Zündung an -> Hauptsicherung brennt durch

  • Hallo zusammen,


    habe folgendes Problem: Sobald ich die Zündung einschalte brennt die Hauptsicherung durch.

    690 Duke, MJ 2013, 46900km.


    Vor 80km ging es los: Während der Fahrt sind Tacho und Motor ausgegangen, Sicherung 1 (Zündung, Kombi, ..) war durchgebrannt. Sicherung ausgetauscht und die restlichen 50km nach Hause gefahren, abgestellt, keine weiteren Probleme.

    Heute 30km gefahren, wieder Motor und Tacho aus, wieder Sicherung 1 durchgebrannt.

    Sicherung getauscht, Motor obwohl warm mit Verzögerung angesprungen, 50 Meter gefahren, Tacho und Motor aus, Hauptsicherung durchgebrannt

    Hauptsicherung gewechselt, alle anderen Sicherungen kontrolliert, soweit iO. Zündung ein -> alles iO. kurz Startknopf gedrückt, Starter dreht, direkt wieder runter vom Knopf, da weißer Rauch aus Lampenmaske. Sofort Zündung aus.

    Lampenmaske geöffnet, der Stecker der zum Start Knopf führt war heiß. Die Kabel auf der Seite des Kabelbaums sind zusammengeschmolzen, insbesondere das rote und das gelbrote teilweise schon Kupfer sichtbar.

    Kabel isoliert, Start-Stop Bedienelement zerlegt und angeschaut, keine angeschmorten Kabel, kein Fehler erkennbar, sieht aus wie neu. Tank runter, Kabelbaum soweit möglich auf Scheuerstellen geprüft, nichts gefunden.

    Stecker zum Start-Knopf getrennt gelassen und Zündung eingeschalten, Licht geht an, Kombi zeigt Fehlercode und geht wieder aus. Hauptsicherung nicht durchgebrannt, aber schon leicht angeschmort.

    Dank freundlichem Autofahrer wieder neue Hauptsicherung eingebaut, Start-Stop Bedienelement wieder angeschlossen. Zündung an, sofort Hauptsicherung durch.

    Dann sind mir die Sicherungen und die Zeit ausgegangen.

    Motorrad steht jetzt noch an der Tankstelle, wird Mitte nächster Woche nach Hause geholt, dann geht die Fehlersuche weiter.

    Falls jemand Ideen hat woran es liegen könnte, gerne her damit.

    1956 Maico M250 Blizzard
    2013 KTM 690 Duke

  • Ich würde zuerst den Kabelbaum im Bereich des Lenkkopfes untersuchen, da ist er der meisten Bewegung ausgesetzt.


    Normalerweise kommt es nur zu einem Kabelbruch und somit Wackelkontakt.


    Aber wer weiss ob sich da nicht auch irgendwann was durchschaust.


    Ansonsten kannst du nur alle Stecker trennen und einen nach dem Anderen wieder einstecken bis die Sicherung wieder durchbrennt.


    Das schränkt die möglichen defekten Kabel schon mal ein

    1290 SAT

    990 SMR
    Duke 790 (nur für den Kringel)
    690SMCR

    390 ADV

  • Zwischen Lampenmaske & Lenkkopf sind die meisten Kabel, viel Bewegung & wenig Platz.

    Da würde ich anfangen zu suchen

    & überall, wo zu sehen ist dass irgendetwas streift, scheuert, reibt,

    ganz genau nachschauen

  • Nur als Ergänzung...

    • Bist du Erstbesitzer?
    • Wurde in letzter Zeit etwas elektrisches angebaut, wie Navi, USB-Buchse oder Blinker?
    • Spuren von Diebstahlversuch am Zündschloss?

    Nach der optischen Kontrolle hinter der Maske, würde ich mal alle Sicherungen rausnehmen und dann einzeln wieder einstecken und schauen ob die einzelnen Funktionen gehen und beobachten was passiert.


    Kurz gegoogelt, ein neuer Kabelbaum kostet so um die 500€? :traurig:

    Hoffentlich nicht nötig auch wegen dem Aufwand...

    Ride hard or stay home :driften:

  • Vielen Dank für die Tipps. Ich werde weiterhin berichten, vielleicht hilft es ja später mal jemandem.

    Zweitbesitzer, 1 Jahr alt und ohne Modifikationen gekauft.

    Dieses Jahr wurden keine elektrischen Verbraucher getauscht/angebaut.

    Motorrad steht seit gestern wieder bei mir vor der Tür.

    Hatte einen kurzen Moment Zeit um nochmal was zu testen:

    neue Hauptsicherung rein, Zündung an -> Tacho startet wie gewohnt. Mehrmals in beide Richtungen eingeschlagen -> keine Probleme. Motor gestartet, 5 Sekunden im Leerlauf laufen lassen, alles iO. Leicht Gas gegebenen, sofort Motor und Tacho aus. Alle Sicherungen noch gut.

    Lampenmaske geöffnet, Zündung wieder eingeschalten, Tacho startet wieder wie normal. Beim Betätigen des Starters sinkt Spannung auf 10V, Startet dreht nicht. Stecker in Lampenmaske der zum Start Knopf führt wird sehr heiß, Kabelmantel schmoren an. Alle Sicherungen iO.

    Mir scheint als würde ein zu starker Strom durch den Stecker zum Start-Knopf fließen und dabei die Sicherungen umgehen.

    1956 Maico M250 Blizzard
    2013 KTM 690 Duke

  • prüf den regler; lima und den starter; möglicherweise zieht der starter selbst zuviel;

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • prüf den regler; lima und den starter; möglicherweise zieht der starter selbst zuviel;

    Wie willst du denn prüfen ob der Starter zuviel Strom zieht ?

    Hast du einen Vergleichswert ?


    Und selbst wenn du einen Vergleichswert hättest,

    das ursprüngliche Problem trat ja völlig unabhängig von irgendwelchen Startvorgängen auf.

    Motor lies sich mehrfach starten und Sicherung hat erst nach Motorstart ausgelöst.


    Um Lima und Regler zu prüfen müsste erst mal der Motor laufen.

    Wenn der läuft kann er die Bordspannung messen.


    Die sollte dann:

    bei Leerlaufdrehzahl größer sein, als die Batteriespannung wenn ALLES aus ist,

    bei hohen Drehzahlen nicht über 14,4 V DC / = steigen.


    Es deutet n.m.M. auch viel mehr auf einen Kurzschluss im Kabelbaum hin.

    Haupt-verdächtig ist der Bereich hinter Lampenmaske bis unter den Tank.


    Ich empfehle auch die Kabel so weit möglich erst mal "von Hand" abzusuchen und alles anzuschauen.

    Durchgescheuerte Kabel sind oft daran zu erkennen, dass Lack, Farbe, Beschriftung durch reiben/scheuern der Kabel ihr Aussehen in dem Bereich verändert haben.

    Oder das sich durch Hitze etwas verformt hat.


    Bei Kurzschlüssen fliesen, bis die Sicherung auslöst, sehr hohe Ströme,

    für die die Steckkontakte, Kabel, Schalter etc nicht ausgelegt sind.

    (im optimalen Neuzustand sollten die Komponenten das kurzzeitig aushalten, aber in diesem Zustand sind die, wenn es zu einem Kurzschluss kommt, meist nicht mehr)


    Darum würde ich zunächst den Kabelbaum absuchen & keine neuen Sicherungen mehr einsetzen,

    denn dadurch kann es zu weiteren Schäden kommen:

    .....Stecker in Lampenmaske der zum Start Knopf führt wird sehr heiß, Kabelmantel schmoren an. .....

    Einmal editiert, zuletzt von smurf ()

  • geht gaaanz einfach, und dazu darfst du die einschlägigen beiträge lesen;

    dem te helf ich gerne direkt; soweit ich gelesen habe hat er schon eine kabelbaum kontr. durchgeführt; nochmals kann jedoch nicht schaden!

    und die karre springt ja anscheinend im kalten zustand an (und da könnte man zb. messen) nur dann wirds interessant; ergo doch wo zuviel von dem gutem (saft);

    lg

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Die Spannungen lagen bei meinem letzten Test bei 12,9V Batteriespannung, ~10V während Startvorgang und ~14V im Leerlauf. Also alles iO.

    Den Kabelbaum habe ich, soweit das ohne Zerlegen des Rohrs in dem die Kabel laufen geht, überprüft und keine Scheuerstellen oder ähnliches gefunden. Ich werde den Kabelbaum wohl zerlegen und die Kabel direkt begutachten.

    An den Relais und am Spannungsregler ist optisch nichts auffällig.

    Bei der Gelegenheit habe ich gleich die Massepunkte angeschliffen, obwohl auch hier nichts auffällig war.

    Mit dem Voltmeter habe ich getestet ob der Starter einen zu großen Widerstand hat: Durchgang ohne Probleme. Ist ja bis zuletzt auch ohne auffällige Geräusche angesprungen.

    Das Start Aux Relay welches vom Start-Knopf geschalten wird und seinerseits das Start Relay schaltet weist an der Spule einen Widerstand von 80 Ohm auf, wie auch die anderen, baugleichen Relais.

    Das Start Relay selbst weist an der Spule allerdings keinen Widerstand auf. Sollte das nicht auch zumindest einen geringen Widerstand haben?

    1956 Maico M250 Blizzard
    2013 KTM 690 Duke

  • Habe den Starter probeweise mal direkt an die Batterie angeschlossen, dreht ohne Probleme. Spannung fällt von 13 auf 12V. Also alles im Rahmen.

    Habe weiterhin das Start Relay im Verdacht. Könnte hier jemand an einem funktionierenden Modell gegenmessen? Wäre super.

    Es handelt sich dabei um das Relay mit den Hauptsicherungen rechts neben der Batterie. Zum testen müsste nur kurz der transparente Stecker entfernt und der Widerstand zwischen den unteren beiden Kontakten gemessen werden.

    1956 Maico M250 Blizzard
    2013 KTM 690 Duke

  • Eine Relaisspule liegt irgendwo zwischen 50-200 Ohm. Genau für das Startrelais kann ich es dir nicht sagen. Höher darf der Widerstand sein, falls ein Vorwiderstand schon drin verbaut ist, aber sicher nicht tiefer.


    Ist was aufgedruckt was weiter helfen könnte? Art.Nr.?

    Ride hard or stay home :driften:

    Einmal editiert, zuletzt von Siciliano ()

  • Was aber gegen die Theorie des Startrelais spricht, ist dass sie während der Fahrt ausgeht. Das dürfte nichts mit dem Relais zu tun haben.

    Ride hard or stay home :driften:

  • Über den Winter habe ich Zeit gehabt mich mehr mit dem Problem zu beschäftigen.

    Relativ schnell war klar, dass es sich um einen Kurzschluss handeln muss.

    Nachdem sich dieser nicht lokalisieren lies, entschied ich mich den gesamten Kabelbaum zu tauschen. Gebraucht sind die recht günstig zu erhalten.

    Der Aus- und Einbau ist ohne Probleme machbar. Sitzbank und Tank runter, Heck absenken und Lampenmaske demontieren und los geht's.

    Für den Tausch habe ich bei gemütlichem und sauberem Arbeiten ca 8h benötigt.


    Am alten Kabelbaum konnte ich dann auch die Problemstelle finden:

    Das Mittelstück hat sich an der rechten, hinteren Schraube des Zylinderkopfdeckels aufgescheuert. Von mindestens einem Kabel sind die Litzen sichtbar.

    Höchstwahrscheinlich habe ich den Kabelbaum nach einer Kontrolle des Ventilspiels in einer unpassenden Position gelassen.


    Abhilfe um dieses Problem zukünftig zu vermeiden:

    Zusätzliches Isolationsband und Filz an die Scheuerstelle.

    "Anheben" des Kabelstrangs durch Befestigung am oberhalb verlaufenden Rahmen mit Kabelbinder.

  • Bei mir sah das Ganze auch ähnlich aus.

    Wenn mich jetzt nicht alles täuscht hat es bei mir damals den Kabelstrang zwar auch an beinahe derselben Stelle wie bei dir Oshu aufgescheuert, aber nicht am Ventildeckel sondern an der Batterie (Duke III).

    Zum Glück habe ich es aber bemerkt noch bevor es zu Aussetzern kam


    20200419_223524.jpg

  • Ähnliches Problem bei meiner Duke (2012):

    War heute beim Mopedtandler wegen Pickerl und Bremsflüssigkeit wechseln. Vor der Probefahrt kommt der Mechaniker zu mir und fragt ob ich irgendwann einmal eine defekte Sicherung hatte.

    Nein. Ja komisch weil sie wollten starten und alles war finster. Gefahren, zurückgekommen, ich bezahlt, setz mich auf das Motorrad und.... nix.
    Tacho dunkel, startet nicht.

    Wieder zurück, neue Sicherung rein, bisschen herumgedrückt bei dem Kabelstrang, alles durchgesehen was man ohne Demontagen durchsehen kann, probiert und finster.

    Nach drei Sicherungen gings wieder und ich bin zum Forstinger um mir eine Familienpackung Sicherungen zu kaufen. Am Parkplatz habe ich mindestens zwanzig mal ein- und ausgeschaltet, mal sofort, mal nach ein paar Minuten und das blöde Trum startet als wäre nix!


    Ich lasse es jetzt mal so wie es ist, da ich den Fehler nicht mehr reproduzieren kann.

    Sobald er vermehrt auftritt, werde ich mal das Relais abstecken und die Leitung vom Knopf bis zum Batteriefach durchmessen und vom Relais zum Anlasser.

    Lt. Mechaniker ist bei sowas immer gut unterhalb vom Sitz nachzusehen, anscheinend sitzen da ein paar Problemchen was die Leitungen angeht.


  • "... Ich lasse es jetzt mal so wie es ist ..."


    Würde ich nicht empfehlen.


    Der Schaden wird i.d.R. größer und dadurch aufwändiger / teuerer in der Reparatur.


    Es muss eh irgendwann repariert werden.


    Entweder

    du bleibst irgendwann damit liegen & kannst nicht mehr weiterfahren,

    es entstehen Folgeschäden (Steckverbindungen, Schalter, Sensoren, Tacho, Steuergerät),

    im "worst case",

    wenn dir plötzlich Nachts das Licht aus geht könnte es zu einem Unfall kommen,

    oder z.B. noch verschüttetes Benzin dazu kommt, brennt die Kiste ab.




    (Aber es gibt hier sicher ein paar Leute die zu anderem raten werden)

    :zwinker::prost:

  • Update:

    Einen Monat lange nichts. Heute etwas größere Tour in Richtung Liezen/Salzkammergut und drei mal Sicherung tauschen müssen.
    Morgen ists eh regnerisch. Ich glaube ich werde mich da mal auf die Suche machen.

  • Update nach Update:


    Ich habe den ganzen Kabelstrang (visuell) gecheckt. Stellen, wo ich einen Abrieb von der Lackierung gesehen habe auch geöffnet und nachgesehen.

    Leider nichts gefunden, was mir weitergeholfen hat. Blöderweise lässt sich der Fehler immer noch nicht reproduzieren. Meine erste Vermutung es würde irgendwie mit der Temperatur zusammenhängen, hat sich nicht bewahrheitet. Meine zweite Vermutung bezüglich eines Kabelbruchs oÄ konnte ich bis dato nichts finden.

    Morgen hole ich mir eine Amperezange und messe mal die Stromaufnahme vom Relais und vom Anlasser.


    Meine Frage an euch:

    Weiß jemand um den Stromlaufplan?

    Läuft der Startknopf direkt nach hinten zum Relais, das wiederum den Plus zum Anlasser durchschaltet? Oder ist irgendwas noch dazwischen?

    UND:

    Bin ich tatsächlich der einzige/erste, der so einen Fehlerfall hat?