Schwergängige Vordergabel

  • Seit Anfang an habe ich den Eindruck, dass meine Maschine vorne sehr unruhig läuft, insbesondere ab ca. 80 km/h. Freundlicher hat erst den Vorderreifen vermutet, da der nicht mehr komplett rund war. Gewechselt, leichte Verbesserung.


    Reifen wurde gewuchtet, aber es waren keine Gewichte aufgeklebt. Vermutung, dass es vergessen wurde. Händler meint, dass keine Unwucht. War gestern bei weiterem Reifenhändler und der hat das mehr oder weniger bestätigt. 5 Gramm haben gefehlt, das reicht aber nicht als Erklärung aus. Das Vorderrad kann also als Ursache ausgeschlossen werden.


    Habe gestern nochmal in englischen Foren geschaut und mehrere Beiträge gefunden, wo Leute über eine sticky fork und ähnliche Probleme berichten. Die Gabel federt nicht richtig ein und aus, weil sie da wo sich der Staubschutz befindet "kleben" bleibt bzw. schwergängig ist. Das verschlechtert das Fahrbild signifikant.


    Habe es ausprobiert und selbst bei 10 kg auf dem Lenker hat sie noch nicht eingefedert. Danach ist sie zwar eingefedert aber bei Wegnahme des Gewichts hat sie nicht richtig ausgefedert, sondern ist mehr oder weniger hängengeblieben.


    Hatte das schon jemand? Angeblich sollen die Dukes aus 2021 und 2022 besonders davon betroffen sein.


    Meine Vorläufige Lösung: Staubschutz unten an der Gabel entfernt, mit sauberem Lumpen Schmutz entfernt, etwas Gabelfett aufgetragen, Staubschutz wieder angebracht und mehrfach gefedert. Jetzt ist das Federbild hundertmal besser, konnte aber wegen Regen noch nicht testen.


    Im Endeffekt war es genau so wie in dem Video hier:


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  • Trotzdem kann es noch sein, dass die Gabel verspannt ist. Deine Beschreibung passt haargenau auf meine Vermutung. Unten an der Gabelfaust die zwei Schrauben der Achsklemmung lösen, Motorrad mit dem Vorderrad gegen die Hauswand drücken und OHNE Betätigung der Handbremse kräftig und mehrmals ein- und ausfedern. Danach die Klemmschrauben mit 15 Nm wieder festziehen - fertig.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Und auch an der unteren Gabelbrücke sich an die Drehmomentwerte halten.

    Die Klemmung ist genau in dem Bereich.

    KTM 950 SMR *2007
    Aprilia RSV Mille RP *2001
    BMW R25/3 *1955, Arthur

    Yamaha XS360 *1977
    Zündapp R50 *1974

    Moppedhistorie

    Geardata

  • In der Reparaturanleitung für die 390er (Adventure) ist das Ausrichten ohne Lösen der Klemmungen für die Gabelbrücke beschrieben. Du hast allerdings auch Recht, denn gerade im Enduro- oder Cross-Bereich wird das Ausrichten meistens inklusive Lösen der Gabelbrücken-Klemmung, z.T. sogar unten und oben beschrieben - dann allerdings meistens auch bei aufgebocktem Motorrad. Letztere Methode eignet sich dann auch bedingt zum Ausrichten eines verzogenen Lenkers (genaugenommen müsste man dann aber auch die Schraube am Lenkkopf lösen).

    Für die vom TS beschriebene Problematik sollte m.E. die von KTM im Handbuch beschriebene Methode ausreichen.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Erstmal danke für die Antworten, werde das mal am WE versuchen. Konnte heute nach dem schmieren kurz testen und es ist immer noch nicht weg. Bin zum Vergleich in den letzten Monaten eine MT03 und zwei(!) verschiedene Vitpilen 401 (gleicher Motor, gleiche Gabel) gefahren. Alle drei fahren im Vergleich zu meiner Duke wie auf Schienen.

  • Hallo zusammen, Update: Habe die beiden Schrauben der Gabelfaust vorhin gelöst, die Maschine mit Vorderreifen an die Wand gestellt und mehrmals ohne Bremse gefedert. Danach mit den 15 Nm wieder angezogen. Gebracht hat es leider nichts.


    Mein Kumpel (Vitpilen 401) hat anschließend eine Probefahrt gemacht und er meinte, dass die so eigentlich für ihn unfahrbar ist, weil ab 90 km/h die Maschine so krass vibriert bzw. unruhig wird. Vor der Fahrt meinte er, dass ich mir das wohl einbilde, weil die Komponenten eben nicht so gut sind. Pustekuchen!


    Jetzt bleiben nur noch ein paar Ursachen übrig:

    • Die Gabel hat einen leichten Defekt, der sich bei höheren Geschwindigkeiten irgendwie aufschaukelt
    • Der nachträglich angebaute Handschutz hat damit zu tun -> werde ihn morgen entfernen
    • Das Hinterrad hat Schuld (Reifenhändler meinte, dass das starke Auswaschungen hat)
  • Kurzes Update: Hatte die Duke die Woche bei einem anderen Händler. Und die haben die Unruhe/Vibration ab 60 bis 80 km/h bestätigt. Beim telefonischen Kundengespräch meinte der Werkstattleiter heute, dass die Kette zu fest gespannt war (hatte sie erst vor 2 Monaten im Service) und dass das Hinterrad - wie bereits vermutet - einen ziemlichen Sägezahn hat.


    Jetzt stellt sich die Frage woher das kommt. Ich habe gefragt ob das an der Gabel vorne liegt und er meinte, dass das nicht der Fall ist. Er würde die Schuld eher bei dem Reifen von Conti sehen und zur neuen Saison auf anderen Hersteller wechseln. Darüber hinaus meinte er, dass die Duke eben eher in Richtung Supermoto geht und sich allein durch die Fahrzeuggeometrie nicht die Laufruhe erzielen lässt, wie das bei anderen Maschinen der Fall ist.


    Alles immer noch komisch. Wenn das stimmt, dann müssten nämlich alle Duke 390 mit dem Conti Motion einen Sägezahn bekommen. An der Fahrweise liegt es garantiert nicht, selbst meine Kumpels mit der Vitpilen räubern deutlich mehr.


    (Handschutz habe ich seit mehreren Wochen entfernt, hat aber nichts geändert)

  • Jetzt stellt sich die Frage woher das kommt

    Oft mit falschem Luftdruck gefahren wäre eine mögliche Antwort.

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