Ölspritzdüse im Ventildeckel des Euro3 Motors

  • Um zum Thema zurück zu kommen, hab ich eben weitere Versuche gemacht.

    Leider ist es mir nicht möglich bei jedem Versuch wirklich auf's Grad genau die die Temperatur zu halten und mein Manometer hat dabei auch epileptische Anfälle, weil es nicht gedämpft ist.


    Aber im Großen und Ganzen kann ich denke ich mit 99%iger Sicherheit sagen, dass es komplett egal ist wie die Bohrungen der Ringfittinge zu den Bohrungen der Hohlschrauben stehen.

    Genauso ist es egal ob ich nun 0,8mm CU-Ringe an der Hohlschraube bei meinem Adapter montiert habe, oder 1,3mm dicke Alu-Dichtringe.


    Die Versuche hab ich jetzt bei 70-75° Celsius und 1,5bar +/-0,2bar gemacht und dabei hat es immer zwischen 50sec...55sec. gedauert bis 100ml durch die 0,6mm Düse durchgeflossen sind.


    Würde es einen Unterschied machen, wie die Bohrungen zueinander stehen, dann hätte ich einen weitaus größeren Unterschied in der Durchflussmenge feststellen müssen.

    Also selbst wenn es einen minimalen Einfluss auf den Druchfluss hat, dann ist dieser wohl zu vernachlässigen, da andere Einflüsse (Druck/Temperatur) einen weitaus größeren Einfluss haben.


    Soweit, so gut...


    Jetzt weiß ich aber immer noch nicht was den eklatanten Unterschied zwischen meinen 2 Messungen am Moped verursacht hat? :denk:

  • Ich sag's euch, ich rück immer noch nicht ganz von der Möglichkeit ab, dass es einen Einfluss hatte, dass mein Moped beim ersten Versuch vom ersten Start weg am Hinterradständer aufgebockt war und beim zweiten Versuch mein Moped am Seitenständer stand.

    Ich weiß dass es sich blöd anhört, ich würds auch nicht glauben, aber irgendwie hab ich wirklich das Gefühl, dass sich beim ersten Start am Hinterradständer eventuell ein Luftpolster gebildet hatte, das erst entweichen konnte, als das Moped dann beim 2ten Versuch am Seitenständer stand.


    Ist diese Idee komplett abwegig?


    Man bedenke dass ich beim ersten Versuch mit der 0,5mm Düse 50ml/min Durchfluss hatte und beim 2ten Versuch dann aber gleich mal geschmeidige 146ml/min...

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  • Hab jetzt noch einen Test bei montierter "Pleuellagerdüse" nachgeschoben, um den Einfluss der Ölspritzdüse auf die Pleuellagerdüse bewerten zu können.

    Kurz gesagt: sie hat keinen Einfluss darauf :nein:


    Egal ob ich die 0,6mm Ölspritzdüse angeschlossen habe oder nicht, die 1,20mm "Pleuellagerdüse" benötigt bei 65° Öltemperatur und 1,2bar +/-0,1bar, ziemlich exakt 10sec (+/-0,5sec.) damit 100ml durchgelaufen sind.


    Was mich selbst aber auch etwas gewundert hat ist, dass ich selbst bei meinem kleinen Versuchsaufbau keinerlei Öldruckverlust durch die 0,6mm Ölspritzdüse feststellen konnte.

    Der Öldruck blieb also konstant bei 1,2bar, egal ob zusätzlich zur 1,2mm Pleuellagerdüse und zum "Hauptölstrom", die 0,6mm Öldüse angeschlossen war oder nicht

  • Kurz noch ein Vergleichstest:

    (ich weiß eh dass es euch nicht interessiert, aber ich schreib's trotzdem hier rein falls ich irgendwann mal wieder Tests mache, damit ich Vergleichswerte habe. Und hier weiß ich dann wo ich sie finde...)


    Bedingungen:

    70-75° Öltemperatur und 1,2bar...1,4bar Öldruck

    0,6mm Düse: 120ml/min

    0,5mm Düse: 75ml/min

    0,4mm Düse: 42ml/min

  • Aber im Großen und Ganzen kann ich denke ich mit 99%iger Sicherheit sagen, dass es komplett egal ist wie die Bohrungen der Ringfittinge zu den Bohrungen der Hohlschrauben stehen.

    Genauso ist es egal ob ich nun 0,8mm CU-Ringe an der Hohlschraube bei meinem Adapter montiert habe, oder 1,3mm dicke Alu-Dichtringe.

    Danke für diese Erkenntnis!!! :Daumen hoch:

    Bin grad beim Verbauen des totalüberholten 640er Motors - da kriegst Angst, wenn du liest, dass die Stellung der Bohrungen einen Einfluss haben könnten.

  • Das denk ich mir. Vorallem weil man ja gar nicht auskann und es mehr oder weniger so akzeptieren muss wie es ist. Man kann die Schrauben ja nicht fester anziehen oder einfach mal eben eine 1/4 Umdrehung wieder öffnen wenn es nicht passt nachdem man sie angezogen hat.


    Ich glaub Turbotom aber trotzdem dass er damals in diesem Thread einen Mengenunterschied festgestellt hat.

    Er hat sicher nicht gelogen (warum sollte er das auch tun?), nur die Ursache war wohl woanders begraben.

    Z.B. kommt es auch schon mal vor dass der Motor einen anderen Öldruck hat wenn man ihn startet als kurz davor, wenn man ihn abgestellt hat.

    Auch zwischen drinnen, während man ihn z.B. im Stand laufen lässt, kann der Öldruck schon mal schwanken.

    Auch als ich mein Moped im Stand warm laufen hab lassen, ging der Öldruck mal auf 2,5bar zurück um dann plötzlich wieder auf >3bar anzusteigen.

    Warum das so ist, keine Ahnung.

    Es macht bei mir ja sogar einen Unterschied im Öldruck ob ich das Moped im Stand warm laufen lasse oder ob ich es warmfahre.

    Wenn ich es im Stand warm laufen lasse, hab ich für gewöhnlich mehr Öldruck bei gleicher Öltemperatur als wenn ich es warmfahre.

    Vielleicht hängt das mit der Kühlfküssigkeitstemperatur (bzw. allgemein mit der Motortemperatur) zusammen, denn wenn ich das Moped im Stand warm laufen lasse, dann hat die Kühlflüssigkeit eine Temperatur von 95° und wenn ich es warmfahre dann hat die Kühlflüssigkeit nur eine Temperatur von 70° Celsius (bei gleicher Öltemperatur).


    Es ist echt schwierig hier ein Muster/eine Ursache zu erkennen.

    Aber Fakt ist, Schwankungen im Öldruck hat man immer mal, und ohne den Öldruck (und die Öltemperatur) zu messen um sicher zu gehen bei jeder Messung immer dieselben Voraussetzungen zu haben, ist es schwierig hier aussagekräftige Versuche zu machen.


    Und eines weiß ich auch bis jetzt noch nicht, nämlich wodurch der eklatante Mengenunterschied bei meinen 2 Messungen am Moped verursacht wurde?

    Selbst wenn bei meiner ersten Messung doch noch die 0,4mm Düse verbaut gewesen wäre, dann hätte ich trotzdem ~80ml/min messen müssen und nicht nur 50ml/min.

    Ich bin mir aber zu 98% sicher dass ich die 0,5mm Düse verbaut hatte, nur warum die beim ersten Versuch nur 50ml/min ausgespuckt hat, während ist sie beim 2ten Versuch dann 146ml/min geliefert hat, ist mir immer noch ein Rätsel?

    Also kommt schon, helft mir hier auf die Sprünge!


    Btw., ich werd jetzt nächste Saison jetzt doch mit der 0,5mm Düse in die Saison starten, denn sie sollte bei normalen Betriebsbedienungen (80° Öltemperatur und 3,0bar...3,5bar Öldruck) ausreichend Druchfluss haben (~180ml/min bzw. 3ml/sec.) und vielleicht wechsle ich dann in der Saison mal auf die 0,6mm Düse und schau ob ich sich dadurch dann irgendetwas ändert

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  • Wie gut die Ölspritzdüsen im Zylinderkopf beim Euro4 Motor wirklich funktionieren, hab ich mich gestern übrigens erst wieder mal gefragt.

    Es handelt sich um eine Husky 701 und der Besitzer hat es gar nicht bemerkt.

    Ich schon, ich wollte ihm dann aber auch nicht den Tag vermiesen...


    Screenshot_20211203-215832_Facebook.jpg

  • zu wenig Drehzahl!

    Dann ist nämlich aufgrund der fehlenden "Flieh"-Kraft die Kontaktkraft am Höchsten.

    Dazu kommt dann die starke Krümmung der Nocke was dann einen hohe Hertz'sche Pressunf und damit Verschleiß bringt.

    Alternativ kann man saubereres Öl von höherer Viskosität nehmen.

  • Und das ist ja nicht die erste Euro4 Nockenwelle die so aussieht...

    Anfangs konnte man da noch auf einen Härtungsfehler bei der Nockenwelle spekulieren, aber ich denke mittlerweile auch dass der Kipphebel bei niedrigen Drehzahlen hier den Ölfilm auf der Auslassnocke "untergräbt" und speziell an der starken Krümmung der Nocke dann kein Ölfilm mehr zwischen der Nocke und dem Kipphebel vorhanden ist.

    Ist zwar schön und gut, wenn der Kipphebel DLC beschichtet ist, hilft aber nichts wenn die Nocke nicht beschichtet ist ?‍♂️


    Da sind mir meine Rollen an den Kipphebeln dann doch irgendwie wieder lieber :ja:

  • Btw. MadHuf, was sagst du eigentlich zu diesem Thread hier?

    Wie ist deine Meinung dazu?


    Du warst ja damals auch schon in diesem Thread aktiv und somit interessiert mich deine Meinung hier natürlich sehr :ja:

  • Nur mal ein Gedanke, da ich das Thema zumindest lesend auch mitverfolge:


    Bei der Hohlschraube bzw. dem Fitting ist es bei Bremsleitungen doch identisch. Grundsätzlich muss natürlich der Abstand durch die Dichtungsringe beachtet werden dass die Bohrung nicht "gegen die Wand" zeigt, aber sofern auf richtiger Höhe ist die Ausrichtung doch egal, und in dem Kontext habe ich da auch noch nie von Problemen gehört.

  • Bei Bremsen ist es insofern wieder etwas anderes, da bei Bremsen kaum Fluid bewegt wird, sondern die Bremsflüssigkeit mehr oder weniger nur komprimiert wird.


    Bei mir hat im Versuch aber die Dicke der Dichtringe aber auch keine Rolle gespielt.

    Oben an meinem Ventildeckel war die Bohrung durch die 0,8mm Cu-Dichtringe auch leicht ausmittig nach oben versetzt:


    20211125_163226.jpg


    Aber das spielt insofern keine Rolle, weil die Bohrung im Ringfitting lediglich 2mm hat während die Bohrung in der Hohlschraube 3,5mm hat.

    Selbst wenn er noch weiter versetzt wäre, würde es sehr wahrscheinlich immer noch keine Rolle spielen, weil ich erstens 3Stk. 3,5mm Bohrungen an dieser Hohlschraube habe, und was aber glaub ich noch entscheidender ist, weil die letztendliche Restriktion, die 0,5mm...0,6mm Düse darstellt.


    Also so wie ich es jetzt verstehe (ich bin weit weg von einem Experten) ist es wohl so, dass es relativ egal ist, solange einfach hinten nur mehr reinkommt als vorne rausgeht.

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  • Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich nicht, ob es nicht vielleicht sogar besser wäre, wenn ich meine Düse nicht am Ende der Leitung, also in der Hohlschraube oben am Ventildeckel positioniere, sondern bereits unten, in der Hohlschraube am T-Stück...


    20211120_164119.jpg


    Natürlich würde es dann ein paar Sekunden dauern bis sich die Stahlflexleitung beim Start bis nach oben zum Ventildeckel gefüllt hat, aber es hätte grundsätzlich 2 Vorteile:

    Erstens wäre dann die Leitung absolut druckfrei und zweitens müsste ich dann nicht den Tank abnehmen um die Düse zu reinigen/zu kontrollieren oder um sie zu wechseln, sondern könnte das innerhalb von einer Minute jederzeit machen.


    Was meint ihr dazu? Wäre vom Prinzip her eigentlich besser, oder?

  • Das stimmt, daran habe ich nicht gedacht.


    Ich Anfangs auch nicht.

    KlainerFaigling hat mich darauf hingewiesen


    Da verwechselst du was, Martin, beim Bremsen fließt keine Flüssigkeit, bzw. kaum, da baut sich einfach Druck auf. Für Strömung macht es einen großen Unterschied, ob sie über ein Knie geleitet wird, einmal umkehren muss etc. (Nur deshalb funktioniert z.B. eine Turbine) Ob es das sein kann, weiß ich allerdings auch nicht.

  • Hallo,

    Spricht technisch etwas dagegen oben eine M8 oder gar eine M6 Hohlschraube zu nehmen?


    Gruss

  • Wenn du einen Adapter von M8x1 auf M6 hast, dann kannst du sicher auch problemlos eine M8x1 Hohlschraube nehmen.

    M6 Hohlschrauben und passende Ringfittinge dazu, gibt es glaub ich gar nicht.

  • Hi,

    Den Adapter dreh ich mir selber.

    Bei Probrake gibt's 8mm auf jeden Fall.

    Die M5 Öldüse passt dann in die Hohlschraube.


    Danke.

  • Ja, 8mm gibt's auf jeden Fall und wird hier auch absolut ausreichend sein.

    Nur M6 Hohlschrauben mit Längs- und Querbohrung gibt's soweit ich weiß nicht mehr. Da würd es dann auch schon heikel bezüglich der Stabilität werden.


    Welche M5 Öldüse meinst du? Du musst halt aufpassen dass sie keinen Außensechskant hat, sonst geht die nicht rein.


    Ich mach mir meine Düsen aus konischen M6 Verschlussschrauben selbst. Bohrer hab ich dafür von 0,1mm weg aufwärts