@ Stefan
Erst einmal DANKE für deine wie immer sehr ausführlichen Ausführungen. Bitte empfinde mich hier nicht als Korinthenkacker - ABER ich bin noch immer nicht ganz bei Dir oder sagen wir es so, dass ich es noch immer nicht genau verstehe.
Das ein Mopped keinen Platz für einen entsprechenden Lambda Hitzdraht Luftmengenmesser hat und dass der durch ihn auf der Ansaugseite erzeugte Druckabfall welcher ja dann das eine oder andere Pferdchen klauen würde nicht gerne gesehen wird - ist mir klar!
Und die Berechnung der sich in einer gegebenen Gasmenge befindlichen Stoffmenge in Mol an Sauerstoff mittels des idealen Gases unter Zuhilfenahme von p/v/t leuchtet auch ein!
Nur würde mich eben auch interessieren WIE der zur Dichteberechnung verwendete Druckwert in der ECU weiter verwendet wird. Ist es eine kontinuierliche Messung welche einen Basis (Luftdruck) Wert ergibt.
Denn nun wird es für mich interessant - denn nun stellt sich für mich folgende Frage: Handelt es sich bei der Gemischaufbereitung der RC8R nicht einfach um eine AN (alpha-N) Steuerung? Eine AN Steuerung welche aber mit diversen Zusatz- Sensoren und Messschlaufen "aufgebohrt" und verfeinert wurde!
Denn eine Gemischaufbereitung über eine A/N Steuerung erfolgt letztlich ohne direkte Messung der angesaugten Luftmenge, nur der Lastzustand des Motors, bestehend aus Drosselklappenwinkel und der jeweiligen Drehzahl werden zur Ermittelung der angesaugten Luftmenge herangezogen
Es gibt bis auf die Luft- und Motortemperaturmessung keine weiteren Sensoren, die irgendwie über "Messungen" automatisch die Gemischbildung beeinflussenbei einer A/N kann selbstverständlich über die lambdaregelung im steuergerät in gewissen grenzen nachgeregelt werden, so dass geringe abweichungen ausgebügelt werden, SOLANGE DIE REGELUNG AKTIV IST und man auch nicht an die regelgrenzen stösst
wenn die regelung aus ist, warmlauf, kalte sonde, vollast usw. fährt man nach wie vor ungeregelt, auch "open loop" genannt und muss eine passende gemisch"zubereitung" bereitstellen
aber auch im geregelten betrieb ist eine möglichst genaue vorgabe hilfreich, denn wenn nicht nachgeregelt werden muss, entfallen auch die (unter anderem zeit-) probleme der regelung, man könnte also einen perfekt in jedem betriebszustand abgestimmten G-kat motor auch ohne lambdaregelung fahren und würde auch ohne regelung die gleichen abgaswerte schaffen, theoretisch machbar, praktisch aber eben nicht, was die millionen g-kat fahrzeuge sämtlicher hersteller aufzeigen
moderne steuergeräte haben natürlich auf der lambdamessung basierte additive und multplikative gemischkorrekturen, die abgespeichert werden und damit ohne erneutes anlernen sofort zur verfügung stehen, natürlich werden diese korrekturwerte permanent langzeit"angepasst", das "grundkennfeld" kommt damit schonmal sehr nahe an das optimum um der regelung beste voraussetzungen zu bieten
bei serienmotoren sind A/N steuerungen lange zeit verwendet worden, das denkt nur kaum jemand, aber fast alle sogannten "zentraleinspritzungen" in den billigmotoren von opel, vw & co. wurden ohne luftmengenmessung und ohne saugrohrdruckmessung gefahren, waren also im prinzip alpha-n steuerungen in GROSS-SERIE !
Jeder Last- und Drehzahlpunkt des Motors muss im A/N Kennfeld von Hand bestimmt und hinterlegt werden, eine Änderung des Luftdurchsatzes pro Punkt bekommt die Steuerung nicht mit und dosiert weiterhin die im Kennfeld abgelegte Spritmenge
Das ist dann prinzipiell erstmal kein Problem, denn die angesaugte Luftmenge ist in jedem Last- Drehzahlpunkt bei wiederholtem anfahren dieses Punktes immer wiederkehrend gleich - solange sich der Luftdurchsatz des Motors nicht ändert
Und hier liegt nun der Hase im Pfeffer, jede Änderung am Motor, vom Ansaugtrichter über die Airbox bis zum Auspufftopf, kann eine Änderung des Luftdurchsatzes bei gleichem Drosselklappenwinkel bewirken, verschmutze Luftfilter, verstellte Steuerzeiten, zugekokte Auslasskanäle usw. - Eine A/N bekommt das alles nicht mit, sie muss dann neu auf die geänderten Bedingungen kalibriert werden.
Während Luft- Mengen- und Massenmesser geführte Motorsteuerungen durch die direkte Messung der Ansaugluftmenge solche Änderungen mitbekommen und weitgehend bzw. vollständig ausgleichen können, ist das bei einer reinen A/N eben nicht automatisch so. Und um diesen Nachteil zu eliminieren hat nun KTM - wenn ich die Sache richtig interpretiere - die auf dem Gasgesetz basierte p/v/t Massenstrommessung implemeniert.
Diese Betrachtungen gelten bis hierhin erstmal (nur) für einen Motor ohne Lambdaregelung. Da es sich aber bei der RC8R um ein Strassenmopped mit KAT handelt muss nun die Stöchiometrie des Verbrennungsgemisches bzw. Des Abgases wesentlich genauer bekannt sein.
Bei einer A/N kann selbstverständlich über die Lambdaregelung im Steuergerät (ECU) in gewissen Grenzen nachgeregelt werden, so dass geringe Abweichungen ausgebügelt werden, SOLANGE DIE REGELUNG AKTIV IST und man auch nicht an die Regelgrenzen stösst
Wenn die Regelung aber aus ist, (Warmlauf, kalte Sonde, Vollast oder Rennbetrieb ohne Sonden usw.) fährt man nach wie vor ungeregelt, auch "open loop" genannt und muss eine passende Gemisch"Zubereitung" bereitstellen.
Aber auch im geregelten Betrieb ist eine möglichst genaue Vorgabe hilfreich, denn wenn nicht nachgeregelt werden muss, entfallen auch die (unter anderem Zeit-) Probleme der Regelung. Man könnte also einen perfekt in jedem Betriebszustand abgestimmten KAT - Motor auch ohne Lambdaregelung fahren und würde auch ohne Regelung die gleichen Abgaswerte schaffen - theoretisch machbar, praktisch aber eben nicht, was die Millionen KAT Fahrzeuge sämtlicher Hersteller aufzeigen. Und aus dem Grund kommt dann eben wiederum die p/v/t Luftmengenmessung zum Einsatz.
Moderne Steuergeräte haben natürlich auf der Lambdamessung basierte additive und multplikative Gemischkorrekturen, die abgespeichert werden und damit ohne erneutes Anlernen sofort zur Verfügung stehen, natürlich werden diese Korrekturwerte permanent langzeit"angepasst", das "Grundkennfeld" kommt damit schonmal sehr nahe an das Optimum um der Regelung beste Voraussetzungen zu bieten.
Und nun hat die Gemischaufbereitung der RC8R aber auch noch 2 Drucksensoren in den Saugrohren eingebaut. Diese werden - wenn ich die Sache hier richtig interpretiere - bei geringen Drosselklappenöffnungswinkeln bei welchen eine
Reine AN (alpha - N) Regelung auf Grund der dann fehlenden oder besser gesagt der zu geringen Modulation ihre Probleme hat - zur Gemischregelung verwendet.
So weit so gut... Was mich aber nun interessiert ist ob jemand von Euch - die Ihr eure "Böcke" stundenlang auf den Prüfständen quält und euch tagelang in der Umprogrammierung der Parameter eurer Kennfelder übt - wisst WIE die von den einzelnen Messstellen generierten Messwerte in die Steuerung DER RC8R eingeflochten werden und WIE sie in den Algorithmen weiter verarbeitet werden. Denn - eine saubere Umprogrammierung und Anpassung kann erst erfolgen wenn ich ALLE Zusammenhänge erkenne und verstehe...
Und JA ich diskutiere hier ausdrücklich über eine (zumindest für mich) OPEN SOURCE LÖSUNG!!! Denn ich habe hier unter anderem eine komplette Magneti Marelli SRT-E Unit liegen - und bei der weiss ich dann wie die einzelnen Sensoren - je nach den welche und wie viele "angehängt" werden - eingeschleift und verarbeitet werden...Und dabei lässt sich dann nicht nur die Gemischaufbereitung sondern auch die gesamte Zündung des Gemisches sowie eine Last- und Schräglagen - abhängige TC - inkl. Wheeliekontrolle und ABS realisieren... Das ganze läuft mit einem renomierten (nicht KTM) - Tuner...
Wir sind auch grad noch noch auf der Suche nach einer g'scheiten Einspritzanlage mit Dusche...
Thema ist fahrbare Leistung mit Doppel Akkra - ohne Kat aber mit reduziertem Abgasgeräusch. Eine Evo 4 oder 6 ist keine Alternative. Auspuffkrümmer sind von der RC8R - Töpfe sind auch Akkra - aber angepasst von der Aprillia Mille (weil runderes Design).