V2-Adventure @ Speedweek Oschersleben

  • Guten Tag,
    ich wollte nur kurz sagen, dass ich diese Woche bzw. am Wochenende in Oschershausen bei der Speedweek für KTM Allemagne eine "leicht" umgebaute V2-Adventure 24-Stunden lang im Kreis rumjagen werde.
    Daten: 130 Pferde, 15 cm tieferes Fahrwerk, Aprilia-Felgen, aufsetzender Tank ewqcdd etc.
    Falls jemand da sein sollte: WATCH OUT FOR THE FLYING KÜRBIS! örizbfvolb
    Haltet die Penen hart,
    34
    P.S.: Bilder folgen (falls ich das überlebe........ sterneverwirrt

  • hallo lieber gott,
    hast nicht schon mal vorher ein paar bilder von deiner kati ewtlpnmur


    nicht das du dann dein bike beim rennen in die gegend steckst und das aussehen deiner kant'n
    dann total unansehlich wird....
    iurglöhjhä

    Suchst du neue Freunde?
    Sende eine SMS mit "A.r.s.c.h.l.o.c.h." an die 133!!

  • ich wünsch dir einfach mal gaaaannnnzzzzz viel Spass :perfekt:

  • oh wie höflich .... iurglöhjhä



    guten tag herr lieber gott .


    lass ihn fliegen den riesenkürbis. :perfekt:


    und wir freuen uns natürlich auf die bilder . :titten:




    ähmmmm , noch was :
    ist das eine privatmaschine oder ein ktm fahrzeug ewtlpnmur
    130 ps ist ja echt kein pappenstil ...


  • Sie haben es immerhin versucht!
    5zui9o+ß´ß hat nich sollen sein weofuvgfnb

  • Müsst euch noch ein bißchen gedulden... Bin schon wieder im völligen Baustress~~~~ sterneverwirrt
    Jedenfalls hatten wir das mit Abstand cooooooolste Mopped am Start :playgitarre:
    Wenns mal ne neue Mad Max-Verfilmung in der Neuzeit geben sollte dann wird der dicke Mel auf exakt diesem Monster unterwegs sein.......


    tziuhrgn

  • Part I


    Mit dem Messer zur Schießerei


    Abenteuerbericht von der German Speedweek 2004 in Oschersleben


    „Wer oder was ist Konrad Schittko?“
    Mit dieser Frage behelligte ich am Abend des 10. August 2004 einen hünenhaften Menschling im orangenen KTM-Outfit, der gerade damit beschäftigt war, Bierkisten aus einem wichtig aussehenden KTM-Truck auszuladen.
    Mit einem Organ, das Orson Wells wie einen pubertierenden Jüngling erscheinen ließ, antwortete er: „Das ist der Kleine da vorne.“
    Nach einigen Minuten des Suchens entdeckte ich den Teamchef - er stand in der Box 18 hinter einem großen Benzinkanister, der seinen Körper zu 98 % verdeckte. Nur sein wuscheliges Haupthaar war zu erkennen.
    „Hallo Konrad“, begrüßte ich den Mann, den ich bisher nur vom telefonieren her kannte.
    „Ah, du musst dann wohl Michael sein“, entgegnete er flugs. Er hatte mich wohl daran erkannt, dass ich doppelt so lang war wie er.
    Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie ein Mechaniker ein endböse dreinblickendes Motorrad in die Box schob. Ich wähnte mich in einer neuzeitlichen Mad Max-Verfilmung. Das orangene Monster sah aus, als wollte es mit seiner Frontmaske jeden zertrümmern, der es nur wagte, in seine Nähe zu kommen.
    Die gedrungene Front, blaue Aprilia-Felgen und 2 SR-Töpfe mit armdicken Krümmern ließen mich sprachlos zurück.
    Als ich mich etwas erholt hatte, stellte ich mich kurz den zahlreich herumhuschenden Mechanikern vor, die lustige Namen wie Marc, Stefan und Horst trugen. Der blonde Hüne nannte sich Hubi.
    Die ganze Truppe war mir auf Anhieb sympathisch - es kam mir vor, als würde ich diese Leute alle schon lange kennen... Sowas nennt sich wohl déjà-vu.


    Es hatte im Vorfeld lange gedauert, das Fahrwerk auf ein aufzündfähiges Niveau zu bringen.
    Beim ersten Einsatz des Motorrades beim 4-Stunden-Bördesprint, der leider ohne mich stattfinden musste (noch mit dem Serienmotor und Vergasern), war das Fahrwerk noch fast unfahrbar. Es schaukelte sich beim Anbremsen auf und in Schräglage setzten die Fußrasten und sogar der Tank extrem auf. Also wurde eine neue, höhere Gabelbrücke gefräst und das Fahrwerk nochmals von einem Chassisguru durchgecheckt.
    Durch diese Probleme hatten wir keine Möglichkeit, vor der Speedweek nochmals zu testen. Somit musste der Motor und die eigens für dieses Projekt entwickelte Einspritzung auf dem Prüfstand abgestimmt werden, was natürlich eine Abstimmung in freier Aufzündbahn in keinster Weise ersetzen kann. Naja, wir hatten ja am Mittwoch beim freien Training noch Zeit genug für die Abstimmung und hofften auf Wohlwollen des Gas- und Fahrwerksgottes.


    Am Mittwoch morgen strahlte mir die Sonne in mein liebliches Antlitz und ich begab mich sogleich in die Box, um mich mental auf das Kürbisaufzünden vorzubereiten.
    Auf 10 Uhr war der erste Turn angesetzt und da ich der einzige war, der die Lederkombination schon am Leib trug, wurde kurzerhand beschlossen, dass ich als Erster raus sollte.
    Toni von Silent Hektik erklärte mir noch mal, worauf ich achten musste. Der Lambdawert sollte sich im Schnitt bei ca. 0,9 bewegen. Interessant seien die Änderungen im Schiebebetrieb und beim Gasaufreißen. Ich freute mich darauf, den tags zuvor gemessenen 126 Gäulen endlich die Sporen geben zu können.
    Am Ende der Boxengasse wollte ich das Vorderrad kurz zu einem Wheelie überreden, aber es bewegte sich nicht vom Boden weg. Schade.
    Die ersten beiden Runden achtete ich verstärkt auf das Lambdameter. Der Wert lag fast immer unter 0,8 - ergo war sie noch zu fett abgestimmt.
    Darauf schob ich auch die subjektiv sehr magere Motorleistung, die trotz lebensverneinender Bremspunkte und exxtreme-hanging-off nicht für Zeiten unter 1:50 gut war.
    Dafür zeigte sich das Fahrwerk absolut unbeeindruckt von den immer weiter nach hinten rückenden Bremspunkten und verhielt sich auch in den Schikanen sehr handlich und agil.
    Mit einem Fragezeichen im Kleinhirn bezüglich des Motors fuhr ich nach 5 Runden wieder in die Box, wo ich den gespannt wartenden Menschen nur erzählen konnte, dass wohl ein paar von den 126 Pferden aus dem Korall ausgebrochen sein mussten. Vom Fahrwerk konnte ich aber nur Gutes berichten, was die Gesichter wieder ein wenig entspannte.
    Die Diagnostikfunktion der Einspritzung verhieß jedoch nichts Gutes und nach dem Ausschrauben der ersten Zündkerze wussten wir alle, dass ich gerade mit einem Einzylinder unterwegs gewesen war...
    Was war passiert? Die Anwesenden vermuteten, dass sich 2 Tage zuvor auf dem Prüfstand wohl eines oder mehrere Bauteile des Motors aufgrund der damals herrschenden heißen Temperaturen kurzfristig in Urlaub begeben hatten.
    Diese Vermutung bestätigte sich nach Demontage des Motors. Es gab nicht mehr viele Teile, die noch brauchbar waren, und der vordere Kolben sah aus wie eine zu lang gebratene tasmanische Bergschwalbe.
    Zu meiner Freude ließen sich die Mechanix und der Teamchef davon aber nicht die Laune verderben und machten sich sogleich daran, den Motor aus dem Vorführer von Konrad in unser orangenes Monster zu verpflanzen. Das Monster hatte mittlerweile den Spitznamen Dudu bekommen, weil Hubi festgestellt hatte, dass der legendäre Käfer Dudu auch immer die Startnummer 53 gehabt hatte. Anscheinend waren diese Leute wirklich krank. Das freute mich.

    Während die Mechanix schraubten, holten wir meine als Ersatz-Duke-Battle-Fahrzeug für meinen Kumpel Tigger mitgebrachte kleine schwarze Hure mit der 34 vom Hänger (es ist eine ungepflegte, verratzte 2002er KTM 625 SC-SM mit 60 Pferden und einem Zylinder -
    aber ich liebe sie sehr), holten uns bei Ottmar die Erlaubnis zum Aufzünden, und fuhren ein paar schöne Runden. Mein Aufzündkollege Axel Mironiuk kam auch gleich gut mit der Hure zurecht und fuhr in der 2. fliegenden Runde schon eine 1:46.
    Ich verbrachte die meiste Zeit auf dem Hinterrad, um mein Spaßmodul ein wenig zu aktivieren, was mir auch gelang. Ich wusste, dass die Hure jederzeit für 41er-Zeiten gut war, und war mir sicher, diese Zeit mit Dudu locker unterbieten zu können (auch mit 100 PS).
    Nun denn, am Abend hatten wir Dudu wieder hergestellt und hofften, dass wir im freien Training am Donnerstag ein bisschen zum Fahren kommen würden. Doch erstmal holte Hubi ein paar eiskalte Bierchen aus dem Kühlschrank, welche sich die Jungs auch redlich verdient hatten. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, bis Sonntag Mittag um 15.34 Uhr keinen Alkohol zu trinken (und schon gar kein Bier), aber aus Solidarität trank ich dann doch eins mit (oder waren es 2???).
    Abends saßen wir noch alle im Zelt und die Endurancisten erzählten alte Langstrecken-Stories. Die meisten waren schon seit über 20 Jahren in der Szene dabei und wussten allerhand zu berichten. Der Knüller war ein Menschling namens Kartoffel, seines Zeichens Mechaniker beim Schweizer Bolliger-Team. Der Mann könnte eine Riesenkarriere als Alleinun-terhalter machen - wir haben uns an dem Abend schon fast elliptisch gelacht, aber es sollte noch besser kommen...

  • Part II


    Wir gingen an jenem Abend zeitig zu Bett, und am nächsten Morgen stand die Sonne wieder am Horizont. Mitten in der Nacht (8.30 Uhr) mussten wir zum Drivers-Briefing.
    Das erste freie Training war für 10.00 Uhr angesetzt. Nach einem herrlichen, ausgiebigen Frühstück (unser Caterer Peter, der Bruder von Konrad, war inzwischen eingetroffen - was für ein Luxus, sonst gab`s bei mir immer eine Portion Nix mit Nix als Beilage zum Frühstück, alternativ vielleicht mal einen halbflüssigen Kinderriegel) setzte sich Axel als Erster auf Dudu. Toni gab die Aufzündroute vor. Wir mussten den Serienmotor und die Einspritzung natürlich erstmal neu abstimmen, was im injektiven Fachjargon „mappen“ heißt. Ergo mussten wir das Lambdameter immer im Auge behalten und nach jeder 2. Runde raus, das Laptop dranhängen und mappen auf Teufel komm raus. Toni machte das sichtlichen Spaß, und immer wenn der Motor dann besser lief, pflanzte sich ein Grinsen in sein Gesicht. Ich wurde gewahr, dass auch er völlig gaskrank war - hier gefiel es mir.
    Nach Axel ging Konrad auf die Strecke. Nach einigen Runden rollte Dudu ganz leise an der Boxenmauer entlang an uns vorbei. Konrad schob das Monster in die Box und sagte leise: „Ich hab mich verschaltet, danach ging die Öllampe an. Dann hab ich den Motor ausgemacht und bin rausgefahren.“ Daraufhin fragte Toni: „Wie schlimm war es denn? Sehr schlimm?“
    Konrad: „Hmmm, doch. Ja, sehr schlimm.“
    Tja, sowas war schon mal drin. Er war halt das umgedrehte Aufzünd-Schaltschema gewohnt und nicht wie ich und Axel als aufrechte Wemser das normale.
    Nach stundenlanger Suche und erneuter Motoroperation stellte sich heraus, dass ein Nockenwellenlagerbock quasi keinen Bock mehr gehabt und sich gelockert hatte. Nun konnten wir nur noch hoffen dass die Jungs es bis zum ersten Qualifying schaffen würden, Dudu wieder zum Laufen zu bringen.
    Aber sie schafften es nicht ganz. Nur Axel konnte in seinem Quali noch ein paar Runden rausfahren, schaffte aber mit dem nicht optimal laufenden Motor nur eine 1:47.
    Er kam dann rein und berichtete, dass der Motor von Runde zu Runde immer schlechter gelaufen sei. Also machten die geduldigsten Mechaniker der Welt den Motor nochmal auf und stellten irgendwann fest, dass sich eine Nockenwelle in den Ruhestand begeben hatte.
    Anscheinend hatte ihr die derbe Behandlung durch Konrad doch nicht so gut gefallen.
    Ich dachte eigentlich dass die Truppe jetzt langsam die Segel streichen würde, aber weit gefehlt. Gemeinsam und immer mit einem Schalk auf den Lippen machten die Mechanix das orangene Monster wieder flott. 10 Minuten vor dem ersten (Pflicht-) Nachttraining lief der Motor wieder, und obwohl ich bis jetzt erst 10 Runden zum Fahren gekommen war und eigentlich todtraurig hätte sein müssen, war ich einfach nur stolz, zu diesem Team zu gehören, das sich mit einer Enduro in diese Schlacht gestürzt hatte und sich absolut nicht unterkriegen ließ.
    Zum Nachttraining durfte ich als Erster raus, weil ich bislang die wenigsten Runden drehen konnte. Ich hatte bisher noch nie nachts aufgezündet, aber als ich mich daran gewöhnt hatte ging es sehr gut. Ein geniales Gefühl, die 2. Links der Triple fast blind zu fahren...
    Der Motor lief ganz gut, Fahrwerk und Bremse waren genial, und ich hatte einen riesigen Spaß. Den gebückten Jungs, die mich auf den Geraden durchs Ramair ansaugten und durch die Arrows wieder ausspuckten, fuhr ich beim Anbremsen wieder sehr nah an ihre Ärsche, und obwohl ich definitiv nicht schwul bin, fand ich das doch sehr geil.
    Am Ende stand eine 1:47 auf dem Lappenzeiter und ich war mir sicher, dass ich beim 2. Quali am nächsten Morgen mindestens eine 1:42 hinbrennen könnte, was für die Qualifikation reichen würde, für die ich mittlerweile alles getan hätte... Wir drehten alle noch ein paar Runden und waren froh, dass der Motor endlich problemlos lief.
    Wir freuten uns scheckig über den 43. Platz, vor unseren ziemlich ungeschmeidigen Boxennachbarn mit der ¾-Gixx.
    Im 2. Nachttraining hatte es ziemlich zu stürmen begonnen, und an Zeitenverbesserung war nicht mehr zu denken. Doch im Dreck- und Staubhagel schafften wir mit einer 1:51 den 29. Platz!
    Dann kam der Regen. Es waren noch 20 Minuten zu fahren. Die Strecke war leer. Von den anderen Teams machte keiner Anstalten auf Regenreifen zu wechseln.
    Konrad gab als alter Regengott aber sogleich den Befehl, die profilierten Brückensteine zu montieren und fuhr als Einziger raus in die nasse und sturmgepeitschte Börde.
    Schon wieder war ich stolz auf uns.
    2 Minuten vor Ende des Trainings kam Konrad rein und ließ Toni das Mapping nochmal korrigieren. Es würde knapp werden, die Sekunden verstrichen unerbittlich.
    10 Sekunden vor Torschluss wurde Dudu aus der Box geschoben, weitere 8 Sekunden später legte Konrad den 1. Gang ein und raste Richtung Pit Lane`s End.
    Er war noch ca. 100 m vor der Ampel als diese auf Rot schaltete. Jedes Kind kennt ja den Spruch: „Bei grün gehen, bei rot stehen.“
    Nun war aber Konrad ja kein Kind mehr, und außerdem war die Ampel ja auch gar nicht richtig rot, das war ja wohl eher so ein leichtes karminorange. Kurz und gut, er war ein Aufzünder und konnte gar nicht anhalten, also fuhr er einfach weiter.
    Verblüffte Aufschreie und hysterisches Lachen hielten sich vor unserer Box die Waage.
    2 Menschen mit Fahnen in den Händen rannten der 53 hinterher.
    Diese ließ sich aber nicht im Geringsten beeindrucken und fuhr weiter. Natürlich rechneten wir damit, dass Konrad nach der Runde gleich wieder in die Boxengasse fahren würde, aber als er wie der Stormrider die Zielgerade entlangflog, da kam er wieder, der Stolz, zu diesem verrückten Team zu gehören.
    Wir waren die Outlaws, die bösen Kürbisreiter, und wir fanden es gut......



    War grad nicht angemeldet.....


    Gruß & Kuss aus dem Himmel,


    dlG tziuhrgn

  • ....die bösen kürbisreiter..... iurglöhjhä


    tschuldige aber ich muss mal kurz die unterhose wechseln gehn ,
    mir sind gerade vor lachen ein paar tröpfchen entwichen.......

  • supa jetzt is mir klar.wo dieses ins Gesicht gemeißelte Lächeln am gesamten Wochenende herkam werdfgb
    ptgtgnvfs iurglöhjhä :prost:

  • Danke für die Blumen Jungs........ :prost:


    Here comez


    Part III:


    2 Minuten später kam ein völlig durchnässter Konrad in die Box gerollt. Er setzte den Helm ab und grinste wie eine afrikanische Lachhyäne. „Die Bridgestone-Regenreifen sind der Hammer!“ ließ er uns wissen. „Hat sich gelohnt, noch mal rauszufahren.“
    Unser Freund Bruno S. meinte nachdenklich: „Hmm, das wird aber wohl noch einen
    gewaltigen Anschiss von der Rennleitung geben.“
    Konrad zuckte mit den Schultern und ich stellte mir die Rennleitung in Gestalt von Ottmar Bange vor, wie er noch vor ein paar Minuten im Tower gestanden hatte, mit einem
    schelmischen Lächeln auf den Lippen, und vor sich hinmurmelte: „Mein Gott Konrad, du durchgeknallter Sohn einer Kurbelwelle, was bin ich froh dass es dich gibt...“.
    Wir freuten uns, dass wir das Nachttraining ohne große Probleme hinter uns gebracht hatten, tranken alle zusammen ein Bierchen (schon wieder Bier...) und warteten auf die Rennleitung. Einige befürchteten schon dass der Schnittlauch mit Handschellen auftauchen würde und unser Rotsünder die Nacht im Knast verbringen müsste.
    Doch der Anschiss blieb aus. Manchmal zahlt es sich eben aus, wenn man mit der
    Rennleitung schon 2-6 Koreas getrunken hatte....
    Am nächsten Morgen fragten mich meine beiden Freunde vom Ende der Boxengasse wer gestern Nacht der Irre gewesen sei, der bei Rot rausgefahren ist. Ich entgegnete, dass ich es nicht gewesen sei. Es müsse wohl einer der unzähligen KTM-Fahrer gewesen sein, die im Fahrerlager ihr Unwesen treiben.
    Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen verabschiedete ich mich von den beiden und begab mich in unsere Box, wo schon fleißig geschraubt wurde. Die Kabel wurden alle noch mal
    kontrolliert und trockengedrucklüftet, alle Schrauben nachgezogen und neue Brückensteine aufgezogen. Wir hatten uns gegen Slicks und für BT 002 in der mittleren Mischung
    entschieden, welche einen Mördergrip boten und mit der KTM nicht an ihre Grenzen
    gebracht werden konnten.
    Die Stunde der Wahrheit war nun gekommen. Das zweite und entscheidende Qualifying war auf 10 Uhr angesetzt. Wieder hatte jeder Fahrer eine halbe Stunde Zeit um in möglichst
    wenigen Sekunden um die herrliche Rundstrecke zu brennen.
    Konrad war wieder als Erster dran. Er fuhr gleich zu Beginn 46er-Zeiten, und wir waren guter Dinge, dass er noch mindestens eine 1:43 schaffen wurde, was für seine Qualifikation
    gereicht hätte (jeder Fahrer musste sich in seiner Gruppe qualifizieren - die Qualizeit lag in jeder Gruppe so um die 1:44).
    Nach seiner halben Stunde und einer Bestzeit von 1:45,5 kam er in die Box und war natürlich erstmal wenig begeistert - er meinte mehr wär einfach nicht dringewesen, außerdem hätte der Motor gegen Ende Aussetzer gehabt...
    Als Nächster war ich dran. Mir schwante nichts Gutes. Und es kam wie es an einem Freitag, dem 13. kommen musste - ich fuhr aus der Boxengasse und spürte schon, dass etwas nicht stimmte. Der Motor spuckte und kotzte rum als hätte er Blähbier statt Benzin im Tank, der Drehzahlmesser zeigte wild spekulierend unmögliche Drehzahlen an und ich konnte nicht schneller als etwa 100 fahren. Die Anderen flogen an mir vorbei wie an einem Traktor und mir wurde ein wenig unwohl. Über die Rettungswege rettete ich mich zurück an die Box und erklärte das Problem. Toni versuchte, den Fehler zu finden und schickte mich noch mal raus.
    Aber das Stottern blieb und wurde immer schlimmer. Wieder fuhr ich raus und sah langsam alle Felle davonschwimmen. Ich bat den lieben Gott, mir doch wenigstens noch eine kleine Chance zu geben, aber er war wohl grad im Urlaub, schließlich waren zu dem Zeitpunkt Handwerkerferien.
    Die Mechaniker gaben mal wieder alles, sie schraubten wie verrückt, bliesen alle
    Steckverbindungen noch mal durch, checkten die Benzinzufuhr, fanden aber keinen Fehler. Damit war das Quali für mich beendet. Axel hoffte noch ein bisschen, aber leider auch
    vergebens.
    10 Minuten nach Ende seines Turns wurde der Fehler gefunden: Ein klitzekleines Kabel war gebrochen und hatte die Elektrik teilweise lahmgelegt. Nach der Reparatur lief der Motor wieder einwandfrei, aber das brachte uns leider nichts mehr...
    Tja, damit war das Abenteuer 24 h-Rennen erstmal beendet. Doch statt sch****nd
    rumzuhocken und Trübsal zu blasen machten die Mechanix ein Bierchen auf und
    schmiedeten nach dem ersten Schluck schon wieder Pläne für`s nächste Jahr. Jetzt hatten wir ja genügend Zeit, den Motor abzustimmen - vielleicht würde Dudu ja schon beim
    Biketoberfest von Art Motor am ersten Oktoberwochenende seinen nächsten Einsatz
    haben...


    So, nun stand ich aber da, ich armer Tor, fern der Heimat und mit nur 2 Alternativen im
    Köcher:
    1. zur Rennleitung trapsen und mich für den Supermono-EM-Lauf anmelden, oder
    2. die kaltgestellten Korea-Rohstoffe (Rotwein im Tetrapak von LIDL, mit der Aufschrift „Verschnitt von Weinen aus mehreren Ländern der europäischen Gemeinschaft“ und Coca-Cola) holen, mischen, und mich zusammen mit dem Team sinnlos betrinken
    Ich entschied mich für die erste Alternative, weil ich es noch nie übers Herz bringen konnte, tatenlos dazustehen und anderen an der Boxenmauer beim Aufzünden zuzuschauen.
    Die hübschen Mädels vom MSF Sauerland schickten mich aber vorab noch zum Organisator der Supermonopolisten, einem gewissen Henk van der Heek oder so ähnlich, um bei ihm wegen meines Mitwemsgesuchs vorzusprechen und um sein Wohlwollen zu bitten.
    Ich fand ihn in seinem Motorhome. Er unterhielt sich gerade mit meinem alten
    Wemskumpanen Benny Jerzenbeck, der hier seinen EM-Titel vorzeitig in trockene Tücher bringen konnte.
    Ich brachte also meinen Begehr vor und erntete eine spöttische Resonanz in akzentuiertem Hollandeutsch: „Mit waas willst du miitfahren? Mit einem Enduro????“
    „Nein“, spöttelte ich zurück, „mit einer Supermoto, hat 60 PS.“
    „Un du glaubst du channst damit fahren?“ fragte der Oranjemann.
    „Ja“, entgegnete ich.
    Er beriet sich noch kurz mit seiner Frau und gab dann sichtlich widerstrebend das ok.
    Ich war froh und pfiff beim Rückweg zur Box das Lied „Angel of death“ von Slayer vor mich hin.
    Auch Axel konnte nicht untätig zusehen und beauftragte seine Lebensabschnittsgefährtin, ihm seine 450er Yamaha-Supermoto vorbeizubringen, damit er beim parallel stattfindenden Supermoto auf der Kartbahn blankziehen konnte.
    Das brachte mich auf eine Idee. Wenn der Zeitplan es zuließ, könnte ich ja auch noch die beiden Läufe der KTM Duke-Battle mitfahren, die am Samstag auf der Kartbahn stattfinden sollten. Ich war von 2000-2003 in der Battle unterwegs gewesen und betrachtete die Wemser fast als eine zweite Familie. Also Zeitplan gecheckt, nicht lange überlegt und angemeldet.
    Um 13.15 Uhr war das erste Zeittraining der Supermonos angesagt. Vorher musste ich noch die ziemlich fertigen BT 090 runterhauen, die noch vom Battle-Lauf am Hockenheim drauf waren. Von meinem Bruder Dirk Spanioli bekam ich einen 165er-Brückenstein-Slick, der zum Glück in meine Schwinge passte. Vorne montierten wir den alten BT 002, den wir anfangs auf Dudu drauf hatten.
    Die Mechanixen freuten sich, dass sie wieder was zu tun hatten und umsorgten mich wie einen König.
    Um 13.15 Uhr fuhr ich ans Ende der Boxengasse. Viele Einzylinder in unterschiedlichsten Chassis warteten schon und bedachten mich mit mitleidigen Blicken.
    Bei grün fuhr ich sogleich auf dem Hinterrad los um den Asphalt und meinen alten
    Vorderreifen zu schonen und ließ es erst kurz vor der Hotelkurve wieder runter.
    Ich nahm mir vor, 4 bis 5 Runden schnell und danach noch ein bisschen für die Galerie zu fahren. Jau, das machte Spaß! Ich konnte mit der schwarzen Hure endlos spät bremsen. Die Bridgestones funzten traumhaft und ich zentrifugierte einen nach dem anderen außenrum, was mir seit jeher am meisten Spaß bereitet. Nach der Pflicht kam nun die Kür.


    Ich fuhr fortan nur noch in den engen Kurven auf beiden Rädern, machte Slalomwheelies, stehende Welche über die liebe lange Zielgerade und allerlei andere Albernheiten, was
    unsere Mechanix sehr lustig fanden.
    Wieder in der Box angekommen umringten mich gleich tausend orangene Menschlinge und riefen begeistert irgendwas von „EINSDREIUNVIERZIG“ und „DAMIT WÄRSTE QUALIFIZIERT GEWESEN“.
    Ich beruhigte die Menge und konstatierte, dass ich mit den genialen Brückensteinen hier
    locker 41 oder tiefer fahren könnte. Ich musste sie allerdings bis zum Rennen vertrösten, denn im 2. Zeittraining wollte ich nochmal meinem Wheeliefetisch frönen.
    Doch erstmal ging ich mit Stefan zu meinem Freund Bernd Dietrich und ließ mir wieder die BT 090 draufmachen, weil wenig später das erste Zeittraining der Duke-Battle auf der
    Kartbahn auf dem Programm stand.

  • Scheisendreck, schon wieder nicht eingeloggt~~~~~~~~~ :biglool:


    Part IV:


    Am Vorstart bemerkte ich dass ich noch meine Straßenwemsstiefel an hatte. Also fuhr ich flugs nochmal zur Box und wechselte auf meine durchgeschliffenen Crossstiefel.
    Ich ließ es langsam angehen weil ich zu den Reifen nicht sehr viel Vertrauen hatte. Als ich dann ein wenig in Schwung kam begann es zu regnen. Ich fuhr also raus und rechnete mit einem albernen Ergebnis. Es stellte sich aber heraus dass ich in meiner Gruppe (wegen der über 40 Wemser wurde in 2 Gruppen gefahren) die provisorische Pole innehatte. Die Zeit war aber nicht der Hit, eine 46,xx (2003 war ich noch 44 gefahren). Das würde sich nicht ausgehen, weil ich das 2. Zeittraining am Samstag morgen wegen dem Supermono-Rennen nicht fahren konnte. Da würden die anderen mit Sicherheit noch nachlegen...
    Also wieder auf zu Dietrichs Bernd und Slick/002 aufgezogen, schließlich wollte ich ja
    nochmal mit den Eintöpfen rumalbern. Das zweite Training war eine Doublette des Ersten, und ich hatte den 22. Startplatz von 36. Startern inne. Auf der Auslaufrunde zeigten mir
    einige der Supermonopolisten einen Finger. Zu meiner Verwunderung war aber kein
    Mittelfinger darunter, sondern unisono Daumen. Anscheinend hatte ihnen die
    Einradvorstellung gefallen. Ich wheelte dann noch ein bisschen mit Benny J. herum, der die Pole herausgefahren hatte und sich damit selbst den Grundstein für die Titelverteidigung
    gelegt hatte.
    Ich freute mich immens auf das morgige Rennen und auf mein persönliches Gridgirl, das, wie ich hoffte, hübsch sein würde.
    Ach ja, ich ging dann nochmal zu Bernd, ließ mir die 90er-Pneus wieder raufmachen und fuhr ein sehr schmeichelhaftes Battle-Flutlichttraining, wo ich abermals Schnellster war. Die
    Vorzeichen für das Nachtrennen am Samstag waren also nicht schlecht.
    An jenem Abend führte ich das Team in die Geheimnisse des Koreanisierens ein. Ein jeder probierte ein Gläschen von dem überaus leckeren Getränk, die Begeisterung war groß, und bei dem einen oder anderen wurde die Nacht sehr lang.
    Jedoch beschwerten sich einige (darunter Hubi, Horst und Stefan) dass „das Zeuch nicht wirkt“ (Markus konnte das nicht behaupten und begab sich frühzeitig in die Koje).
    In seiner Not mischte sich Horst gegen 4.30 Uhr am Samstag morgen dann braunen Tequila ins Korea, welcher dann auch seinen Dienst tat, was Horsts Frau am Morgen dann auch
    bestätigte.
    Diese Nacht wird mir jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben, weil einige Geschichten erzählt wurden, bei denen ich mir vor Lachen Knoten in die Haare machen musste, um nicht auseinanderzufallen.
    Die Komik der ersten Geschichte mit Hedwig ist recht schwer rüberzubringen. Jedenfalls
    erzählte uns Marc, dessen Fireblade-fahrende Freundin neben ihm saß, dass er in jüngeren Jahren (ich glaube es war im Ferienlager) ein Mädchen namens Hedwig kennengelernt hatte. Diese hatte ein Motorrad und er fand sie sehr cool. Nach ein paar alkoholischen Getränken fand es sie immer hübscher und er vergaß auch dass sie Hedwig hieß. Er hatte fortan den immensen Drang, diese Frau zu heiraten, was er ihr dann auch sagte. Doch sie fühlte sich dazu noch nicht reif und fand, dass sie sich auch noch nicht lange genug kannten. Marc war sehr traurig und dachte, er könne danach keine Frau mehr lieben....
    ..............Ich hab ja gesagt dass die Komik schwer rüberzubringen ist, oder????!!!!???? ;-)
    Bei der nächsten Hammerstory von Kartoffel (Team Bolliger, Kanton Uri, Schwyz) ist es
    einfacher. Er erzählte uns (unter vielen anderen) die Geschichte eines französischen Nationalhelden namens Dominique Sarron, der beim Bol d`Or 1988 (oder so) die dunkle Seite der Langstrecke kennenlernen musste.
    Kartoffel war mit seinem Kumpel schon die ganze Woche am Saufen gewesen.
    In dieser Zeit hatten sie die conan-artigen Sicherheitskräfte langsam auf ihre Seite gebracht - mit Bier. Sie hatten keine Bändchen an den Armen und bestachen die Kolosse mit Blähstoff, was auch hervorragend funktionierte. Nie hätten sie Probleme am Einlass gehabt.
    Dafür aber besagter Nationalheld. Mr. Sarron kam eines Abends zum Oberkoloss und
    begehrte Einlass. Er hatte kein Bändchen - das war sein Pech.
    Der Koloss brummte: „NON.“
    Darauf Sarron: „Aber ich bin Dominique Sarron! Lass misch rein!“
    Koloss: „NON.“
    Dominique und seine beiden Begleiter schalteten dann auf Trotzmodus und gingen einfach am Koloss vorbei. Plötzlich schoss eine Faust von der Größe eines Kleinwagens herab und senkte sich auf des Nationalhelden Haupt herab, der blutend und winselnd zu Boden fiel.
    Seine beiden Freunde wollten ihm zu Hilfe eilen, doch die Faust des Todes streckte auch sie darnieder. Kartoffel und sein Kumpel hatten die Szene von draußen beobachtet, prosteten dem Koloss kurz zu und kamen ohne Unannehmlichkeiten rein...
    Fazit: Es ist nicht wichtig dass du wichtig bist. Wichtig ist nur dass du immer genug Bier (oder Korea) dabei hast.
    Szenenwechsel: Box 18, Samstagmorgen. Ich war an jenem Morgen allein in der Box - die anderen schienen alle noch zu schlafen. Ich brachte meine Felgen wieder zu Bernd und be-fahl ihm, mir die Slick/002-Paarung wieder draufzuhauen, damit ich um 10.45 Uhr die
    Supermonos herbrennen könnte. Er tat wie geheißen und ich machte mich frohen Mutes auf den Weg zum Vorstart. Auf dem Weg dorthin sang ich „Inner Self“ von meiner
    Lieblingskapelle Sepultura. Ich wartete eine Weile am Vorstart und begutachtete die recht schmeichelhaften Gridgirls (ich schaute natürlich nur auf die Gesichter - schließlich bin ich verheiratet), immer unter den wachsamen Augen der meist holländischen und englischen Eintopfpiloten. Henk van der Beek kam kurz zu mir und sagte: „Es haben schich ein paar Leute beschwert weil du kein geschlossen Ölwanne hast, aber isch hab gesagt dem ist scheißegal.“ Ich hatte gerade ausgelacht, da kam der Obmann des technischen
    Kommisariats zu mir (wir haben aber auch schon ein paar Koreen zusammen getrunken) und sagte, ich solle mal rechts ran fahren. Daraufhin erschien hinter ihm ein weißhaariger Mann und sagte nur: „So kommst du hier nicht raus! Du hast keine Ölwanne.“
    Ich versuchte noch ihn zu beruhigen und ihm zu erklären, dass ich hier schon ca. 34 Duke-Battle-Rennen ohne Ölwanne gefahren bin, aber er bestand darauf, dass ich auf der Stelle den Vorstart räume. Mit einer leichten Wut im Bauch ob solcher Engstirnigkeit verließ ich den Vorstart und begab mich wieder zu meinem Busenfreund Bernd, schließlich mussten ja wie-der Reifen gewechselt werden für das erste Battle-Rennen.
    Den Kommissaren sei gesagt: Ihr könnt alles mit mir machen - ihr könnt mich teeren, federn oder mir ekliges Bier einflößen, aber wenn ihr mich nochmal nicht fahren lasst dann muss ich euch leider töten...
    Zusätzlich zu meinem Wemsverbot bei den Supermonos hatte ich ja auch das 2. Zeittraining der Battle verpasst und befand mich nun auf einem lustigen 13. Startplatz.
    Zum Glück tauchte kurz danach mein Herbrennbruder Hajo in userer Box auf und erfreute mich mit seinem Dasein. Leider konnten wir nicht lange plaudern, weil ich ja ständig im Stress war, aber ich hoffe wir können das bald nachholen.
    Im ersten Battle-Lauf konnte ich mich schnell nach vorne fahren bzw. bremsen, und nach 3 Runden war ich schon 4., als plötzlich die Bremse nicht mehr richtig funktionierte. Zuerst konnte ich den Hebel fast bis zum Lenker ziehen, dann war da gar nix mehr und ich musste aufgeben. Der Pechmann hatte schon wieder zugeschlagen. Würde das denn nie ein Ende nehmen?
    Naja, wenigstens hatte ich die mit Abstand schnellste Runde gefahren und hätte das Rennen auch nach Ansicht vieler Experten locker gewinnen können.
    Blieb noch die letzte Chance im Nachtrennen am Abend jenes unseligen Tages.
    Meine coolen Mechanixheinzelmännchen wechselten hurtig meine Lucas CAR-Beläge und entlüfteten die Bremse, in der sich uralte Flüssigkeit und viel Luft befanden, und machten meine schwarze Hure wieder fit for race.
    Beim Nightrace befanden sich bestimmt einige Tausend Zuschauer an der Kartbahn und ich wollte ihnen ein lässiges Rennen mit vielen Überholmanövern zeigen. Den Start hab ich
    sicherheitshalber total verhauen und fand mich in der ersten Kurve an 20. Stelle wieder.
    Nachdem ich mich mit dem Messer aufrecht zwischen den Zähnen nach 5 Runden bis an die 7. Stelle vorgeackert hatte und die Führenden bereits vor mir sah, fing das Spiel mit der Bremse wieder an. Diesmal konnte ich aber unmöglich rausfahren, schließlich hatte ich den anderen versprochen, nach dem Rennen meinen Hinterreifen hinzurichten, und so fuhr ich weiter. Ich bremste 2 Runden nur sehr wenig, und siehe da, die Bremse ging wieder
    einigermaßen. 2 Runden später war sie dann aber wieder weg. So ging das Spiel bis zum Ende, ich sah die karierte Flagge wieder auf dem Hinterrad und tauchte dann ein in einen dichten Nebel, den die Battle-Wemser in der ersten Kehre fabrizierten. Natürlich stellte ich mich gleich in die Rasten und fiel ein in den wilden Reigen der Kautschukzerstörer. Ich
    schaltete hoch bis in den 4. Gang, aber der alberne Reifen wollte einfach nicht platzen. Nachdem eine geysirartige Dampffontäne aus meinem Kühlerdeckel entwich stellte ich die Hure traurig an den Reifenstapeln ab. Auch die anderen hatten mittlerweile aufgehört und wollten zur Siegerehrung schreiten. Aber der Pöbel schrie nach mehr - er wollte den
    Brückenstein platzen hören.
    So ging ich denn zu meinem gequälten Kürbis und versuchte, ihn anzutreten. Nach dem 5. Tritt lief er wieder - der Pöbel tobte und brüllte. Nun gab es kein zurück mehr. Tommy
    Deitenbach brüllte „BUUUNDYYYYY“ in sein Mikrofon (ich weiß nicht ob es anfeuernd oder tadelnd gemeint war...), und ich gab dem Pneu den Rest - der Knall des platzenden
    Schlauches erlöste die Hure von den Qualen und ich badete im Applaus der begeisterten Menge.
    Danach brachte mir Markus sofort ein eiskaltes Korea und ich spürte, dass das Leben doch sehr schön war.
    In jener Nacht wurden noch einige Gallonen Korea vernichtet, englische Seitenwagenfahrer im Armdrücken zentrifugiert, beim Stagediving im Partyzelt verendeten einige Bänke und
    Tische, und als ich morgens um 6 mit einem lachenden und einem weinenden Auge mit Frank auf der Hasseröder-Tribüne saß, da schwor ich mir, dass ich im nächsten Jahr auch im Rennen dabei sein würde.


    34 thanxx an das ganze Team von Schittko-Motorradsport und Toni & Christina von Silent Hektik für die genialste Zeit die ich jemals beim Motorradfahren hatte!!!!
    Ich hab noch nie so einen sympathischen Haufen von Gaskranken wie euch getroffen und hoffe dass ich noch oft mit euch Aufzünden und Blankziehen kann~~~~
    Ich mag euch........


    Mit freundlichem Wheelie,


    Bundy (aka der liebe Pillemann) äorgutuvnfd

  • Was mag diesem ausgesuchtem Pneu nur wiederfahren sein????