Motorschaden...

  • Nach grosser Inspektion samt Ventileinstellung gingen die Probleme los...
    Zuerst ein Kupplungsproblem, ist inzwischen behoben. Bei heutiger ausgedehnter Probefahrt plötzlicher Leistungsverlust. Fühlte sich an wie Notlauf. Na gut, tuckerste eben erst mal nach Hause, waren nur noch 5km...
    Plötzlich sehr komische Geräusche:


    http://www.seifert-elektronik.…es/SMC%20Motorschaden.mp4


    Ich bin mir eigentlich sehr sicher, bei der Kupplungsmontage nichts falsch gemacht zu haben. Ja, Öl habe ich auch wieder korrekt aufgefüllt.


    Hartes metallisches Klackern, rechte Seite.

  • ja, das klingt nicht normal
    eher so, wie wenn NULL Öl drinnen wäre.....
    aber du schreibst ja, dass genug drinnen ist


    Ventilspiel zu groß ?
    keine Ahnung, kenn mich mit der Mechanik des Motors nicht gar so gut aus!!!

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  • Öl jedenfalls nicht, habe auch vor dem endgültigen Abstellen noch mal geschaut - alles gut.


    Und meine rechts/links-Schwäche hat wieder zugeschlagen :crazy: , Geräusch ist auf der linken Seite.


    Was habe ich alles gemacht? Gut, KNZ ist hierfür völlig irrelevant (aber dafür ist er jetzt hübsch orange :grins: ).
    Kupplungsinnenleben hatte ich komplett raus, aber in derselben Reihenfolge wieder eingebaut, Verwechslung ausgeschlossen.
    Die 4 inneren Federn eingesetzt, Kupplungsnabe drauf, Markierung beachtet, äussere Federn drauf, mit 6Nm angezogen, Deckel drauf, Öl rein, fertig.


    Ventile sind gerade gemacht worden (und seit grossen Inspektion habe ich Huddel mit der Karre :zorn: ), aber ich denke nicht, dass es damit was zu tun hat. Keine KTM-Werkstatt, aber der arbeitet sehr gut.


    Und noch was komisches: Leistungsverlust setze exakt in dem Moment ein, als die Reserveleuchte anging. Aber das kann ja auch damit nichts zu tun haben.

  • Ein ähnliches Geräusch hatten wir im letzten Jahr bei einer GS800.
    Nach dem Ölwechsel 30km gefahren und dann genau solch ein blecherndes Geräusch.
    Dachte zuerst das sich im Vorschalldämpfer was gelockert hatte aber als es stärker wurde gings in die Werkstatt.
    Naja waren dann 3T€ Schaden. Kurbelwelle hatte total gefressen.
    Ich hoffe für dich das es nicht so schlimm ist. Daumen drück!

    MZ Skorpion Tour Bj. 2001 - 18.400km

    MZ 1000SF Bj.2006 - 92.800 km

    KTM 1290 SD GT Bj.2016 - 50.050 km
    mz1000sf

  • Heute habe ich mich endlich mal drangemacht und angefangen zu demontieren.


    Wie bekommt man die Kipphebel raus??
    Hatte was gelesen, das die Achsen durch die Löcher im Nockenwellenritzel passen, aber dafür sind die irgendwie nicht an der richtigen Stelle :denk:


    Naja, so wie die Rolle aussieht, hat es die Nockenwelle eh hinter sich.


    musste wirklich 2 mal hinschauen um die Rolle zu erkennen...sieht wirklich schlimm aus.


    Die Kipphebel bekommst du raus, indem du die 4 Inbusschrauben (2 pro Kipphebel) rausschraubst und dann die längere der Schrauben in die Kipphebelachse, von der Seite auf der die Steuerkette ist, reindrehst.
    Wenn du den OT eingestellt hast, solltest du genau durch die 2 Bohrungen des Rades der Nockenwelle die Kipphebelachse sehen können.


    EDIT: hab dir mal ein Bild rangehängt, damit du siehst welche Bohrungen ich meine :)

  • Wow. Aber wenigstens hat der Rollenbolzen tapfer durchgehalten! Von nem kapitalen Motorschaden würde ich noch nicht sprechen. Neuen Auslasshebel, neue Nockenwelle und von mir aus auch noch nen neuen Einlasshebel. Danach noch nen doppelten Ölwechsel und gut ist.


    Aja, nur zur Kontrolle deines Ventileinstellmechanikers: Schau unbedingt nach ob die Kipphebelachsen mit dem Punkt nach oben eingebaut waren. Sonst könnte das ein Folgeschaden aufgrund fehlender Schmierung sein!

  • Ich kann auf dem Auslass-Kipphebel beim besten Willen keine Rolle erkennen. Ist da wirklich was?
    Die Nocke darunter ist auch fertig.


    Wenn die Löcher im Steuerkettenrad nicht stimmen, dann bist du auf der falschen Seite - musst um 180° weiterdrehen.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • nun sollte man ja mit solchen Ferndiagnosen, vor allem mit nur einem Bild etwas vorsichtig sein - aber ich würde mal, wie von Cometeus empfohlen, checken ob die Kipphebelachsen mit der richtigen Seite nach oben eingebaut worden sind, nach dem Ventilspiel einstellen. Das Rollenlager scheint nicht das allseits diskutierte Problem mit dem wandernden Bolzen gehabt zu haben (sonst würde es kaum sauber mittig sitzen und es sollten/könnten Schabspuren am benachbarten Kipphebel zu sehen sein).
    Das sieht schlicht und ergreifend nach "fest gegangen" aus. Festgegangen und ausgeglüht. Die Auslassrolle sieht auch schon etwas verfärbt aus (kann aber am Foto liegen). Könnte mir vorstellen, dass die Kipphebelachsen nicht richtig eingesetzt waren und deshalb die die Kipphebel inkl. Lager und Rollenlager trocken gelaufen sind. Wahrscheinlich sind die Achsen dann auch hinüber und die Lagerböcke müssen kontrolliert werden.
    Wenn die Kipphebelachsen nicht mit dem Körnerpunkt/der Fase nach oben eingebaut sind würde ich das dem "Ventileinsteller" um die Ohren hauen......
    Gruß


    Bernhard

  • Guter Denkansatz, aber bei falsch eingebauten Achsen staut sich das Öl entlang der Achse und des Lagerbocks und kommt nicht weiter in den obersten Bereich des Zylinderkopfs, sodass die Achse quasi mehr geschmiert wird als ihr lieb ist.


    Aber schaden kann es keinesfalls die Achsen auch zu kontrollieren. Neben einer optischen Kontrolle empfiehlt sich auch die "Fingernagelprobe". ^^


    Der Schaden scheint gar nich so selten aufzutreten. Vor allem liest man in Amerikanischen Foren davon:






    Ob die öfters falsch rum die Achsen verbauen?


    Keinesfalls sollte man aber beim Einbau der Hebel/neuen Hebel auf das...

    ...körnen vergessen.


    Lieber hab ich nen angelaufenen Kipphebel, als ein ausgekoztes Nadelllager im Motor. Das ist meine Devise in diesem Bezug.

    2 Mal editiert, zuletzt von cometeus ()

  • Wow, es könnte also was mit dem Ventileinstellen zu tun haben?
    Aufgetreten ist das ganze 200-300km nach der grossen Inspektion. Vielleicht sollte ich erst mal gar nichts weiter demontieren :denk:.
    Ich halte ja eigentlich viel von dem Mechaniker, aber Fehler passieren schon mal. Sollte nicht sein, ist aber so.
    Insgesamt hat die jetzt etwas über 40.000 drauf, genau weiss ich es nicht, Batterie ist seit März ausgebaut.

  • Ja das kann durchaus sein. Die Einbaulage der Achsen kannst du auch ganz einfach selber kontrolliern. Du brauchst nichts weiter zu zerlegen:


    Hier ein Auszug aus einem nicht weiter genannten interessanten Buch. Bei Position 2 kann man anhand des 2. Bildes sehen wie die Achse reingehört. Das sieht man auch im eingebauten Zustand. Man brauch nur den Motor/die Nockenwelle in die entsprechende Stellung drehen, sodass die Löcher des Nockenwellenzahnrades genau über den Achsen stehen/fluchten.


    EDIT: Aja, man beachte die INFO auf dem Bild!

  • Jetzt mal ganz ehrlich hat der blind die Ventile eingestellt? So ein Schaden kommt nicht einfach so in 200km das müsste absehbar gewesen sein und es hätt da schon der Kipphebel getauscht werden sollen bzw. hätte man dir das raten sollen. vor allem kennt man die Problematik an dem Motor kennt, wenn ich den Ventildeckel runter hab Check ich die Rollen immer mit, die Kipphebel sind ja gleich ausgebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von Michael_990SD ()

  • Über die Schadensursache kann man nur spekulieren. Es muss jedoch das Nadellager blockiert haben um so anzulaufen.Wie das von statten gehen konnte weiß ich nicht. Eine Vermutung wäre, dass durch eine Einstellung des Ventilspiels das Nadellager (wohl gemerkt vorgeschädigt) minimal anders belastet wurde, sich dadurch irgendwo ein Grat gebildet hat, welcher die Freigängigkeit des Lagers einschränkte. Dies wurde daraufhin heißer, blockierte noch mehr und verursachte den Schaden.
    Eine andere Vermutung wäre, dass die einseitige Belastung der Auslasshebelrolle durch die Autodeko, mit der einhergenden einseitigen Tragbelastung des Nadellagers zu einem einseitigen Abnutzen der Nadeln/Laufflächen führt. Was folgt sind übertrieben dargestellt "konische Nadeln" oder eine konische Lauffächenhohnung der Rolle (je nachdem was zuerst nachgiebt) wodurch das Lager quasi "schief" läuft. Daraus würde auch eine erhöhte Wärmentwicklung und erhöhter Verschleiß resultieren, der das Lager/die Rolle dann zerstört.


    crazy horse:
    Auf jeden fall würde ich die Hebel mal rausnehmen und wie bereits erwähnt auch die Achsen und die Lagerböcke kontrollieren. Auch gehört die Nockenwelle raus um deren Lagerung auf Freigängigkeit/Beschädigung kontrolliert.


    Zusätzlich zu deiner Auflistung würde ich noch das Öl anführen. Falls du die Reperatur selber machst wirst du auch vermutlich passende Shims und eine Fühlerlehre zur Ventilspielkontrolle benötigen. Weiters einen Körner zum Körnen der neuen Kipphebelbolzen.


    Aja interessehalber: Handelt es sich bei den verbauten Hebeln noch um die Erstausstattung oder wurden diese schonmal getauscht. (Kann man am Datumsstempel der Hebel ablesen)

    Einmal editiert, zuletzt von cometeus ()

  • Sind wohl noch die Originalen Kipphebel, SF12 P..9 steht drauf.
    Was mir im Moment die meisten Sorgen macht - die Nadeln sind allesamt weg :crazy: . Wieviele sind es denn und wo würde man die evtl. finden?

  • Sehr interessanter Schaden. Falls die Nadeln magnetisch sind könntest du versuchen mit einem starken Magneten (aus einer Lautsprecherbox oä.) diese in Richtung der Ölablassschraube zu ziehen. Vorausgesetzt die Nadeln sind bis nach ganz unten durchgewandert.


    Ich gehe mal stark davon aus dass mindestens eine Nadel nahezu komplett aufgerieben wurde. So entstand Spiel im Lager, die anderen Nadeln haben sich verstärkt abzunutzen begonnen und sind dann irgendwann seitlich rausgewandert, da das Lagerspiel einfach sehr groß geworden ist.


    Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass dieser Schaden innerhalb von so wenigen km seit der letzten Kontrolle aufgetreten ist. Da muss doch vorher schon ordentlich Spiel an der Rolle vorhanden gewesen sein.


    Dein Schaden spricht jedenfalls für die Erfahrung vieler Langstrechen LC4ler: Die Hebel versagen spätestens ab rund 30000 - 35000 km ihren Dienst.