Da sind viel Marketing und solide Interessen einer Milliardenindustrie dabei...
Mit den politischen Vorgaben zum Zusetzen von Ethanol verdienen aus Sicht der Öl-Industrie die falschen Leute - nämlich nicht mehr ausschließlich die Petrochemie sondern nun auch die Agrarindustrie.
Mit den Vorgaben für E5 und E10 auf europäischer Ebene sollte ja gerade die Abhängigkeit von Ölförderstaaten verringert werden. In Brasilien fahren alle PKW mit E25 und die Hälfte sogar mit E85 !!
Da ist es doch nachvollziehbar, dass die Ölindustrie eher ihre eigenen reinen Erdölerzeugnisse als Premiumprodukte vermarkten, während Produkte mit Alkoholzusätzen sich eher an der vorgegebenen Minimum-Oktanzahl orientieren. 10% mehr Volumen mit jedem verkauften Liter und ein höherer Preis bei geringeren Produktionskosten. Hallo? Warum sollte ich E10 auch nur im Ansatz puschen wollen?
Die Klopffestigkeit selbst könnte man mit den entsprechenden Zusätzen auch bei E10 auf 100 oder über 100 Oktan anheben, wenn man es denn wollte...
Aber warum? Wer Leistung will oder alte Motoren fährt, die noch nicht selbstregelnd sind, muss eben teuren Sprit ohne Zusätze kaufen.
Ethanol selbst verbrennt rückstandsfrei und erhöht sogar die Klopffestigkeit. Die beiden Probleme sind Löslichkeit und Reaktivität.
Ethanol ragiert direkt mit dem Sprit oder verstärkt in Anwesenheit mit aktivierendem Luftsaustoff. Letzterer schadet auch ohne Ehtanol. Ob das in der Praxis allerdings so viel ausmacht - keine Ahnung - ist vermutlich Ansichtssache, welcher Lobby man glauben schenkt und wie lange der Sprit letztlich der Luft ausgesetzt wird.
Durch die gute Löslichkeit quellen Gummi oder Kunststoffteile oder es werden umgekehrt Bestandteile herausgelöst, was zum Verspröden der Bauteile führt.
Das sind aber alles Dinge, die man lösen könnte, wie man an der Infrastruktur von Brasilien sieht.
Hier noch eine gute Übersicht.