[Motocamping] Gear ...

kommt das kochset. für mich ein low-brainer:

• trangia 27 sturmkocher, 1100g, spiritus
• brennstoffflasche, ca. 300g leer (im bild ca. 1/3 gefüllt)

ich liebe den trangia sturmkocher!

es ist in bezug auf gewicht und packmass eher nicht zu rechtfertigen! aber hier kommt die fun-optimierung ins spiel: das teil ist purer fun!

hier die gründe:

1. es ist ein komplettes set, dh. von einfachen tütensuppen/tee/kaffee bis premium outdoor mahlzeit aus frischen zutaten alles möglich!
2. es ist stabil und standsicher. hier ist nichts fummlig oder wacklig! um es umzuschmeissen muss man mit dem fuss dagegentreten. einhändig umrühren null problem! es ist einfach soo relaxed. auch bei schweren speisen. steak? no problem! am liebsten noch mit bratkartoffeln und grünem spargel. scottish breakfast? ja, bitte!
3. es ist sehr sehr sturmsicher. ist ja auch ein sturmkocher. ohne das man gross was extra anbauen muss. es ist per default komplett sturmsicher! daraus folgt wieder: wetter scheissegal!
4. die kanne, die kanne! so lovely! chef's kiss!
5. und: es ist leise! nichts, gar nichts, nur vogelgezwitscher und wind in den bäumen. ein traum!

jetzt muss man aber folgendes dazu sagen: beim motocampen braucht man eigentlich gar keinen kocher um gut zu essen. man ist ja maximal beweglich. und im urlaub will man ja oft auch das lokale geniessen, inkl. dem essen. nur:

1. es senkt die kosten extrem, wenn man nicht für jede mahlzeit essen gehen muss. => mehr geld in der urlaubskasse => mehr urlaub.
2. frühstück ist meistens frühstück, egal ob in norwegen oder italien. ich mache das frühstück meistens selber: kalorienreich, deftig, fett- und proteinreich = scottish breakfast style. dann lange fahren mit snacks zwischendurch, am abend dann warme mahlzeit (reichlich).
3. oft wird für die warme mahlzeit am abend essen gegangen, das gehört zum urlaub dazu. aber nicht jeden tag! ich habe spass am kochen, es ist billig und im urlaub schmeckt alles eh 2x so gut. zu dem guten mix gehört für mich eben auch das selbst gebruzelte steak am abend.
4. prinzipielle unabhängigkeit, flexibilität: man muss nicht essen gehen, man muss kein lokal suchen, das einem passt, man muss keine zeit und weg dafür aufwenden, wenn man grad nicht will. ankommen, down settlen, nicht mehr wegfahren, chillen, ist auch mal schön! oft auch für eine tourenplanung toll, wenn man in der lage ist wild zu campen und sich dann mehr als riegel oder fertigzeugs gönnen kann.

noch was zu gaskochern und UL titangeschirr: packmass und gewicht sehr gut aber null fun. wacklig, nervig, laut, titan zum kochen scheisse, wind stört sehr ohne massnahmen. ich hasse gaskocher! null meins!

es fehlt noch der schlafsack. kurze antwort: es gibt keinen!

(abgesehen vom hüttenschlafsack)

indessen:

• Wolldecke Bundeswehr, 2200g

what?

es gibt gründe:

• ich liebe wolle/loden. das ist kein öko-trip oder eso-geschmarre. die atmungsaktivität und klima ist ungeschlagen! es gibt nichts, absolut nichts besseres! kein synthetik/plastik material kann da auch nur annähernd hinstinken.
• (schafs-)wolle ist robust. das macht die decke sehr vielseitig. am lagerfeuer sitzen und funkenflug? kein problem (auch wenn das selten vorkommt). aber am campingplatz am abend draussen sitzen auf zb einer holzbank? beim wildcampen im gemüse sitzen und decke überwerfen? wer macht das mit einem sündteuren daunen-diva-schlafsack? wolldecken gehen nicht kaputt!
• feuchtigkeit: normalerweise passt man auf, dass der schlafsack nicht nass wird (bei daune sehr kritisch, bekommt man auch schwer wieder trocken, synthetik unempfindlicher). aber kondeswasser kann schon mal vorkommen. wolle behält bis zu 80% der wärmeleistung wenn nass (nass, nicht feucht).
• geruch, dreck: schafswolle riecht per se, hat einen eigengeruch (lanolin, schafsfett). ansonsten verliert wolle aber schnell 'eingetragene gerüche', wie körpergeruch, rauch. auslüften, gut is. dreck? abbürsten! waschen? nein!
• abbau der wärmeleistung/funktion über längere zeit: gleich null! schlafssäcke hingegen sind diven, gerade die hochleistungsteile. der loft ist ein dauerstressfaktor. nimmt kontinierlich ab. von modell her mal mehr, mal weniger, aber immer vorhanden. bestes beispiel: carinthia defense 4!
• verwendung: trivial, ist eine decke. nerviges komprimieren zum einpacken? nicht notwendig, da nicht möglich.
• verstauung: flach auf den boden des packsacks. baut nicht hoch auf. ideale gewichtsplazierung weil direkt am/überm bike.
• preis: saubillig!
• nostalgie und funfaktor: definitiv vorhanden.

es gibt gegenargumente:

• schwer: ja, die decke ist schwerer als das ganze zelt! aber durch die gute verstaumöglichkeit nahe am bike verschmerzbar.
• nicht warm: nein, eine wolldecke ist warm! aber nicht unendlich warm. dh. es gibt bei mir noch eine 700g zusatzdecke aus synthetik (oben drauf!) ab ca. 10C und drunter. bei einer reinen sommerreise braucht man nichts zusätzlich. mit hüttenschlafsack, zelt, zusatzdecke, zusätzlicher kleidung (lodenjacke, baumwollhose) kommt man in den leichten minusbereich, wenns mal sein muss, ohne dass man friert. kuschelig ist es dann aber nicht mehr.
• kratzt: ja, stört mich nicht! mit dem hüttenschlafsack auch kein thema mehr. den hüttenschlafsack habe ich übrigens aus 3 gründen: bringt nochmal ca. 2C, verhindert nackte haut auf plastikisomatte, hat staufach für kissen.
• stinkt: nein! ich mag den geruch. berghüttenfeeling.

nochmal zu schlafsäcken:

mag ich nicht! hab sie immer ganz aufgezippt und als decke verwendet. dann brauch ich aber keinen schlafssack. bei jedem schlafssack nerven mich die kopfteile. ich hasse das zusammenpacken und das aufpassen weil diva. jede kompression durch verpacken oder draufliegen vermindert wäreleistung/wert dauerhaft. schlafklima gefällt mir nicht. laut.

das letzte teil:

• Faltmatte Bundeswehr, 390g

the notorious one! gehasst, geliebt! ich habe sie gehasst! jetzt liebe ich sie, weil ich sie nicht mehr als schlafunterlage verwenden muss.

sehr vielseitig, billig, kann hart rangenommen werden:

• sitzunterlage
• unterlage für apside
• strand, see
• optionale erweiterung der bodenisolation (unter big agnes matte, dann is aber auch gut, braucht man eigentlich nicht, nebengrund)
• ...

so, das war's. teilweise viel text. ist auch ein wenig gehirnschmalz reingeflossen und dann doch ein teilweise unerwartetes und hybrides setup dabei rausgekommen.

merci fürs lesen!

moik

auf diesem ding habe ich so manche sehr ungemütliche nacht verbracht, deswegen habe ich gemischte gefühle .

ich war mal 2 jahre gebirgsjäger mit 5 monaten gebirgs- und winterkampf ausbildung okt-feb in mittenwald. damals war es noch kalt!

vielleicht kommt daher meine leichte affinität zu militärkram bei der gearauswahl. der trangia ist ja auch beim schwedischen militär im einsatz.

jetzt freue ich mich jedesmal, wenn ich nicht drauf schlafen muss .

welche wüste? ich war 93-94 in somalia unosom II. jul 92 eingezogen.

Zitat von Vierbeiner

Das kann ich noch empfehlen, wer richtigen Kaffee trinken will.

https://herzog-freizeit.de/GSI…resse-to-Go-orange-444-ml

von GSI gibts diesbezgl. noch was cooles:

den becher kann man weghauen, der filteraufsatz passt auch auf andere becher.

wer übrigens interesse an wollsachen hat, insbesondere auch schlafsäcke, gruezi bag macht interessante sachen:

u.a. einen füllstoff der daune und wolle kombiniert. mittlerweile sogar auch klamotten.

scheint ein bayrisches unternehmen zu sein, jedenfalls spricht der besitzer astreines (ober-)bayrisch.

Zitat von EX-XT

Wie ist denn Kochleistung des Trangia 27 Sturmkocher bis das Kaffeewasser siedet und wie lange reicht der Vorrat im Tank zum Kochen?

in die wasserkanne passen ca. 450ml. das ist in ca. 5-6 min kochend. in den brenner gehen 100ml spiritus, damit brennt der brenner auf voller stufe ca. 23 min.

wenn man drosselt und man nur köcheln will, brennt er natürlich länger. das kommt natürlich an keinen jetboil gasbrenner ran.

aber: selbst wenn in den am meisten beachteten werten, kochleistung und brennstoff-effizienz, spiritus nicht die high-end leistung hat, hat es immer noch gute werte. und der traniga nutzt spiritus hocheffizient! der jetboil erhitzt 500ml in 2-3min. der tangia in 6min., so what! die brennstoff-effizienz ist eine wissenschaft für sich. temperatur, wind, meereshöhe usw. das ist mir komplett wurscht! am ende habe ich mal gehört, dass spiritus gleichauf bis ein bisschen schlechter ggü gas dasteht. komplett egal! spiritus bekommt man an jeder ecke, mit 500ml kommt man ca. 4-5 tagen dauerkochen (frühstück+abendessen) aus.

die wahren werte vom trangie sind die, die man erst auf den zweiten blick sieht. dafür sind diese dann wirklich relevant!