Wechsel von 1190 auf 1290 geplant Fragen?

  • Nochmal,
    danke für die Infos.


    Ich dachte, dass die Sitzbank besser wäre, da ja schon der ganze komfort mit Heizung verbaut ist. Auch hat mir die Form bei der Probefahrt besser gefallen, als die PP Sitzbank auf meiner 1190.


    Vom Motor sehe ich das auch so, untenrum deutlich besser/angenehmer vor allem im Zweipersonenbetrieb, obenraus nicht ganz so spritzig. Insgesammt finde ich persönlich den 1290 ziger Motor aber besser.


    Habe in der Motorradzeitung gesehen, dass da was neues von KTM kommen soll. Die schreiben zwar es ist eine neue Superadventure, da es aber auch eine Adventure mit einem 1290 ziger Motor sein könnte, werde ich erst mal meine 1190 ziger weiterfahren und abwarten was da kommt.


    Gruß


    Andreas

  • Moin,


    beide gefahren und ausgiebig getestet auf einer Cart-bahn im Gelände (Wiese, leichte (Einsteiger) Singletrails und Schotter).


    Handlichkeit: Beide Motorräder sind bezogen auf Ihr Leistungsgewicht handlich! Der größere Tank macht sich natürlich bemerkbar, man hat ihn aber nach kurzer Eingewöhnung schnell vergessen. Bei 1,74 Meter Körpergröße steigt man aber nur auf, wenn man im Stand nicht unbedingt immer beide Füße Flach auf den Boden stellen möchte. Mit gestreckten Füßen komme ich noch auf beiden Seiten zeitgleich auf den Boden, aber eben nicht mehr vollflächig. Das Gefühl auf der Großen ist aber zunächst anders, allerdings in erster Linie durch die Optik. Objektiv im Handling fallen die Unterschiede gering aus. Der etwas höhere Schwerpunkt ist nur im instabilen Bereich bei minimaler Geschwindigkeit (Schleifende Kupplung im Standgas) wahrnehmbar. Sobald sie rollen, ist kein nennenswerter Unterschied mehr da.


    Motor: Die um 200 Gramm erhöhte Schwungmasse der großen Schwester macht sich über das gesamte Drehzahlband bemerkbar, fällt aber insbesondere bei geringer Drehzahl positiv ins Gewicht. Subjektiv fährt sich die 1190 etwas "aggressiver" und reagiert auf die rechte Hand etwas nervöser (gilt für alle Einstellungen), wohingegen die 1290 die Leistung etwas gleichmäßiger verteilt auf das Hinterrad peitscht. Objektiv sind beide Bikes mehr als ausreichend motorisiert und man kann mit Ihnen antreten und manchem Supersportler nicht nur Angst einflößen, sondern ihn auch entmachten.


    Fahrwerk: Ich habe einige Fahrer aus dem Bayrischen Revier der 1200 GS Klasse zu einem Proberitt eingeladen. 2 von Ihnen werden jetzt wechseln. Nach meiner persönlichen Meinung sind die Bikes auf Augenhöhe nur das die Österreicherin bezüglich der Bremsen noch etwas beherzter zugreifen dürfte. Die Vertreter aus Bayern haben durchweg etwas kürzere Bremswege. Nach meiner Meinung liegt dies an der Abstimmung der Bremse, nicht am Pneus, denn da hatte das Bayrische Lager sehr unterschiedliche Besohlungen - zugegebener Weise aber niemand den Conti Attack... Das Fahrwerk ist ein Genuss, die Einstellmöglichkeiten sind bestens und die jeweiligen Abstimmungen gut gewählt.


    Ausstattung: hier wurde schon alles gesagt: Geschmackssache und eine Frage des Geldbeutels. Der Tempomat ist aber für das Reißen von Kilometern zwischen zwei "Revieren" schon eine feine Sache. Wer wie ich gerne auch mal ein paar ungeplante Abstecher von der Route macht und deshalb außerplanmäßig erst im Dunkeln heimkehrt, der freut sich auch über Kurvenlicht und beheiztes Mobilar.


    Fazit: Wäre ich Besitzer einer 1190 würde ich wohl nicht mit dem Gedanken spielen die Große zu kaufen, sondern würde meine 1190 nach und nach aufrüsten. Wer perse neu kauft und die 1190 mit vielen Extras bestückt, der kann auch gerne gleich zur 1290 greifen. Für das Touren mit kleinen Abstechern in leicht unwegsames Gelände oder über nicht ausgebaute Straßen Schotterwege, Feldwege, usw. sind beide Bikes gerüstet. Im Offroad Modus kann man das hintere ABS loswerden und hat somit auch das Vergnügen von Drifts freigeschaltet. Wirklich geländegängig sind die Straßenvarianten der beiden Schwestern natürlich nicht. Aber wer gerne in der Sandkiste spielt wird sowieso zu kleinerem Buddelzeug greifen. Da sind diese Österreicherinnen einfach zu schwer und zu breit bereift. Schlanker Latschen mit Stollen und deutlich weniger Leistung (Motorgewicht), deutlich weniger Verkleidung, machen einen Tag im Gelände zur Freude, mit diesen beiden ist das daneben harte Arbeit.


    Allen ADV-treibern eine spaßige Saison.


    Make

    non solum orare sed etiam commeare
    ego vehor ergo vivo