Anschaffung 690 Enduro

  • Hallo,
    ich fahre momentan eine BMW R1150 GS. Zum Touren gefällt mir das Motorrad sehr gut. Allerdings komme ich gar nicht so oft zu großen Touren und abgesehen davon würde ich lieber mit dem endurowandern beginnen. Trotzdem möchte ich ein Motorrad mit dem ich auch mal eine längere Tour machen kann. Jetzt meine Frage. Mir wurde eine 690 Enduro angeboten. Jetzt überlege ich mir meine BmW zu verkaufen. Fürs endurowandern ist die ktm nicht nur wegen des geringen Gewichts sicher die bessere Wahl. Aber wie taugt die KTM für eine Wochenende-Asphalt-Tour? Gibt es hier Umsteiger?
    Die angebotenes kTm fahre ich nächste Woche Probe. Sitzbank wird gerade von kahedo aufgepolstert.
    Mir ist klar, dass eine Probefahrt das wichtigste ist. Aber eine lange Tour werde ich da nicht machen können. Deshalb bin ich auf eure Antworten gespannt.
    Grüße Heiko

  • Wenn es dir hilft Heiko...


    ich war letztes Jahr 2700km mit meiner auf dem Balkan. Von Igomenitza nach Slowenien, incl etwas Endurowandern.
    War nicht schlimm.


    Und deshalb machen wir dieses Jahr etwas ähnliches und fahren wieder mit dem Boot nach Griechenland und dann mit Gepäck innerhalb von 2 Wochen wieder hoch.
    Vielleicht mit etwas mehr Offroad Anteil.


    Tagesetappen von 300km fand ich nicht anstrengend.


    In meinem anderen Zweiradleben fahre ich Touren auf einer Tuono. Also ganz so viel Komfort erwarte ich ja nicht :grins:


    Nur... mit meiner 690er kann ich kaum schneller als 120 fahren, da sie dann das Pendeln anfängt.
    Aber das brauche ich auf dem Feldweg auch eher selten....


    Gruß, Florian

  • Da kann ich einstimmen:


    Ich habe letztes Jahr eine 5000 km Tour durch die Slowakei, Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien Bosnien und Slowenien in 10 Tagen mit meiner 690ER2014 in 10 Tagen runtergebogen. Über 450km durchschnittlich/ Tag. Alles mit Originalsitzbank. Sicher nicht das Bequemste aber mein Hintern ist bei solchen Tagesetappen nach 2-3 Tagen diese Belastung gewöhnt.

    Zudem bin ich letztes Jahr auch noch einen 4 Tagesausflug in die Alpen Österreichs gefahren, das war auch eine relativ lange Tour über 4 Tage mit über 1800km mit recht viel Asphalt.


    Heuer bin ich zB. auch ne 4 Tagestour nach Slowenien runter gefahren. Das waren auch 1600km in 4 Tagen.


    Und gerade vor ein paar Tagen bin ich von einer Tour entlang des Eisernen Vorhangs zurückgekommen: 3 Tage / ca. 1400km. Wie immer viel Offroad und im Zelt.


    Das alles, also fast immer über 400km Tagesetappen mit meiner treuen 690er aus dem Jahr 2014 die schon knapp 55000 km auf der Uhr hat und wie gesagt, immer noch die Originale Bestuhlung aufweist.


    Wenn du wirklich den Focus auf geringes Gewicht setzt würde ich dir aber von einer 690 abraten. Mir ist sie mit allen Anbauten (Zusatztank, etwas Schutz, Werkzeug, und dergleichen mitlerweile zu schwer). Asphalt geht mit der 690 aber. Bin selber mal in die franz. Alpen angefahren und großteils über Frankreich und Schweiz retour nach Wien. Der Anteil an Asphalt war doch recht hoch und das steck die 690 locker weg, solange es kurvig bleibt und viele Lastwechsel erfolgen. Autobahntauglich ist die Kiste bis ca. 110 km/h meiner Meinung bedingt auch, macht aber mangels Windschutz, Bereifung und dafür nicht ausgelegtem Fahrwerk und der einhergehenden Pendelei nur wenig Spaß.


    Vieleicht wäre auch eine Honda CRF 450L eine Lösung? Bei mir steht dieses Motorrad mitlerweile hoch im Kurs als Nachfolger für die 690. Wobei es halt mit offener Zulassung, Wartung und dergleichen auch wieder nicht so einfach ist. Hmmmm ... .


    Jedenfalls: Für ein bisschen Endurowandern, auch mal mit kurviger Aspahltanfahrt oder auch etwas schwierigeren Wegen reicht die 690 allemal. Schweres Gelände kann ich nach den letzten Erfahrungen entlang des Eisernen Vorhangs definitiv verneinen - dafür ist das 690er Eisenschwein schon nahezu ungeeignet. EDIT: Aber immer noch besser als ne fette Gummikuh ... :crazy:


    Gruß
    cometeus
    :driften:

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  • Hallo Heiko,


    Ich muss meinen Vorrednern auch recht geben. Und ich denke für dich ist die 690 Enduro schon richtig. Unterhalb 600ccm würde ich nur gehen wenn du wirklich auch was Hardenduromässiges im Sinn hast. Fürs Endurowandern aber halte ich die 690er oder 701 für ideal. Ich habe selbst auch noch die F800GS die ich gerne für mehrwöchige Touren mit Abstechern abseits des Asphalts verwende. Zum Endurowandern finde ich meine 701 aber deutlich idealer. Du musst dir einfach wirklich bewusst sein dass die 690 nicht halb so viel Tourenkomfort wie deine GS bietet. Für Wochenendtouren oder auch etwas mehr geht es aber bestimmt. Sei dir bitte auch bewusst dass der Einzylinder nicht so angenehm zu fahren ist auf der Autobahn und er lange konstante hohe Drehzahlen eher nicht so mag.
    Kahedo Aufpolsterung ist sicher schon mal gut. Werde ich bei der SMC-R im Winter auch machen. Die originale Bank ist für mein :arsch: nix auf Dauer. Da ist die der 701 schon besser.

  • :ja: Fürs Enduro wandern GS 800/700 oder die Tiger 800 xc oder wenn es weniger :lautlach: sein soll die kleine Teneree XT 660 Z zu empfehlen.

    Einzig , nicht Artig... :driften:

  • Die 690 Enduro ist das letzte universelle Werkzeug.


    Natürlich gibt es auf der einen Seite die Sportenduros und auf der anderen die Reiseenduros.


    Bei den Sportenduros hört der Spaß auf der Straße recht schnell auf. Außerdem haben sie legal nur eine handvoll PS und wollen öfter mal einen Service.
    Bei den Reiseenduros hast du halt 80-100kg mehr. Die helfen Offroad auch nicht weiter. Den sehr guten Komfort hat man auf der Autobahn und gut ausgebauten Straßen. Auf engen kurvigen Straßen ist man mit der 690 auf Augenhöhe.


    Die 690 macht überall Spaß. Mit der Wahl der Reifen kann man sie wunderbar an die bevorstehende Tour anpassen. Von Straßenreifen bis zum groben Stollenprofil gibt es alles.

  • hallo zusammen,
    Das ist ja doch eine eindeutige Sache. Schweres Gelände wird sowieso nicht meins werden. Von daher ist das Mehrgewicht im Vergleich mit einer Sportenduro nicht so wild sein. Die 110/120 km/h wundern mich etwas. Aber genau deshalb sind mir die Erfahrungen hier wichtiger als irgendwelche Tests.
    Ich bekomme die KTM von einem Händler und hab freie Reifenwahl. Was könnt ihr mir empfehlen? Wie gesagt. Asphalt im Alltag. Sonst leichtes Gelände, Schotter.
    Vielen Dank schon Mal! Habt mir wirklich mit euren Antworten sehr geholfen und mir Lust auf das Teil gemacht. Und da der Preis stimmt werde ich wohl zuschlagen. Positive Probefahrt vorausgesetzt. Gibt es bei der Enduro Baujahr 2010 etwas besonderes zu beachten? Irgendwelche bekannten Schwächen?
    VG Heiko

  • Ich bekomme die KTM von einem Händler und hab freie Reifenwahl. Was könnt ihr mir empfehlen? Wie gesagt. Asphalt im Alltag. Sonst leichtes Gelände, Schotter.


    Wenn du um feuchte Wiesen und Matsch einen Bogen machst,
    kann der Heidenau Scout wirklich empfohlen werden.


    Hält lange, lässt sich erstaunlich behende ums Eck schmeißen, hat für einen Grobstoller erschreckend viel Grip und lässt sich auch im Nassen fahren.
    Natürlich ist in dieser Disziplin fast jeder Strassenreifen besser. Aber dafür ist er auf trockenem Schotter ganz gut zu gebrauchen.


    Da er sich im Gatsch sofort zusetzt, fahre ich jetzt Mitas E-09, muss allerdings Abstriche in Bezug auf Trocken und Nassgrip sowie Laufleistung hinnehmen.
    Letztlich ist alles ein Kompromiss.


    Gruß, Florian

  • Dachte es geht ohne Probleme schneller. Zumindest steht das so in einigen Tests oder wird in Videos so erzählt. Aber das ist mir sowieso nicht ganz so wichtig.


    Tja schneller schon.
    Ist aber von der Dicke deiner Kronjuwelen abhängig.


    Meine Kiste fängt je nach Bereifung und Luftdruck ab ca 125 derart das Pendeln an, dass ich die gesamte Spur auf der Autobahn brauche.
    Wenn ich dann den Lenker nicht gaaaaanz locker lasse, laufe ich in Gefahr, dass ich mich lang mache.


    Aber dafür geht sie auch 120 auf dem Feldweg. Mehr brauche ich nicht :lautlach:

  • Dachte es geht ohne Probleme schneller. Zumindest steht das so in einigen Tests oder wird in Videos so erzählt. Aber das ist mir sowieso nicht ganz so wichtig.

    klar geht es schneller. Das Pendeln ist auch längst nicht bei allen und von vielen Faktoren abhängig. Ich bin mit meiner 701 bisher max kurzzeitig 140 km/h gefahren und ohne leiseste pendelneigung. Das mit den ca 120 bezieht sich für mich eher auf den Fahrkomfort. Langfristig ist das einfach unangenehm zu fahren mir einer Enduro ohne minimalsten Windschutz und wegen den Vibrationen im Lenker und den Fussrasten. Auch bei meiner früheren XT600 haben sich 100km/h als max konstante langzeitige Reisegeschwindigkeit herausgestellt. Aber wirst du bei der Probefahrt wohl auch selbst feststellen. :wheelie:

  • :staun: Z :staun:


    Tja schneller schon.
    Ist aber von der Dicke deiner Kronjuwelen abhängig.


    Meine Kiste fängt je nach Bereifung und Luftdruck ab ca 125 derart das Pendeln an, dass ich die gesamte Spur auf der Autobahn brauche.
    Wenn ich dann den Lenker nicht gaaaaanz locker lasse, laufe ich in Gefahr, dass ich mich lang mache.


    Aber dafür geht sie auch 120 auf dem Feldweg. Mehr brauche ich nicht

    Wie gesagt. Auf dem Asphalt reicht mir das denke ich völlig aus. Hat mich ebenfalls verwundert dass sie bis 170 laut 1000PS sogar 180 auf der Straße hergeben soll. :staun:

  • Betreffend Reifenwahl würde ich auch entweder den K60 Scout oder auch den Mitas E07 (verstärkte Dakarversion) in Betracht nehmen. Beide tolle 50/50er Reifen. Sind aber beide auch schon etwas älter.


    Andere Option: Der Michelin Anakee Wild ist ziemlich neu und wird zum Teil auch schon hoch gelobt. Ist auch auf 50/50 ausgelegt und sicher der hochwertigste der 3 genannten Reifen.


    Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Mitas E07 gemacht. Ich werde aber meinen nächsten Satz mit einem Mitas E07 hinten und nem Anakee Wild vorne fahren. Der Wild hat nämlich etwas mehr negativ Profil als es der E07 hat und ich habe vorne im Gelände lieber gerne etwas mehr Grip.

  • Betreffend Reifenwahl würde ich auch entweder den K60 Scout oder auch den Mitas E07 (verstärkte Dakarversion) in Betracht nehmen. Beide tolle 50/50er Reifen. Sind aber beide auch schon etwas älter.


    Andere Option: Der Michelin Anakee Wild ist ziemlich neu und wird zum Teil auch schon hoch gelobt. Ist auch auf 50/50 ausgelegt und sicher der hochwertigste der 3 genannten Reifen.


    Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Mitas E07 gemacht. Ich werde aber meinen nächsten Satz mit einem Mitas E07 hinten und nem Anakee Wild vorne fahren. Der Wild hat nämlich etwas mehr negativ Profil als es der E07 hat und ich habe vorne im Gelände lieber gerne etwas mehr Grip.

    Haltbarkeit auf nassem Asphalt wäre so ein Argument für einen Reifen. Auch wenn das oft auf kosten der offroad Tauglichkeit geht.