Kettenpflege (rein praktisch)

  • Hallo Bernd,


    aus der Praxis heraus kann ich der Aussage, dass sich die Viscosität des Öls sehr langsam änder nicht zustimmen.


    Bei den Vorgängersystemen des CLS EVO, dem CLS 200µ musste man die Grundölmenge mechanisch über ein Drosselventil einstellen/kalibrieren. Dazu hat man die Temperatur gemessen und das System auf Durchfluss gestellt. Entsprechend der Außentemperatur wurde ein bestimmter Zeitabstand zwischen zwei aus der Düse fallenden Tropfen eingestellt.
    Hat man diese Einstellung nicht im Schatten gemacht, hatte man , wenn z.B. die Wolken vor der Sonne weggezogen sind, innerhalb von 10-20 Sekunden einen völlig anderen Zeitwert zwischen den fallenden Tropfen. Die Viskosität des Öls verändert sich sehr schnell mit der Temperatur, dazu braucht es keine Stunden.


    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

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    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Lieber Heiko,


    Der Praxistest hinkt aber gewaltig! Du solltest wissen, dass ein Wert zwischen zwei Tropfen weder als Aussagekräftig noch als repräsentativ zu werten ist.
    Du musst mindestens den Wert zwischen 10 Tropfen haben um einen "halbwegs" vernünftigen Wert ermitteln zu können. Besser wäre noch länger. Physik vierte Klasse Grundschule!


    Die Aussage, dass sich zwischen 10 - 20 Sec. ein total anderer Wert ergibt wenn die Wolken an der Sonne vorbeiziehen entlockt mir ein, naja schmunzeln.
    Dazu darf jetzt jeder mal für sich, oder auch in einer Gruppenarbeit, ein Glas Öl in die Sonne stellen (mit Thermometer) und mal ausprobieren wie sich die Temperatur verändert wenn man dem Ganzen dann Schatten spendet und vor allem wielange das dauert. Ist bestimmt sehr lehrreich und spaßig.


    Nun nochmal explizit, ICH mache dein System nicht schlecht, ich bin absolut zufrieden damit genauso wie mit dem Unterdruckoiler an der Maschine meiner Frau, der selbstverständlich nicht den Komfort bietet wie das CLS System. Bei der Km Leistung der kleinen Maschine muss der Komfort aber auch nicht sein.
    Es geht mir lediglich darum, dass du aufhörst alle anderen Systeme schlecht zu machen, und hier Biker die evtl in der Materie nicht so bewandert sind mit unzutreffenden Aussagen verunsicherst!


    Es war mir lediglich ein Bedürfnis hier mal für ein bisschen Aufklärung zu sorgen, denn auch ein Heiko kann mit einem Praxistest die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen wie du es hier glauben machen möchtest. Zumal der Test wie du ihn beschrieben hast nicht repräsentativ sein kann.


    Das war es von meiner Seite, ich habe Fakten geliefert und hoffe dem Einen oder Anderen ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht zu haben.


    Wenn noch jemand Fragen an mich hat bezüglich Errechnung, Einstellung und Erfahrungen zum Unterdrucksystem kann mich gerne per PM kontaktieren.


    An der Diskussion werde ich mich nicht weiter beteiligen, wie bereits erwähnt, habe ich beide Systeme im Einsatz und bin mit beiden sehr zufrieden.


    LG Bernd

  • Hallo Bernd,


    zwischen schlecht machen und Fakten aufzählen finde ich, besteht ein großer Unterschied. Ich will doch nichts schlecht reden. Das bedeutet, dass man über eine Sache /Produkt etwas erzählt, was nicht stimmt.


    Wenn jemand mit der einfachen Funktion eines Produktes zufrieden ist, dann ist das doch ok. Nur gerade bei Ölern wissen doch die Meisten gar nicht auf welche Eigenschafften eines Systems es ankommt, wenn man eine genaue Ölabgabe haben möchte.


    Die kurze Zeit, die Öl braucht um die Viskosität zu ändern, kannst Du mit dem Scottoiler Deiner Frau super ausprobieren. Lass ihn tropfen und schieb das Mopped in die Sonne, da siehst Du wie schnell und wie weit sich der Wert ändert. Miss einfach die Zeit zwischen zwei fallenden Tropfen. Nur ein Beispiel von 20 auf 25°C verändert sich die abgegebene Ölmenge um 80%.
    Bei den CLS 200µ Systemen kann man natürlich auch mehrere Messungen machen, die verändern sich (bei gleicher Temperatur) Erfahrungsgemäß aber so gut wie nicht, da sprechen wir von 0,5-0,25 Sekunden maximal. Ich habe beim kalibrieren, wenn der Zeitwert gepasst hatte, immer drei Tropfen abgewartet. Wenn der Tropfwert einmal gepasst hat, waren die restlichen Messungen eigentlich nicht mehr nötig. Geändert hat sich eigentlich nur was, wenn sich beim Einstellen die Temperatur etwas geändert hat.
    Da ich hunderte von den Teilen verbaut und kalibriert habe, weiß ich von was ich rede.


    Was für einen CLS Öler nutzt Du eigentlich?


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    Heiko

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    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Wenn das ginge (was sicher etwas gewöhnungsbedürftig aussehen würde) würde sich die Änderung der Viskosität bei Temperaturschwankungen wohl verlangsammen.


    Na das ist ja mal eine Idee, da bin ich noch nicht drauf gekommen. :grins:


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  • Hobbit: Wie bereits gesagt möchte ich die Diskussion nicht weiter fortführen, jeder wie er glücklich ist.
    Zu deiner Frage:


    CLS Evo Tour, glaub ich. Wurde verbaut von S-Team Offingen anlässlich des 1.ooo km Kundendienst. Funktioniert hervorragend, lediglich beim Einbau hätte man den Ölbehälter bis zum Rand befüllt was zur Folge hatte, dass das Öl wahrscheinlich durch den Entlüftungsschlauch rauslief und mir die ganze Karre unterm Sitz versaut hat. Habe dann als ich es festgestellt hatte soviel entnommen, dass der Behälter nur noch zu Ca. 85% gefüllt war, seitdem ist Ruhe!
    War halt äußerst ärgerlich, aber dafür kannst du und dein System nichts.

  • :knie nieder: .... hätt ich DAS geahnt , hätt ich doch NIE nach dieser dummen Schraube gefragt .... :ja:


    >> also im "VerUNsichern" seid Ihr wirklich Spitze hier ! :zwinker:


    Ich putz mir den "Öler" mal lieber ganz schnell von der Kette und BLEIBE beim weißen Kettenfett (S100) .
    Das "Dry Lube" .... hat mich nicht überzeugt ... da sieht die Kette immer häßlich aus , ist mir zu trocken und
    tendiert zum Rosten .
    :knie nieder: ...die "Ölerfraktion" möge mir verzeihen , aber MEIN Fahrspektrum (überschaubare Touren im Stundenbereich)
    lässt mich nach Recherche im Netz aber sowas von Überhauptnicht über irgendwelche "Tropfraten" bei 18 bis 33°C nachdenken.


    ...aber - schön , dass Ihr mal drüber berichtet habt . Danke.


    Dietmar

  • Lieber Dietmar, vielen Dank für dieses geile Statement :sensationell: :lol: :peace: :applaus: :applaus: :applaus:

  • : MEIN Fahrspektrum (überschaubare Touren im Stundenbereich)


    Und nachher tropft der Öler noch vor der Eisdiele, weil sich die Wolke wegschiebt....
    <duckundwech>


    :lautlach:


    Also, für geringe Fahrleistung und/oder Tagestouren reicht Kettenspray völlig aus. Ernsthaft interessant sind Öler bei Mehrtagestouren, wenn man sich das zweite Bier reinquält, während man den Kollegen beim Kettenputzen zuguckt, und sowieso bei Vielfahrern.


    Grüße
    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder, ohne Anspruch auf Richtigkeit / Vollständigkeit.

  • Hab jetzt so kleine 2500 km drauf und gut 1500 vor mir auf Sardinien und zurück nach hause und außer tanken nix am Mopped gemacht. Schon das ist das Geld für den Öler wert.

  • Bin auch kein Vielfahrer, aber als kardanumsteiger ist ein Oiler einfach spitze.


    BTW- TURTORO funzt bei mir. Würde auch auf einen CLS umsteigen, aber das Display geht für mich garnicht - nein, und Drehknopf kommt nicht in frage......



    Liebe Grüße Andreas

    94er R 1100 GS, 690 Enduro R Umbau auf SM, seit 17.04.2015 - 1290er SA - Leider geil!

    1290 SuperDuke GT (2020) - Leider geiler! K 1200 LT BJ 2000 - Sehr bequem ;-)

  • Ist übrigens jeder gerne aufgefordert, mir seine Adv-spezifische Öler-Lösung mit Bildern für´s Wiki zu schicken; gilt natürlich auch für Heiko. Das Einpflegen übernehme ich gerne; ich hab´ nur keine Zeit, die ganzen Infos selbst zusammenzusuchen, die dann doch lückenhaft bleiben. Ich kenn´ mich nur mit dem Pro-Oiler aus und zu dem werde ich auch mal was reinstellen.


    Grüße
    Chris

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