ABS-Regelung VR 701 SM (2020)

  • Ich habe vorgestern eine 2020er 701 im kompletten Serientrimm eines Kumpels zum Service gefahren.


    Als ich versuchte auf trockener Straße mit warmen Reifen etwas knackiger zu Bremsen (Map2, TC aus) stieg das ABS derartig früh ein, dass ich das Gefühl hatte, ich würde auf nassem Gras bremsen. Das Pulsieren des Bremshebels war wesentlich beeindruckender als die Bremsleistung.


    Dieses Bremsverhalten kenne ich von meiner 2019er SMCR nicht. Ich fahre mit ABS-Dongle und kriege selbst bei feuchter Straße das Ding ganz easy auf das Vorderrad gestellt. Aber selbst wenn ich den Dongle ziehe, regelt meine SMCR nicht so derartig früh. Gefühlt kriege Ich mit der 701er die Hälfte der reibwertbedingten Bremsleistung hin. Stoppies gehen damit natürlich überhaupt nicht.


    Hat irgendjemand das selbe Phänomen einmal bemerkt? Was kann denn da die Ursache sein? Defekte Regeleinheit? Falscher Softwarestand?


    Kann das ein Husqihändler auslesen und ggf. ändern oder muss da Bosch mit dem goldenen Softwareschlüssel anrücken?


    Cheers

  • Juchu, ich bin nicht alleine!

    Auf einer Duke 4R aus 2014 allerdings.


    Das hat mit der Feder-/Dämpfungsabstimmung zu tun wie ich bisher feststellte:

    Auf welliger Fahrbahn schnell und stark gebremst läßt das VR "pumpen" und das ABS macht die Bremse auf.

    An der selben Stelle mit deaktiviertem ABS fängt der Reifen periodisch im Takt mit der Gabelschwingung lauter kleine Quitscherl zu machen, bremst aber viel besser.


    --> Zugstufe aufmachen damit das Rad schneller ausfedern kann und mehr Bodenkontakt hat.

    Wird besser aber vmtl. nicht gut.


    Oder Du bremst einfach immer 50m früher und legst die Mühle mit sanft ansteigendem Bremsdruck ebenso sanft in die Gabelprogression rein.

    Oder einfach nur mehr bei topfebener Fahrbahn schnell/stark bremsen.

    Das geht halt leider nur bedingt.


    Ich kann das ABS beim Mitrollen im Stadtverkehr "provozieren": schlagartig in die Eisen gehen und wenn die Gabel ein Stück einfedert gleich wieder auslassen. Nach dem ausfedern gleich wieder zupacken, wiederholen - im Sekundentakt oder kürzer. Man muss dabei gar nicht mal stark bremsen um ABS aus de Fassung zu kriegen.


    Ein Update des Steuergerätes war nicht möglich da bereits der Letztstand drauf war/ist.

  • Siciliano

    Hat den Titel des Themas von „ABS-Regelung VR 2020er 701 SM“ zu „ABS-Regelung VR 701 SM (2020)“ geändert.
  • Hi MadHuf,

    Ich glaube dein Bremsverhalten und jenes der 701 haben eine unterschiedliche Ursache.


    Man kann die 701er auf topfebener Straße reproduzierbar in den Federweg reinbremsen und ab einem reproduzierbaren Punkt ohne Stempeln im Federweg, fängt das ABS an zu regeln. Das Rad verliert nie Bodenkontakt und v'"(t) (mathematisch ausgedrückt als Regelgröße des ABS) wird nie groß, so dass ein ordentlich parametrisiertes ABS hier reinpfuscht.


    Du machst einfach linear den Bremsdruck zu und bei gefühlt halber möglicher Verzögerung macht das ABS ein weiteren Druckaufbau zunichte.


    Ich werde mal an meiner SMCR den ABS-Dongle ziehen und Vergleichsbremsungen machen. Weil... So wie die 701er bremst, kann man nicht mal ein Wurstbrot beim Reinbremsen in die Kurve versägen... ?


    Cheers

    Einmal editiert, zuletzt von Wurstair ()

  • Das alles hab ich mir anfangs auch gedacht!

    Hab zwei Jahre nach Ursachen geforscht und erst ein radikaler Schlechtweg-Bremstest mit ABS auf aus hat es hervorgebracht.

    Das ABS macht auch auf wenn das HR neigt kontakverlustig zu werden. Das passiert bei SMs sehr schnell wegen der weichen Federung.


    Aber gut, such Du nur weiter, wenn Du zu einer anderen Lösung kommst nenne sie hier.


    Übrigens glaube ich nicht das KTM das ABS ordentlich parametrisiert...

    ... eher ziemlich konservativ wie ich es schon mal aus der Fachpresse von Offizieller Stelle vernommen habe.


    Kannst Du das ABS wie beschrieben "provozieren"?