere Forumsmitglieder auch schon.
Keine Kulanz seitens KTM, obwohl das mit der Felge eindeutig ein Fertigungsfehler ist.
Fahrwerk ausgesprochen hölzern und unkomfortabel, nicht umsonst haben KTMs in den letzten Jahren in den Vergleichstests von MOTORRAD beim Fahrkomfort unterdurchschnittlich abgeschnitten.
Z.B. 1090 Adv., 790 Duke und andere erreichten höchstens 6 Punkte beim Fahrkomfort.
Ducati 950 Multistrada und Honda Africa Twin setzen da die Messlatte mit 8 Punkten deutlich höher.
Auf Wilbers Federbein umgerüstet und Gabel überarbeiten bzw. weicher abstimmen lassen.
Schalthebel wird von der Kette angeschliffen. Erst nach Reklamation bei KTM Deutschland Hebel gegen den der 1190 getauscht bekommen.
In engsten Spitzkehren im Piemont fahre ich um die 1050 mit jedem Einzylinder Kreise, so schlapp und ruckelnd zieht der Motor im 2. Gang da. Motor erst ab 3000 oder 3500 Touren gut fahrbar.
Kennfeld von Turbo Performance aufgespielt, jetzt geht der Motor so, wie ein gut abgestimmter 2-Zyl. Motor gehen kann. Nämlich auch mit Druck und kaum ruckeln in unteren Gängen.
Echt deutlich besser jetzt.
Messlatte bleibt für mich aber der Motor der Aprilia Shiver 900.
Kupplung beide Zylinder ( Geber und Nehmer ) leicht ölfeucht bereits, ob KTM oder Magura das jemals dicht hinbekommt ?
Fahre jetzt mit Reparatursatz für beide Zylinder und etwas Hydrauliköl auf Tour.
Bis jetzt 4 verschiedene Scheiben ausprobiert, aber noch kein Optimum bzgl. Windgeräuschen und Turbulenzen gefunden.
Windkanal haben die Mattighofener wohl nur für ihre Moto GP Bikes eingeplant ? Fahre jetzt eine MRA Tourenscheibe, die ich oben habe von MRA flacher formen lassen. Dadurch steht die Scheibe nicht so steil im Wind, die Turbulenzen etc. sind weniger geworden ( 187 cm Körpergröße ).
Wechsel Scheinwerferbirne - dafür knapp 20 Schrauben und 2 oder 3 Verkleidungsteile und den Scheinwerfer ausbauen - wer war da am Werk in der Entwicklungsabteilung - ein Praktikant ?
Oder soll das eine Diebstahlsicherung für den Scheinwerfer sein ??? Zum Einstellen der Scheinwerferhöhe muß eine Abdeckung unter der unteren Gabelbrücke abgeschraubt werden - mach das mal im Finstern und auf Tour - denn da erst siehst ja, ob die Leuchtweite paßt.
Warum keine biegsame Welle oder ein Gestänge nach hinten rausführen als Einstellmimik ? Nur mal als Vorschlag an Mattighofen.
Die Felgenbreiten sind für die Reifengrößen 0,5 " zu breit gewählt, also 0,5 " breiter als die jeweilige Normfelge, die Reifenkonturen werden dadurch zu flach.
Bei extremer Schräglage und großer Hitze schmiert das Mopped über beide Reifen leicht weg bzw. bei rippiger Fahrbahn wandert es nach aussen, weil ich ständig auf der äußersten Kante fahre und der Grip dann fehlt. O.K., da wars schon schön schräg. Aber es könnte noch schräger gehen.
Steile Schotterpassage im 1. Gang bergab - auf einmal macht die Anti Hopping Kupplung auf und die Bremswirkung ist fast komplett weg am Hinterrad. Na ja, das Mopped dann mit der Vorderbremse einfangen ging gerade noch gut - war auch eine Art "Adventure". Gut, das ist konstruktionsbedingt, m.E. ist aber eine Standardkupplung für eine Adventure und für Offroadetappen die bessere Wahl. Und schieben läßt sich das Mopped dann mit gezogener Kupplung und eingelegtem Gang auch leichter, wenn das mal nötig sein sollte.
Aufgrund der geringen Motorbremswirkung steigt der Reifenverschleiß vorne bei Gebirgs-, Paßstrecken merkbar an, weil vorne dauernd verstärkt gebremst werden muß.
Tourance Next hält 6000 bis 7000 KM, Pirelli Scorpion Trail II 1000 KM weniger.
Dosierbarkeit der Kupplung könnte besser sein, kommt sehr spitz. Also lieber etwas mehr Handkraft, und dafür mehr und besser dosierbarer Einrückweg.
Kontrolle der Kettenspannung ist aufgrund der Schwingenkonstruktion etwas kompliziert oder mühsam.
Das Kettenschutzblech könnte länger und im Bereich des Reifens auch breiter sein.
Daniel