Kupplung bei neuer SMC-R (2020) plötzlich defekt?!?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich erstmal kurz vorstellen, da ich bis jetzt noch nie wirklich in diesem Forum aktiv war. Ich bin der Hannes, seit kurzem in der Schweiz wohnhaft und stolzer Besitzer einer neuen 690 SMC-R. Sie hat jetzt um die 790 km und leider schon das zweite Problem in Folge...:traurig:


    Problem 1:

    Nach längerer Fahrt (gemäss Einfahrtipps von Pirate Racing) habe ich sie abgestellt und am nächsten Tag eine grössere Pfütze unter dem Kühler bemerkt. Kühlflüssigkeitsbehälter war auch fast leer. Das war nach etwa 450 km. Händler hat sie abgeholt und meinte es sei Luft im Kühler gewesen (ie die haben den nicht richtig befüllt/entlüftet) und Überdruck hätte das Kühlwasser rausgedrückt...


    Problem 2:

    Nach heutiger Fahrt (ca. 150km), wobei die Kupplung einwandfrei funktionierte, wollte ich dann ein par Stunden später erneut eine Runde drehen, kam jedoch nur ein par hundert Meter weit.


    Beim runterschalten vor einer Ampel war plötzlich kein Druck mehr auf der Kupplung und der Kupplungshebel ging leer durch. Motor aus, ein par Mal den Kupplungshebel gepumpt und sie ging zumindest so lange das ich wieder normal anfahren konnte und dann nur mit Quickshifter immerhin wieder nach Hause kam. Sobald der Motor aus ist und ich den Kupplungshebel einige Male betätige fühlt sich der Kupplungsdruck wieder fast normal an, nach wenigen Metern fahrt ist der Druck wieder weg.


    Den Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter habe ich gerade kontrolliert und der ist korrekt befüllt.


    Hat jemand eine Idee was das sein kann? Ich hätte gerne vorher Eure Meinungen bevor ich am Montag wieder den Händler kontaktiere.


    Vielen Dank,

    Hannes

  • Wenn sich der Kupplungsbehälter nicht leert, dann glaube ich nicht, dass die Dichtung schon hinüber ist, sondern würde eher vermuten, dass Luft im System ist. Warum das ist natürlich die andere Frage, vor allem wenn die Luft vielleicht nicht von Anfang an drin war.


    Hintergrund: Durch häufiges Betätigen der Kupplung wird die Luft schön durchgequirlt und es bildet sich eine Emulsion, die die deutlich steifer ist (größere Oberflächenspannung der Mikroblasen) als wenn du nach längeren Phasen der Nichtbetätigung eine große Luftblase irgendwo im System hast. Die wird dann nämlich bei der nächsten Betätigung gut komprimiert und das merkt man als am Leerweg/Totweg am Hebel. Durch "pumpen" kannst dann wieder eine Emulsion erzeugen und das System wird wieder eine zeitlang steifer (Totweg reduziert sich oder ist sogar ganz weg) bis sich wieder große Blasen bilden.


    Hättest Du dann aber eigentlich eher beim Losfahren merken sollen, daher ?

    Kannst ja mal versuchen mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung schauen, ob die Kupplung irgendwann von selbst an den Kisspunkt kommt und das Moped losrollen möchte.


    Ich würd sie entweder gleich wieder zum Händler (Garantie) wenn Du die Zeit dafür hast oder mal selbst Entlüften wenn Du die Möglichkeit dazu hast und gleich wieder fahren willst. Dann siehst ja ob Luft drin war.

    Je nach Kompetenz des Händlers (Wenn Schadensbild nicht offensichtlich oder beim Händler nicht vorführbar) kann es sein, dass Du nachher mehrfach hin oder ein paar Tage aufs Moped verzichten musst. Nach dem das Wetter gerade wieder passt besonders ärgerlich.


    Eigentlich schon krass, was man bei neuen Fahrzeugen offensichtlich so alles in Kauf nehmen muss. Mir ist auch mal ein neuer Roller (400er Piaggio )auf der ersten Autobahnfahrt am Stauende "abgekocht", weil das Kühlsystem nicht blasenfrei ab Werk/Auslieferung befüllt war. Nach korrekter Befüllung war dann alles ok.

    KTM 690 SMC R (2019)

  • Vielen Dank für die Info. Habe mich ein bisschen eingelesen zum Thema KNZ. Scheint ja wirklich ein gut bekanntes Problem zu sein.


    Mein erster Gedanke war auch "Luft im System" nachdem der Händler ja auch schon das Kühlsystem nicht richtig befüllt hatte wäre es ja naheliegend. Aber warum dann erst nach ca. 800 km die ersten Probleme?


    Nachdem ich mein Werkzeug leider noch nicht mit übersiedelt habe in die Schweiz kann ich blöderweise auch nicht den KNZ abschrauben bzw. das System entlüften und muss wohl leider wieder den Händler hinzuziehen.

    Ist zwar ein sehr nettes Team, aber bei nur einem Mechaniker und zwei Lehrlingen kommen mir langsam Zweifel bezüglich der Werkstattskompetenz...Ich wurde schon bei der Übernahme von einem lockeren Rückspiegel überrascht welcher auf der Nachhausefahrt zur Windfahne wurde :denk:


    Wirklich ärgerlich. Wenn das Problem dann behoben ist habe ich noch 200km und dann gleich wieder das 1000km Service. Hoffe ich habe dann meine Ruhe nach dem Einfahren.


    Ich habe vorhin noch Mal bei laufendem Motor und eingelegtem Gang mit der Kupplung experimentiert. An den Kisspunkt kommt sie nicht von alleine, sobald ich aber 50-60 Meter fahre und dabei immer wieder aus- und einkupple, merke ich wie der Totweg progressiv länger wird, bis dann relativ schnell keine Funktion mehr gegeben ist. Wie schon im ersten Post erwähnt, "erholt" sich das System dann bei abgestelltem Motor und kurzer Pause wieder kurzfristig, das auch ohne "pumpen" wie ich jetzt gemerkt habe.

  • Wirklich ärgerlich. Wenn das Problem dann behoben ist habe ich noch 200km und dann gleich wieder das 1000km Service. Hoffe ich habe dann meine Ruhe nach dem Einfahren.

    Den 1000er Service macht KTYm auch schon bei 800km. Die zehn bekommst du bis zur Werkstatt bestimmt zusammen.

    :wheelie: + :driften: = :verliebt:

  • Waren gestern beim service mit der ktm meiner freundin (2020er) da wurde auf garantie der knz gegen einen besseren getauscht und bei der Getriebe Auslasswelle irgend eine Dichtung oder so. (ebenfalls alte bekannte bei ktm)

  • Echt komisch.... und Danke nochmal, dass Du es nochmal etwas genauer angesehen hast.


    Das Systemverhalten, das Du beschreibst ist genau gegensätzlich zu den Erfahrungen die wir bei einem automatisiertem Kupplungssystem gesammelt haben und für das wir auch Entlüftungsroutinen (Steuergerätefunktionen) allerdings im KFZ mit nicht stetig steigenden Leitungen und mehreren Syphonen entwickelt haben.


    Falls die Ursache gefunden wird, poste sie mal bitte. Ich bin echt gespannt.


    Die Hydraulikleitung bei meinem Moped zumindest scheint wirklich fast stetig steigend zu sein (zumindest was ich bisher so sehen konnte) und sollte daher vom Aufbau echt unkritisch sein, was die Selbstentlüftung angeht.


    So wie Du es beschreibst scheint ja erst durch das Kuppeln das System "weich" zu werden, also ggf. Luft eingetragen zu werden und sich dann durch nicht Benutzung wieder zu versteifen.

    Das könnte dafür sprechen, dass evtl. vorhandene Luft tatsächlich selbsttätig wieder nach oben wandert und dann aber durch das Betätigen wieder eingetragen wird wenn es denn Luft ist.

    Hast mal den Deckel am Ausgleichsbehälter geöffnet (Membran drin?) und das ganze bei geöffnetem Deckel angesehen? Kann man da vielleicht was erkennen?


    Eigentlich kann es ja nur Luft sein.....

    Leckage zumindest nach Außen kann jetzt eigentlich ausgeschlossen werden, da der Kisspoint nicht wandert und der Behälter noch voll zu sein scheint, der Beschreibung nach.

    Gibt natürlich noch Leckage (von Luft) nach Innen aber das kenne ich eher ursächlich von taumelden Tellerfedern bei höheren Drehzahlen bei Zentralausrückern mit Feder. So ein System haben wir hier nicht und das deckt sich auch nicht mit Deiner Beschreibung. Das der KNZ beim kuppeln massiv Luft zieht ist aus meiner Sicht eher ungewöhnlich, dann würde er mit größter Wahrscheinlichkeit auch eine Leckage nach Außen haben, aber man lernt ja nie aus.......


    Ist der Behälter denn nach mehrmaligen Kuppeln immer noch voll wenn die Kupplung nicht mehr trennt?

    Wenn die Luft wirklich unten am KNZ eingetragen wird, sollte die Blasen eigentlich irgendwann oben ankommen und man sollte die Blasen bei geöffnetem Deckel im Ausgleichsbehälter sehen können.


    Als mein KNZ verreckt ist, ist der Kisspoint gewandert und dann war auch recht schnell der Behälter leer. Klarer Fall von Leckage nach Außen :kacke: Hat man dann auch an der zerfetzten Dichtung im KNZ gut gesehen. Leckage nach Innen wäre dann ein Novum wenn ich die Themen zur Kupplung bei der 690 richtig verfolgt habe.

    KTM 690 SMC R (2019)

    Einmal editiert, zuletzt von kazpo ()

  • Es war letztlich doch der KNZ der undicht geworden ist. Anscheinend nur ein kleines Leck, weshalb immer wieder langsam Flüssigkeit aus dem Reservoir nachgelaufen ist bis es dann, schlussendlich, nach erneuter Probefahrt mit mehrfacher Kupplungsbetätigung, doch fast leer war.


    Und das nach nicht Mal 800 km...Eigentlich schon schwach von KTM wenn das Problem schon lange bekannt ist.

  • Danke für die Auflösung des Rätsels. Wenigstens das alte bekannte Problem mit der Unrichtigkeit nach außen.


    Vielleicht müssen die noch ne Charge Mineralöl Dichtringe loswerden und verbauen die ab Werk oder da wird mal in die falsche Kiste gegriffen :-)


    Auf jeden Fall echt schwach...

    Interessant wäre, wie viele wirklich betroffen sind, also relativ zu allen ausgelieferten Fahrzeugen. Hier melden sich natürlich gehäuft die, die ein Problem haben.

    KTM 690 SMC R (2019)