Neck Brace vs Airbagwesten (Offroad und Straße)

  • Guten Abend



    ich wollte das Thema noch mal gesondert angehen und hier verschiedenste Meinungen einholen.


    Leatt hat ja das STX Road Neckbrace rausgebracht. Seit 2011 hat sich bei denen in der Hinsicht nichts mehr getan.

    https://www.leatt.com/shop/cat…5b9526dd0e3/category/725/


    Ortema hat 2018 glaube ich Version 3 rausgebracht.

    https://www.ortema-shop.com/en…eck/onb-neck-brace-detail


    Die Airbagwesten mit Reißleine sind aufgrund des nicht vorhandenen Schutzes beim Erstaufprall raus. Die sensorgesteuerten müssen halt geladen werden. Darunter fallen dann wohl die Held und Dainese D-Air.




    Scheinbar sind Schlüsselbeinbrüche mit den Leatt NB häufiger wegen der Auflage. Dafür schützt die Ortema nicht nach vorne. Vorteil ist keine Fehlauslösung im Offroad.

    Die Westen sind angenehmer zu tragen, zum an- und ausziehen einfacher, müssen geladen werden und sollten im Offroadbetrieb wohl ausgeschaltet werden oder? (Sei's durch öffnen der Weste / oder rausnehmen der Sensoreinheit)



    Im Sommer wird vermehrt Straße gefahren und bei schlechtem Wetter Offroad. Wohl häufiger auch lange Touren mit beidem. Gibts hier Meinungen und Erfahrungswerte?

  • Falls nicht schon gemacht, kann ich dir nur empfehlen, mal ein Neckbrace beim Fahren zu probieren. Ich hab das mal von einem Arbeitskollegen ausgeliehen, der jahrelang damit gefahren ist. Mich hat es in der Kopfbewegung zu weit eingeschränkt. An der Kreuzung konnte ich den Kopf nicht genug drehen für einen sicheren Kontrollblick. Natürlich hängt das aber von vielen Faktoren wie Helm, Körper etc. ab.

    Schöne Grüße,
    Roland

  • ich habe auch schon einige Protektoren ausprobiert, mich nerven die Teile, sind einfach unbequem

    und schränkt auch die Bewegung ein:Daumen runter:

    Bin aber auch keiner der, wie wild, von einem Hügel zum nächsten springt :kapituliere:

  • Also mich würde ein Neck Brace bei längeren Touren definitv stören. Das ist was für MX oder Rallye. Also höhere Aufprallgeschwindigkeiten. Das gebrochene Schlüsselbein nimmt man dann halt in Kauf. Die HWS ist wichtiger. Und man trägt das dann auch nur sehr kurz. Du kannst den Kopf kaum noch bewegen. Ist ja auch der Sinn dahinter.


    Ein Neck Brace ist bei vollem Körperschutz das letzte Teil, was man dazu kauft. Einzeln oder auf einer Airbagweste drauf? Hab ich so noch nie gesehen.


    Zudem: Airbagwesten haben doch abseits befestigter Strassen so gar keinen Sinn? Oder meinst Du dann auf der Strasse? Selbst dort ist die Wirksamkeit viel geringer, als die meisten denken. Aber im Felde? Da brauchst Du nen Protektorenhemd/Jacke. Ich hab ein Leatt 5.5 und das ist eigentlich das einzig richtige. Hat mir schon ein paar Dellen erspart. Trägt zwar dick auf, aber schützt auch sehr gut. Habs wie gesagt getestet. ;-)) Ist vor allem sehr luftig. Geht auch noch bei 40 Grad. In einer Airbagweste dehydrierst Du doch binnen Minuten bei solcher Hitze.

  • Mich hat es in der Kopfbewegung zu weit eingeschränkt. An der Kreuzung konnte ich den Kopf nicht genug drehen für einen sicheren Kontrollblick.

    Das war bei mir auch so...!

    Ein gute --klick-YouTube--> Protektoren-Jacke und Knieschützer sind völlig ausreichend. Im Sommer, bei heißen Temperaturen, einfach ein Fahrerhemd d`rüber ziehen -fertig-!


    --klick--YouTube--> Rund um Blick bei Ortema

    Bade :Daumen hoch:

    Einmal editiert, zuletzt von Bade ()

  • Ein Neck Brace ist bei vollem Körperschutz das letzte Teil, was man dazu kauft. Einzeln oder auf einer Airbagweste drauf? Hab ich so noch nie gesehen.

    Meinte entweder neck brace oder Weste.


    Ich mochte gerne etwas gegen die Möglichkeit des Überstreckens tun und eigentlich nicht beides kaufen, um je nach Ausfahrt zwischen beidem hin- und herzuwechseln. Am Ende nutzt man dann weder noch. Ledercombis haben ja das Hörnchen hinten drin um das überstrecken zu vermeiden (+ Airflow Optimierung). Für die aufrechte Position und im stehen macht das Ding wenig Sinn. Und gegenüber Temperatur bin ich flexibel. Lieber schwitz ich mehr als im ernstfall Querschnittsgelähmt zu sein.


    Mir gings auch darum, ob der Mehrwert der Weste im Bewegungsfreiraum, den Verzicht auf Halsschutz im Gelände wert wäre.


    Ich werde mal schauen, dass ich im Laden neck braces ausprobiere und ggf eine Runde fahren kann.



    Was habt ihr denn für neckbraces ausprobiert? Die Leatt GPX Reihe ist auch recht einschränkend weil die für Crosser gedacht ist. Die STX Reihe hat wegen Fokus auf Straßennutzung extra mehr Spielraum.




    Letztendlich suche ich eine Bekleidungskombination führen lange Touren 500+km am Tag mit Halsschutz und durchschnittlich wohl 40% Gelände. Mal während der Tour, mal nur Gelände. Sollte ich mir in eine Textilcombi dann LVL1 Protektoren stecken? Protektorenhemd im Gepäck, falls auf einer langen Tour Offroad gefahren wird?


    Husky hat hier schon ein bisschen was geschrieben.

    Airbagwesten bei Fahrprofil mit hohem Offroad Anteil


    Sein Fazit war, dass Enduroschutz nicht mit Tourenschutz zusammen passt und ich suche den best möglichen Kompromiss. Ein Protektorenhemd bringt halt auch nichts mehr bei nem Rutscher auf der Straße. Und beides anziehen wird wohl schwer und sehr warm.

  • Moini


    Denke ich kann dir da vllt eine Hilfe sein denn ich fahre beides. Hab ein Leatt GPX und eine Helite GP-Airbag Weste.
    Bin am Anfang mit dem Leatt auf der Straße und der Renne (Road und MX) gefahren. Wenn du diese richtig einstellst dann sitzen diese super gut. Dann ziehst du das Leatt an und nach 2 Minuten sind die weg. Einschränkungen in der Bewegung hatte ich auch keine. Das Leatt hat mir auch denn Hals gerette als ich nach einem 15m Table gestürzt bin. Nur Schlüsselbein gebrochen.
    Aussage vom Sportarzt “lieber das Schlüsselbein als die Halswirbel!” Denke die Neckbraces machen ihren Job schon ganz gut.

    Inzwischen habe ich mir eine Airbag Weste zugelegt da ich zur Zeit eigentlich nur noch auf der Renne (Onroad) unterwegs bin.
    Also die Weste ist erstmal zum Leatt wesentlich unbequemer und schränkt mich zwar nicht ein in der Bewegung aber erschwert diese doch ein wenig. Sitz halt wie eine dicke Weste um dich herum.
    2-3 Stürze hatte ich schon mit der Weste, davon einen schweren highsider. Die Weste funktioniert mit einer Reiz Leine und hat jedesmal rechtzeitig meines Erachtens ausgelöst. Stürzen mit der Airbag Weste fühlt sich so ein bisschen an als wenn dich in ein stramm aufgeblasene Hüpfburg schmeißt:crazy:

    Beim highsider wo ich gut durch die Luft geflogen bin hat es mich trotzdem wieder mein Schlüsselbein gekostet:sehe sterne:

    Vorteil ist CO2 Kartusche raus, neue rein, Leine wieder ran und abfahrt. Nachteil ist die Leine muss wirklich recht kurz sein, fast dauerhaft leicht auf Zug. Absteigen ohne vorher die Leine zu trennen kannst vergessen. Sich mal kurz hinstellen auf dem Moppet brauchst du garnicht dran denken.
    Ich Vergleich die Airbag Weste ganz gerne mit eine Schutzweste (Kugelsichere). Denn in eine Schieserei geht man auch lieber mit einer Weste, drauf gehen kannst du trotzdem:boxing:


    Ach und die Elektronischen bin ich kein Freund von, denn wenn die ausgelöst haben musst du diese einschicken:motzki:und dann war es das mit dem fahren. Ok manche haben auch zwei “Ladungen”.


    Allerdings für denn Off-road absolut nicht zu gebrauchen!


    Selber fahre ich eigentlich nur noch die Airbagweste. Allerdings sobald es mal wieder auf die MX Strecke geht kommt das Leatt wieder zum Einsatz.

  • Eigentlich bestätigst Du sehr schön, was ich auch sagen wollte. ;-))


    Beides macht im sportlichen Einsatz Sinn. Auf längeren Touren aber kaum. Das Schutzfenster und die Schutzwirkung einer Airbagweste sind recht klein. Der Vergleich mit der kugelsicheren Weste ist schön. Wertet die Airbagwesten allerdings auch etwas unrealistisch auf.


    Ich weiß jetzt nicht mehr, welches Neck Brace ich probiert hatte. War ein Leatt, aber welches genau? Jedenfalls war das nix für mich. Wenn man im MX-Bereich meterlange Sprünge hat, OK. Aber so im Wald? Beim Endurowandern? Bei flotteren Trails? Die HWS ist schlecht zu schützen. Sie muss beweglich bleiben und sollte keine Einschränkungen erdulden müssen. Zumindest, wenn man den ganzen Tag fährt und dabei vielleicht noch im Strassenverkehr unterwegs ist. HWS-Verletzungen sind allerdings außerhalb des Rennsports schon extrem selten. Klar, wenn es Dich erwischt, ist doof. Wenn es Dich tröstet, oft geht es dann nicht mehr um die Querschnittslähmung, vor der wir alle so sehr Angst haben. Sondern das ganze endet lethal.

  • Jap ein Optimum für beides gibt es leider nicht.


    Ich finde den Vergleich eher ziemlich realistisch. Denn Schutzen tun beide absolut nur den Torso/Rumpf und inzwischen gibt die mir ein so „sicheres Gefühl“ das ohne echt fast unangenehm ist zu fahren.

    Die Airbagweste hat ja auch eine leichte neckbrace funktion. Allerdings leider eben nur zur Seite. Gibt aber glaube ich auch welche von Helite die das nach hinten verhindern.
    Finde so eine Weste muss man selber mal gefühlt haben wenn diese aufgeht.


    Für Enduro fahren würde ich trotzdem ein Leatt nehmen. Bin selber mal eine kleine Enduroserie mitgefahren und mich hat am leatt nichts gestört. Gelegentlich bei steilen Auffahrten stört es kurz in dem Moment wo du weit nach oben gucken musst und du noch unten stehst.


    Das richtig passende Neckbrace zu finden ist nicht einfach, glaub ich hatte vorher 2 andere die haben auch nicht richtig gepasst, gewackelt und störten nur. Dann hab ich mir das GPX Club 3 gekauft, mich hingesetzt und mir erstmal gegeben was man da alles überhaupt einstellen kann. Das sind mehrere 100(naja vllt nicht aber einige) Einstellungen. Bis ich die passende Einstellung hatte sind da glaub ich ein paar Stunden und Fahrten vergangen.

    Ich bin von beiden Systemen voll überzeugt (in jeweils ihren einsatzgebieten) da mir beide schon den „Hals“ geritten haben und ich jahrelang damit gut gefahren bin.
    Leatt GPX Club 3 im Besitz seit 2012, Helite GP-Air 2 seit Anfang 2018

  • schaut euch Schumacher an, mit Helm, in Zeitlupe, auf einen Fels gefallen....wenn es blöde läuft

    dann kannste machen was du willst.

    Ich versuche nicht hinzufallen?

    :grins:

  • Ich habe sowohl das Ortema als auch das Leatt STX.


    Offroad ziehe ich das Ortema vor. Bei dem kann man auch verschieden dicke Auflagepolster kriegen um es optimal anzupassen. Da ich einen Giraffenhals habe ist das ganz praktisch. Stören tut es mich überhaupt nicht. Nur beim steilen bergabfahren merke ich dass der Helm beim Kinn hochziehen früh ansteht, aber das ist ja auch der Zweck. Spüren tue ich es kaum. Das Gewicht fällt überhaupt nicht auf. Das Polster beim Schlüsselbein ist auch sehr gut. Soweit mir bekannt jedenfalls kein "Schlüsselbeinbrecher".


    Das Leatt STX hatte ich mal Offroad probiert, finde es da aber zu "wackelig". Da wäre ein 5.5 sicher besser. Am besten mit Verbindung zur Protektorenweset. Gibts ja bei Leatt. Auf der Strasse ist es ok, stört mich auch kaum beim Schulterblick. Das nehme ich in Kauf.


    Diesen Winter habe ich mir noch das O Neal beim Louis gekauft. Das kommt von Moveo, einfach umgelabelt. Ich habe das für Onroad gekauft da ich auch eine Revit Defender Jacke habe die extra dafür vorbereitet ist. Dann ist das Neck Brace fis mit der Jacke verbunden und muss beim an und ausziehen nicht extra ab und anmontiert werden.


    Dass ich aus Erfahrung von den NBs überzeugt bin hatte ich ja schon im anderen Thread geschrieben...


    EndlichReisen : wenn du an Ortema interessiert bist, fährst du besser direkt nach Markgröningen (vorab Termin machen, ist ja von Augsburg nicht sooo weit) und lässt dich dort beraten und es dir bei Herrn Sonnberger direkt anpassen. Normal sind 2 Polstergrössen inkl. Mir hat er damals wegen meinem Giraffenhals die extra hohen gratis mitgegeben. Je nach dem wie das Protektorenhemd mit und ohne Jacke aufträgt nehme ich nun die mittleren oder hohen Polster (hab immer beide dabei).


    Dafür schützt die Ortema nicht nach vorne.

    ich würde sagen schon etwas. Vlt weniger als ein Leatt aber immer noch mehr als kein NB.

    Überstreckung nach vorne ist aber auch nicht ganz so gefährlich wie nach hinten und auch deutlich weniger häufig

    2 Mal editiert, zuletzt von fanki ()

  • Ich würde nur ein Protektorenhemd wie das Leatt 5.5 tragen und darüber ein Crossshirt wenns ganz heiss ist (oder im technischen Gelände) und ansonsten eine leichte Endurojacke (ohne Protektoren) mit abnehmbaren Ärmeln. Damit bist du flexibel und von 10-40°C gut gerüstet. Ist mein bewährter "Kompromiss"

  • Danke dir und freeride690 für die ausführliche Antwort.


    Ist das Problem von den Protektorenwesten nicht, dass die bei höheren Geschwindigkeiten (auf der Straße) nichts bringen?

    Es verrutschen doch nur die Protektoren? Und wie ist denn die Abriebsfestigkeit von Endurojacken? Wird auf jeden Fall nicht hervorgehoben bei bspw der Klim Dakar

  • gegen einen vernünftigen Lederkombi kommt das Endurostoffdingsbums natürlich nicht an, aber auch Leder schleift sich irgendwann mal durch, mach dir mal nicht so viele gedanken.

  • gegen einen vernünftigen Lederkombi kommt das Endurostoffdingsbums natürlich nicht an, aber auch Leder schleift sich irgendwann mal durch, mach dir mal nicht so viele gedanken.

    naja in meinem Umfeld hatten genug Leute rutscher mit gebrochenen Knochen, ewig großen Narben aufgrund unzureichender Kleidung etc.


    Als werdender Vater muss ich beim Schutz auch nicht untertreiben, wenn es mit wenig Aufwand möglich ist.


    Bin (im Straßenverkehr) auch einer dieser uncoolen Warnwestenfahrer :teuflisch:

  • Ist das Problem von den Protektorenwesten nicht, dass die bei höheren Geschwindigkeiten (auf der Straße) nichts bringen?

    Es verrutschen doch nur die Protektoren? Und wie ist denn die Abriebsfestigkeit von Endurojacken? Wird auf jeden Fall nicht hervorgehoben bei bspw der Klim Dakar

    ich finde eher bei Protektorenwesten (die richtig sitzen) verrutschen die Protektoren überhaupt nicht. Jedenfalls weniger als bei einer Textiljacke.

    Endurojacken haben viele auch 500-600D (wie die meisten Textiljacken). Die Klim Dakar ist aber sicher eine der Reissfesteren (aber auch teuersten), da mehrheitlich aus Polyamid (Nylon) was reissfester als Polyester ist. Muss aber gestehen ich habe das zum Glück auch noch nicht ausgiebig getestet


    z.B. diese Scott passt gut zu KTM. ich habe die grauschwarze Variante.


    Edit: es gibt natürlich auch Endurojacken die sind speziell für das Tragen mit NB gemacht und haben einen entfernbaren Kragen. Ist ideal wenn du zB eine Leatt 5.5 Weste und NB hast. Dann muss das NB nicht abmontiert werden wenn die Jacke ausgezogen wird, sondern bleibt an der Weste fixiert

    4 Mal editiert, zuletzt von fanki ()