Lieber Harald,
lies mal bite was ich geschrieben habe. Ich habe nie "interessant" zu käufen anderer Produkte gesagt. ich finde es interessant (in diesem Zusammenhang passt dann auch nicht mehr) wenn Leute die eine KTM (und das ist eine Premiummarke) kaufen, sich zig Zubehörteile, Auspuffanlagen... an das Mopped schrauben (was durchaus legitim ist, nicht falsch verstehen) dann wegen dem Preis eines Kettenölers anfangen zu jammern oder das Rechnen anfangen. Ich habe noch nie jemanden das Rechnen anfangen sehen, wenn es um eine Carbonabdeckung oder einen Sportauspuff geht.
Das heißt nicht, dass ich ein solches Verhalten als Scheiße bezeichne, das unterstellst Du mir. Ich finde so ein Verhalten schlicht interessant, weil für mich nicht nachzuvollziehen.
Ich bemühe mich stets sachlich zu bleiben, nur dürfte es sehr wenige Kunden geben, die die technischen Details bzw. die Pumpe eines anderen Systems schon technisch mit der Pumpe eines CLS EVO Ölers verglichen haben.
Wenn also jemand ein System, ohne es wirklich verglichen zu haben, mit meinem gleichsetzt darf ich dazu wohl auch was sagen.
JustMe
Es gibt sehr wohl einen Öler mit Regensensor. Der Mccoi Öler (Bausatz aus dem Internet) hat auf Wunsch so ein Teil. Wir haben den Regensensor verworfen, weil er in der Praxis, nun sagen wir, nicht so zuverlässig war wie in der Theorie.
Mag sein, dass Motoröl einigermaßen zur Kettenschmierung taugt. Durch die "nachteilhafte" Verwendung eines Spezialöls kann man den Ölverbrauch allerdings noch mal erheblich reduzieren. Ich fahre jetzt sehr wenig Offroad, aber durchaus auch häufig im Regen und ich habe auf 13200 km 54 ml Öl verbraucht.
Außerdem sorgt das Spezialöl dafür, dass bis zu einer Dauergeschwindigkeit von 160 km/h keine Erhöhung der Ölmenge nötig ist. Bis zu 20 Minuten über 160 km/h machen auch nichts. Erst ab etwa 30 Minuten über 160 km/h wird der ölfilm langsam zu mager. Damit deckt man eigentlich schon das Spektrum ab, dass die allermeisten Leute fahren.
Das was ich hier erkläre sind Details, die man normalerweise kaum mitgeteilt bekommt, da dies über das Detailwissen der allermeisten Händler hinaus geht. Man kann das sicher auch als Eigenwerbung abtun, man kann die Infos aber auch mal nehmen und ohne gleich reine Werbung zu sehen, mal darüber nachdenken.
dirk
Die Ölabgabe eines temperaturgesteuerten Ventils ist auch genauer als die einer Pumpe. Der Öltropfen wird wesentlich langsammer abgegeben und dadurch verteilt sich das Öl besser. Außerdem ist eine Pumpe nicht völlig temperaturunabhängig. Zumindest nicht ohne entsprechende Steuerung.
Denn wenn es kalt wird wird das Öl zäher und damit hat der Kolben der Pumpe gegen einen größeren Wiederstand anzugehen. Das geht so weit, das man die Ansteuerungsdauer der Pumpe erhöhen muss um einen Kolbenhub beendet bekommt. Ansonsten schaltet die Pumpe bzw. die Spule der Pumpe ab, bevor der Hub fertig ist. Dise Problematik beginnt im Bereich um die 0°C.
Deshalb verfügt der CLS EVO auch über eine Temperatursteuerung, die bei niedrigen Temperaturen die Spule so lange ansteuert, bis der Hub der Pumpe zuende ist. Bei 20°C dauert der Pumpenhub etwa 1/4 Sekunde, bei -20°C dauert der Hub über 20 Sekunden.
Der Grund weshalb wir vom Ventil zu einer Pumpe gewechselt haben ist, dass die Ventilsteuerung nur genau ist, wenn man das System vorher genau kallibriert hatte. Das war ein (unerwartetes) Problem, gerade in Werkstätten. Viele CLS 200µ Systeme haben nicht richtig funktioniert, weil die Grundeinstellung nicht richtig gemacht wurde.
Außerdem hat eine Pumpe noch den Vorteil, dass die Düse so gut wie nicht verstopfen kann. bei einem Schwerkraftsystem kann das mal passieren.
Eine Doppeldüse hat jetzt welchen Vorteil?
Außer, dass die Psyche des Nutzers denkt es ist besser sehe ich technisch keinen Vorteil. Das Öl zieht sich zwischen Innenlasche und Kettenrolle durch den Kapilareffekt unter der Kettenrolle durch bis es auf der anderen Seite zwischen Innenlasche und Rolle wieder austritt. Was macht eine Doppeldüse da jetzt besser?
Allzeit gute Fahrt
Heiko