Mal kurz was zum Tinnitus:
das sind Ohrgeräusche, die man ohne äußeren Anlass hört. Ursache sind i.d.R. diverse Krankheiten, evtl. auch ein Knalltrauma, nicht jedoch Motorradfahren.
Wie immer als Folge zu hoher Lautstärke drohen auch beim Biken Gehörschäden. Die äußern sich aber durch Schwerhörigkeit. Das könnte auch der Grund sein, weshalb einige scheinbar keine Probleme mit der Lautstärke haben ;)
Hallo Thomas,
nun bin ich Ingenieur und kein Mediziner, kann Dir aber nicht beipflichten. Ich habe meinen Tinnitus auf einem Krokus-Konzert gratis dazubekommen, als ich ohne Ohrstöpsel dort war. Im Gegensatz zu früher war das Pfeifen NICHT am nächsten Morgen verschwunden. Und am übernächsten auch nicht. Seither ist es mein ständiger Begleiter, mal fällts auf, mal nicht. Wenn man sich drauf konzentriert oder es ganz ruhig ist, ist es aber immer da.
Seither war ich nie mehr ohne Gehörschutz auf einem Konzert.
Bin ich nun mit einem zu lauten Moped unterwegs (also zum Beispiel mit der @), dann wird das nach einer gewissen Zeit schmerzhaft und trübt die Fahrfreude nachhaltig. Es pfeift dann schon während der Fahrt lauter als der Fahrtwind und hält auch nach Ende der Tour noch Stunden bis Tage an.
Meine Gehörwerte habe ich auch prüfen lassen. Auch altersgerecht, mit leichtem Abfall im Hochtonbereich.
Und ja, Helme sind unterschiedlich laut, und Mopeds (windgeräuschtechnisch) erst recht!
Natürlich hängts von der Sitzhaltung ab, und von der Körpergröße und der Kopfhaltung und was weiß ich. Aber gerade auf der @ konnte ich wunderschön nachvollziehen, wie immens der Unterschied zwischen sitzend und stehend war! Stehend war es himmlisch ruhig, sitzend bereits ab 60 -70 richtig laut!
Jetzt habe ich ja die ersten 600 Kilometer auf der SDR zurückgelegt. Die Probleme sind gelöst, das Geräuschniveau ist ohne Ohrstöpsel absolut ok. Kein erhöhtes Pfeifen nach drei Stunden Fahrt. Prima, das war das Ziel.
Noch ein Wort zu Otoplastiken. Habe mir im Herbst welche machen lassen und dafür 200 Euro bezahlt. Die besten, die es gab, mit austauschbaren Filtern.
Bisher ein, zwei Mal auf der @ ausprobiert und auf zwei, drei Konzerten.
Klangeindruck: Besser als mit den Schaumstoffpfopfen, gegenüber teureren Standardsstöpseln wie den Alpine (ca. 25 €) oder den Hearos nochmal besser, aber kein Quantensprung. Beim Konzert angenehm, es bleiben nicht nur Bässe übrig. Auf dem Moped besser als alles andere, aber natürlich ist das Gefühl des "in-Watte-gepackt-seins", das mich an der Stöpselei so stört, besser, aber trotzdem noch präsent.
Aber von der Bequemlichkeit bleibt das ganze hinter den Erwartungen zurück. Trotz Abformung am Ohr beginnt es nach ein, zwei Stunden auch auf dem Konzert schon irgendwie störend zu drücken.
Auf dem Moped, wo das Ohr durch den Helm etwas "Druck" erhält, ist das ähnlich. Dazu kommt noch, dass es schon beim Aufsetzen des Helms nicht einfach ist, die Dinger drinzubehalten. Aber spätestens beim Absetzen springen die teuren Teile wie Gummibälle durch die Gegend, wenn man nicht aufpasst. Nachdem ich sie im Herbst im Waldlaub suchen mußte (gottseidank sind sie KTM-orange 
) hab ich ne Kordel drangemacht.
Mein Fazit: Für das viele Geld auch nicht der Weisheit letzter Schluß.
Eigentlich wollte ich auf den seit langem angekündigten SENA Helm warten, der aber immer wieder verschoben wird. Der soll ja die Windgeräusche ähnlich wie der hier bereits erwähnte BOSE-Kopfhörer über ein Mikro aufnehmen und dann gezielt eliminieren. Ob das funktioniert, wissen wir, wenn es ihm mal gibt.
Zusammenfassung: Nein, es ist nicht egal, welcher Helm und welches Moped. Und Ohrstöpsel sind auch nicht die Lösung. Die SDR mit Shoei NXR funktioniert.
Mich würde natürlich noch brennend interessieren, ob die neue @ das Windgeräuschproblem jetzt wirklich merklich verbessert hat oder nur minimal...