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Das ist die Technik, mit der ich arbeite. Das Kastl betrat als Sinus-EBR die Bühne im schlichten Plastik-Gehäuse. Jetzt hat es ein eloxiertes Aluminium-Gehäuse, kann USB und wird vom einem der großen der Branche unter dem Handelsnamen "Powerizer" vertrieben. Es war und ist aber mein Baby, das Tuning-Tool, das genau das kann, was man für eine gute Abstimmung braucht, wie ich meine.
Die beiden Screenshot zeigen die Benutzeroberfläche am PC, über die man mit dem Kastl kommuniziert. Das linke Bild zeigt die Analyse-Funktion mit Echtzeit-Lambda über Drehzahl, Drosselklappenstellung und das Einspritz-Timing einer 690 , welches die Serien-ECU an den Injektoren exekutiert; das rechte Bild zeigt die neue Einspritzmap, bzw. die Modifikation des Original-Timings, das die Serien-ECU vorgibt.
So schaut das Produkt aus (hier im schlichten Plastik-Kleid):
Das Kastl wird, so wie der PowerCommander auch, zwischen Einspritzdüse und dem Stecker vom Kabelbaum eingebaut, der an diese angeschlossen ist. Dazu gibt es gewöhnlich ein Steckerpaar, von dem der eine Adapterstecker statt der Einspitzdüse in den Original-Stecker vom Kabelbaum eingesteckt wird, während der andere Stecker anstelle des Originals auf die Einspritzdüse kommt:
Der Adapterstecker im Kabelbaum-Stecker ist der Input vom Kastl. Über ihn "sieht" es die Einspritzimpulse, mit denen die ECU die Düsen ansteuert und deren Drehzahl. Diese Impulse werden in Echtzeit gemessen und über den zweiten Stecker vom Kastl, der auf der Einspritzdüse sitzt, als dessen Output ausgegeben. Als weiterer Eingang gibt es noch das Signal vom Drosselklappensensor für die Last, d.h. Gasgriffstellung. Damit wird dann, so notwendig, last- und drehzahlabhängig, über ein Meta-Kennfeld in meiner Device, der Einspritzimpuls am Injektor verlängert, wenn das Gemisch zu mager ist, bzw. der Impuls wird verkürzt, wenn es zu fett ist.
Um mit dem Kastl kommunizieren zu können, also um Kennfelder zu laden oder in Echtzeit die Steuergroßen zu erfassen, gibt es ein USB-Kabel zum Anschluß an den PC oder Laptop:
Das Gerät selber ist dabei so etwas wie ein Universalteil. Die Anpassung an das spezifische Motorrad-Modell erfolgt über einen Kabelbaum, den man an seinen Zentralstecker anschließt. Wenn man daher mal auf ein anderes Motorrad umsteigt, kann man das Kastl übernehmen und braucht nur den Kabelbaum tauschen.
Das ist alles nicht sensationell, das ist Stand der Technik. Was an dem gerät hier anders und besser ist als bei den Mitbewerbern, ist die Art und Weise, wie die neuen Kennfelder erzeugt werden. Das geht nicht über starre Tabellen, sondern dynamisch, unter Einbindung der Analysefunktion. Denn was nutzen mir alle Abstimmungsmöglichkeiten, wenn ich nicht weiß, wohin ich den "Regler" drehen soll?
Leider gibt es so etwas in dieser Art nicht für die KTM 690 - für die SD und auch die RC8 (selbe Einspritzung) habe ich das in der Schublade - , denn die hat eine ganz neue 12-Loch Einspritzdüse, deren Eigenschaften voll super sind, aber für diese Düse gibt es keine Adapterstecker:
Fürchte, so eine Plug&Play-Lösung wie für die SD geht sich heuer für die 690 nicht mehr aus.
Darum bin ich auf die Idee gekommen, so etwas wie eine professionelle DIY-Lösung für die Enthusiasten anzubieten, die nicht warten können und wollen. Und weil diese Lösung etwas von brutaler Bastelei an sich hat, möchte ich sie überhaupt nicht offiziell als Produkt anbieten, sondern nur hier im Forum als ein exklusives Produkt für die Mitglieder.
Brutal ist nämlich dieser Schritt, der einem nicht erspart bleibt, wenn die Adapterstecker fehlen:
Schnipp schnapp und der Original-Stecker ist ab vom Kabelbaum. Alles andere als "professionell", aber unvermeidbar, wenn man JETZT das Kennfeld einer 690 dressieren und nicht warten will.
Wie es nun weitergeht, ist eigentlich für das Kastl "business as usual", der eine abgeschnittene Ast, der am Motorrad baumelt, der wird mit dem Input verbunden, der nun haltlose Stecker für die Einspritzdüse kommt an den Kastl-Output.
In einem ersten Anlauf dachte ich daran, Stecker auf die Kable zu crimpen und so den Anschluß herzustellen. So habe ich das auch bei den ersten 690ern gemacht, die ich "veredelt" habe:
So fahren diese ersten 690er und zwar ohne Probleme. Allerdings habe ich mich daran erinnert, wie lange ich selber gebraucht habe, bis ich halbwegs mit der Crimp-Zange umgehen konnte. Und so wirklich kann ich das bis heute noch nicht.
Darum habe ich diese Crimp-Lösung ad acta gelegt und mache nun so etwas wie eine semi-professionellen Kastl-Anschluß. Hierzu muß man immer noch das Kabel zum Stecker abzwicken, dann geht es aber relativ ordentlich und "clean" weiter:
Es gibt ein Steckerpaar aus zwei, Männchen und Weibchen, Steckern, wasserdicht und automotive, mit je zwei Kabeln dran in den Farben des Serien-Kabelbaums. Das Weibchen kommt an den abgeschnitten Stecker, das Männchen auf den Kabelast am Motorrad, jeweils Farbe zu Farbe.
Die Verbindung mit den Kabelästen wird gelötet, und zwar mit einem "Solder-Sleeve", das ist ein Schrumpfschlauch mit einem speziellen Lot drinnen, das mit der Heißluft schnell schmilzt. Zur Not tut ein Feuerzeug auch diesen Job. Man braucht nur die Enden abisolieren, die Litzen verdrillen, den Lot-Schlauch drüberschieben, anheizen - fertig.
Wenn es in Satelliten was zum Anschließen gibt, kommen bevorzugt diese solder sleeves ran.
(Das Senkrechte in den Pic ist der solder sleeve)
Im Prinzip baut man auf diese Weise haltbar und (semi-)professionell ein Steckerpaar in den Kabelast zur Einspritzdüse ein und macht den Stecker absteckbar. Denke, wenn man nicht weiß, daß das so nicht gehört, sieht es ziemlich original und gut aus.
Der Input und Output von Kastl, bzw. seine Anschlusskabel sind bereits mit den entsprechenden Steckern in der richtigen Anordnung ausgestattet und konfektioniert. Da ist nichts mehr zu tun als die jeweiligen Stecker miteinander zu verbinden.
Wenn man irgendwann einmal die Kantn in den Originalzustand zurückversetzen will, schließt man das Kastl ab, verbindet das angelötetete Steckerpaar - und alles ist (fast) wieder so wie zuvor.
Ich denke, man kann das schon semi-professionell nennen, zumal das Kastl selber alle features hat, die das "richtige" Produkt auch hat. Der einzige Unterschied ist dieses - zugegeben - schon brutale Hinein-Hacken in den Kabelbaum.
Aber dieser Enthusiasmus und die Entschlossenheit, die notwendig ist, um den Seitenschneider anzusetzen, die sollen auch belohnt werden: das Preisschild auf dieser DIY-Geschichte wird deutlich unter 200 Eier zeigen.
Den genauen Preis kenne ich, wenn ich nächste Woche die ersten Kabelbäume habe.
Wie bereits gesagt, ich will dieses Lösung nur hier in diesem Forum und an seine Mitglieder anbieten Denn nur hier, denke ich, finde ich die Leute, die verrückt genug sind, bei einem neuen Motorrad an den Kabelbaum zu gehen, um die wirkliche Leistung aus dem Motor - standfest und haltbar - herauszukitzeln.
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