ABS leuchtet sporadisch während der Fahrt auf und verschwindet wieder nach Zündung an-/ausschalten - Enduro (2014)

  • Da ich noch immer keine Lösung habe hier mal die Schilderung meines Problems:


    Im frühen heurigen Frühjahr fing meine 690 Enduro 2014 damit an, so alle 400-600 km das ABS Fehlerlämpchen zu aktivieren und das ABS funktionierte nicht mehr. Zumeist erlosch das Lämpchen nach einmal Zündung aus/an oder spätestens nach 5x Zündung aus/an wieder kurz nach dem Losfahren. Auch das ABS funktionierte nach den ersten 2-3 Metern (nach dem Erlöschen der Fehlerlampe) normal für die nächsten 400-600km. Da der Fehler nur selten auftrat habe ich folgendes unternommen:


    Testvollbremsungen vorne / wie hinten mit regelndem ABS--> Führte zu keiner möglichen Fehlerreproduktion

    Heftige Erschütterungen ---> (es gibt wohl in der Nordsteiermark keinen versenkten Kanaldeckel welchen ich nicht mitgenommen habe) ---> So gelang es mir 2x den Fehler auszulösen

    Tausch beider ABS Sensoren ---> Fehler blieb bestehen

    Sicherungstausch + zusammenbiegen der Sicherungskontakte im Sicherungskasten ---> Fehler immer noch da:zorn:


    Das Durchchecken des Hauptkabelbaums (bei ca. 105.000km) war sehr interessant, denn hierbei konnte ich so manche Problemstelle im Kabelbaum der 690 Enduro als auch wohl der kabelbaumtechnisch baugleichen SMC (doppelzündende Modelle) ausmachen:

    (Anmerkung: Davor habe ich nach Schaltplan alles durchgemessen. Jede ABS relevante Leitung zwischen Batterie, Sicherungskasten, Motorsteuergerät und Kombiinstrument hatte Durchgang)


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    Hauptversorgungsleitung stark angescheuert...


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    wohlgemerkt beide Hauptversorgungsleitungen ... .


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    Korrodierte Kontakte.


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    (direkt unter dem Sicherungskasten am Tank aufliegende/aufgescheuerte Kabel habe ich bereits bei ca. 80.000km mal geflickt (Siehe Schrumpflötverbinderstellen)


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    Scheuerstelle innerhalb des Kabelbaums (grünes Kabel)


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    Das größte Y-Stück des Kabelbaums welche am Tank aufliegt hat wie bereits oben beschrieben die schlimmsten Scheuerstellen. (Bereits mit Lötverbindern geflickt)


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    Auch hier wurde ein Lötverbinder eingesetzt um die Scheuerstelle beim braunen Kabel zu reparieren.


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    Die ersten cm unter des Sicherungskastens sind in Ordnung.


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    Sand im Kabelbaum weiter unten nach dem Knick des Hauptstrangs vom Kabelbaum wo er am Tank aufliegt.


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    Der Y-Bereich wo das Motorsteuergerät in den Hauptkabelbaum geht ist in Ordnung. Keine Schäden/Scheuerstellen an dieser Stelle.


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    Nun zur Hauptproblemstelle bei allen Motorrädern. Der Lenkkopf:


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    Und tatsächlich hier nach leichtem Anziehen riss das gründe Kabel (zum ABS gehörig) ab!


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    Hab die schadhafte Stelle großräumig rausgezwickt und ca. 15cm neues Kabel eingeflickt.


    Selbiges ...

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    bei den anderen 3 beschädigten Kabeln die ich gefunden habe.


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    Sieht dann so aus.


    Ich hoffe das hilft hier dem ein oder anderen Fehlerstellen im Kabelbaum auszumachen. Grundsätzlich sollte man die Bereiche im Lenkkopfbereich und unter der Sicherungsarmatur gut im Auge behalten/am besten bei Neufahrzeug zumindest im Sicherungskastenbereich extra isolieren oder in Fahrradschläuche einhüllen.


    So nun weg vom Kabelbaum, zurück hin zum eigentlichen Problem:


    Voller Freude habe ich dann den Strang im Lenkkopfbereich mit Vaseline gefettet/alles neu isoliert und wieder zusammengeschustert. Und siehe da ....


    Die ABS lampe ging nach fast 400 km wieder an. :kacke::amen::kacke:


    Naja, seither bin ich um die 10.000km gefahren und habe mittlerweile das ABS Modul/eine kalte Lötstelle im Verdacht. Bei meiner letzten Tour wo es bis zu 47 Grad hatte und der Lüfter von 0900 in der Früh bis 1900 am Abend durchgelaufen ist trat der Fehler öfter auf (ich fahre auch mit ABS im Gelände). Jetzt werde ich als nächstes wohl ein gebrauchtes ABS Modul suchen müssen. Leider gibt es die Endurovarianten nicht wirklich gebraucht derzeit am Markt. (Neupreis >1000 Eier:gute besserung:)


    Auch werde ich nicht ganz schlau aus den Ersatzteilnummern. KTM hat hier im Teilekatalog andere Nummern drinnen als, in den Enduros/SMCs verbaut sind/am Gebrauchtmarkt zu haben sind. (Verbautes Modul Enduro: 76542031000 --> Modul Enduro laut TK: 76542031044 --> SMC-Module am Gebrauchtmarkt: 76542131000.)


    Vielleicht kann mir dazu wer ne verlässliche Aussage geben der sich mit den Teilenummern von KTM auskennt. Dafür wäre ich dankbar. Ich steig nicht durch.


    Ansonsten warte ich mal zu bis sich ein gebrauchtes Ersatzmodul zeigt. Ich trau mich nicht so recht ein SMC Modul zu verbauen, da es wohl anders regeln wird als jenes der Enduro.


    Sobald ich eine Lösung habe, werde ich sie auch natürlich hier kundtun. Ich bin für kompetente Lösungs-Inputs dankbar!

  • Hi dualadventure, ich hatte ein ähnliches Problem. Die Ursache war aber relativ simpel und ich gehe davon aus, du hast das schon gecheckt… bei mir hatte ein ABS-Ring einen leichten Schlag abbekommen und war leicht verbogen. Ausgebaut, mit dem Hammer platt geklopft wie ein Pfannkuchen und der Spuk war vorbei… :grins:

  • Siciliano

    Hat den Titel des Themas von „KTM 690 Enduro 2014 - ABS leuchtet sporadisch während der Fahrt auf und verschwindet wieder nach Zündung an-/ausschalten + gefundene Problemstellen im Kabelbaum“ zu „ABS leuchtet sporadisch während der Fahrt auf und verschwindet wieder nach Zündung an-/ausschalten - Enduro (2014)“ geändert.
  • Der Bereich um den Lenkkopf war bei meiner 2011er SMC keine 2 Jahre nach dem Kauf kaputt. Bei mir tänzelte der Drehzahlmesser dann hin und her. Ergebnis: Neuer Kabel Baum auf Garantie.

    Wow, nach 2 Jahren schon? Das ist ja erschütternd. Da kann ich mich ja glücklich schätzen, dass es erst so spät bei mir Probleme gab. Werd aber, zumindest wenn klar ist ob ich sie behalte, den Kabelbaum erneuern.


    Hi dualadventure, ich hatte ein ähnliches Problem. Die Ursache war aber relativ simpel und ich gehe davon aus, du hast das schon gecheckt… bei mir hatte ein ABS-Ring einen leichten Schlag abbekommen und war leicht verbogen. Ausgebaut, mit dem Hammer platt geklopft wie ein Pfannkuchen und der Spuk war vorbei… :grins:

    Danke für den Tipp. Hab auch schon draufgeschaut, sieht aber optisch gut aus. Vielleicht leg ich die Rotoren/Ringe beim nächsten Räderwechsel mal auf die Glasplatte um 100% sicher zu sein.

  • Auch werde ich nicht ganz schlau aus den Ersatzteilnummern. KTM hat hier im Teilekatalog andere Nummern drinnen als, in den Enduros/SMCs verbaut sind/am Gebrauchtmarkt zu haben sind. (Verbautes Modul Enduro: 76542031000 --> Modul Enduro laut TK: 76542031044 --> SMC-Module am Gebrauchtmarkt: 76542131000.)

    Es geht weiter: Ich habe herausgefunden, das KTM im Teilekatalog offenbar unrichtiger Weise leicht abgeänderte Nummern für die ABS Modulatoren auflistet. Bei meiner Enduro aus 2014 ist das die Nr.: 76542031044 (bei der SMC ist es die NR.: 76542131044). Unter diesen Nummern findet man aber keine Gebrauchtteile, da diese im Falle der Enduro immer die Nummer 76542031000 und im Falle der SMC immer 76542131000 lauten und auch unter dieser Nummer verbaut wurden. Diese Nummer ist auch auf den Modulatoren eingeschlagen. Ich weiß nicht, warum das so ist, jedenfalls aber habe ich mir jetzt in Polen ein Gebrauchtmodul mit der Nr.: 76542031000 für meine Enduro für knappe 100 Euro geschossen. Das sind 1000 Euro weniger als das Neuteil bei KTM kostet. Ich werde das gebrauchte Modul dann mit dem nächsten Service mal reinhängen und schauen, ob der sporadische Fehler verschwindet.:zorn:

  • habe meiner duke iv 690 aus 2014 dasselbe problem. ist ganz spannend, da nach einer stehenden nacht, das abs licht zu 99% normal nach dem anfahren ausgeht ... und dann 30 sekunden bis 45 minuten

    aus mir nicht erfindlichen gründen angeht ... sensoren hab ich getauscht, fehlerspeicher bei ktm auslesen lassen, dort war abs sensor hinterrad + abs pumpenmotor hinterlegt... den hinteren sensor hab ich allerdings

    schon durch einen neuen getauscht, und dann als das nicht half den vom hinterrad (der offensichtlich nicht defekt war) beim vorderrad eingebaut, hat aber nichts geholfen. was auch spannend ist,

    wenn ich die batterie komplett abhänge und dann anfahre, geht das abs licht nicht aus. steht das bike aber die ganze nacht gehts in der früh ganz normal aus um dann eben nach einiger zeit wieder an zu gehen ...

    werde mir wohl auch mal ein gebrauchtes abs modul zu holen, 1250€ bei ktm für ein neues sind ja doch eher teuer ... habe übrigens 30 000km drauf, der abs sensor am hinterrad wurde schon vor 3 Jahren von KTM Wien getauscht.

  • Hallo hax , hallo@all die evtl. dasselbe Problem haben:


    Ich habe nun das "polnische" Gebraucht-Abs-Modul (Nr.: 76542031000 =für meine Enduro und NICHT SMC!!!) verbaut und rund 500km damit abgespult. Derweilen läufts tadellos und keine Fehlermeldung ersichtlich. Auch nicht wenn ich es mit unzähligen Schotterbremsung zu provozieren versuchte. Da bei mir der Fehler nur äußerst unvorhersehbar und sporadisch auftritt (oft mehrere hundert Kilometer nicht) kann ich noch kein abschließendes Fazit geben. Ich hole das aber spätestens nach den ersten paar tausend Kilometern nach.


    Einen hilfreichen Tipp zum Kauf eines Gebrauchtmoduls möchte ich euch aber schonmal geben:

    Achtet darauf, dass die Bremsleitungsanschlüsse ordentlich verschlossen sind. In meinem Fall war bei einem Anschluss das nicht der Fall und die hygroskopische Bremsflüssigkeit im Modul bei diesem Anschluss hatte sich in ein zähe, geleeartige Maße verwandelt, was ich nur mit Mühe und mehreren Anläufen durchgepumpt bekommen habe. Auch kann Feuchtigkeit in den äußerst präzise gepassten Innereien des ABS Moduls sicher auch zu Problemen führen.


    Aja: Ein halber Liter Bremsflüssigkeit reicht leicht aus um das Gesamtsystem an Vorderachse und Hinterachse zu Entlüften/zu Befüllen.

  • Hallo Zusammen,


    ich habe mir eine gebrauchte 690 Enduro R aus 2014 gekauft. Da die ABS-Lampe schon bei der Probefahrt geleuchtet hat, haben wir den Preis entsprechend reduziert. Der Vorbesitzer hatte bei KTM den Fehlerspeicher auslesen lassen mit dem Ergebnis: ABS-Modul. Nach längerer Fehlersuche (ich kannte mich vorher mit dem Mopped nicht aus, da es meine erste 690er ist) kam ich darauf, dass er lediglich die Batterie falsch angeschlossen hatte. Da er das Motorrad lange nicht bewegt hat, hatte er die Batterie ausgebaut und geladen. Beim Einbau hat er die beiden roten Kabel die zu den ABS-Sicherungen führen statt auf den "+" auf den "-"Pol geklemmt....


    --> Falls bei euch also nach aus- und wieder eingebauter Batterie plötzlich die ABS-Leuchte leuchtet, einmal die Anschlüsse checken bevor ihr in die Werkstatt fahrt ;-)

  • Naja, die beiden "Hauptanschlüsse" waren richtig angeschlossen. Nur die Stromversorgung für das ABS war statt an Plus noch zusätzlich an Minus angeklemmt... Somit lief alles bis auf das ABS normal.

  • An alle mit dem selben Problem : Ich kann nach ettlichen Kilometern mit dem neuen ABS-Modul und vielen Testvollbremsungen sagen: Der sporadisch auftretende Fehler ist weg. Es war tatsächlich das ABS-Pumpenmodul. Ich vermute ein kalte Lötstelle.

  • Wenn jemand Probleme mit Steuergeräten hat , dann ruft doch einfach erstmal bei BBA Reman in Hamburg an 040-50097291 . Die sind echt fit in dieser Beziehung und sehr nett und hilfsbereit.

    Suche neuen Schutzengel, mein alter ist mit den Nerven am Ende.