Problem mit Kupplung

  • So dann fang ich mal an.




    Ich fahre eine 2015er 690 Enduro R mit Supermotosatz. Vor 2 Monaten wurde die 20k Inspektion bei meinem KTM Händler durchgeführt. Moped hat jetzt knapp 22k und hatte noch nie Probleme.
    Öl wird vor jeder Fahrt bis zur oberen Markierung nachgefüllt und Motor wird immer warmgefahren.


    Es fing alles an während einer normalen Tour, alles lief problemlos. Nach ca. 30km Fahrt merkte ich ein deutliches Durchrutschen der Kupplung bei heftigem bzw. ruckartigem Gas geben. (1-4 Gang)
    Das Geräusch während des Durchrutschens hörte sich alles andere als gut an. Es war ein deutlich, lautes, mechanisches klirr Geräusch, wirklich übel. Eigentlich untypisch für ein Kupplungsdurchrutschen.


    Bei mäßigem Gas lief das Moped einwandfrei und ich konnte somit noch nach Hause fahren. Mein erster Gedanke: Die Kupplung ist fertig. Bekannte von mir hatten bei ihren 690ern auch bei ca. 25k die Kupplung gewechselt
    und durch einen Amateurfehler meinerseits (Burnout Fail und Kupplung wirklich heftig lange schleifen lassen..) schlussfolgerte ich also ich brauche eine neue Kupplung. Gesagt getan und die neue EBC Kupplung
    mit neuen Lamellen, Zwischenringen und verstärkten Federn war nach 3 Tagen da.
    Als ich die Kupplung ausbaute entdeckte ich ein kleines, abgebrochenes Metallstück (siehe Foto 1), dass sich in eine der vier Kupplungsfedern gebohrt hatte, die Schraube der Feder lies sich dadurch auch nur sehr schwer rausdrehen (siehe Foto 2)
    Die Feder klemmte dadurch und konnte nicht richtig federn.
    Zusätzlich ragte das Metallstück in dem Kupplungskorb in Richtung Kupplungsmitte (ich weiß nicht inwiefern dieses Metallstück während der Fahrt Probleme verursacht hat oder ob es irgendwo geschliffen hat etc.)
    Das Metallstück an sich stammt von der Muttersicherung in der Mitte der Kupplung (SICHERUNGSBLECH 07, KTM Teilenummer 75032018000)
    Dort erkennt und fühlt man auch die Bruchstelle (siehe Foto 3). Dort befinden sich insgesamt 3 Sicherungen.. jetzt nur noch 2 da es ja abgebrochen ist.
    Es macht aber den Eindruck als ob die verbliebenen Sicherungen auchnoch sehr gut halten.
    Nun ja ich habe also ganz normal die neue Kupplung eingebaut, Kupplungslamellen in Öl einweichen lassen etc. und alles wieder zusammengebaut. (Moped lag auf der Seite während des Umbaus)
    Beim Ausprobieren der Kupplung fiel mir als erstes die deutlich sehr, sehr schwerere Kupplung auf. Der Kupplungshebel ließ sich kaum noch ziehen..
    Ich wusste, dass durch die neuen Federn die Kupplung schwerer wird aber das war deutlich zu viel.
    Als ich den Motor nun im Leerlauf startete hörte ich ein deutliches lauteres klappern so als ob etwas gegen den Kupplungsdeckel drücken würde. Der Deckel wurde innerhalb ein paar Sekunden auch schnell warm
    daher machte ich den Motor direkt wieder aus. (lief höchstens 10 Sekunden) Ebenso funktioniert die Kupplung nichtmehr wenn ein Gang eingelegt ist. Bei gezogener Kupplung lässt sich bei eingelegtem Gang das Rad nicht drehen..



    Zu Problem Nummer 1: Wieso ist dieses Metallplätchen abgebrochen und was könnte es verursacht haben? Kommt von diesem Plättchen das klirr Geräusch beim durchrutschen? Kennt jemand dieses Problem?


    Zu Problem Nummer 2: Was habe ich beim Kupplungseinbau falsch gemacht bzw. was stimmt nicht? Hat jemand Erfahrungen bzw. irgendwelche Tipps?




    Bin dankbar für eure Hilfe :)

  • Öl wird eigentlich immer im warmen Zustand bzw. annähernd bei Betriebstemperatur kontrolliert.
    Und das sich bei eingelegtem Gang und gezogener Kupplung das Hinterrad nicht von Hand drehen lässt(im kalten Zustand), ist auch normal. Wird garantiert auch vorher so gewesen sein.

  • Öl wird eigentlich immer im warmen Zustand bzw. annähernd bei Betriebstemperatur kontrolliert.
    Und das sich bei eingelegtem Gang und gezogener Kupplung das Hinterrad nicht von Hand drehen lässt(im kalten Zustand), ist auch normal. Wird garantiert auch vorher so gewesen sein.

    Jedenfalls war noch nie zuviel oder zu wenig Öl im Motor das war eigentlich meine Intension rüberzubringen..
    Und ich habe das Hinterrad nicht mit der Hand gedreht, das Motorrad stand aufrecht und ich wollte es schieben.
    Habe noch nie getestet ob ich das Hinterrad mit der Hand drehen kann wenn die Kupplung gezogen und der Gang drinne ist :denk:

  • Genau diesen Defekt hatte ich 4x an meinen 690er-Maschinen, wobei es 3x die Duke und 1x die Enduro betraf. Bis vor ca. 1,5 Jahren bestand nicht die Verpflichtung seitens KTM, dass bei jeglicher Umbaumaßnahme der Kupplung die Zentralmutter über dem Sicherungsblech noch zusätzlich mit sehr fester Schraubensicherung verklebt werden muss.


    In deinem Fall wird sich wie bei mir die Zentralmutter aufgedreht haben und eine Lasche vom Sicherungsblech abgerissen haben. Wenn das Teilstück ungeschickt in den Korb zwischen die Lamellen kommt, rutscht von einem Kupplungsvorgang zum nächsten die Kupplung durch.


    Ob du den Umbau einwandfrei erledigt hast, kann ich schwer beurteilen. Bevor bei so einem Defekt normalerweise Hand angelegt wird, würde ich sowas immer zuerst mit KTM direkt abklären, denn dieser Schaden ist ein Konstruktions- bzw. Richtlinien-Fehler seitens KTM. Weiters ist beim 690er Motor normalerweise kein stärkeres Kupplungspaket notwendig. Wenn du die originale Kupplung nach dem Blechbruch nicht verheizt hast, würd ich grundsätzlich mal auf diese zurückrüsten und erneut testen.

    KTM-Haltbarkeitstestfahrer


    Dzt: 1290SDR'15+690E'20
    Alt: 690D'13+690E'10+990SMT'11+990SMR'09+640SM'00

  • Genau diesen Defekt hatte ich 4x an meinen 690er-Maschinen, wobei es 3x die Duke und 1x die Enduro betraf. Bis vor ca. 1,5 Jahren bestand nicht die Verpflichtung seitens KTM, dass bei jeglicher Umbaumaßnahme der Kupplung die Zentralmutter über dem Sicherungsblech noch zusätzlich mit sehr fester Schraubensicherung verklebt werden muss.


    In deinem Fall wird sich wie bei mir die Zentralmutter aufgedreht haben und eine Lasche vom Sicherungsblech abgerissen haben. Wenn das Teilstück ungeschickt in den Korb zwischen die Lamellen kommt, rutscht von einem Kupplungsvorgang zum nächsten die Kupplung durch.


    Ob du den Umbau einwandfrei erledigt hast, kann ich schwer beurteilen. Bevor bei so einem Defekt normalerweise Hand angelegt wird, würde ich sowas immer zuerst mit KTM direkt abklären, denn dieser Schaden ist ein Konstruktions- bzw. Richtlinien-Fehler seitens KTM. Weiters ist beim 690er Motor normalerweise kein stärkeres Kupplungspaket notwendig. Wenn du die originale Kupplung nach dem Blechbruch nicht verheizt hast, würd ich grundsätzlich mal auf diese zurückrüsten und erneut testen.

    Danke dir für die Antwort. Ja die alte Kupplung schien eigentlich noch ganz in Ordnung zu sein. Ich werde mich der Sache morgen nochmal widmen.